Klavierimpro - Module - verwirrt

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aegem
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Hi,

bin etwas unschlüssig, ob ich das ganze hier oder lieber im Klavierforum posten soll, aber ich denke es handelt sich eher um ein theoretisches Problem.

In einem Lehrbuch über Bar - Piano bin ich grad an einer Stelle, in der es um das Modul Dm7 - G9 geht und bin etwas verwirrt, wie einige der Akkorde zustande kommen.
Ich hab die Stelle mal gescannt und hochgeladen und die Stellen, die ich nicht kapiere eingekreist.


img272.jpg


Also was ich nicht verstehe ist, warum z.B. beim ersten G9 ein e' statt einem d' steht, weil vorher irgendwo afair stand, dass man zwar Noten in einem Akkord weglassen kann, aber keine hinzufügen. und G9 besteht doch nur aus g-h-d-f-a ???

Vielen Dank schon mal im Vorraus^^

Liebe Grüße
Martin
 
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Wenn Du planst, Dich weiter mit der ganzen Materie intensiv zu beschäftigen, kann ich Dir nur den ernst und gut gemeinten Rat geben, Dich an zweideutigen Akkordschreibweisen nicht allzu sehr aufzuhängen.
Zwar gibt es hierzu Übereinkünfte, die sich mehrheitlich durchgesetzt haben, aber nicht alle, die ein Buch meinen schreiben zu müssen, kennen und/oder berücksichtigen diese. Das führt oft zu verwirrenden bis verstörenden Ergebnissen.

Zum konkreten Fall - und ich beziehe mich jetzt nur mal auf den ERSTEN Takt:

Du hast recht. G9 besteht aus g, h, d, f, a.
Der Autor hat die Tension T13 (= Ton e) noch dazugegeben, vielleicht weil er meint, so demonstrieren zu können, daß der Ton e, der ja schon im vorangegangenen Akkord Dm7 als Tenion T9 mitgenommen wurde, in dem Akkordwechsel dieser Art liegen bleiben kann.
Jedenfalls sind sowohl die Bezeichnung Dm7 als auch G9 zumindest unglücklich gewählt ... für ein Lehrbuch.

LG
Thomas
 
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In der Übung geht es m.E. weniger um Jazz Theorie als um praktisches "voice leading", um für jeden diatonischen Melodieton on top "smooth" klingende II V7 Verbindungen zu bilden.

Die oben liegenden Melodietöne sind aber nicht in das Akkordsymbol einbezogen.
Eine zwangsläufige Ausnahme bildet das G9 in Takt vier, in dem das A als None von G7 mit dem Melodieton zusammenfällt.

Man könnte sich die Übung zum besseren Verständnis auch zerlegen, so dass man in Schritt 1 die Melodietöne (oberste Töne) weglässt, in Schritt 2 nur die Melodietöne E F G A B (dt. H) C D spielt und erst in Schritt 3 die Übung wie abgebildet spielt.

Das Dm7 bzw. G9 beschreibt daher jeweils den Akkord, den der Autor in dieser Übung Takt für Takt um die Melodietöne der aufsteigenden Tonleiter C Dur Tonleiter (ab der None von D) mit unterlegter II V7 Verbindung erweitert.

Was das Töne weglassen betrifft, so stehen nicht alterierte Quinten an erster Stelle, wenn Töne bei einem Voicing (der konkreten Aussetzung eines Akkordes) weggelassen werden sollen.

Gruß Claus
 
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Ja, das macht mehr Sinn^^ Vielen Dank
 
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Hilfreich ist es auch, sich klarzumachen, daß die Akkordsymbole häufig nur die Kategorie oder Funktion angeben, die ein Akkord haben soll. Dm7 - G9 - Cmaj7 heißt dann z.B. Subdominantenparallele - Dominante - Tonika. Wenn man wirklich improvisierend spielt, kann man daraus dann alles mögliche machen: z.B. Dm11 - G7(b9 b13) - C69(#11). Oder im Extremfall, wenn man tritonussubstituiert: Abm7 - Db7 - Cmaj7.

Das Akkordsymbol legt also nicht genau fest, welche Töne exakt gespielt werden sollen. Das kann der Spieler je nach Stil, Können und Gefallen sehr variieren. Wieviel man variieren kann, hängt dann von der Situation ab: Alleine kann man sehr viel variieren, in der Combo muß man sich etwas absprechen, in der Bigband muß man genau das spielen, was geschrieben ist, weil es sonst nicht zu den Bläsersätzen passt.

Viele Grüße,
McCoy
 

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