Kleine Band (5 Leute) Kabellos abnehmen - was brauch ich?

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Götz
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Tag zusammen,

ich bin seit langem Genervt von der ganzen Kabelage, die wir immer aufbauen müssen, und trotz viel Sorgfalt beim Aufbau und beim Verlegen liegt doch immer irgendwas im Weg, oder man tritt auf irgendwas drauf oder, oder, oder... ihr kennt das sicher genau so gut wie ich. Wir sind 5 Personen, und zwar:

1 x Westerngitarre
1 x E-Giitarre
1 x Kontrabass
1 x Keyboard
1 x Schlagzeug
3 x Vocals (1xLead und 2xBack)

wir spielen in Kleineren Läden (100-150 Gäste, ca. 150-200 Quadratmeter) ab und zu auch kleiner und ein paar mal im Jahr auch größer. Besonders in den kleineren Läden wäre so ein Kabelloses System praktisch, den da hat man meistens winzige Bühnen und einen Haufen Kabelsalat. Den Gedanken, das ganze Kabellos zu machen hab ich schon länger, aber durch die Frequenzumstellung ist für mich als Amateur der sich damit noch nicht viel beschäftigt hat, vieles nicht wirklich klar. Hauptsächlich bei der Produktauswahl, weil leider nie dabei steht ob die jetzt noch erlaubt sind oder bald schon nicht mehr (aus Herstellersicht verständlich, für mich aber Scheiße, weil ich nicht durchblicke). Jedesmal die Funkstreken anmelden wenn wir irgendwo abends für 2 Stunden spielen halte ich für sehr aufwändig, muss man das wirklich machen oder gibts da noch Anmeldefreie Lösungen? Und wie sollen wir das mit der Aufteilung der Kanäle/Funkanlage machen - können wir eine Funkanlage für alle zusammen kaufen? und da einfach10 Sender drüber laufen lassen? oder soll sich jeder eine einzelne kleine Sender/Empfänger Kombi kaufen oder sollten wir das teilen, z.b. die Instrumente für sich und die Vocals für sich? Wobei wir wohl nicht alles Drahtlos abnehmen müssten, das Drumset kann auch gut weiter über Kabel laufen, das kann man gut so legen dass das auf der Bühne nicht stört und nicht zur Stolperfalle wird. Beim Keyboard geht das auch, das steht ja auch immer an einer Stelle, aber die Gitarren und der Kontrabass würden sich schon gerne mehr bewegen können.

Buget: Ist noch nicht geklärt, aber es kostet halt das, was es kostet. Wir sind keine Profis, brauchen keine Profi Qulität aber zuverlässige Produkte die ordentlich und möglichst Ausfallsicher Arbeiten und dabei in der Bedienung auch für Nichttechniker handlebar sind. Wenn das 400 Euro kostet ist das o.k. wenn das 1000 Euro kostet, dann kriegen wir auch das hin, das ganze soll ja schon ein paar Jahre halten. Habt ihr Tips für mich, wie ich mich dem ganzen Nähern sollte?

Danke
Götz :)
 
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Götz;5937067 schrieb:
Habt ihr Tips für mich, wie ich mich dem ganzen Nähern sollte?
Ich kann den Grundgedanken sehr gut nachvollziehen, da ich auch regelmäßig auf einer sehr kleinen Bühne spielen und den Kabelsalat nur zu gut kenne.

Jetzt kommt aber das "Aber": So viele Funkstrecken (und dann noch auf engstem Raum) das ist nicht unproblematisch und kann schnell nach hinten losgehen. Soweit ich weiß, kriegt man mit den anmeldefreien Systemen ohnehin nur maximal 6 Kanäle gleichzeitig störungsfrei ans Laufen - bei guten Bedingungen. Bei der Funkerei wird es schnell eng - oder teuer und mit entsprechendem Aufwand (Anmeldung....).

Ich würde also grundsätzlich anders da herangehen: Überlegt euch (ggf. bei einem Ortstermin vorher), wie ihr stehen wollt und verkabelt euch nicht im letzten Moment. Wenn man dann noch a) mit System die Kabel legt und b) nicht jeder sein Süppchen kocht und man c) genügend Kabel in ausreichender Länge (und genügend Gaffa) dabeihat, dann ist der Kabelsalat Geschichte.

Was dann noch übrig bleibt - Thema Bewegungsfreiheit - kann man mit ein, zwei, drei Funkstrecken an den wirklich wichtigen Instrumenten lösen. Wobei die Erfahrung eigentlich lehrt, dass gerade da, wo es eng ist, es ein langes Kabel (was sich nicht verheddern sollte - s.o. Ordnung auf der Bühne) meistens genausogut oder besser tut als eine Funke. Wie gesagt, vielleicht ein Handsender für die Leadvocals oder ein Sender an einer Gitarre - das geht schon noch.

Um dabei die möglichen Fehlerquellen so gering wie möglich zu halten, kann es nicht schaden, die Systeme "aus einer Hand" zu kaufen, da klappt's mit der Kompatibilität i.d.R. besser...
 
z.B. bei den größeren Line6-Funksystemen (G50, G90, XD-V55, XD-V75) gehen bis zu 12/14 Strecken gleichzeitig. Anmelde-, Gebühren- und störungsfrei wenn kein WLAN im Spiel ist.
Gibt es für alle möglichen Anwendungen: Handmikrofon, Kopfbügelmikrofon, Taschensender.
Aber 500-700 Euro pro Funkstrecke müsst ihr mindestens rechnen (+ eventuelle Antennensplitter). Aber günstiger wirds kaum gehen.....
 
...war mir so neu, danke für die Info. Sind das neue Frequenzbereiche, die da genutzt werden? Das ändert sich ja auch ständig...

Wobei man natürlich heute schon fast davon ausgehen muss, dass sich ein WLAN in der Nähe befindet. Wenn auch vielleicht kein Hotspot, dann zumindest in 50% der Hosentaschen der Zuschauer, die bei ihrem Smartphone das WLAN ständig anhaben.

Unabhängig davon: >10 Funkstrecken gleichzeitig zu betreiben, ist m.E. nichts, was man sich als Band, die sich in technischer Hinsicht selbst betreut, ans Bein binden sollte - es sei denn, man hat zufällig einen dabei, der das öfter macht. Das ist aber nur meine Meinung. Funk ist - egal mit welchem System - etwas komplexer als Kabel, und man hat eine gewisse Anzahl zusätzlicher Fehlerquellen, mit denen man klarkommen muss. Das fängt bei der Frequenzbelegung an und hört bei immer im falschen Moment leeren Batterien/Akkus noch lange nicht auf...
 
Hmm... dass das ganze ein bischen komplizierter werden könnte, hab ich mir ja schon gedacht aber vielleichts isses doch besser, die Kabel Optionen zu verbessern, durch längere Kabel die sich besser verlegen lassen, durch Multicores, durch farbige Kabel die sich schneller und einfacher Zuordenen lassen...

Danke bis hierhin schon mal, vielleicht kommt ja doch noch die eine oder andere Idee dazu. Das Thema ist ja bestimmt auch für viele andere User interessant.
 
Ich darf da nochmal meine Multipin Lösung ins Spiel bringen:

Bild009.jpg

8 Mann/Frau Band, zu jedem Musiker mit Instrument geht ein Multicore, also nur 6 Strippen auf der Bühne. Alles selbst angefertigt, war zwar recht aufwändig und die Materialkosten sind auch nicht unerheblich, dafür brauchen wir nur noch eine knappe halbe Stunde für den Aufbau inklusive Soundcheck. Und die Bühne ist absolut clean ;)

Die XLR auf dem Bild sind parallel zu den Multipins verdrahtet und als Spare gedacht, falls es mal Probleme mit dem drahtlosen In-Ear Monitoring geben sollte.
 
Sind das neue Frequenzbereiche, die da genutzt werden?
Hallo Jens,
ganz neu ist es nicht. Line6 fährt bereits seit geraumer Zeit auf der 2,4GHz-Schiene. WLAN muss nicht unbedingt ein Störfaktor sein. Wenn dann ist es eher umgekehrt, also dass die Funksysteme das WLAN plattmachen. Und wie schon an anderer Stelle geschrieben: wenn du als Band bei einer Unternehmensfeier auftrittst und du machst denen mal kurz das Firmen-WLAN platt, dann finden die das bestimmt nicht lustig.

Bislang berichtet zwar fast jeder von no probs - aber es ist und bleibt ein Risiko.
Daher gibt es bislang auch von den renommierten Herstellern kaum Systeme mit 2,4GHz - zumindest nicht professionell einsetzbare Systeme.
AKG hat was im Einstiegsbereich.

Sennheiser fährt momentan als Ausweichmöglichkeit auf der 1,8GHz-Schiene. Aber auch hier gibt es Einschränkungen bezüglich Anzahl der Strecken (max. 10-12) und Einschränkungen mit dem Sichtkontakt. Ist also eigentlich auch nicht wirklich professionell nutzbar.

Beyerdynamic hat mir hinter vorgehaltener Hand verraten, dass demnächst was kommt. Aber sehr vermutlich nicht für Einsteiger.
 

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