Komplett-Röhrenwechsel in Marshall 6100 - Beratung gesucht

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Zel0
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'Nabend - oder auch gute Nacht,

In meinen Marshall 6100 sollen einmal alle Glaskolben ausgetauscht werden, Vor- und Endstufe. (7x ECC83, 4x EL34)
Warum das Ganze? 2 Vorstufenröhren sind mikrofonisch, durch Klopfen und im Lead-Kanal teils zu merken, und alle 11 haben teils schwarze/weiße Schleier im Inneren und sind laut Vorbesitzer nie gewechselt worden. 20 Jahre wären sie demnach alt.
Ich habe nur leider keinerlei Erfahrung mit Röhren oder eher deren Preis/Leistungs-Verhältnis. :/ Im Voraus schonmal, es darf (oder soll!) günstig sein, solang der Klang halbwegs stimmt! Ich brauche weder NOS-Röhren noch highend, Hauptsache sie tun ihren Dienst in guter Qualität.

Klanglich habe ich ansatzweise Vorstellungen, von denen ich aber nicht weiß, was die Röhren da genau ausmachen können. Der Cleankanal darf sehr glockig, klar, Bass- und Höhenbetont sein, Richtung Fender (soweit das eben möglich ist), Im Crunch hätt ich gern einen bluesig-rockigen, klassischen Marshall-Sound und der Leadkanal soll zwar im Bass definiert genug sein für Metal, aber im Grunde einen Marshall auf Steroiden darstellen - Van Halen zum Beispiel.

Mein Budget möcht ich nicht wirklich festlegen, weil ich noch nicht weiß, was das Einmessen für die EL34 kosten wird, und wie viel ich ausgeben sollte. Über insgesamt 150€ würde ich aber wirklich ungern landen. Ich habe mich auf https://www.tube-town.net/ttstore/ schon etwas umgesehen und habe zwar recht Preiswertes, aber auch ordentlich Teures gefunden. Bin ich denn da schonmal an einer guten Adresse?

Da ich mich auf die Produktbeschreibungen, die ja immer etwas schwammig sind - wie es ja bei Gitarrenprodukten so üblich ist -, ungern verlassen will, bitte ich deswegen hier um Rat und Erfahrungen. Danke im Voraus für alle Tipps und Hilfen :)

Besten Gruß,
Jingle-Meier


Edit.: Ich spiele fast ausschließlich eine Gibson Les Paul Studio mit Burstbucker 1 und 3, nebenher noch eine Ibanez GRG 170dx auf Drop-C, die aber mittlerweile selten zur Verwendung kommt.
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin,

Du warst ja schon bei Tube-Town aber vermutlich kennst Du deren Tubemap nicht?
Die bietet in der Onlin Version sogar einen Vorschlag für den 6100 an der wie folgt lautet:

Einmessen kann man dann entweder selber wenn man die Gerätschaften und das Knowledge dazu hat (TT bietet dazu auch einen guten Guide in der DIY Sektion an) oder man bringt das alles zu nem Tech der vllt 20-30€ fürs umstöpseln und einmessen verlangt sofern der Amp keine Schäden aufweist. Empfehlenswerte Techs findest Du im Tech Thread der oben im Sub gepinnt ist...
 
Hallo bluesfreak,

Danke für deine hilfreiche Antwort! Die Tubemap kannte ich nämlich nicht, hab auch schon besagten Bestückungsvorschlag gefunden. :) Wahrscheinlich werde ich es einfach wie vorgeschlagen machen, da ich eh keine bessere Alternative kenne. Einziger Makel ist, dass die Vorgabe für die LM-Version des 6100 ist, die 5881-Röhren verbaut hat, ich hab aber noch die "alte" Version mit EL34 in der Endstufe. Aus Kostengründen würde ich da wohl einfach zu den JJ E34L greifen. Die Tubemap-PDF ist da allerdings auch sehr aufschlussreich! Bin schon am Durchstöbern...

Was einen Techniker angeht: Danke für den Tipp, aber ich hab diverse Gitarristen und andere Musiker im Bekanntenkreis, bei denen ich mich erst einmal schlau mache. Als Alternative kenne ich aber die Liste mit den Technikern und hätte da auch nachgesehen. Danke Trotzdem! :)

Super, allein hätte ich den Guide von TT so schnell nicht gefunden, wie ich meine Blindheit kenne ;) Besten Dank, so schnelle und so gute Beratung hätte ich gar nicht erwartet! Kompliment :D
 
Ich persönlich bin mit JJ-Röhren in der Endstufe sehr zufrieden und auch immer hervorragend gefahren.

Einmessen darf nicht mehr als 20 - 30 € kosten. Das macht ein guter Techniker mal eben nebei als Zeitvertreib
 
Ich würde für den 6100 statt der JJ E34L eher die EL34 empfehlen da die E34L etwas dumpfer und bassiger ist was den Amp ein bisschen mulmig erscheinen lassen kann, für Kreischmonster á la JCM900 ist sie hingegen gut geeignet.
Mein persönlicher Favorit im 6100 wären die JJ 6CA7 da der 600 auch gut clean kann und die 6CA7 auch das bauchige etwas unterstützt, wenn bedenken wegen zu viel "Wampe" im Ton herrschen empfehl ich auch gerne mal die TT 6CA7. Dirk bietet im übrigen einen X-Matching Service an bei dem man die alten Röhren einschickt und der Ersatz dann entsprechend Selektiert wird so dass der Wechsel ein einfaches Plug'n'Play ist, eventuell eine empfehlenswerte Option..
 
wenn bedenken wegen zu viel "Wampe" im Ton herrschen empfehl ich auch gerne mal die TT 6CA7.

Diese hier? Die Bezeichnung ist etwas wirr..
Ich spiele den 6100 derzeit über eine Marshall JCM900 mit 2 Vox-labeled G12M, deswegen schätze ich, dass ich mehr Brillianz und weniger Mulmigkeit im Klang gebrauchen kann. Passt das halbwegs auf die Röhre?



Dirk bietet im übrigen einen X-Matching Service an

Den habe ich schon bemerkt, da ich mir aber bei den derzeitigen Röhren nicht wirklich sicher bin, inwiefern der Bias noch korrekt ist, so dass ich mir dann lieber mal einen Besuch beim Techniker gönn. :)
 
Diese hier? Die Bezeichnung ist etwas wirr..

Öhm, jaaa.. früher gabs die mal eigenständig aber jetzt scheint er die EL34/6CA7 in einem zu führen...aber prinzipiell passts wobei wie gesagt ich pers. eher zur JJ 6CA7 tendieren würde, so rein aus dem Bauch raus...


Den habe ich schon bemerkt, da ich mir aber bei den derzeitigen Röhren nicht wirklich sicher bin, inwiefern der Bias noch korrekt ist, so dass ich mir dann lieber mal einen Besuch beim Techniker gönn. :)

Vernünftig ;)
 
I
Einmessen darf nicht mehr als 20 - 30 € kosten. Das macht ein guter Techniker mal eben nebei als Zeitvertreib
Das sollte man nicht unterschätzen , es gibt nur noch wenige Fachleute die sich damit auskennen ,ein moderner Elektroniker muss sich heutzutage mit ganz anderen Problemen herumschlagen. Soweit ich weiss braucht man dazu mindesten ein Oszilloskop und HIntergrundwissen über Röhren , die sich übrigens grundlegend von Halbleitern unterscheiden.
 
Soweit ich weiss braucht man dazu mindesten ein Oszilloskop und HIntergrundwissen über Röhren , die sich übrigens grundlegend von Halbleitern unterscheiden.

So schwer ist es nicht denn dazu braucht es in der Minimalausstattung nur nen Schraubendreher, ein Multimeter und ggf. einen Messadapter falls der Amp keine Messpunkte aufweist an denen der in ein Spannung umgesetzte Bias/Ruhestrom abgegriffen werden kann. Wenns professioneller wird dann ggf statt des Adapters + Multimeter ein Meßgerät wie den Biasmaster und fertig ist der Fisch... Das Wissen was und wie man das Bias einjustiert natürlich vorausgesetzt. Wer es auf die Spitze treiben will kann natürlich auf den perfekten Nulldurchgang einstellen (und dann, und nur dann benötigt man ein Oszi) aber das ist eher der HiFi Fraktion vorbehalten, kleine Übernahmeverzerrungen stecken Gitarrenamps kommentarlos weg..Alternativ kann man ohne Adapter auch über die sog. Shunt Methode am AÜ die Ströme messen aber das ist erstens schwieriger und man sollte eigentlich mit zwei (guten) Messgeräten arbeiten, zusätzlich besteht die Gefahr einen grandiosen Kurzschluss zu bauen der im Glücksfall nur eine Sicherung reißt, drum wird diese Art im Normalfall vermieden.
 
Wenns professioneller wird dann ggf statt des Adapters + Multimeter ein Meßgerät wie den Biasmaster und fertig ist der Fisch...

Also ob das wirklich so viel Professioneller ist? Das sieht doch stark nach einem LCD DMM der über dessen Eingang per Drehschalter auf die Chinchstecker gelegt wird. In den Messadapter dürfte dann sicherlich auch ein 1 Ohm Kathoden Messwiderstand gegen Masse sitzen. Natürlich nur auf Vermutungsbasis. Genauer lässt sich damit also auch nicht messen, zumal sich die Anodenspannung so auch nicht messen lässt :(. Eine Schalterbox und DMM Ausgang ist + die Messadapter ist sicherlich schneller und günstiger zusammengezimmert :).

Grüße
 
Aua aua, ich seh schon, es wird teuer ... :D

wobei wie gesagt ich pers. eher zur JJ 6CA7 tendieren würde, so rein aus dem Bauch raus...

Wie schauts bei dem Röhrentyp denn mit Mehraufwand aus? Ist da nur genau wie bei EL34 ein Einmessen nötig, oder hat der andere Name noch was anderes zu bedeuten? Wie z.B. anderer Sockel oder solche Scherze - auch wenn ich das nicht vermute, wenn die mit EL34 in derselben Kategorie stecken.


Die Unterhaltung übers Einmessen hat mich übrigens bestens überzeugt, dass ich mir das in nächster Zeit nicht aneignen werde, sondern einfach einen begabten Techniker ranlasse ;) Schade, dass ich dafür wahrscheinlich nen halben Tag für die Fahrt nach Hamburg investieren muss. Aber er soll ja auch am Ende laufen und nicht explodieren :) Vielleicht krieg ich ja wenigstens jemanden zur Hand, der das innerhalb weniger Stunden schafft, damit ich nicht nochmal hin- und hergurken muss...
 
Wie schauts bei dem Röhrentyp denn mit Mehraufwand aus? Ist da nur genau wie bei EL34 ein Einmessen nötig, oder hat der andere Name noch was anderes zu bedeuten?

EL34/6CA7/KT77 sind untereinander austauschbar weil die Pin Belegung am Sockel bzw der Fassung identisch ist (wobei das auch für die 6L6/KT66/KT88/5881/6n3P zutrifft die aber ggf andere externe Beschaltung benötigen) sowie die Werte für Heizungstromaufnahme und Anoden- und Gitterspannung sehr nahe beieinander liegen. Einen Mehraufwand gibts da normalerweise nicht außer der Einstellbereich des BiasPotis reicht nicht aus, das kann Dir aber mit "normalen" EL34 auch passieren.... Normalerweise kann ein (fähiger) Tech das relativ schnell machen, allerdings solltest Du etwas Zeit mitbringen da eine gründliche Einstellunf bedingt daß der Amp danach noch 2-3h läuft und man nachmisst ob die Röhren gedrifted sind.

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Also ob das wirklich so viel Professioneller ist? Das sieht doch stark nach einem LCD DMM der über dessen Eingang per Drehschalter auf die Chinchstecker gelegt wird. In den Messadapter dürfte dann sicherlich auch ein 1 Ohm Kathoden Messwiderstand gegen Masse sitzen. Natürlich nur auf Vermutungsbasis. Genauer lässt sich damit also auch nicht messen, zumal sich die Anodenspannung so auch nicht messen lässt :(. Eine Schalterbox und DMM Ausgang ist + die Messadapter ist sicherlich schneller und günstiger zusammengezimmert :)

Valid Point, Sele... allerdings hat der TAD auf Nachfrage hin vor einiger Zeit angekündigt daß ein messen der Anodenspannung in der neuen Version integriert sein soll.. anscheinend wurde das wieder fallen gelassen. Es gab mal ein Bias Messgerät dass das konnte, leider ist das anscheinend nicht mehr erhältlich denn der Bias King kanns auch ned...
 
Normalerweise kann ein (fähiger) Tech das relativ schnell machen, allerdings solltest Du etwas Zeit mitbringen da eine gründliche Einstellunf bedingt daß der Amp danach noch 2-3h läuft und man nachmisst ob die Röhren gedrifted sind.

Damit kann ich grade noch leben ;) Wenn der Techniker nicht grade Zeit hat, genervt zu werden, gibts sonst in Hamburg ja noch einige nette Musikläden, in denen ich mir wieder ein bisschen GAS antrainieren könnte .. Ich hab ja seit Ewigkeiten nichts anderes/besseres als meine Studio-Paula in der Hand gehabt :D

Dieses Driften kann doch mit ein bisschen Pech auch noch später passieren, oder? Ich hatte das von irgendeinem Bekannten mal gehört, dass die Röhren früher (wann auch immer das nun war) noch irgendeinen Arbeitsschritt abbekommen haben, durch den das Driften minimiert oder verhindert wurde, heute wird das wohl nicht mehr gemacht. Sagt das dir zufällig was, bluesfreak?
 
Dieses Driften kann doch mit ein bisschen Pech auch noch später passieren, oder? Ich hatte das von irgendeinem Bekannten mal gehört, dass die Röhren früher (wann auch immer das nun war) noch irgendeinen Arbeitsschritt abbekommen haben, durch den das Driften minimiert oder verhindert wurde, heute wird das wohl nicht mehr gemacht. Sagt das dir zufällig was, bluesfreak?

Bin zwar nicht Bluesfreak - aber das was du meinst ist wahrscheinlich das "einbrennen". Genauer gesagt werden die Röhren dann einfach einige Stunden in Betrieb genommen und erst wenn sie nicht mehr (viel) driften selektiert. Aber das wird auch noch heute so gemacht.

Grüße
 
Und wieder einmal schlauer geworden, besten Dank :)

Jetzt steh ich ja vor dem Röhrenwechsel ganz gut da und denke, dass ich erst einmal klarkomm. Noch nen Techniker, Zeit und Geld suchen, dann dürfte das Ganze bald losgehen ..
Danke für die schnelle Hilfe an alle - vor allem an bluesfreak!
 
Hachja, als hätt ichs nicht geahnt, dass nochmal was schiefgeht... Die hier ist ganz offenbar ausverkauft. In Position V2 soll sie am Ende stecken, ganz nach der Empfehlung von Tube-Town. Kann ich da als Alternative einfach die Standard-Version nehmen, oder hat da jemand zufällig eine begündet bessere Idee? Ich hab nämlich keine Ahnung, was genau die Selektierung als V1-Röhre ausmacht.

Hier nochmal die Bestückung des Amps:
6100.png

Ich wäre um jede Hilfe dankbar, da ich hier nicht wirklich unnötige Fehler machen will. :)

Grüße,
Jingle-Meier
 
Wird gemacht, danke. :)
 

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