Lautsprecher - Was sagen die Wattangaben aus und wie viel Watt ist nötig/sinnvoll

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vegan
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Da ich ja immer noch, nach und nach, von DI Aufnahmen zu mikrofonierten Aufnahmen wechsel und daher auch noch nich so viel Erfahrung mit Gitarrenlautsprechern hab hier mal ein paar Fragen um meine noobige Verwirrung zu klären.
1. Beim Kauf von Gitarrenboxen wird immer hingewiesen auf, z.B., 4x12 240 Watt. Heißt das jetzt dass alle 4 Lautsprecher 240 Watt vertragen oder dass jeder Lautsprecher nur 240/4 = 60 Watt verträgt?
2. Da ich selbst bei den highend, Celestion-Lautsprechern keinen finde der alleine 240 Watt verträgt, gehe ich mal von letzterem aus. Gehe ich dann recht in der Annahme dass ich beim Kauf einer Box nur auf die Gesamtleistung achten muss oder ist die Leistung der einzelnen Verstärker auch zu beachten? Soll heißen, muss ich bei einem 100 Watt Verstärker darauf achten dass jeder einzelne LS min. 100 Watt liefert?
3. Was heißt die Wattangabe bei einem LS überhaupt. Da es ja eigentlich nur ein passiver Energiewandler ist, wird er ja wohl kaum 240 Watt Leistung erzeugen. Es handelt sich wohl eher um eine Verträglichkeitsangabe aber was heißt dass? Wenn der Verstärker mehr Leistung liefert als der LS verträgt, sagen wir mal Amp=300 Watt, LS=100 Watt, übersteuert der LS dann einfach nur oder find ich die Gitarrenbox dann unter ner anderen Adresse?

Danke schonmal im Vorraus.
 
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1. b)
2. nein, die Gesamtleistung der Box zählt.
3. Der brennt dann halt durch, wenn die 300 Watt tatsächlich aus dem Verstärker für eine nennenswerte Zeit kommen.
 
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Super, ich danke dir, dass sind ja schonmal recht klare Aussagen, hilft mir sehr.
In diesem Thread https://www.musiker-board.de/threads/wieviel-watt-braucht-eine-box.385603/ wird auch noch ein Unterschied zwischen Röhren- und Transistoramp gemacht, im Bezug auf "unterdimensionierte" Amps.
Muss ich da auf etwas achten?
So wird zum Beispiel gesagt, dass bei einem unterdimensioniertem Röhrenamp keine Gefahr besteht, bei einem unterdimensioniertem Transistoramp hingegen kann die Spule des LS flöten gehen. Stimmt das? Und wenn ja, wie unterdimensioniert ist unterdimensioniert?
 
Da steht Schwachsinn drin. Ein Signal ist ein Signal ist ein Signal. Wo es herkommt, ist völlig egal.

Lautsprecher gehen kaputt, wenn ihnen entweder zu heiß wird (thermische Überlastung), oder sie sich zu stark bewegen müssen und reißen / durch den Aufprall eines Teils auf ein anderes verformt werden (mechanische Überlastung).
Ersteres tritt auf, wenn über einen längeren Zeitraum extrem laut gefahren wird, für zweiteres reicht ein einziger Impuls.

Sowohl Röhren- als auch Transistorverstärker sind gleichermaßen in der Lage, beides hervorzurufen, sofern sie stark genug sind. Ein "unterdimensionierter" Amp ist deswegen grundsätzlich erstmal völlig unschädlich, genauso wie ein extrem "überdimensionierter". Gefährlich wirds nur, wenn man es schafft, Speaker oder Amp zu überlasten, und das funktioniert durch Aufdrehen. Lässt sich aber ziemlich leicht vermeiden, es braucht nur einen Satz Ohren :)

=>
jeder Speaker spielt an jedem Amp, solange die Impedanz einigermaßen passt. Voraussetzung: beide werden innerhalb ihrer Grenzen betrieben
 
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Einwandfrei, das klingt nach verlässlichen Aussagen.
Habt vielen Dank. :)
 
Hi,
beachten solltest Du noch zwei Sachen.

1.: bei Mischbestückungen addierst Du nicht die Wattzahlen, sondern Du musst so tun, als seien alle Lautsprecher nur so belastbar, wie der schwächste.
Wenn Du also 2x25Watt mit 2x75Watt mischst, hast Du am Ende 100Watt, weil 4x25, nicht 200.

2.: Wenn Du auf Nummer sicher fahren willst, dann betreibe deine Box immer mit einem Amp, dessen Maximalleistung nicht die der Box übersteigt. Sprich, wenn der Amp 100 Watt hat, steck den nicht in die 80 Watt box, denn Du weißt nicht, an welcher Stellung des Masters genau der Amp die 100 Watt liefert, und ab wann schon Peaks kommen können, die stärker sind als sie wirken.
Dazu kommt, dass Röhrenamps auch über ihre angegebene Wattzahl hinaus betrieben werden können, ohne dass man es schnell merkt. Drehst Du den Amp über die 100 Watt, wird der Röhrenamp langsam verzerren und komprimieren, der Transistorverstärker wird sehr deutlich und auf einmal klippen.
Das heißt: bei einem Transistoramp kaufst Du als Sicherheitsorientierter Mensch eine Box, bei der die Belastbarkeit bei der maximalen Ausgangsleistung anfngt, also bsp. für einen 30 Watt amp eine Box mit mindestens 30 Watt Belastbarkeit.
Bei einem Röhrenamp kannst Du - wenn du den an seinen Grenzen betreibst - auch mal doppelt so viel Belastbarkeit rechnen, wie Watt an dem Amp steht, also bei einem 30 Watt Amp mindestens eine 30 Watt Box, auf Nummer sicher fährst Du mit einer 45-60 Watt Box.
 
Eine viel wichtigere Angabe als die Wattzahl ist der Schalldruck in dB. Je höher der bei einer Box ist, umso weniger Ampleistung musst Du reinjagen und hast im Ernstfall mehr Reserven in der Ampleistung
 
Hi,
beachten solltest Du noch zwei Sachen.

1.: bei Mischbestückungen addierst Du nicht die Wattzahlen, sondern Du musst so tun, als seien alle Lautsprecher nur so belastbar, wie der schwächste.
Wenn Du also 2x25Watt mit 2x75Watt mischst, hast Du am Ende 100Watt, weil 4x25, nicht 200.
wichtiger Punkt!

2.:[...]
Dazu kommt, dass Röhrenamps auch über ihre angegebene Wattzahl hinaus betrieben werden können, ohne dass man es schnell merkt. Drehst Du den Amp über die 100 Watt, wird der Röhrenamp langsam verzerren und komprimieren, der Transistorverstärker wird sehr deutlich und auf einmal klippen.
Das heißt: bei einem Transistoramp kaufst Du als Sicherheitsorientierter Mensch eine Box, bei der die Belastbarkeit bei der maximalen Ausgangsleistung anfngt, also bsp. für einen 30 Watt amp eine Box mit mindestens 30 Watt Belastbarkeit.
Bei einem Röhrenamp kannst Du - wenn du den an seinen Grenzen betreibst - auch mal doppelt so viel Belastbarkeit rechnen, wie Watt an dem Amp steht, also bei einem 30 Watt Amp mindestens eine 30 Watt Box, auf Nummer sicher fährst Du mit einer 45-60 Watt Box.

Vorsicht:auch ein Transistorverstärker kann Leistungen ausgeben, die deutlich über der Herstellerangabe liegen! Es kommt auf folgendes an:
- Art der Angabe, bzw. Bezug auf die Stärke der Verzerrung (z.B. 100W bei 1% Klirr)
- Verhalten des Amps im Grenzbereich

Verhält er sich so, dass der Verzerrungsanteil 1% schnell erreicht wird, aber noch deutlich mehr möglich ist, dann wäre auch ein Transistorverstärker locker in der Lage, das x-fache der Herstellerangabe auszuspucken.
Das kann man nicht immer vorher wissen. Aber wie immer haben wir unseren funktionierenden Satz Ohren, die uns rechtzeitig Bescheid geben, wenn die Grenze erreicht ist. Sei es die der Wiedergabekette, oder die der Ohren selbst ;)
 
ber wie immer haben wir unseren funktionierenden Satz Ohren, die uns rechtzeitig Bescheid geben, wenn die Grenze erreicht ist. Sei es die der Wiedergabekette, oder die der Ohren selbst ;)
"da kommt nix mehr, war zu viel" oder wie :D
 
Super, ich danke euch und werde mir die Tipps zu Herzen nehmen. Da ich aber noch zu Hause Aufnehme und noch keine Isobox hab wird das mit der Überschreitung der Maximalleistung nicht mein größtes Problem sein ;) aber es ist alles, für die Zukunft, im Kopf vermerkt.

"da kommt nix mehr, war zu viel" oder wie :D
Nach fest kommt ab ;)
 

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