Lackierung: Dose aus dem Baumarkt ist Nitro-Lack

robig1
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hallo zusammen
An alle mit Lackiererfahrung:

Ich habe meine Eigenbau Paula selbst mit Dosenlack aus dem Obi lackiert.
Und zwar die letzten Schichten mit belton (ein Produkt der kwansy Gruppe) Effekt-Klarlack.

Ich glaube mich zu erinnern von diesem Lack gutes hier im Forum gelesen zu haben.
Die Lackierarbeiten sind nun schon Monate her.

Nach einigen (warmen) Tagen habe ich nun hässliche Abdrücke, dort wo die Gitarre auf dem Gitarrenständer auflag. :-/

Ist dies der gefürchtete Nitro Lack?
Auf der Dose kann ich nix erkennen.

Danke.
Gruß
 
Eigenschaft
 
Nein. Wenn du keinen 2-Komponenten Klarlack draufmachst, dann reagiert der lack bei Hitze mit den weichmachern aus dem Ständer.

Halt mal einen Fön dran. Danach kannst du die Farbe mit dem Finger verwischen. Ist der Klassiker bei Gigs. Hatte schon oft Farbe am Unterarm und ne Gitarre die aussah, als hätte man Lippenstift verschmiert...
 
Als selbstständiger Handelsvertreter für Farben & Lacke muss ich die Aussage von Agent Orange ein wenig relativieren (sie ist nicht direkt falsch, nicht falsch verstehen ;)). Das Problem hängt nur bedingt mit der 1-K Eigenschaft des Lackes zusammen, es gibt durchaus einkomponentige Lacksysteme, die sämtliche Anforderungen an 2-K Materialien erfüllen, sprich auch nicht verwischen, sich anlösen lassen etc.. Das Problem, das du hier beschrieben hast hängt aus meiner Sicht viel mehr damit zusammen, dass es im Baumarkt eben kaum Profi-Qualitäten gibt, die Produkte dort sprechen stattdessen eher den Heimwerker an. Und die Lacke sind (nahezu) alle nicht für stark beanspruchte Flächen (z.B. Tischplatten, Stühle und eben auch Gitarren) geeignet. Mein Tipp wäre es immer, einen Farbengroßhandel aufzusuchen und sich dort einen passenden 1K-Lack in Sprühdosen abfüllen zu lassen, wenn man nicht die Möglichkeit hat mit einer Lackierpistole (bspw. von SATA;Iwata) in einem Spritzraum mit Absaugung zu lackieren. Hilfreich ist auch der Besuch bei der örtlichen Schreinerei oder dem Autolackierer.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen ;)

Grüße,
Cameloni
 
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Ich kann Felgenlack empfehlen. Die erreichen eine hohe Endhärte und lassen sich mit der Sprühdose leicht aufsprühen. Leider gibts die nur in schwarz, weiß und Klarlack.

Ich verwende für Reparaturen und die Lackierung kleiner Flächen "Auto K, Racing Felgenlack" aus dem Toom-Baumarkt. Gibts aber auch online.
 
@Cameloni88

Da brauch ich nicht widersprechen :D Ich bezog meine Aussage auch auf "Baumarkt-Dosen". Wenn man da was stabiles will, muss es nunmal 2K-Klarlack sein. Das hält normalerweise. Nur ist dann wiederum oft das Spritzbild miserabel...


@smartin
Hast du auch mal ausprobiert, wie dieser "Felgenlack" (lustig, dass es sowas zu kaufen gibt, weil normalerweise werden Felgen gepulvert...) auf Hitze und Weichmacher reagiert?
 
auf Hitze und Weichmacher reagiert?

Wenn er lang genug ausgehärtet hat passiert da eigentlich nichts. Wie gesagt ich nutze den Lack ja im professionellen Bereich und hab schon zig Halsbrüche damit lackiert. Gerade im Kopfplattenbereich hängen Gitarren ja auch in verschiedensten Ständern mit Gummi-Polsterung. Mir ist kein Fall bekannt wo das nen Problem war. Ich habe auch eigene Gitarren damit repariert und die hängen alle erfolgreich auf Gummihaltern.

Ich weiß nicht wofür man Felgenlack braucht, aber das Zeug ist super, weil es auch deutlich härter ist als übliche Lacke und einigermaßen Chemie-Beständig (Stichwort Streusalz).
 
Das Zeug wird eine andere Basis haben. Das ist eigentlich zum Ausbessern von Bordsteinschäden da, normaler Lack hält aber nicht auf einer Pulverbeschichtung (der blättert nach kurzer Zeit einfach wieder runter). Letztere ist bei Felgen oft Polyamid, da es relativ weich bleibt und so Steinschlagsunempfindlich ist. Das nur mal so am Rande :D

Auf jeden Fall super, wenn du damit schon gute Erfahrungen gemacht hast. Gleich mal vormerken ;)
 
Danke für die Tipps

Was meint ihr... Reicht da das Fehlstellern "bereinigen" und drüber lackieren mit Felgenlack?
Weil ganz neu wollte ich nicht wieder anfangen... ;)
 
Ich kann mich nur wiederholen.
Wer Probleme vermeiden möchte und keine Pistole oder Lackierkabine hat, sollte Dupli 2-Schicht-Lack nehmen.
Wenn farbig lackiert werden soll, nimmt man Acryllack auf Wasserbasis und lässt durchtrocknen.
Danach mit dem Dupli versiegeln.
kostet einen Zehner im Baumarkt.

Der Dupli hat eine feine Düse und es ist fast nicht möglich Laufnasen zu produzieren.
Er trocknet innerhalb einer halben Stunde spielfertig aus und glänzt ohne schleifen.

Du solltest jetzt aber nicht mit irgendetwas drüberlackieren. Lieber vorher testen an einer Stelle wo es nicht schlimm ist.
Ist aber an der weichen Stelle ein Risiko das es sich anders verhält.

Gruß
Andreas
 

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