Kurz und Ultra?

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MarkovLogic
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Was haltet Ihr denn so von der Kombination Kurzweil PC3-LE8 und Novation Ultranova als Live-Setup? Es gibt beide zurzeit im Sonderangebot (zusammen unter 1400, als Versandrückläufer evtl. sogar für ca. 1250). Da hätte man unten die gewichtete große 88er-Fatar-Tastatur mit bekannt brauchbaren Brot&Butter-Sounds für die konservativen Momente und oben einen variablen VA, der durch Wavetables, RingMod und die vielen LFO-Optionen (und den Steuerungsmodus über die 8 Regler) viel Unkonventionelles zulässt. Beide mit Aftertouch, und beide blau und beide auch ganz coole Controler, falls man dann doch mal mit Computer auf die Bühne gehen will. Passt doch, oder?
 
Eigenschaft
 
Ich habe die Ultranova seit mittlerweile mehr als zwei Jahren und entlocke ihr selbst heute noch ab und zu Sounds, die ich so noch nicht kannte. Von kitschigen 70er/80er-Jahre-Retro-Sounds über Ambient-Soundlandschaften bis hin zu brachialem Industrial und Noise ist da wirklich sehr viel möglich. Als Allrounder für alles, was synthetisch klingen soll, ist man damit recht gut bedient.
Die YouTube-Videos zu dem Gerät sind allerdings oft wenig aussagekräftig. Da finde ich, dass die Soundcloud-Demos zu den kostenlosen Sound-Packs den Charakter und die Vielseitigkeit der Ultranova besser zeigen.

Zu dem Preis von momentan 425€ kann ich sie nur empfehlen. Vielleicht sogar der VA-Synth mit dem derzeit besten Preis-/Leistungsverhältnis.
Zumal man (anders als bei der klanglich fast identischen Mininova) sogar noch ein eingebautes USB-Audio/Midi-Interface mit an Bord hat, womit man auch ohne zusätzliches Equipment leicht etwas aufnehmen oder einen Rechner ins Setup einbinden kann.

Größter Nachteil ist wohl, dass sie nur monotimbral ist. Prinzipiell kann man sich zwar Splits und Layers basteln, wenn man unterschiedliche Oszillatoren über Hüllkurven nur bestimmten Tastatur-Bereichen zuordnet, aber das ist etwas umständlich und auch recht eingeschränkt.
Zum Glück fällt dieser Nachteil nicht groß ins Gewicht, wenn man zusätzlich einen zweiten, multitimbralen Synth nutzt, wie du es vorhast.

Zum Kurzweil selbst kann ich nichts sagen, aber so auf dem Papier scheint mir das schon eine gelungene Kombination zu sein. :)
 
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Ich kenne die Ultranova nur auf dem Papier (und kurzem Anspielen auf der Musikmesse), aber ich finde ebenso wie egoldstein, dass das momentan der attraktivste VA (mit 3-Oktaventastatur) auf dem Markt ist. Für neue VAs, die eine 49/61er Tastatur und mehr direkte Soundeditierungsmöglichkeiten bieten, muss man schon erheblich tiefer in die Tasche greifen (KingKORG. Nord Lead 4/A1, Studiologic Sledge usw.).

Grundsätzlich ist ein VA-Spezialist eine gute Ergänzung zu einem Kurzweil, wenn man solche synthetischen Sounds viel braucht und auch während der Performance kontrollieren will, oder öfters schnell neue Sounds unter Zeitdruck erstellen will.

Zwar lassen sich grundsätzlich die meisten VA-Sounds auch am PC3(LE) programmieren, dass ist aber oft mit viel mehr Aufwand verbunden, weil die typische Struktur der subtraktiven Synthese (Oszilatoren->Filter->Amp, wobei Filter und Amp durch eigene Envelopes kontrolliert werden) sich in der V.A.S.T.-Synthese nur mit Hilfe mehrere Cascading-Layer realisieren lässt, wenn man dynamischen on-the-fly Zugriff auf die Envelope-Parameter auf die Fader oder sonstige Controller legen will. Das heisst, mal schnell eben einen typischen Vintage-Analog Sound zusammenschrauben, geht bei den Kurzweils nur bedingt. Außerdem sind die Filter und VA-Oszillatoren bei spezialisierten Geräten einfach einen Tick besser und vielseitiger.

Was in diesem Setup dann evtl. noch fehlt, ist die Möglichkeit Samples oder Backings abzuspielen. Da könnte man ein iPad (mit Alesis Dock o.ä.) nehmen, oder einen entspr. Hardware-Spezialist.
 
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Vielen Dank für Euer Feedback: Ein Ultranova-Spezialist mit einer Meinung zum Kurzweil und ein Kurzweil-Spezialist mit einer Meinung zur Utranova - besser geht's ja fast gar nicht! Tja, Samples fehlen in diesem Setup, das stimmt. Ich habe aber für solche Zwecke noch ein paar kleine Helfer (MicroSampler, KP3), mit denen ich das Grund-Setup ergänzen könnte. Gibt es eventuell noch jemanden hier, der wirklich beide Geräte live als Basis-Setup benutzt (oder zumindest vergleichbare Kombis, z.B. MicroNova statt UltraNova mit PC3K statt PC3LE)?
 
Gibt es eventuell noch jemanden hier, der wirklich beide Geräte live als Basis-Setup benutzt (oder zumindest vergleichbare Kombis, z.B. MicroNova statt UltraNova mit PC3K statt PC3LE)?
Na ja, vergleichbar vielleicht: ich habe einige Zeit den PC3LE zusammen mit einem Waldorf Blofeld Keyboard genutzt, den PC3 für die B+B-Sounds und den Blofeld für VA+Wavetable-Sounds sowie ein paar Spezial-Sample-Sounds. Der Blofeld hat ja ein kleines Sample-RAM. Ich weiß nun allerdings nicht, ob der Ultranova im Livebetrieb dem Blofeld von der Bedienung her überlegen ist. Der Nachteil des Blofeld im Livebetrieb ist, dass er nicht 100% zuverlässig läuft. Es passiert nicht oft, aber hin und wieder hat der mal schwerwiegende Aussetzer (allerdings eher wenn man Sounds bastelt oder im Multimode arbeitet als im Livebetrieb)...
 
...vielleicht wäre die Bass StationII auch noch eine Alternative...ich finde die Anmerkung von egoldstein wichtig, dass man schauen sollte,ob es für Einen nachteilig ist, wenn ein zweiter Synthi der auch Sounds liefern soll,halt nur spezieller,nur monotimbral ist...ich glaube wenn du deine speziellen Sounds mit einarbeiten möchtest,kommst du mit monotimbral eventl.schnell an die Grenze...ich arbeite u.a.viel mit einer Workstation und dem Microbrute,der auch monotimbral ist und die spezielleren Sounds liefern soll...und das ist mir nun aus praktischer Erfahrung echt zu wenig...ich würde vielleicht noch mal überlegen ob ein multitimbraler "Spezialist"nicht doch noch eine Überlegung wert wäre...kann dir auf die schnelle kein perfektes Teil nennen...soüppig ist die Auswahl nun nicht...vom Preis her vielleicht doch so in Richtung Blofield...vielleicht noch der Roland Gaia...Soll vom Sound etwas dünn sein und eventl. etwas zu brav...oder vielleicht einen gebrauchten Virus A oder B,die sind vom Preis her ähnlich...Lg.
 
Ich denke, der Microbrute ist dann noch mal eine ganz andere Synth-Kategorie. Ich finde ihn sehr cool, würde ihn aber ungern live benutzen. Gründe: Der ist ja nicht nur monotimbral, sondern sogar monophon - kommt also für Flächen oder so nicht in Frage. Außerdem sind (für mich) die Minitasten ein Problem, gerade bei Live-Sachen treibt das die Fehlerquote hoch. Auch der Tastaturumfang von nur 2 Oktaven bei Microbrute und Bass Station II ist aus meiner Sicht ein echter Nachteil: Wenn man Soli mit größerem Tonumfang spielen will, braucht man dann doch immer wieder die linke Hand, um die Oktavlage umzuschalten, d.h., man kriegt auf dem unteren Keyboard keine kontinuierliche Begleitung mehr hin. Die Ultranova hat auch Aftertouch, sodass man z.B. selbst Modulation einhändig hinkriegen könnte und hat immerhin 3 Oktaven. Die Viren sind, fürchte ich, selbst gebraucht außerhalb meines Budgets.
 
Also der Virus B (Desktop) liegt gebraucht so um die 400Euro,den könntest du dann über Midi mit einer Tastatur abspielen...der bietet natürlich viele Möglichkeiten zum rumschrauben und deckt von sanft,hart,spezial,aggressiv...viel ab...wäre halt vom Umfang her eine Alternative...Lg.
 
Danke für den Tipp: Virus B ist vielleicht wirklich eine interessante Alternative (oder evtl. spätere Ergänzung) zur Ultranova. Ich hatte nur die neueren Viren (TI) auf dem Schirm - und die sind ja eine andere Preiskategorie.
 

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