Machinelearning, Deeplearning als neue Technologie im Gitarrenbereich?

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Hallo,

ich habe aus beruflichen Gründen kürzlich einen etwas detaillierteren Vortrag über Machine- und Deeplearning lauschen dürfen und war SCHWER begeistert welche enormen Möglichkeiten sich in naher Zukunft mit dieser neuen Technologie ergeben werden.:eek: Zwar ging der Vortrag beruflich bedingt eher auf statistische Anwendungen und Datascience ein, aber mir kam auch der Gedanke, ob diese Technologie nicht irgendwann auch im Gitarrenbereich Einzug finden wird?

Mit AxeFX und Kemper gibt es ja teilweise schon Maschinen und Algorithmen die Sounds kopieren und profilen, aber denkt ihr, werden wir in Zukunft nur noch computergenerierte Amps spielen, die eine Maschine zB aus 1000 Marshalls Sounds kreiert, die womöglich noch besser als das Original klingen? Wird es künftig nur noch digitale Sounds geben und ist dies u.U. sogar das Ende der analogen Verstärker? Wäre spannende welche Meinung Amphersteller zu diesem Thema haben!?
Vielleicht lassen sich irgendwann mal auch Gitarrensounds aus Songs durch diese Technologie synthetisieren? Stell mir vor, dass ich meinem Computer zB. mit dem Black Album von Metallica füttere und hinten kommt die fertige Ampsim heraus!? :rolleyes:
Kennt ihr schon Anwendungen von ML, DL im Gitarrenbereich oder welche Anwendungen bzw. auch Befürchtungen könntet ihr euch vorstellen?
 
Eigenschaft
 
die verbindung zwischen kemper und axeFx einerseits und machine learning andererseits finde ich irreführend. kemper ist ein werkzeug bzw. der muskel, machine learning das eigentliche gehirn, wenn man so will.


Vielleicht lassen sich irgendwann mal auch Gitarrensounds aus Songs durch diese Technologie synthetisieren? Stell mir vor, dass ich meinem Computer zB. mit dem Black Album von Metallica füttere und hinten kommt die fertige Ampsim heraus!?
machine learning is ja im prinzip nichts anderes als angewandte statistik.
wenn man dem algorithmus klarmachen kann, was eine gitarre ist, und welcher teil vom gesamt-sound der band eben von der gitarre stammt, dann ist die info für eine simulation nicht mehr weit.
kann ich mir durchaus vorstellen, aber ob das (statistisch) 100% echt klingen kann, ist die frage.
die andere frage ist natürlich immer, wie authentisch es klingen muss, damit man die echtheit nichtmehr bezweifelt.

... aus 1000 Marshalls Sounds kreiert, die womöglich noch besser als das Original klingen?
ganz im ernst: wenn der neue amp nicht haargenau so klingt wie die vorlage, wird er kaum akzeptiert. "besser" geht für die gralshüter nicht.
 
ich habe aus beruflichen Gründen kürzlich einen etwas detaillierteren Vortrag über Machine- und Deeplearning lauschen dürfen und war SCHWER begeistert welche enormen Möglichkeiten sich in naher Zukunft mit dieser neuen Technologie ergeben werden.
Die Technologie ist Jahrzehnte alt, neu sind lediglich die 'Trainingsanwendungen' durch massenhaft verfügbares Datenmaterial aus Netzwerkanwendungen. Sprachauswertung via Siri und Konsorten, Gesichtserkennung bei digitaler Photografie, Übersetzungs-Dienste der Suchmaschinen etc.
Mein musikalisches Standardbeispiel ist Band-in-a-Box, dass seit seiner ersten Veröffentlichung mit Methoden aus dem KI-Bereich arbeitet.
Momentan gibt es vor allem einen ziehmlichen Hype um das Thema ;)
 
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aber denkt ihr, werden wir in Zukunft nur noch computergenerierte Amps spielen,

Wird es künftig nur noch digitale Sounds geben und ist dies u.U. sogar das Ende der analogen Verstärker?

So allgemein wie die Fragen gestellt sind, muss man schon fast mit "Nein" antworten. Selbst wenn dann "analoge Musik" weltweit verboten und unter Strafe stehen würde "Nein" (bzw. dann erst recht nicht :twisted: aber egal).

Was ich mir vorstellen könnte ist, dass Menschen die mit dieser Technik bereits aufwachsen, eher diese nutzen werden, als die "alte Analoge". Aber ich denke nicht, dass dann plötzlich alle "Alten" umsteigen - egal wie geil das wäre.
Das Beispiel mit den Platten weiter oben ist schon ganz gut.
Ein Beispiel für meine These: einem Jugendlichen von heute brauchst du keinen Kassettenrecorder in die Hand zu drücken, der wird nur doof gucken, dennoch gibt es noch sehr viele davon. Ebenso nicht-Smartphone-Handys, also die ganz banalen, einfachen Dinger die "nur" telefonieren können - ich kenne viele (ältere) die sie noch benutzen, aber junge? Nee.
Ich weiß nicht, wie man das nennt, aber es hat was damit zu tun, dass man Dinge schätzt mit denen man groß wird (im Sinne von Erleben, Erfahrungen und Aufwachsen). Die Generation "Computer so groß wie ein Wohnzimmer" sieht ein Notebook mit anderen Augen, als wir, die damit groß geworden sind. Für uns ist das normal, für die "Älteren" ein riesen Fortschritt. Ok, blöder Vergleich, aber so in etwa.
 
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ganz allgemein, autonomes Autofahren, wollen das wirklich alle? Viele haben doch Spass am Autofahren? Kühlschränke, die einem sagen, was man einkaufen soll?Will man nicht selber sehen, was es so an Alternativen in den Läden, meinetwegen auch online, gibt? Musik machen, wo man nicht mehr an der Klangbildung beteiligt ist, weil Maschinen alles generieren, und man gar nicht mehr lernen muss, wie in unserem Fall, Gitarre zu spielen, weil alles auf Knopfdruck passiert?

Ja,ja-- wir sparen dann viel, viel Zeit, und, was machen wir damit??? Mal sehen, was Amazon, Google und co. uns raten.
 
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Also zu den technischen Aspekten bzw. ob Kemper/AxeFX auch zu dem Thema passen, kann ich mangels fundierter IT-Kenntnisse nichts sagen. Ebenso, dass es diese Technik bereits seit Jahrzehnten geben soll und/oder ein großer Hype erst jetzt darum entsteht, hab ich auch nicht gewusst. Darum dreht sich mein Gedankengang eigentlich nicht.
Mir ist durch den Vortrag nur klar geworden, welche Möglichkeiten durch diese Technologie entstehen. Das Computer mittlerweile ein Bach Sonate oder tlw. Bücher schreiben können, Fotos von Menschen kreieren können die es gar nicht gibt, usw. usw. finde ich einerseits sehr interessant und andererseits auch etwas beängstigend.

Bezogen auf Gitarren und Amps hab ich mich nur gefragt, was diese Technologie in diesem Bereich verändern könnte. Ich denke auch, dass Gitarristen mehrheitlich eher Traditionalisten sind, aber wer kann schon erahnen was dem Gitarrist von morgen für technische Spielereien zur Verfügung stehen?
Ich fände zB. die Idee aus einem Song die Signalkette zu extrahieren und synthetisch nachzubilden zB. sehr interessant....so ähnlich wie es diese Shazam App tut, die einem nach 10 Sekunden zuhören sagt, welches Lied von welchem Interpreten man hört.
 
Das Computer mittlerweile ein Bach Sonate oder tlw. Bücher schreiben können, Fotos von Menschen kreieren können die es gar nicht gibt, usw. usw. finde ich einerseits sehr interessant und andererseits auch etwas beängstigend.

Dito...

KI ist ja prinzipiell etwas garnicht so schlechtes..leider ist das ein Stück weg russisch Roulette - irgendwann fliegt uns die Bude um die Ohren weil irgendwelche Typen es nicht gut sein lassen können. Die Terminator-Filme mögen ja belächelt werden, irgendwann kommt AI/KI aber wirklich an die Punkt, an dem sie implizierte und explizierte Inhalte autonom unabhängig vom Mensch verarbeiten und für sich selber auswerten kann...hich hoffe mal, mich gibts bis dahin nicht mehr, wenn wir an dem Punkt sind, an dem KI merkt, dass sie uns Menschen eigentlich garnicht benötigt, sondern es eigentlich eher anders rum ist.

Um das mal aufs Topic zu schlagen - > Muss ich mir wirklich von einem PC/Programm/Syntax what ever etwas erstellen lassen? Ich für meinen Teil halte es halt auch für einen Teil des kreativen Prozesses hinter dem Ganzen, meine Sounds usw. selber einstellen zu können. Mit Knöppis.... an einem Gerät, welches vor mir steht.

Wir hocken ohnehin schon den ganzen Tag permanent mit PC's in der Weltgeschichte rum, da ist es doch toll, mal etwas anderes in die Pfoten zu bekommen.

Musik machen - bezogen auf machen - muss sicher nicht immer "altmodisch" gesehen werden. EDM's usw kommen ja größtenteils auch aus der Kiste. Ich möchte meine Musik aber - eben gerade weil ich sie mit meinen eigenen Händen erschaffen kann, weil ich dabei das Holz anfasse, die verschiedenen Materialien fühle, mich mit der Gerätschaft quasi beschäftigen kann und mit somit dahin arbeiten wo ich hin will - keinem PC überlassen oder irgendwelchen Algorythmen die glauben, dass dies, jenes oder sonstiges für mich gerade gut wäre.

Bezogen auf Dinge wie den Kemper bzw. Modeller allgemein, finde ich das Prinzip dahinter absolut toll und es ergänzt ja auch hervorragend. Alles weitere wäre für mich dann aber schon wieder irgendwie to much.
 
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Die Idee ist steinalt, aber was neu ist, ist die Möglichkeit, die Mengen an Daten zu erfassen und zu verarbeiten.
Was daraus gemacht wird ist ja zum Teil abstrus, wie ein neues Harry Potter Buch, welches absolut nichts mit Harry Potter zu tun hat, oder neue Trump Reden... die wiederum recht nah am Original wirken.

Können wir daraus Marshallsounds besser digital erstellen? Vielleicht, aber mit welchem Wege?
Man müsste der Kiste die Dynamik beibringen. Obs geht, weiß ich nicht.

Interessanter wird sein, der Maschine alle Alben einer Band zu geben, und diese dann neue Songs in dem Stile schreiben zu lassen.
Hier geht es wirklich um das Endprodukt was quasi auf Knopfdruck entsteht, nicht um einen auf bestimmte Weise zu verarbeitenden Input.

Deswegen glaube ich eher, dass man in naher Zukunft fertige Gitarrenspuren kriegen würde, als die Ampsim aus dem Machinelearning Kram.
 
Musiker, und ganz speziell Gitarristen sind sehr traditionsbewusst,
fast alles was 'modern' war als es erschienen ist, floppte mehr oder weniger.
ich für meinen Teil nicht
Schliesse mich dem an.
Ist ja schön und gut was so alles machbar ist. Wer's braucht möge es nutzen. Jedoch muß nicht auf jeden Zug aufgesprungen werden.
Ich möchte 'nen Amp als quasi physisch existent vor mir haben. Mit echten Potis und Röhren und Transistoren und und und... Und bunten Effektgeräten davor.
Wenn er darüber hinaus noch nett aussieht und man sich freut ihn anzuschalten, das schafft doch keine Software.:D
 
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Hm. Z.B. ich kündige auf der Bühne an: Wir spielen jetzt Lied xxx von yyy und Alexa oder sonst wer sucht die richtigen Sounds raus? mag im Cover-Dienstleistungsbereich ja seine Existenzberechtigung haben. Macht Alexa dann gleich Autotune für alle Instrumente und ergänzt die fehlnden Bläser? Und den Applaus?

Oder ich lass den Computer ein Stück im Stil von xy improvisieren? Mag ja auch ne kommerzielle Anwendung geben, für mich als Hobbymusiker mag ich es, mich mit Musik zu beschäftigen, Kompositionsversuche machen und auch ein Stücks selbst zu spielen. Das Unbequeme daran ist halt, dass ich's üben muss, bevor ich's spielen kann. Und ich mag's auch, mich mit meinen Gerätschaften zu beschäftigen, nach Sounds zu suchen, einen Loop zu basteln...gehört ja auch zum arrangieren

andererseits: Analogfotografen, die auch noch selbst Filme entwickeln und im verdunkelten Badezimmer vergrößern und damit die ganze Nacht verbringen und durch den Badezimmerumbau tagelang die Badewanne nicht zu benutzen ist, wirken heute noch antiquierter als zu der Zeit, als es noch keine Digitalfotografie gab, aber halt Entwicklungsautomaten im Fotogeschäft
 
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Schriftsetzer (Buchstaben anfassen) und Farblithographen sind in weniger als 20 Jahren komplett vom Arbeitsmarkt verschwunden. 10 Jahre später war man auf dem Stand, dass selbst Blinde fotografieren könnten...
Das Ganze mit eher konventioneller Technik ;)
Songs im Stil von... bekommt Band in a Box ganz gut auf die Reihe.
Dabei geht die Software auch nicht anders als ein Mensch vor - es werden Dinge durchprobiert.
 
Hm. Z.B. ich kündige auf der Bühne an: Wir spielen jetzt Lied xxx von yyy und Alexa oder sonst wer sucht die richtigen Sounds raus?
Glaube ich eher nicht.
Wenn dann wirds automatisierte DJs geben, aber es wird eher in die Richtung eines deutlich besseren Beatbuddys gehen, wo ein Singer/Songwriter seine eigene Begleitung in einem noch nicht dagewesenem Umfang aus der Kiste erhält.

Oder wenn Du es im Soundtrack Bereich siehst:
Videospiel-Entwickler braucht die und die Musik, da schreibt dann keiner mehr, sondern das kommt aus der Maschine.

Grade kleine Entwickler können von sowas doch massiv profitieren.
 
Ich bin jemand, der neuem relativ aufgeschlossen ist. Computer, IPAD, sogar einen Kemper würde ich mir kaufen und den auch benutzen, wenn ich könnte. Die Gitarre selbst bleibt analog Hardware.

ABER … ich fürchte mich vor dem Tag, an dem die KI - im allgemeinen - erkennt, dass sie uns Menschen nicht mehr benötigt.
 
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KI ist ja prinzipiell etwas garnicht so schlechtes
Die Idee ist steinalt, aber was neu ist, ist die Möglichkeit, die Mengen an Daten zu erfassen und zu verarbeiten.
dieses Gerede von "KI" ist ziemlich nervend. Es gibt sie nicht, zumindest, soweit das in der Öffentlichkeit bekannt ist. Siehe Zitat von "crazy-Iwan" und dazu gehört eben noch das Tempo der Datenverarbeitung. Wir Menschen haben nur jetzt schon den Überblick verloren, was da alles so genau passiert, vom Prinzip her machen Computer nichts anderes als vor 40 Jahren..... Ich bin froh, das die meisten von uns doch lieber ihre "handmade" Musik machen wollen. Das hat auch nichts mit traditionellem Denken zu tun, sondern mit Kreativität und Selbstverwirklichung. Man sollte da halt einen ausgewogenen Kompromiss zwischen digitalem und analogem für sich finden:rolleyes:.
 
Naja, KI macht schon definitiv fortschritte.

Klar, der Rechneprozess ist mit Sicherheit nach wie vor 0 und 1 ..aber machen PC's wirklich das gleiche wie vor 40 Jahren? (Mal abgesehen vom Rechenprozess). Wir Menschen wollen es ja eigentlich auch nicht anders. Werden immer fauler, dümmer, verlassen uns immer mehr auf das ganze Zeug. Es ergänzt mMn den Alltag in vielerlei Hinsicht schon.

Aber dieses stupide verlassen auf Technik, ohne sein eigenes Gehirn nur mal ansatzweise ein zu schalten, zeigt doch nur, dass Menschen sich getrost darauf verlassen, was ein Computer (beispiel Navi) einem sagt. Damit kommt man unweigerlich an den Punkt, selber nicht mehr mit bzw. nach zu denken und alle - eigentlich wichtigen und relevanten - Tasks einem PC oder wie auch immer man das nennen möchte zu überlassen. Und darauf zielt doch die ganze "Branche" ab - auf die Bequemlichkeit der Mehrheit, die Techfreaks, die Beeinflussbaren. Man erzählt den Menschen man müsse es unbedingt haben.

Dann gibts noch die Forscher, die einfach immer weiter und weiter wollen und am Ende hast du doch genau so eine Situation, die von vielen Leuten belächelt wird. Da wird dann nämlich irgendwan nicht mehr "forschen im Sinne der Wissenschaft" draus. Oder zum Wohle der Menschen. Es ist wie so oft, Geld oder Macht oder irgendeine adere niedere Absicht, die aus einer von Hause aus wirklich tollen Idee etwas schlechtes/gefährliches macht. Oder absoluter Fanatismus ohne einen wirklichen Bezug zur Realität.

Computer sind effizienter, schneller und vor allem Klüger als Menschen. Menschen glauben aber nach wie vor, man könne uns never ever vom Tron stoßen. Würde der Mensch sein Gehirn benutzen, wäre das ja auch nicht so einfach. Tut er aber nicht.

Ich bin absolut kein Aluhut-Träger oder Verschwörungstheoretiker. Ich glaube auch kaum, dass morgen der T1000 vor meiner Tür steht und das Ende der Menschheit verkündigt.

Ich glaube nur, dass dieser fiktionale Gedanke aus vielen Filmen, Büchern usw. garnicht so weit her geholt ist. Eigentlich wird nämlich einfach nur die Natur des Menschen ausgenutzt bzw. der Mensch versucht einfach nur, sich das Leben noch bequemer zu gestalten, zum eigenen Nachteil wenn man mich fragt.

In Punkto Musik stimme ich dir voll zu. Ich persönlich zähle das ganze Knöpfchen drehen, mit Sachen rumexperimentieren genauso zum kreativen Schaffensprozess. Ich benutzen auch sogar einen PC um all das fest zu halten, um zu ergänzen.

Aber stur irgendwas außer meinem eigenen Gehirn entscheiden lassen welche Melodie, welcher Takt, welche Akkordabfolge, blablablubb, nene, das möchte ich gerne selber "erschaffen".

Ich glaube auch, dass es da nicht unwesentlich drum geht. In unserer heutigen Zeit, in der wir ohnehin kaum noch irgendwas großartiges im Alltag "erschaffen". (mal abgesehen von Handwerkern, die permanent etwas erschaffen, ihr wisst was ich meine?) Geht es dem Großteil doch eigentlich unweigerlich darum, auch selber mal etwas zu kreieren. Und wenn man sich dann ohnehin den ganzen Tag schon mit Computern beschäftigt bzw. beschäftigen muss, ist man doch froh, wenigstens bei der Musik nicht auf soetwas zurück greifen zu müssen.
 
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die andere frage ist natürlich immer, wie authentisch es klingen muss, damit man die echtheit nichtmehr bezweifelt. ganz im ernst: wenn der neue amp nicht haargenau so klingt wie die vorlage, wird er kaum akzeptiert.

Ich würde mal behaupten, über das Stadium sind wir doch mit den allseits bekannten High-Class-Modellern, von denen einige ja schließlich schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, schon längst raus - da braucht es auch keine neuen und bahnbrechenden Technologien mehr. Es ist doch so, dass der Zug "Modeller taugen nicht zum professionellen Einsatz" schon lange abgefahren ist und die Gruppe der Verweigerer (also nicht diejenigen, die Modelling einfach nicht brauchen oder wollen, sondern die, die es aus Prinzip schlecht reden/mies machen) immer kleiner und irrelevanter wird.

Die Masse auch beinharter Röhren-Freunde hat längst anerkannt, dass Modeller erwachsen geworden sind, und freut sich über weitere tolle Werkzeuge zum kreativen Gebrauch. Der eine schwört auf seinen kleinen Yamaha zum Üben im Wohnzimmer, der andere kempert seine schwergewichtigen Schätzchen zur Entlastung der Bandscheiben, wieder einer reist mit dem Axe FX8 als kleinem Besteck von Gig zu Gig und wieder ein anderer nimmt gerade mit einem Helix sein neues Album auf. Ich würde sagen, für's Modelling ist alles, mal so insgesamt gesehen, ganz im grünen Bereich.
 
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Natürlich hält die Digitalisierung schon längst Einzug in das Musikerleben. Im Moment wohl am stärksten was Marketing und Werbung angeht.... Google Werbung... mir graut auch bei dem Gedanken, dass diese Entwicklung Trends, Mode und damit auch Kunst direkt beeinflussen wird. Was wir "gut" finden, "erfindet" die "Cloud"...

Das Problem bei der Produktentwicklung ist, dass die E-Gitarren Technologie alles andere als innovationsgetrieben ist. Die Sound Ideale sind immer noch von 1950-1990 und werden nur reproduziert.

Es ist (mir) jedoch noch kein Modeling Amp Hersteller bekannt, dem es gelungen wäre, einen "eigenen" Sound zu generieren, der "besser" ist, als der von konventionellen Amps.
Hersteller wie Friedman, Bogner, Diezel,... schaffen es aber immer noch, auch neue Sounds zu erschaffen (...die dann wieder fleißig kopiert werden).
Im Analysieren und Reprodizieren von dem was da ist, sind die Softwareverfahren auch ziemlich gut geworden, aber nicht beim kreativen Erschaffen. (...solange das so ist, werden "Analogverstärker" (hoffentlich) auch nicht verschwinden...).

Bei der Gitarrenproduktion ist AM (oder 3D-Druck...) auch nicht so ergiebig, da sich Kunststoffe und Verbundwerkstoffe nicht so durchsetzen wollen und die Formen so simpel sind, da zerspanende Verfahren das problemlos können. Bei der Gitarren Hardware wird es vielleicht mal 3D-Gedruckte Brücken usw. geben.
 
Ich hätte ja eher gedacht, dass die Überlegungen "K. I. und Musik" in eine kreative Richtung gehen würden ... aber eine "hochpotente" K.I. mit der Aufgabe zu betrauen, einen digitalen Algorhithmus zu entwickeln, der dann mit maximaler Genauigkeit ein analoges Gerät nachbaut ... Das ist, als würde man einen Formel-1 Piloten bitten, das Bobbycar vom Nachwuchs kurz mal auszuparken. Kemper ist da ja im Prinzip schon angekommen, auch wenn es die Soundfetischisten noch nicht ganz überzeugt (was wahrscheinlich unmöglich ist).

Also versteht mich nicht falsch, aber die Möglichkeiten der K. I. werden in jeder Hinsicht massiv sein. Die hier eingangs gestellte Aufgabe ist aber geradzu langweilig banal.

Ich glaub eher, dass K. I. (wie sie jetzt schon eingesetzt wird) das Schreiben und Produzieren von Songs massiv beeinflussen wird. Künstler holen sich K. I. Support, um die Songs für ein möglichst großes Publikum interessant zu arrangieren. Hat man nach dem ersten Refrain keine Idee mehr, lässt man sich von der K. I. eben Vorschläge machen ... oder die K. I. schreibt dann gleich den ganzen Song, wenn man nicht mal ein erstes Riff hat.

Beim Mixen/Mastern sagt die K. I. dann, wo noch die großen und kleinen Probleme sind (also ob der Sound beim Publikum ankommt oder z. B. noch Bass fehlt). Falls man die Vorgaben der K. I. dann nicht erfüllt, hilft einem die K. I. durch automatische Transformationen.

Die K. I. stellt dann natürlich auch die neuen Songs dem Publikum vor. Eventuell sind dann bei kleinen Testgruppen gleich Songs dabei, wo die K. I. neue Sounds und Arrangements ausprobiert. Vielleicht tauscht die K. I. auch mal Strophe, Gesang ... verlängert oder verkürzt das Intro, macht eine 3 Minuten Version aus dem 9 Minuten Song oder umgekehrt, verschmilzt unterschiedliches Material zu Neuem ...

Und da sind wir ja im Prinzip schon heute angekommen. Bin gespannt, wo wir in 20 Jahren sind.

Angst vor K. I. bekomme ich erst, wenn das Ziel eine "lebensechte" Intelligenz ist. K. I. bis zum heutigen Tage ist ja ein Werkzeug, dass für bestimmte Aufgaben entwickelt ist. "Lebensechte Intelligenz" ist überhaupt keine Anforderung der Industrie. Früher hatten die Menschen halt Angst vor Rolltreppen und Mikrowellen ...
 
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Und da sind wir ja im Prinzip schon heute angekommen.

Würde ich auch sagen. Zukünftig gibt es dann noch mehr Helene Fischers und Madonnas....

Oder später einmal eine ´neue´ Kompostion von Mozart (die dann aber eben alte Elemente von ihm kombiniert, sich aber nicht das andere, neue Erdenken kann, was er vielleicht in späteren Jahren noch komponiert hätte...)
 

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