Leo Quann Badass Bridge

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Ich überlege mir schon länger, ob ich meinem SX-Preci nicht eine Badass Bridge spendieren soll, das Problem ist nur, dass ich nicht weiß was mir das genau bringt. Die Brücke wird hier zwar immer gelobt und es heißt sie solle den Sound positiv beeinflussen, aber ich kann mir kein Bild machen inwiefern sie das tut.
Meine Frage ist also: Was bringt mir eine solche Badass Bridge?
Und wenn wir schon dabei sind, dann würde ich auch noch gerne den Unterschied zwischen der Badass I und der Badass II wissen.
Kann wer helfen?
 
Eigenschaft
 
Der Unterschied zwischen der Badass I und II ist, daß man bei der I noch fräsen muß, damit sie passt. Zudem kommt die II ohne Kerbungen für die Saite.
Generelle Frage: warum willst Du die? Um Geld auszugebe, um zu basteln?
Die Meinungen bei Brücken gehen nämlich bei diversen Bassbauern doch recht weit auseinander: einige meinen, schwerere Brücken brächten mehr Sustain, mehr Attack usw. Und dann gibt es genau soviele, die genau ds Gegenteil behaupten.

Meinem Prezim hat das nichts gebracht, oder doch, es klang nicht mehr so gut wie vorher (78er mit Eschekorpus). Wenn Du was am SX ändern willst, denk mal über einen schönen TA nach, bessere Mechaniken oder investier' das geld in verschiedene Saitensätze zum Test.
 
Brücke auswechseln macht man eher, wenn man Langeweile und zu viel Geld hat, die Auswirkung auf den Sound bewegt sich so ungefähr im einstelligen Prozentbereich (Aussage von Gerald Marleaux).

Sustain, Attack, "Power" (was soll denn das sein?) - sicher hat so eine Bridge Auswirkungen auf das alles, aber ob man' s wirklich hört? Im Studio und über ne Glockenklang BassArt vielleicht, wenn man gaaaanz genau hinhört. Im Proberaum und erst recht live sicher nicht.

Wenn die Brücke also in Ordnung ist und im Handling keine Probleme macht, würde ich sie drauf lassen. Womöglich werden auch noch die (winzigen) Vorteile einer neuen Bridge mehr als aufgefressen durch evtl. notwendige neue Bohrlöcher. Gerade in dem Bereich des Korpus, wo die Schwingung auf das Holz übertragen wird, sollte man vielleicht nicht anfangen, an der Faserstruktur des Holzes rumzupfuschen...

Ich hab an meinen Acrylbass im Rahmen einer Komplettüberarbeitung eine neue Bridge anbringen lassen, weil die alte schon einen Knick hatte und mir sonst in Kürze um die Ohren geflogen wäre. Hab auch gleich eine gute (ETS) genommen, weil ich a) die Saiten nicht durchfädeln, sondern nur einhängen muss und b) ganz ehrlich, weils auch besser aussieht. Mehr dazu hier.

Diese Bridges von Traben halte ich für einen Marketing-Gag. Klar schreiben die rein, dass das den Ton verbessert, und vielleicht kann man das im Labor sogar nachweisen. Aber wenn man sich die Dinger auch nur kurz ansieht, wird klar, dass es da eindeutig um Optik geht. Die werden sich allerdings hüten, dass so zu sagen :D

Ich persönlich würde an anderen Stellen ansetzen, um den Sound zu verbessern. Zuallererst z.B. an meiner Spieltechnik... ;)

LeGato
 
caruso schrieb:
Der Unterschied zwischen der Badass I und II ist, daß man bei der I noch fräsen muß, damit sie passt. Zudem kommt die II ohne Kerbungen für die Saite.
Generelle Frage: warum willst Du die? Um Geld auszugebe, um zu basteln?
Die Meinungen bei Brücken gehen nämlich bei diversen Bassbauern doch recht weit auseinander: einige meinen, schwerere Brücken brächten mehr Sustain, mehr Attack usw. Und dann gibt es genau soviele, die genau ds Gegenteil behaupten.

Meinem Prezim hat das nichts gebracht, oder doch, es klang nicht mehr so gut wie vorher (78er mit Eschekorpus). Wenn Du was am SX ändern willst, denk mal über einen schönen TA nach, bessere Mechaniken oder investier' das geld in verschiedene Saitensätze zum Test.

Wahrscheinlich will ich sie tatsächlich nur um ein bisschen rumzubasteln. Ich kann nicht mal sagen, dass mir der Sound nicht gefällt oder so, es ist einfach, dass ich experimentieren möchte. Ich verspreche mir davon eben, dass der Sound dann den gewissen Kick bekommt, du weißt schon, dieses gewisse etwas eben, was einen guten von einem Hammersound unterscheidet.
Ich weiß nur nicht, ob das mit der Badass möglich ist, drum frag ich ja.
Einen neuen PU soll das gute Stück übrigens auch noch bekommen. Im Moment schwanke ich noch zwischen DiMarzio Model P und Seymour Duncan spb3 Quaterpounder...
 
LeGato schrieb:
"Power" (was soll denn das sein?)
Genau DAS fragte ich mich auch! Und in Bezug auf die Traben-Bridge: Ich glaube das auch. Einen guten Sound haben sie trotzdem. Mir gefällt er zumindest.
 
Das ist schon seit Jahr und Tag berüchtigt, daß sich etliche Leute, seit es Badass gibt, die auf Precis und Jazzbässe montieren ließen, nur um sich zu ärgern, daß die sich zumindest mit den mehr oder weniger klassischen Fender-Sounds nicht so gut vertragen :( Bewußt für Badass entschieden haben sich allerdings Leute wie Marcus Miller und Geddy Lee.

Brücken sind also nicht nur relevant für Leute, die im Studio die Flöhe husten hören. Im Prinzip haben auch die Leute von Traben nicht unrecht mit der Auflagefläche, s. Ibanez ATK oder bei Klampfen die Tele. Allerdings kucke ich mir trotzdem lieber schönes Holz statt Metallauflagen an :)

Grundsätzlich bleibt es aber bei: "non fractus est, noli reparare."
 
Heike schrieb:
Das ist schon seit Jahr und Tag berüchtigt, daß sich etliche Leute, seit es Badass gibt, die auf Precis und Jazzbässe montieren ließen, nur um sich zu ärgern, daß die sich zumindest mit den mehr oder weniger klassischen Fender-Sounds nicht so gut vertragen :(

Das ist falsch. Fender Bässe klingen auch mit Badass-Bridges sehr gut. Woher nimmst Du die Weisheit sowas zu behaupten?
 
Dass Fender Bässe mit BadAss Bridge schlecht klingen, hat Heike doch gar nicht behauptet. Sie klingen halt nur nicht mehr urfender-typisch, und wer DEN Fender Ton haben will, ist vielleicht mit der original Blechdose besser bedient...
Alles Geschmackssache, aber ich glaube ein gewisser Hype spielt da auch eine Rolle :cool:
 
DaFunkBrother schrieb:
Woher nimmst Du die Weisheit sowas zu behaupten?

Das ist nicht, was ich schrieb — zumal ich noch erwähnte, daß man sich bewußt für Badass entscheiden kann.

Ich hab' früher auch sogar einen insgesamt recht heftigen Fretless gespielt (was aber den Vorteil hatte, daß man den für fast alles gebrauchen konnte), während ich inzwischen zur Prinzessin auf der Erbse mutiert bin, die zwar immer noch 'n — puristischen — Jazz hat...

nihilism schrieb:
Sie klingen halt nur nicht mehr urfender-typisch, und wer DEN Fender Ton haben will, ist vielleicht mit der original Blechdose besser bedient...

Mit dem L-Blech und seinen instabilen Tendenzen kamen viele nicht zurecht, kauften dann aus technischen Gründen Badass — mit den bereits erwähnten Folgen.

Man mußte ja schon mitten in den allertiefsten 70ern nicht mehr unbedingt nur Fender kaufen und zu Tode modifizieren, weil es nichts besseres gegeben hätte :D Mein Dealer des Vertrauens sagte mir schon damals, Fender ist was für Leute, die wissen, was sie wollen, und wenn ich was anderes will, dann soll ich die Finger von den Teilen lassen. So, aber jetzt wolle damals mal einer, der will...

Später steckte Fender tatsächlich nicht umsonst etlichen Aufwand in die Entwicklung stabilerer Brücken, die den altehrwürdigen Sound nicht kompromittieren. Angemessene Alternativen kann man auch längst von anderen Herstellern haben.
 
Ich hab meinem Jazzbass vor einiger Zeit auch eine Badass II spendiert. Der Grund war bei mir (auch hier im Board irgendwo nachzulesen), das der Reiter der E-Saite einfach gnadenlos versank, wenn ich heftiger gespielt habe (ich hab mitunter nen recht harten Anschlag).

Die Änderungen am Sound sind wirklich eher Nuancen als heftige Unterschiede, hörbar sind sie aber auf jeden Fall. Die Beschreibungen die ich hier im Thread schon gelesen habe, stimmen genau. Du solltest nur nicht erwarten, dass dein Bass ein gehöriges Pfund mehr an Sound bringt, bloß weil du die Bridge tauscht...
 
So, jetzt habt ihr's geschafft! Jetzt bin ich erst rech verwirrt :confused:
Ich war eigentlich schon soweit, den Gedanken an die Badass wieder in den Wind zu schießen, aber jetzt weiß ich überhaupt nichts mehr.
Kann ich davon ausgehen, dass die Badass den Sound tatsächlich nur minimal verändert oder steckt da doch mehr dahinter?

@Heike: Du hast von Alternativen gesprochen, kannst du mir da ein paar nennen?
 
The Dude schrieb:
Wahrscheinlich will ich sie tatsächlich nur um ein bisschen rumzubasteln. Ich kann nicht mal sagen, dass mir der Sound nicht gefällt oder so, es ist einfach, dass ich experimentieren möchte. Ich verspreche mir davon eben, dass der Sound dann den gewissen Kick bekommt, du weißt schon, dieses gewisse etwas eben, was einen guten von einem Hammersound unterscheidet.
Ich weiß nur nicht, ob das mit der Badass möglich ist, drum frag ich ja.
Einen neuen PU soll das gute Stück übrigens auch noch bekommen. Im Moment schwanke ich noch zwischen DiMarzio Model P und Seymour Duncan spb3 Quaterpounder...

du könntest auch och den spb1 in betracht ziehen. nicht ganz so viel output, aber wunderschöner, klassischer preci ton für rock, etc. mir wurde an diese stelle auch der dimarzio modell p empfohlen. wahrscheinlich auch sehr gut...das mit der bridge würd ich eher lassen!
 
Die Badass II ist als Replacement gedacht, verändert zwar den Ton, aber sie klingt durchaus nicht unangenehm, lebendig... Die I ist des Erfinders Vision davon, was er vor ca. 30 Jahren als das Bestmögliche ansah, eine veritabel massive Brücke, die auch nach solcher klingt. Paßt übrigens durchaus gut zu herzhaften PUs wie SD Viertelpfündern für Preci und Jazz.

Eine leichte Brücke mit 2 wählbaren Auflagewinkeln (flacher klingt obertonreicher, lebendiger) ist die Wilkinson, aber deren Handling soll auch schon Leute zu übelsten Flüchen verleitet haben.

Eine Vielzahl anständiger Brücken von Alu (möglichst leicht) über Stahl bis Messing (schwerstmöglich), auch mit Option die Saiten durch den Korpus zu legen (bei Fender durchaus empfehlenswert), pi-pa-po bietet Hipshot.

In Sachen massiver Brücken kann man auch ABM empfehlen.

Was man auch gut hören kann, sind Monorail-Brücken, z.B. wieder von ABM. Der Pionier war die 2TEK, bei der die Saiten in frei schwingenden Blöcken hängen. Viele mögen die nicht, weil man für den Einbau sehr viel Holz wegfräsen muß. Ich persönlich fand die aber extrem beeindruckend. Allerdings versaut man sich mit sowas nicht gerne Edel- und Vintage-Bässe, und es lohnt auch nicht für Bässe, die insgesamt weniger kosten als was einem der Gitarrenbauer für seine Kärrnerarbeit mit dem Teil berechnet.

Der SD Viertelpfünder ist der passive Power-PU schlechthin. Model P klingt feiner knurrend, kompakt, aber wesentlich kräftiger und definierter als das Original. DiMarzio Split-P klingt moderner, offener, mit luftigeren Höhen. In Sachen Vintage Sounds sind wohl SD Antiquity Series oft noch besser als die Originale (die alten wohlgemerkt :D ...).
 
@Heike: Na das war doch mal ein Eintrag! :great:
Vielen Dank dafür!
Ich werde wohl zunächst mal die Tonabnehmer wechseln (im Moment scheint alles auf den SD Quaterpounder hinauszulaufen) und danach sehen wir weiter. Vielleicht gesellt sich ja irgedwann doch noch mal eine Badass II hinzu, das wird sich weisen.
Jedenfalls vielen herzlichen Dank für all die kompetenten Antworten!
 

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