Larry Fricke schrieb:
...ich bilde mir ein das das ergebnis besser ist.
[...]
im zweifelsfall: ohren an - kopf aus
Kann man auch umdrehen: Vielleicht suggereiert einem die Wahl von 48k ja, dass es besser sein
muss...
die frage ist ob die einmalige konvertierung der summe problematischer ist, als die qualitativ schlechtere signalführung von 20-30 spuren, die ja wie gesagt durch die rechenfehler der plugins und spuren etc. sich addieren...
Die qualitativ schlechtere Signalführung, tja. Stellt sich die Frage, ob das wirklich schlechter ist. Wie gesagt: Wortbreite macht da was aus, und zwar gerade beim Mischen, Effekten etc. nicht zu knapp.
Die Samplerate ist eigentlich nur an zwei Punkten interessant: Bei der AD- und der DA-Wandlung. Dazwischen wird ein Signal von einem Algorithmus nicht wirklich "besser" berechnet, nur weil auf der Zeitachse ein paar mehr Samples sitzen. Wenn man wirklich einen größeren Sprung macht auf 96 oder 192, dann kann es sein, dass man z.B. bei Hallräumen, Chorus etc. bessere Ergebnisse bekommt, aber alles was Mix, EQ, Dynamik etc. betrifft, spielt nur die Wortbreite eine Rolle.
Das begründet sich in meinen Augen wie folgt: oberhalb 20kHz hören selbst begnadete Ohren nicht mehr wirklich was. Ganz zu schweigen von dem eingeschränkten Frequenzgang von Mikrofonen und sonstig vor- oder nachgeschaltetem Analogequipment. Insofern reichen die 44,1 nachweislich aus.
Wo kommt jetzt die (u.U. tatsächlich) bessere Qualität her? Man kann bei einer Wandlung bei 96kHz wesentlich weniger steilflankige Filter verwenden, was in Bezug auf Phasen"schweinereien" in der Gegend von 15-20kHz natürlich besser ist.
In einer Preisklasse von Wandlern, die so gut sind, dass man überhaupt daran denken kann, Unterschiede zwischen 44 und 96 zu hören, sind aber auch die Filter entsprechend besser (mit etwas mehr Aufwand lassen sich auch steilflankige Filter recht phasensauber aufbauen).
Demgegenüber steht aber die Tatsache, dass bei der Wandlung 48->44 fast das komplette Signal interpoliert ist! Nur jeder 132. Samplepunkt wird im Original beibehalten, der Rest besteht aus einer Signalrekonstruktion, die wiederum gerade bei den hohen Frequenzen Probleme macht (und die wollen wir ja eigentlich gerade durch hohe Samplerate retten).
Fazit: wer die Möglichkeit hat, mit guten Wandlern 96k oder höher aufzunehmen, der soll das tun - da kann sogar bessere Qualität bei rumkommen. Bei 48 wäre ich
sehr vorsichtig...
Vor allem sollte man nie an Wortbreite zugunsten von Samplerate sparen (gibt ja Wandler, die z.B. 16/96 und 20/48 können, aber nicht 20/96).
Aber das ganze Thema ist ohnehin heiss umstritten...
Jens