Macht ein guter Kompressor für die Aufnahme Sinn???

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the.driveR
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hi,
ich bin auf der suche nach einem guten Kompressor für die aufnahme. macht es wirklich soviel aus, einen analogen kompressor bereits während der aufnahme in den signalweg einzuschleifen? welche kompressoren sind dafür am besten geeignet, ich habe da viel gutes über den Universal Audio 1176 gehört, ist der wirklich so gut???...is ja nicht ganz billig.....
sind plug Ins nicht genauso gut ??
 
Eigenschaft
 
...ein vernünftiger Kompressor während der Aufnahme kann sehr!!! viel bewirken.
wichtig zu wissen: der analoge Kompressor (vor der digitalwandlung)verbessert bereits dadurch die Aufnahme, das er die digitale Auflösung erhöht. wenn man z.B. Gesang ohne Kompressor aufnimmt, muss man nach dem lautesten Pegel (Peak) aussteuern, dieser Peak kommt vielleicht nur einmal kurz vor, der Durchschnittspegel ist deutlich geringer, ca. 50 %. d.h. wenn man mit 16Bit aufnimmt und danach aussteuert ist die Aufnahmequalität durchschnittlich bei 8 Bit - sehr schlecht also!!! wenn man jetzt mit einem Software-PlugIn komprimiert verbessert sich ganz sicher nicht die Signalqualität.
ein analoger Kompressor kann solche Peaks abfangen und man kann dadurch lauter aufnehmen.

je hochwertiger der Kompressor um so besser. ich habe selbst den UA 1176 im Studio. Es ist einer der besten Kompressoren, die ich kenne...und ich hatte schon einige ;). es ist nicht umsonst seit 30 Jahren der Standard bei den Amis...der 1176 komprimiert nicht nur, sondern macht auch Klang und das sehr angenehm. es spielen da u.a. bestimmte (nicht ganz billige) Bauteile wie Eingangs- und Ausgangtransormatoren eine wichtig Rolle, die bei günstigen Geräten oft fehlen.....

was auch oft unerwähnt bleibt,... der 1176 und andere hochwertige Kompressoren sind extrem einfach und musikalisch zu bedienen und nur schwer falsch einzustellen, was bei günstigen Kompressoren oft durch viele Einstellmöglichkeiten problematischer ist...besonders für Einsteiger
 
Larry Fricke schrieb:
...ein vernünftiger Kompressor während der Aufnahme kann sehr!!! viel bewirken.
Richtig. Nur sollte man eben auch nicht verschweigen, dass man "zuviel" Kompression hinterher nicht mehr wegbekommt, also den Kompressor bei der Aufnahme mit Bedacht und im Zweifel eher etwas zu sparsam als zu heftig einsetzen.

dieser Peak kommt vielleicht nur einmal kurz vor, der Durchschnittspegel ist deutlich geringer, ca. 50 %. d.h. wenn man mit 16Bit aufnimmt und danach aussteuert ist die Aufnahmequalität durchschnittlich bei 8 Bit - sehr schlecht also!!!
Ganz so schlimm ist es nicht, denn eine Pegelreduktion um 50% schränkt die nutzbare Dynamik auf Bitebene um 1 Bit ein (Halbierung des Wertebereichs), also nicht 8 Bit (was sehr wenig wäre), sondern 15 Bit verbleibende Quantisierungsauflösung. Bei großer Dynamik im Gesang ist es allerdings so, dass ein richtig eingepegelter Peak die mittlere Aussteuerung durchaus mal um mehr als die Hälfte reduziert, insofern war die Rechnung zwar falsch, aber die Aussage im Prinzip richtig...

Jens
 
stimmt, mit der bit-umrechnung war ich wohl etwas voreilig + oberflächlich. nichtsdestotrotz aller theorie (den hier entscheiden die beiden lauscher) ist der qualitätsverlust bei 16bit gesangs-aufnahmen ohne kompressor deutlich hörbar. ...... besonders wenn man mehrere spuren aufnimmt, machen sich schlecht aufgelösste signale in der summe deutlich bemerkbar.
trotz kompressor empfehle ich immer die grösstmögliche auflösung zu fahren, wenns geht 32bit und 48kHz oder sogar 96kHz.
es geht dabei auch intern um rechenfehler während der digitalbearbeitung, die bei hoher auflösung natürlich deutlich geringer sind.

und natürlich sollte die kompression während der aufnahme so unauffällig wie möglich sein. gerade dafür sind hochwertige kompressoren besonders geeignet.
 
Larry Fricke schrieb:
trotz kompressor empfehle ich immer die grösstmögliche auflösung zu fahren, wenns geht 32bit und 48kHz oder sogar 96kHz.
es geht dabei auch intern um rechenfehler während der digitalbearbeitung, die bei hoher auflösung natürlich deutlich geringer sind.
Bezüglich der Wortbreite stimme ich dir zu. Die Samplingrate würde ich immer so wählen, wie es das Endprodukt vorsieht (also bei CD 44,1kHz). Denn da fängt man sich bei der Requantisierung mehr Artefakte ein als man durch die höhere Samplerate gewinnt.
Insbesondere bei dicht beieinanderliegenden Frequenzen (44 <-> 48 kHz). Wenn es wirklich erforderlich ist, eine höhere Samplefrequenz zu nehmen (beispielsweise weil eine Produktion sowohl auf CD als auch auf DVD (je nach Format gerne mal 48kHz) landen soll, dann gleich Nägel mit Köpfen machen und 96 oder 192kHz nehmen, von da aus lässt sich praktisch verlustfrei nach 44 und 48 umrechnen (nach 48 sowieso, weil es ganze Vielfache sind)...

Wenn es aber die übliche Homerecording-Schiene ist, wo als Endprodukt in 99% der Fälle nur eine CD steht, dann ist man mit 44,1 bestens bedient.

Jens
 
mit den 44.1 und 48 sind wir glaub ich nicht ganz einer meinung. weil das hab ich auch früher so gedacht, ich arbeite aber seit kurzem nur noch mit minimum 48khz und ich bilde mir ein das das ergebnis besser ist. die frage ist ob die einmalige konvertierung der summe problematischer ist, als die qualitativ schlechtere signalführung von 20-30 spuren, die ja wie gesagt durch die rechenfehler der plugins und spuren etc. sich addieren...

im zweifelsfall: ohren an - kopf aus
 
Larry Fricke schrieb:
...ich bilde mir ein das das ergebnis besser ist.
[...]
im zweifelsfall: ohren an - kopf aus

Kann man auch umdrehen: Vielleicht suggereiert einem die Wahl von 48k ja, dass es besser sein muss...

die frage ist ob die einmalige konvertierung der summe problematischer ist, als die qualitativ schlechtere signalführung von 20-30 spuren, die ja wie gesagt durch die rechenfehler der plugins und spuren etc. sich addieren...

Die qualitativ schlechtere Signalführung, tja. Stellt sich die Frage, ob das wirklich schlechter ist. Wie gesagt: Wortbreite macht da was aus, und zwar gerade beim Mischen, Effekten etc. nicht zu knapp.
Die Samplerate ist eigentlich nur an zwei Punkten interessant: Bei der AD- und der DA-Wandlung. Dazwischen wird ein Signal von einem Algorithmus nicht wirklich "besser" berechnet, nur weil auf der Zeitachse ein paar mehr Samples sitzen. Wenn man wirklich einen größeren Sprung macht auf 96 oder 192, dann kann es sein, dass man z.B. bei Hallräumen, Chorus etc. bessere Ergebnisse bekommt, aber alles was Mix, EQ, Dynamik etc. betrifft, spielt nur die Wortbreite eine Rolle.
Das begründet sich in meinen Augen wie folgt: oberhalb 20kHz hören selbst begnadete Ohren nicht mehr wirklich was. Ganz zu schweigen von dem eingeschränkten Frequenzgang von Mikrofonen und sonstig vor- oder nachgeschaltetem Analogequipment. Insofern reichen die 44,1 nachweislich aus.
Wo kommt jetzt die (u.U. tatsächlich) bessere Qualität her? Man kann bei einer Wandlung bei 96kHz wesentlich weniger steilflankige Filter verwenden, was in Bezug auf Phasen"schweinereien" in der Gegend von 15-20kHz natürlich besser ist.
In einer Preisklasse von Wandlern, die so gut sind, dass man überhaupt daran denken kann, Unterschiede zwischen 44 und 96 zu hören, sind aber auch die Filter entsprechend besser (mit etwas mehr Aufwand lassen sich auch steilflankige Filter recht phasensauber aufbauen).
Demgegenüber steht aber die Tatsache, dass bei der Wandlung 48->44 fast das komplette Signal interpoliert ist! Nur jeder 132. Samplepunkt wird im Original beibehalten, der Rest besteht aus einer Signalrekonstruktion, die wiederum gerade bei den hohen Frequenzen Probleme macht (und die wollen wir ja eigentlich gerade durch hohe Samplerate retten).

Fazit: wer die Möglichkeit hat, mit guten Wandlern 96k oder höher aufzunehmen, der soll das tun - da kann sogar bessere Qualität bei rumkommen. Bei 48 wäre ich sehr vorsichtig...

Vor allem sollte man nie an Wortbreite zugunsten von Samplerate sparen (gibt ja Wandler, die z.B. 16/96 und 20/48 können, aber nicht 20/96).

Aber das ganze Thema ist ohnehin heiss umstritten...

Jens
 
was wäre denn mal n möglichst guter aber nich teurer kompressor für arme home-recorder?
also es gibt doch bestimmt auch gute die nicht so teuer sind
 
Ich auch wissen wollen!!!!!
 
Darf ich mal ne kurze Frage einstreuen?
wie zum Teufel soll ich es anstellen, das aufzunehmende Signal vor dem Aufnahmemedium durch den Kompressor zu jagen... bei den DRUMS?
Da brauch ich ja pro Mikro nen Kompressor, das kann sich ja kein Mensch leisten? Wird das im Studio auch so praktiziert? Haben denn die tatsächlich ein Rack mit 12 gleichen Kompressoren stehen?

:confused:
 
Entweder das (wobei 5-6 meistens reichen), oder aber man nimmt Wandler mit höherer Auflösung (24 bit) und komprimiert dann softwareseitig.
Überleg mal, wofür sonst 4-fach-Kompressoren gebaut werden...

Man kann aber die Zahl der benötigten Kompressoren auch einschränken, wenn man z.B. die Toms auf eine Subgruppe legt und die im ganzen komprimiert, da die ja selten gleichzeitig erklingen (macht man live ganz gern, wenn es eng wird)

Jens
 
Boa ey! :D
Ich machs softwareseitig, dass iss bedeutend billiger denn da brauch ich nur ein Plugin :D

Vielen dank!
 
ein ganz heißter tip:

rnc !!!!
 
Nur n Tipp von mir, bevor du Softwarekomprimierst, lass erst mal nen denoiser über das zu kompende Audiomaterial laufen. Man bekommt sonst sehr schnell ein verrauschtes Signal. Steinberg Denoiser reicht völlig.
 

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