Lead vs. Rhythmus Gitarre

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Hoffe ich poste das jetzt in das richtige Forum.

Mir ist aufgefallen das sehr viele Bands (grade im Hardrock- und Metalbereich) einen festen Rythmus- und einen festen Leadgitarrissten haben. Warum?
Mir ist bewusst, dass der Rythmusgitarrist keine leichtere Aufgabe hat und das er die ganze Band zusammen hält. Aber möchte man als Musiker nicht auch mal etwas Freiheit haben.
Ich seh es, das der Leadgitarrist ein gutes Riff entwirft, dass sich in die Köpfe der Fans brennen wird. Der Rythmusgitarrist untermalt das ganze dann halt nur mit einem passenden Rythmus.
So wie bei einem gerahmten Bild: Bass, Drums und Rythmusgitarre bilden den Rahmen und die Vocals und Leadgitarre haben als einzige Freiheit etwas interessantes, einzigartiges zu kreiieren.
Ist das nicht eine Art "Deklassifizierung"?

Rede ich jetzt vollkommen Müll oder ist es in der Realität wirklich so?

Mfg
 
Eigenschaft
 
...Mir ist aufgefallen das sehr viele Bands (grade im Hardrock- und Metalbereich) einen festen Rythmus- und einen festen Leadgitarrissten haben. Warum?...

Frag doch mal bei diesen Bands nach... ;)

Ist IMHO doch sehr individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig... Können der Spieler, persönliche Vorlieben... und viele wechseln die "Rollen" sicher auch, je nach Song... Und wer sagt, dass (nur) der Leadgitarrist die Lieder (und Riffs) schreibt?

Ich will nicht sagen, dass du Müll schreibst, aber in der Realität ist es IMHO doch oft anders... ;)

SuFu:
https://www.musiker-board.de/suche.html?cx=006572680655756460020%3Aueazsrix3uw&cof=FORID%3A10&ie=UTF-8&q=lead+und+rhytmusgitarre&siteurl=www.musiker-board.de%2Fpages.php%3Fpageid%3D1
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Hoffe ich poste das jetzt in das richtige Forum.

Mir ist aufgefallen das sehr viele Bands (grade im Hardrock- und Metalbereich) einen festen Rythmus- und einen festen Leadgitarrissten haben. Warum?
Mir ist bewusst, dass der Rythmusgitarrist keine leichtere Aufgabe hat und das er die ganze Band zusammen hält. Aber möchte man als Musiker nicht auch mal etwas Freiheit haben.
Ich seh es, das der Leadgitarrist ein gutes Riff entwirft, dass sich in die Köpfe der Fans brennen wird. Der Rythmusgitarrist untermalt das ganze dann halt nur mit einem passenden Rythmus.
So wie bei einem gerahmten Bild: Bass, Drums und Rythmusgitarre bilden den Rahmen und die Vocals und Leadgitarre haben als einzige Freiheit etwas interessantes, einzigartiges zu kreiieren.
Ist das nicht eine Art "Deklassifizierung"?

Rede ich jetzt vollkommen Müll oder ist es in der Realität wirklich so?

Mfg

Meiner Meinung nach völlig an der Realität vorbei. Beispiel Anthrax: Fester Leadgitarrist (hat in der Band aber nix zu melden), fester Rhythmusgitarrist (2. Bandleader, anerkannt guter Gitarrist, schreibt ab und zu ein Riff), Drummer (Bandleader und schreibt die komplette Musik).

Anderes Beispiel: AC/DC, fester Rhythmus- und fester Leadgitarrist, beide schreiben die Musik.

Völlig anderes Beispiel: Iron Maiden, Doppel-Leads (zumindest in der klassischen Besetzung), Gitarristen schreiben mal ein Riff oder einen Song, Musik liegt aber in der Hand des Bassisten.

usw. usw.

Jede Band bringt immer wieder eine andere Konstellation hervor, bei der man schon genau schauen muss was da passiert. Die Menschen sind halt unterschiedlich in Vorlieben und Können und auch die Hierarchien unterscheiden sich von Band zu Band. Das es teilweise ähnlich aussieht, liegt schlicht in der Tatsache, dass es eben meistens 2 Gitarristen in der Band gibt, die sich ihre Parts irgendwie aufteilen müssen. Da liegt es in der Natur der Sache, dass hier die Möglichkeiten begrenzt sind.
 
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Zudem sollten/müssen gute Bands auch absolut professionell agieren. Da geht es nicht (mehr) darum, wer sich wie am tollsten fühlt oder am Besten glänzen kann, sondern einzig darum, was dem Endprodukt - der performten Musik - gut tut.

Angus Young ist vielleicht keiner von den begnadeten Obervirtuosen an der Gitarre, aber er ist einer der charismatischsten die ich kenne. Der macht bei AC/DC die Rampensau, weil er es "kann". Dieses besondere Talent kann man IMO auch nicht erlernen und mittlerweile wollen die Fan das genauso sehe!
 
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Mir ist aufgefallen das sehr viele Bands (grade im Hardrock- und Metalbereich) einen festen Rythmus- und einen festen Leadgitarrissten haben. Warum?

Oft ("oft" ist natürlich schwammig ...) ist der "feste" Rhythmusgitarrist zeitgleich Sänger der Band. Das bedeutet:
- Er hat sich in seinem musikalischen Werdegang darauf konzentriert, Songs zu spielen, statt Gitarre zu üben.
- Er hat mit Singen und dazu schrammeln schon genug zu tun, um noch großartig Soli und virtuosen Käse rauszuhauen.
- Wenn die Band großartig Soli und virtuosen Käse dazu haben will, muss ein Leadgitarrist her.

Die Situation gibt es meinem Empfinden nach häufig bei kleineren Bands, aber es gibt auch bekannte Beispiele, z.B. Spinal Tap.

Klar, es ist auch oft anders. ;)

Stell dir vor, zwei Leadgitarristen treffen aufeinander. Beide wollen nur dudeln - das hört sich meistens nur für die Gitarristen selbst gut an. Oder zwei Rhythmusgitarristen treffen aufeinander. Das mag harmonischer sein, aber vielleicht auch eher langweilig. Oder langweilig und unharmonisch. In jedem Fall gibt es Reibungspotenzial.

Tatsächlich denke ich, dass zwei Gitarristen dann gute Chancen haben, miteinander menschlich und musikalisch zu harmonieren, wenn der eine lieber Rhythmusparts und der andere lieber Soli und Verzierungen und Kram spielt. Und genau das ist ja das tolle an der Gitarre: Sie ermöglicht beides, und zwar sehr gut. Dagegen sind nur wenige Fälle überliefert, wo ein Rhythmus- und ein Leadschlagzeuger (/-bassist /-keyboarder) erfolgreich zusammen spielen.
 
Ich denke überhaupt die Aufteilung von Lead- und Rhythmusgitarrist sollte einfach praktisch keine Bedeutung haben, der der in diesem und jenem Lied ein Solo spielen will, soll es spielen, der der dieses oder jenes Riff spielen will soll es tun.
In unserer Band ist es so, dass mein Freund ein verdammt guter Leadgitarrist ist aber ein noch viel besserer rhythmusgitarrist, weil er es schafft die Rhythmusgitarre ultra kreativ und vielseitig rüberzubringen. Ich dagegen würde einen klassischen Rhythmusgitarrist abgeben, der "nur" die Basis bildet, bin aber an der Leadgitarre technisch teilweise besser als mein Freund.
Die Lösung ist dass ich öfter mal Soli spiele aber meinen Teil im Rhytmus beitrage (Es ist schon deshalb schwachsinnig das strikt aufzuteilen, da niemand das ganze Lied lang soliert bzw nur das selbe rhythtmus-pattern spielt) und der andere Gitarrist genauso Soli spielt wenn er will doch meist die Rhythmusgitarre übernimmt.

Als Fazit des ganzen würde ich sagen, dass du keine Angst vor der Rolle des Rhythmus- oder Leadgitarristen haben solltest, weil jener Rolle zu wenig Beachtung geschenkt wird. Deine Rolle in der Band und in der Musik bestimmst du selber mit deinem Können und deiner Kreativität und nicht irgendwelche festen "Formen" wie eine bestimmte Rolle in einer Band auszusehen hat.
 
Ich bin in meiner Band der sozusagen "feste Rhythmusgitarrist". Ich bin damit sehr zufrieden, weil unser anderer Gitarrist einfach technisch die Soli viel besser spielen kann als ich, bin nicht so der Solist. Trotzdem spiel auch ich gut 1/3 der Soli, damit ich auch mal was zu tun hab ;) . Also darauf ob man sich jetzt als festen Rhythmus oder Leadgitarrist bezeichnet macht keinen Sinn, denn der Leadgitarrist spielt ja auch bei den meisten Songs hauptsächlich Rhythmus ;) .
 
Ich auch der Meinung, dass man einfach nach Lust und Laune aufteilen sollte, wer was in der Band spielt. Mal spielt der eine das Solo, mal der andere.
Spielt der eine nun die besseren Soli und der andere tighte Rythmusgeschichten gut, ergibt sich das auch.
Rythmusgitarrist zu sein, bedeutet ja auch nicht nur, einfach die Akkorde zu schrammeln, man kan ja z.B. das Solo in einer anderen Tonlage spielen
(siehe Slipknot). Und sich musikalisch kreativ "austoben" kann man immer, egal welche Rolle man hat.


Beste Grüße!
 
Was soll eigentlich das vs. im Titel? Spielen wir gegeneinander oder miteinander?

Um mal mit einem Missverständnis aufzuräumen: der Typ der die Soli spielt ist nicht der Leadgitarrist. "Lead" heisst führen. Es geht dabei um den ganzen Song und nicht nur das Solo.

Wenn ich nun eine Akkordfolge mit einer Melodie begleite, kann ich die gleiche Melodie in eine andere Tonart rüberschubsen. Schon klingt das ganze völlig anders. Ich kann aber auch die Melodie so stehen lassen wie sie ist und in der Akkordfolge einen alternativen Akkord einbauen und schon klingt es wieder anders. So führt mal der eine, mal der andere Gitarrist den Song bzw. die Melodie. Beim zweistimmigen Spiel kann gerade die zweite Gitarre das Riff bzw. die Melodie prägen. In meiner Band ist es manchmal so, das die erste Stimme alleine gespielt werden kann und die zweite Stimme alleine überhaupt keinen Sinn macht und der Sinn erst im Zusammenspiel hörbar wird. Welche Stimme führt denn in diesem Fall?

Ich halte diese Unterteilung für unsinnig und überflüssig. So gesehen ist die Frage höchstens von akademischen Interesse. Wenn es um die Frage geht, wer von den Gitarristen das Solo spielt soll es doch einfach der machen, der es am besten kann und der die beste Idee hat, was jetzt gerade zum Song passt.
 
Du siehst alles ein bisschen zu nüchtern. Eine Band lebt von jedem EInzelnen und seinen entsprechenden Beitrag. Auch in entgegengesetzter Richtung, wenn dieser keinen Beitrag leistet, leidet eine Band darunter.

DIese EInteilung bei irgendwelchen Booklets von CD's dient nur zur Schubladisierung des Denkens, damit man differenzieren kann. Du wirst aber oft feststellen (wie bei Iron Maiden zum Beispiel) dass bei jedem Gitarristen "Rhythm/Lead-Gitarrist" steht. EInfach weil jeder alles machen kann und auch macht ;)

Vergiss also die Aufteilung Lead und Rhythm, die gibt es quasi nicht. Tipp: Geh etwas freier an die Musik ran, anstatt von vornherein solch Schubladendenken deine Scheuklappen zusperren zu lassen ;)
 
Da ist wohl auch ein bisschen historisch gewachsen. Wenn man sich mal mit der Generation unterhält, die in den 60ern die ersten Rockbands gegründet hat, dann war das oft so: Alle wollten Gitarre spielen. Der der es am wenigstens konnte hat das Schlagzeug übernommen, der zweitschlechteste den Bass und der beste die Gitarre, bzw. wer ein paar Akkorde schrammeln konnte, wurde Rhythmus Gitarrist, der, der die Solos der damaligen Götter ansatzweise nachspielen konnte, der war der Leadgitarrist.

Gut und sinnvoll? Nö, aber so wars eben, genauso wie man in vielen Rock- und Blues-Bands so oft eine Strat und ein Les Paul in der Band hatte und dieses Schubladendenken besteht wohl bei vielen heute noch.

Das schönste ist doch, wenn man sich die Soli und Lead Parts teilen kann und zusammen Spaß hat. Das ist doch weitaus schöner, als sich selber die ganze Zeit abzufeiern.

Oder es gibt halt klare Stärken beim einen oder anderen, eine gute Rhythmusgitarre zu spielen ist jedenfalls eine Stärke und kein Unvermögen ein Solo zu spielen.
 
Stell dir vor, zwei Leadgitarristen treffen aufeinander. Beide wollen nur dudeln - das hört sich meistens nur für die Gitarristen selbst gut an. Oder zwei Rhythmusgitarristen treffen aufeinander. Das mag harmonischer sein, aber vielleicht auch eher langweilig. Oder langweilig und unharmonisch. In jedem Fall gibt es Reibungspotenzial.

Thin Lizzy? 2 Leadgitarristen, keine Langweile und absolut harmonisch.

Ich glaube zu sagen "dieses oder jenes kann nicht klappen" ist nicht hilfreich. Es gibt zu allem gute Beispiele, wo es geklappt hat. Das hängt nur immer von der größe des Egos der beteiligten Musiker ab.
 
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Letzten Freitag habe ich Trivium (und In Flames) in Oberhausen gesehen und bei Trivium wurde mir wieder mal bewusst wie geil es ist, wenn sich die beiden Gitarristen eben NICHT auf Lead/Rhythm festlegen sondern beide Beides spielen.

Btw : Hammer Konzert.
 
Habe hier ein sehr gutes Zitat von jemanden aufgeschnappt:

"Wer sich beim begleiten langweilt, macht was falsch".

Wer sich beim begleiten langweilt kommt sich wohl unwichtig vor und das bedeutet das er wohl sehr uninteressant begleitet.
Es kann einem auch sehr viel geben den Solisten richtig zu pushen indem man viel mit Rhythmik und Dynamik arbeitet.
Ich glaube viele Gitarristen vergessen sehr sehr oft wie spannend das Begleiten sein kann und auch das ganze harmonisch spannend zu gestalten und auch mit Umkehrungen und verschiedenen Voicings zu arbeiten und nicht immer nur den selben Brei zu spielen. Auch wenn alles sehr limitiert (festes Riff) kann man auch das wie gesagt durch Dynamik und Präzision veredeln
 
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Und vor allem bleibt bei Rhytmusgitarristen mehr Zeit zum Posen auf der Bühne (in der Regel zumindest). Das ist nicht als Scherz gemeint, da ein Auftritt von der Show lebt und diese unheimlich viel Spaß machen kann. ;)
 
Posing rules!!
Und ein geiles Riff kann genausoviel Adrenalin und diese Glückspampe ausschütten, wie ein starkes Solo
 
Ich bevorzuge es, der einzige Gitarrist in der Band zu sein. :D
 
Bei Metallica schreibt auch Hettfield fast alle Riffs und Hammett ist kaum am Songwriting beteiligt.
 
So wie bei einem gerahmten Bild: Bass, Drums und Rythmusgitarre bilden den Rahmen und die Vocals und Leadgitarre haben als einzige Freiheit etwas interessantes, einzigartiges zu kreiieren.

Rhythmusgitarre ist also per se uninteressant und austauschbar? Stell dir mal die ehrliche Frage, wie viele Rocksongs ihren Wiedererkennungswert durch ein Rhythmus-Riff oder durch ein Gitarrensolo haben. Zudem gibt es mehr als genug Stücke, in denen auf Soli verzichtet wird.
 
Malcolm Young ist einer der geilsten Hardrockgitarristen überhaupt, ist das schon mal jemanden aufgefallen? Der kann achteinhalb Minuten dasselbe Riff brettern und spielt sich dabei in einen transzendentalen Zustand. Das ist Zen :)
 

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