kompletter Musiklaie will Instrument lernen!

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zierfisch
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Hallo!
Da ich es inzwischen extrem schade finde, dass ich in der Kindheit (bin jetzt >30) Klavier nur 1 Jahr gelernt habe, will ich jetzt doch noch ein Instrument lernen. Eine Querflöte würde mir sehr gut gefallen, in den zahlreichen Forumbeiträgen habe ich schon gelesen, dass ein Lehrer unbedingt erforderlich zu sein scheint.
Hier meine konkreten Fragen:
Ist ein Instrument als vollkommener Laie noch zu erlernen? habe keine besonderen Ambitionen, will mich nur mit Musik befassen und Spaß mit Musik haben.
Bin Linkshänderin, macht es das schwerer bei der Querflöte?
Gibt es gute Tipps für Literatur etc. bis ich einen Lehrer gefunden habe?
herzlichen Dank!
Zierfisch
 
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Hallo,

in jedem Alter kann man noch ein Instrument lernen und es je nach Ehrgeiz und Begabung auch noch relativ weit bringen. Meine Erfahrung mit älteren Schülern ist nur leider dass sie oftmals wegen Job und Familie keine Zeit zum üben haben und die musst du natürlich einplanen, sonst wird das nichts (10min am Tag sind schon ausreichend, umso mehr umso besser natürlich). Ob du diese Zeit hast bzw. haben willst solltest du dir vorher überlegen, schließlich steckst du ja auch einiges an Geld in das neue Hobby.

Ich würde dir raten, wenn du noch kein Instrument hast, erst ein günstiges Schüler-Markenisntrument (Azumi 1000, Yamaha 211 etc.) über einen Mietkauf bei einem Fachhändler zu besorgen. So hast du für relativ wenig Geld ein funktionsfähiges Instrument, kannst aber auch relativ schnell auf ein höherwertiges Instrument umsteigen wenn du gut voran kommst (viele Händler rechnen Mieten auf jedes bei ihnen erworbene Instrument an), als Erwachsener hat man ja oft schon viel spezifischere Klangvorstellungen als Kinder. Ich rate aber von High-End Marken (Muramatsu etc.) für Anfänger prinzipiell ab, sie verkaufen sich gebraucht prinzipiell schlechter als gebrauchte Schülerinstrumente.

An Literatur liegt es ganz an deinen persönlichen Vorlieben. Die Flötenschulen die zu schnell ans Oktavieren gehen kann ich aus methodischen Gründen für den Anfang (erst Recht als "Selbstlerner") nicht empfehlen. Man gewöhnt sich sonst sehr schnell die falsche Technik beim Oktavieren an, und die kriegt man schlecht weg. Ich verwende daher gerne "Querflöte spielen- Mein schönstes Hobby", da ist die Literatur auch sehr vielfältig, die Lernschritte sind eher klein und es sind viele interessante Texte über die Querflöte enthalten. "Schule für die Querflöte" von W.Richter enthält sehr viele, ausführliche Texte zur Technik geht aber sehr schnell voran (also durchlesen udn dann erstmal wieder zur Seite legen, die ersten Übungen/Stücke gehen aber nach) "Flöte spielen: Die neue Querflötenschule" von Weinzierl/Wächter empfiehlt sich auch wenn du auf das Oktavieren erstmal verzichtest. Wenn der Ton unten nicht stimmt, kann er oben nur noch schlimmer werden. Prinzipiell sind alle Schulen eher an Kinder gerichtet (Richter nicht unbedingt), aber die reinen Erwachsenen-Schulen setzen immer sehr viel Vorwissen voraus und würde ich daher als absoluter Laie nicht verwenden.

Als Linkshänder dürftest du eigentlich nicht mehr Probleme haben, die beiden Hände sind mehr oder minder gleichberechtigt und werden aber beim Spielen daher auch gleich gut trainiert (am Anfang brauchst du vor allem eher die Linke).
 
Luvanir hat sicher Recht, dass man als Anfänger besser leihen sollte, mir erging und ergeht es jedoch anders: Ich bin 25, habe mir ganz spontan eine billige Querflöte für knapp 100 Euro über einen ebayhandler gekauft. Das ist jetzt ca eine Woche her. Das Instrument gefällt mir gut und es hat zwei Vorteile gegenüber einem Leihinstrument:
1) Wenn ich etwas kaputtmache ist nicht soviel geld futsch und ich muss es keinem Verleiher "beichten" und
2) Wenn du ernsthaft länger spielen willst ist es doch schöner, wenn man das erste Instrument auf dem man die ersten Töne gespielt hat behalten kann.

Ich habe als Jugendliche mehrere Jahre Geige gelernt und habe meine Kindergeige noch immer, hänge auch sehr daran obwohl es nur ein billiges "made in china" Instrument ist. Es ist einfach schöner, wenn man ein eigenes Instrument hat. Allerdings werde ich wohl auch, sobald ich genug Geld für einen Lehrer habe und ein wenig mehr kann, auf ein Markeninstrument wechseln.

Letztendlich muss das jeder nach den eigenen Bedürfnissen entscheiden.
 
das sehe ich etwas anders! denn gerade beim anfänger(in) ist es wichtig, dass er/sie ein taugliches instrument mit angenehmen klang in die Hand bekommt und nicht so ein billigprodukt, von dem er/sie sehr bald frustriert abstand nehmen wird. das wäre also rausgeworfenes geld.
ich spreche aus eigener erfahrung, nicht nochmal!!! da ist ein leihinstrument allemal die bessere alternative. in jedem fall mit musiklehrer(in) besprechen!
mfg.
etrawgew.
 
Ich verfüge ja auch nur über meine eigene, gerade gemacht, Erfahrung und die ist eher subjektiv, da ich weder ein gutes Vergleichsinstrument noch einen Lehrer habe.
Das muss wohl jeder für sich entscheiden.

Zumindest kann ich sagen, dass es mir derzeit sehr viel Spaß macht, auch wenn ich nur herumprobiere und sehr wohl merke, dass es auf Dauer ohne Lehrer nicht klappen wird. Die erste Zeit mit der Geige war da ernüchternder, weil man als Anfänger aus einer Geige kaum einen anhörbaren gerade ton herausbekommt :)

Wünsche dir Spaß zierfisch :)
 
Hmmmmmm. Wenn es (fuer den Anfang) nicht unbedingt Querfloete sein muss, mir ist da heut was zugelaufen. Solltest Du mal zufaellig irgendwo in der Naehe von Eging am See sein (Pullman City), da gibt es nette Floeten bei
http://www.hunting-wolf.de/Shop/shop.shtml (er spielt sie selber, schmoekere mal rein)

Die Teile sind pentatonisch (wenn man mag, man kann auch eine chromatische Tonleiter spielen), d.h., man kann erstmal wenig verkehrt machen. Und sie klingen durch die Bank wunderschoen (es gibt verschiedene Stimmungen; fuer den Anfang wuerd ich eine in A empfehlen, die ist auch einigermassen bezahlbar). Durch den Reiter und das Labium(?) muss man sich keinen Gedanken um den Ansatz machen, was fuer den Anfang sicher eine Erleichterung ist.
Das Booklet, das bei den Floeten dabei ist, ist auf englisch, ebenso die CD, Noten gibt es nicht, denn der Floetenbauer legt scheinbar Wert darauf, dass die Leute Spass haben und improvisieren.
Wenn ich morgen mal dazukomm, stell ich eine kleine soundprobe von meiner Floete ein.
Btw, ich hab mit Querfloete deutlich ueber 30 angefangen, hatte allerdings schon einiges an Jahren Saiteninstrumente hinter mir und dann singen, und beides hat mir gut geholfen. Aber wenn Du das willst, mach das, auch ohne Vorbildung! Musik bereichert das Leben so ungemein. Es waere in meinen Augen dumm, darauf zu verzichten, weil man meint, zu alt dazu zu sein. (Ich hab hier am Board letztens von einer gelesen, die mit iirc ueber 60 noch Keyboard gelernt hat, von daher...)
 
Herzlichen Dank für Eure Tipps!
Dann werd ich mich mal aufmachen und mir die richtige Flöte und Bücher und einen Lehrer suchen!
 
Hallo,

Ich bin mit 56 Jahren angefangen Querflöte zu spielen. Dazu habe ich mir eine gebrauchte Pearl mit Silberkopf gekauft.
Angefangen habe ich dann mit dem Buch von Weinzierl/wächter. Da ich noch von meiner Tochter die Schule von Taffanell habe, bin ich dann ziemlich schnell darauf umgestiegen. Dadurch habe ich sehr schnell weiter gekommen und mein Ansatzt in den einzelnen Oktaven wurde sehr gut und auch den Wechsel zwischen den einzelnen Oktaven klappt prima.
Allerdings über ich auch täglich, selten eine halbe Stunde meistens eher eine Stunde.
 
Hier die versprochenen Sound-Samples. Einfach so dahingespielt; ich hab versucht, in der Pentatonik zu bleiben (waer leichter, wenn ich das Band rumgebunden haett ;) ), was die Floete halt so nach am Tag beschnuppern hergeben hat:
(641 kb)
(433 kb)

Ginas, hattest Du davor schon irgend ein Instrument gespielt? Ich find's auf alle Faelle super, dass Du mit Querfloete angefangen hast :great:
 
@moniaqua

Ich habe vor vielen Jahren ein wenig Blockflöte gespielt. Aber längst nicht so gut wie heute Querflöte nach einem Jahr Untericht.

Leider fehlte in meinen Kindertagen das Geld für Musikunterricht, aber den Traum ein Instrument zu erlernen habe ich nie aufgegeben.

Ich bin begeistert wie schnell ich der Querflöte saubere Töne entlocken kann. Das ist einfach ein Genuss. Dabei waren am Anfang die Rauschgeräusche fast stärke als die Töne.
Aber seitdem der Ansatz stimmt, sind die Töne sauber und es macht einfach nur Spaß zu üben.

Liebe Grüße

ginas
 
Hallo zierfisch,

mich würde mal interessieren, ob Du zwischenzeitlich den Schritt gewagt hast und Dir eine Querflöte zugelegt hast? Ich finde auch das man zum Erlernen eines Instrumentes nie zu alt ist..... Also ich würde Dir auch nur dazu raten.

Gerade die Querflöte hat sowas zierliches und sinnliches. Ich liebe den Klang.
Erzähl mal wie der momentane Stand ist?

Viele Grüße
Marlene :)
 
Ich mag den Klang der irischen Querflöten (Irish Flute). Aber die kann man sich für etwa 80 Cent selbst bauen, wenn man etwas geschickt ist. Also für 4,50 Euro in den Baumarkt und man hat Stoff für etwa 10 Flöten. Dafür werde ich jetzt wahrscheinlich öffentlich gesteinigt, aber es ist in meinen Augen durchaus eine Möglichkeit, sich mit einem Instrument auseinander zu setzen.
Persönlich hatte ich vorher auch noch nie eine Querflöte in der Hand und da kam mir der Bau einer Irish sehr entgegen, da sie wie eine Pennywhistle gegriffen wird. Also sehr einfach zu lernen und den Ansatz hat man auch relativ schnell raus (bei mir etwa 2 Stunden, aber bei Leibe nicht perfekt).
Soll nur eine Anregung sein. Wenn sie nicht gut klingt oder verstimmt ist (meine erste war etwas schief, wie zu erwarten), kann man immer noch hingehen, sie schön lackieren und gravieren und als Vitrineninstrument nutzen. :)
 
Hallo bod!

Warum steinigen ... so schlecht finde ich den Tipp gar nicht! Kannst du mir sagen, wo man eine Bauanleitung o.ä. dafür findet? Ich spiele seit Jahren eine "ganz normale" Querflöte, insofern ist das bestimmt keine wirkliche Alternative für mich. Aber ich bastel ganz gerne, das wäre ja mal eine Herausforderung. Evtl. wäre das auch mal ein spannendes Projekt für meine Flötenschüler, ein spielbares Instrument selber zu bauen, wenn es nicht zu schwierig ist ... Hat zwar außer dem ähnlichen Ansatz nicht viel mit unserer Flöte gemeinsam, aber ich bin sicher, man kann trotzdem einiges dadurch lernen.

Gruß Fluty
 
Deswegen mach ich es ja auch. Reine Bastellust eigentlich. ^^ Den Link suche ich nachher zu Hause mal raus.
Im groben kannst du einfach in den Baumarkt gehen, 20mm durchmesser PVC holen (oder 18er) in der Sanitärabteilung und in der Holzabteilung mal in der Restekiste nach passendem Rundholz gucken. Dann bist du schon fertig. Der Rest ist halt bauen. Da gibt es zahlreiche Anleitungen für.

hrmpf...jetzt hab ich doch mal schnell geswitched. :D Also hier:
http://www.cwo.com/~ph_kosel/designs.html

Da ist das schon ziemlich beschrieben und auch weitere Seiten verlinkt.
 
Super, vielen Dank! Werde ich auf jeden Fall bei Gelegenheit mal testen!
 

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