Lautstärke live

[AnnaD]

Hallo ihr Lieben,

ich spiele Keyboard in einer Rockband - und zwar ein Motif XS 6 (wobei das Model für die Fragestellung wahrscheinlich nicht so relevant ist). Jedenfalls habe ich neulich vom Mischer die Rückmeldung bekommen, dass es in meinem Ausgangssignal wohl größere Lautstärkeunterschiede gibt und der Mischer somit zwischendurch ziemlich viel Arbeit hatte, weil er viel nachregeln musste. Die Lautstärkeunterschiede gibt es tatsächlich, allerdings hat das prinzipiell auch seinen Grund, denn in einigen Songs hat das Keyboard eine eher unterlegende, begleitende Funktion, in anderen Songs ist es aber durch seine Lead-Melodien das dominanteste Instrument.

Nun weiß ich nicht so genau, wie ich damit umgehen soll. Es gibt sicherlich noch Spielraum, das zu verfeinern, aber letztendlich ist es ja nunmal so, dass auch die Band drumherum eine gewisse Dynamik hat, die ich auch in meinem Spiel aufnehme. Und eine Maschine, die dann zusätzlich dazu immer denselben nschlag hat, bin ich ja auch nicht.

Ich würde nun gern von euch wissen, wie ihr damit umgeht bzw. wie ihr die Lautstärkeanpassung im Bandgefüge macht, ob ihr auf bestimmte Dinge achtet, etc.

Vielen lieben Dank für Antworten!
Anna

 

[DschoKeys]

Hallo Anna und herzlich willkommen im Forum,

zu diesem Thema hatten wir hier mal einen größeren Thread mit einigen Anregungen. Vielleicht findest Du da ja etwas was Dir weiterhilft.

Viele Grüße,

Jo

 

[Roon]

..grundsätzlich sei zu allem anderen was man schon sehr richtig und gut in dem anderen Thread benannt hat zu sagen,
dass es natürlich grundsätzlich zu Konflikten kommen kann
wenn der Keyboarder bzw. die Kapelle
und der Mischer
verschiedene Aufassungen von der Rolle der Keys im jeweiligen Song haben.

Ich habe als Zuhörer ettliche Male erlebt, dass Tasteninstrumente an den ungünstigsten Stellen kaum oder gar nicht zu hören waren.
Die Gründe hierfür können neben ungünstigem Sounddesign, unpassendem Arrangement
eben leider auch am lezten Glied der Kette zu suchen sein.

 

[toeti]

Hi,

was Roon sagt ist sehr wichtig. Sounddesign ist auch ein Thema, was bei den Lautstärkenthreads nicht so raus kommt meine ich.

Was ich auch sehr wichtig finde: Reden Das heißt vorher mal mit dem Techniker reden und ruhig beim Soundcheck mal so extrem unterschiedliche Sounds nutzen.

 

[Jean-M.B.]

Es ist ein langer Weg bis zu einem ausgewogenen Signal.
Trotzdem sollte man immer die einzelnen Sets zu den Songs untereinander abgleichen, sprich im Vorfeld alles auf einem Pegel bringen.
Den Audio-Ausgangspegel kann man z.B. recht gut in Cubase (Audio-Eingangskanal) messen.
Das wäre erst einmal der erste Schritt zum gleichmäßig verzerrungsfreien Pegel (max. 0 dB am Eingangskanal des Mixers), was natürlich noch nicht viel über die gefühlte Lautheit (dB VU) aussagt.
Das bedarf dann viel Kontakt mit dem Ton-Techniker, wobei der Techniker hier wirklich auch die Songs und die Rolle des Keyboards in den Song kennen muss.
Unter IEM (In-Ear-Monitoring) bekommt man allerdings auch selbst ein recht gutes Gefühl für mögliche Lautstärkeunterschiede zwischen verschiedenen Songs. Man sollte sich halt angewöhnen den Volumenregler eigentlich gar nicht mehr anzufassen und mögliche Laustärkeschwankungen im Set selbst gleich abzugleichen. Eine große Saalprobe - die kann ruhig auch ein paar Tage dauern - mit dem kompletten Equipment ist hier recht hilfreich.
Die großen Acts machen auch vor jeder Tour eine entsprechende Probe, wo alle möglichen Dinge vom Sound, dem Ton, dem Licht, bis hin zur Bühnenperformance, komplett durchgespielt und aufeinander abgestimmt werden.

 

[taxman]

Hi Anna,

was bestimmt schon tausendmal diskutiert und angeregt wurde, ist beim Erstellen der Sounds des Setups schon mal die Lautstärke untereinander anzupassen. Wenn das über die Abhöre gelungen ist, ist das schon die halbe Miete... zumindest für mich (kein Profi aber schon 20 Jahre auf der Suche nach dem Sound...) den Rest regel ich über das Monitoring. Ich bekomme als Monitorsignal den PA-Mix - kann mich also ungefähr von der Lautstärke einordnen. Bei Soli, wenn ich ein bißchen hervorkommen muss, oder ich das Gefühl habe, dass die Strings gerade dem Publikum die Ohren absägen kann ich dann auch zeitnah ein bißchen zurück in den Mix, je nach dem. Funtioniert in meinem Fall gut, die Kollegen sind zufrieden - sollte man aber vorher unbedingt mit der Technik abklären, das die wissen, das Du nachregelst - und vor allem, in welchem Rahmen.

Gruß

Reiner
@Jean-M.B. - da warst Du wohl schneller