LesPaul, Saitenwinkel an der Bridge ?

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Hallo.

Ich bin eher ein Fan der Gitarren mit dem F im Namen und SC Pu's.

Neulich habe ich jedoch für wenig Geld eine HarleyBenton L450, die recht heruntergekommen war, gekauft (und auch damit auch was mit Humbuckern im Haushalt ist ;) ).
Ersetzt habe ich bis jetzt: Bridge/TonePros, Tailpiece/Alu und Mechaniken/Gotoh Locking.
Geplant: PU-Tonerider AC4 und 50's Wiring. Das eilt aber noch nicht, da die größten Probleme erstmal beseitigt sind.

Nun meine eigentliche Frage: Gibt es eine Faustregel, wie weit man das Tailpiece runterschrauben soll, um optimalen/günstigen Saitenwinkel an der Bridge zu erreichen ?
Die Bridge ist bei mir fast ganz runtergeschraubt.
Wie wirkt sich ein flacher oder steilerer Winkel auf den Klang aus ?

Fragen vom LP Neuling.
 
Eigenschaft
 
Hi,

je tiefer das Tailpiece um so stärker werden die Saiten über der Bridge abgeknickt (umgelenkt). Gleichzeitig steigt der Anpressdruck.

Dies bedeutet nun (zumindest theoretisch - inwieweit Du das dann wirklich hörst, ist eine andere Sache), das bei höherem Saitendruck auch das Schwingungsverhalten bzw. das "in-schwingung-versetzen" des Korpus höher ist - die Gitarre also insgesammt besser/stärker schwingt. Leider werden gleichzeitig die Saiten (durch die stärkere Abwinkelung) stärker belastet und verschleißen (unter umständen) schneller.

Es gibt keine optimale Lösung (ist auch vom Holz des Instrumentes Abhängig) - Du musst schon durch experimentieren die für Dich und Deine Spielweise beste EInstellung herausbekommen.

Gruß
 
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das "in-schwingung-versetzen" des Korpus höher ist - die Gitarre also insgesammt besser/stärker schwingt.
... immer wieder fraglich, was ich bei einer E-Gitarre eigentlich von einem "gut schwingenden" Korpus habe, den will ich ja gar nicht hören ;)
Und rein von der physikalischen Logik,: was in den Korpus fließt, muss irgendwo anders verloren gehen ...
 
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... zur Frage direkt: ich würde einfach mal beide Extreme ausprobieren, dann solltest du einen treffenden Eindruck vom Effekt haben.
Also: einmal die Saiten von Vorne ins Stoptail einführen und hinten herum nach oben und dann in Richtung PU (da gibt es sicher einen Namen für, wie bei Einteilerbrücke eingefädelt) und den Tail so hoch schrauben, dass gerade ein minimaler Winkel die Saitenauflage sichert, das andere Extrem: "normal" von Hinten durchgefädelt und gegen den Korpus gesschraubt bis zum Anschlag.
Am Besten beide Installationsversionen aufnehmen mit möglichst gleich gespieltem Material und sich selbst im Blindtest vorspielen :D sowas ist mehr wert als ein ganzes Forum mit gutmeinenden Tipps ....
Das Spielgefühl dürfte sich auf jeden Fall tatsächlich ändern, inwieweit der Klang gravierende Veränderungen erfährt, überlasse ich deinen Ohren.
 
Danke euch beiden.

Habe ich mir schon gedacht, daß ich ums Probieren nicht rumkomme.

Doch bevor ich mit rummachen anfange wollte ich nur wissen, ob es da vielleicht ein allg. Trend gibt. Hätte ja sein können, so in der Richtung " so tief, wie es nur geht" oder " so flach, daß die Saiten bei Bendings nicht rausspringen". :D

Naja, ich werde es ausprobieren und posten, was mir besser gefällt.
 
Normalerweise setzt man das Tailpiece so weit herunter, dass die Saiten hinter der Bridge nicht mehr auf dieser aufliegen.
Bei String Through Instrumenten mit TOM Bridge und OHNE Tailpiece lässt sich das selten vermeiden (ist auch nicht so schlimm), aber wenn man ein Tailpiece hat, könnte man drauf achten.
Von Wraparound rate ich ab, das klingt in den allermeisten Fällen nach nix, da der Winkel einfach zu klein ist.
 
... immer wieder fraglich, was ich bei einer E-Gitarre eigentlich von einem "gut schwingenden" Korpus habe, den will ich ja gar nicht hören ;)
Und rein von der physikalischen Logik,: was in den Korpus fließt, muss irgendwo anders verloren gehen ...

Wenn das so wäre...? dann würde ja auch die Saiten durch den Korpus ( z.B. bei einer Tele) keinen Sinn machen?

Bei den von mir gebauten Paulas setze ich den Saitenhalter so weit nach hinten, das er ganz runtergeschraubt trotzdem nicht den Rahmen der Brücke berührt. Das ist je nach Brückenhöhe so 1,5 cm weiter nach hinten als beim berühmten Original. Weil ich glaube, das ein nicht ganz runtergeschraubter Saitenhalter nicht optimal ist. Bei einigen umgebauten Originalen habe ich verchromte Unterlegscheiben verwendet.
 
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Also ich habe es mal durchprobiert.

Tatsächlich gefällt es mir wenn der Saitenhalter ganz runtergeschraubt ist (Saiten berühren dabei die Brücke nicht) am besten.

Danke für euere Hilfe. :great:
 
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... immer wieder fraglich, was ich bei einer E-Gitarre eigentlich von einem "gut schwingenden" Korpus habe, den will ich ja gar nicht hören ;)
Und rein von der physikalischen Logik,: was in den Korpus fließt, muss irgendwo anders verloren gehen ...

Also entschuldige mal – aber so einen Unfug habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Wenn Du den „schwingenden Korpus“ nicht hören willst, dann besorg Dir doch beim örtlichen Ruderverein ein altes Paddel, schraub einen Pickup drauf und spann sechs Saiten auf – voilá, da wird (außer den Saiten) vermutlich nicht viel Schwingen. Nach Deiner Theorie müssten Gitarren gleicher Bauart (und mit den gleichen Pickups) auch alle gleich klingen – tun sie aber nicht. Selbst innerhalb einer Serie des gleichen Herstellers sind Klangunterschiede zu hören (bei gleicher Hardware-Bestückung).

Was glaubst Du denn warum Hersteller bestimmte Hölzer nutzen, mit bestimmten (definierten) Klangeigenschaften? Selbst der Unterschied ob der Hals verleimt oder geschraubt ist, macht sich im Klang bemerkbar – warum wohl? Auch die Stärke des Bodys hat Einfluss auf den Klang und erst die dicke des Halses.

Ich gebe zu manchmal hören Gitarristen Klangunterschiede bei denen ich mir nicht sicher bin ob dies Voodoo ist oder ich inzwischen Taub – aber den starken Einfluss des Schwingungsverhalten des Materials auf den Ton zu negieren zeugt von Unkenntniss. Nichts für Ungut.

Gruß
 
Also entschuldige mal – aber so einen Unfug habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Wenn Du den „schwingenden Korpus“ nicht hören willst, dann besorg Dir doch beim örtlichen Ruderverein ein altes Paddel, schraub einen Pickup drauf und spann sechs Saiten auf – voilá, da wird (außer den Saiten) vermutlich nicht viel Schwingen. Nach Deiner Theorie müssten Gitarren gleicher Bauart (und mit den gleichen Pickups) auch alle gleich klingen – tun sie aber nicht. Selbst innerhalb einer Serie des gleichen Herstellers sind Klangunterschiede zu hören (bei gleicher Hardware-Bestückung).

Was glaubst Du denn warum Hersteller bestimmte Hölzer nutzen, mit bestimmten (definierten) Klangeigenschaften? Selbst der Unterschied ob der Hals verleimt oder geschraubt ist, macht sich im Klang bemerkbar – warum wohl? Auch die Stärke des Bodys hat Einfluss auf den Klang und erst die dicke des Halses.

Ich gebe zu manchmal hören Gitarristen Klangunterschiede bei denen ich mir nicht sicher bin ob dies Voodoo ist oder ich inzwischen Taub – aber den starken Einfluss des Schwingungsverhalten des Materials auf den Ton zu negieren zeugt von Unkenntniss. Nichts für Ungut.

Gruß

Mit Deinem Beitrag wirst Du nun zum 35. mal die Diskussion lostreten, wie sie schon in einem anderen Thread seit längerer Zeit geführt wird. Ohne Ergebnis. Denn, alle Hersteller sind so blöd, und wollen weniger verdienen, weil sie ja besondere Hölzer verwenden...Und warum es billigste, aber auch sehr teure Hardware gibt, ist mir auch ein Rätsel...
 
Warum es billigste und sehr teure Hardware gibt sollte eigentlich klar sein - Material und Arbeitskosten spielen ein bedeutende Rolle. Aber es ist wie überall: Angebot und Nachfrage. Und es stehen jeden Tag ein paar neue Doofe auf, die einen teuren Preis für das gleiche Produkt zahlen - das ist in allen Bereichen so. Warum gibt es Urlaubsangebote im gleiche Hotel mit den gleichen Konditionen bei verschiedenen Anbietern zu deutlich unterschiedlichen Preisen? Weil ein paar eben mehr verdienen wollen und es genug Leute gibt die nicht vergleichen.

Gruß
 
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Mit Deinem Beitrag wirst Du nun zum 35. mal die Diskussion lostreten....
Ja, das ist leider so und sollte bei diesem Thema ("LP - Saitenwinkel an der Bridge") nun wirklich nicht schon wieder in den Fokus gerückt werden. Gerechterweise füge ich hinzu, dass diesem Beitrag eine "gewisse Vorlage" in die Richtung gegeben wurde ;).

LG Lenny
 
Meiner Erfahrung nach sind etwa 15-20° Abknickwinkel an der Bridge (wenn man die Saite aus Richtung des Halses imaginär verlängert) perfekt: gegen 15°, wenn der Abstand Bridge/Tailpiece eher kurz ist (gegen 4 cm); eher 20°, wenn der Abstand lang ist (gegen 6 cm).

Unbedingt auf dem Korpus aufliegen muss das Tailpiece nicht und den letzten Millimeter, so dass die Saiten nicht auf dem Rand der Bridge aufliegen, muss man auch nicht unbedingt ausnutzen. Schließlich gibt es auch gigantisch hohe Saitenreiter (z.B. von den Ibanez Gibralatar-Bridges). Als kleiner Disclaimer: Ich verwende DR Tite-Fit Rundkernsaiten, die sowieso recht starr sind und denen es besser geht und die auch länger leben, wenn sie nicht so stark geknickt werden.

Ist der Winkel sehr flach, schwingen die Saiten meiner Erfahrung nach freier und etwas unfokussierter - klare Bässe, glitzernde Höhen und Sustain gibt's dann eher nicht so. Aber es klingt insgesamt etwas lauter und resonanter, und mittiger. Ist der Winkel hingegehn zu steil, wirkt der Klang überfokussiert: Barree-Akkorde lösen dann selbst bei großer Verzerrung noch gut auf, aber der Klang einzelner Saiten ist dann eher etwas arm: die umwundenen Saiten klingen nur noch abgrundtief, die Diskantsaiten nur noch nach Eierschneider. :igitt:

Der zusätzliche Anpressdruck kann natürlich genutzt werden, um ungewollte Schwingungen zu minimieren (an der Bridge oder am Tailpiece). Dabei geht man natürlich klangliche Kompromisse ein... ich persönlich nehme für das Tailpiece gerne den Faber Locking Kit, damit erübrigen sich viele Probleme. :great:

Als kleiner Warnhinweis vor dem Wraparound-Versuch: Hinterher ist das Tailpiece nicht mehr ganz so schön (Abdrücke der Saiten können übrigbleiben) und damit das Tailpiece richtig sitzt bietet sich ein Faber Locking-Kit an. :)
 
Normalerweise setzt man das Tailpiece so weit herunter, dass die Saiten hinter der Bridge nicht mehr auf dieser aufliegen.

genauso mache ich das auch. Übertrieben herunter gedrehte Tailpieces können schon das Reißen der Saiten bewirken. Sollte man vermeiden. Wraparound habe ich auch ausprobiert, macht m.E. keinen Sinn und ja, Myxin hat recht, bisweilen fällt der Winkel zu flach aus, was klanglich und technisch Probleme zeitigen kann.
 
so sieht die Werkseinstellung bei Gibson aus und die klingt richtig gut:
DSC08165.JPG
 
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War jetzt nicht meine Absicht, daß ich eine Holzdiskussion lostreten.:confused:
(Da habe ich zwar meine Meinung, aber ich finde es müssig und sinnlos darüber zu diskutieren- ist einfach so, deswegen schreibe ich auch lieber meinen Teil nicht dazu. :D )

Ich habe für mich jetzt herausgefunden, daß der Saitenhalter, wenn's möglich ist und das ist bei meiner HB L450 der Fall, ganz runtergeschraubt am besten klingt. ( Der Winkel sieht bei mir ungefähr so aus, wie auf dem Bild von "gustavz", nur ist bei mir Brücke und Saitenhalter ganz unten. Ist halt bei der HarleyBenton eine, etwas andere Geometrie (anscheinend).
 
Nach Deiner Theorie müssten Gitarren gleicher Bauart (und mit den gleichen Pickups) auch alle gleich klingen
.. zum einen nehme ich nicht in Anspruch, dies sei "meine" Theorie, zum anderen ist deine Schlussfolgerung daraus zumindest nicht logisch. Denn Materialien wie Holz sind ja nie identisch reproduzierbar, folglich variiert eben der resultierende Ton, egal, ob nun deshalb, weil das Teile besonders gut schwingt und besonders gut Schwingungen absorbiert und egal, was von beidem denn nun optimal wäre. :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Also entschuldige mal – aber so einen Unfug habe ich schon lange nicht mehr gehört.
... und gelesen und verstanden wohl auch leider nicht, wenn ich deine "Gegenargumente" so betrachte. :evil:
 
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Bei dieser "Resonier Debatte" geht's ja nur sekundär ums Holz. Die theoretische Betrachtung geht dahin, dass eine E-Gitarre nicht schwingen sollte, weil das letztlich energetisch ungünstig sein muss und z.B. zu Lasten des Sustains gehen sollte.
Ich bin mir da aber gar nicht so sicher ob diese einfache Betrachtung so richtig ist. Ich glaube, dass so die Energie Wandlung bei einer E-Gitarren einen ganz lausigen Wirkungsgrad hat und so gut wie alles was man an mechanischer Energie in dieses System steckt, durch Verformung in unhörbare Wärme verpufft. Wenn bei einer Gitarre jedoch Resonanzfrequenzen angeregt werden, dann erhöht sich der Anteil der Energie, die einen hörbaren Effekt zeigt und so das Sustain durchaus fördern kann.
 
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Die theoretische Betrachtung geht dahin, dass eine E-Gitarre nicht schwingen sollte, weil das letztlich energetisch ungünstig sein muss und z.B. zu Lasten des Sustains gehen sollte.
... ich sehe das dann doch noch anders: die Frequenzen, die wir als Schwingung im Korpus fühlen sind nach meinem Erkenntnisstand genau die, die weniger im Pickup "ankommen". das kann denn durchaus so klingen wie gewünscht, etwa bei einer Strat, deren typischer Ton letztlich von der Summe der Verluste lebt. Nur ist es eben kein Qualitätsmerkmal per se. Ich sehe da im übrigen auch noch einen gewissen Unterschied zwischen einer physikalischen Betrachtung und der Bewertung dessen, was man da erfährt :D
 

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