Mastering in da Box! Wie geht ihr vor?

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Abija Scheler
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Hey ho liebe Freunde,

wollte mal vorschlagen, dass ihr mal n bisschen erzählt, wie ihr so beim Mastern vorgeht?
Natürlich gehören zum einen die technischen Vorraussetzungen und das nötige Know-how und zum anderen ein gutausgeprägtes Ohr dazu!
Aber es gibt natürliche unendlich viele Vorgehensweisen und vielzählige Möglichkeiten, wie man etwas macht und in welcher Reihenfolge man dies tut.
Wir können bestimmt alle ein bisschen von einander lernen :) also lasst mal hören!

Peace out!
 
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Hi Abija,

puh, du hast in deinem Post ja schon viele Türen auf gemacht, aber spielst du eher auf das Mastering eigener "Produktionen" (bei denen man die Aufnahme/Mix selbst erstellt hat) oder auf das Mastering fremder Produktionen in the box an?
Denn bei eigenen Sachen ist der Mastering-Vorgang meiner Erfahrung nach ein anderer. Man hat ja in seiner Hörumgebung alles in den vorhergehenden Schritten optimiert, vor allem im Mix. Dadurch hat man beim kreativen Pre-Mastering weder die "frischen Ohren", die der Vorgang voraussetzt, noch die alternativen Abhörbedingungen, um Fehler zu erkennen.
Bei eigenen Geschichten empfiehlt es sich daher, alle verfügbaren Abhörsituationen zu Rate zu ziehen, falls man dies im Mix nicht schon getan hat.

Dadurch bearbeite ich tendenziell eigenes Material weniger als Fremdmaterial. Man hat ja schon vorher optimiert, sodass eigentlich nur noch die Lautheit finalisiert und ggf. der Summenfrequenzgang angepasst wird. Oder man nutzt die Zeit, mit neuen Tools und Techniken zu experimentieren.
Dafür verwende ich prinzipiell i.d.R die selben digitalen Tools wie bei Fremdproduktionen.
Beim Hören und Beurteilen von unbekannten Mixen, die es digital zu meistern gilt, ergeben sich so recht schnell mögliche Tools, zu dem Song passen. Einen generellen Weg hier zu beschreiben fällt mir schwer, da es ja kein Allgemeinrezept gibt.
Wenn der Mix schon klasse klingt ist es eine gute Idee, den Signalpfad so clean es geht und sich zurück zu halten. Von Bernie Grundman gibt es auf youtube interessante Ausführungen zum Thema der digitalen Überbearbeitung ("Don't do any more than you need to").

Auf der Summe verwende ich nur ausgiebig geprüfte digitale Tools. Eine kleine Aufzählung (in nicht festgelegter Reihenfolge):
- grafischer Equalizer (linear phase) zur Bearbeitung problematischer Frequenzbereiche)
- parametrischer Equalizer zum Formen des Signals
- Kompressoren zur Dynamikbearbeitung (mit Vorsicht zu genießen, da man dadurch viele im Mix festgelegte Balance u.U. negativ verändern kann)
- vielfältige weitere Tools, je nach Song (Multibandbearbeitung/ De-essing, Dynamikerweiterung, evtl Lautheitserhöhung/Clipping, Mastering-Reverb, etc...)
- am Ende ein verlässlicher Limiter mit Intersample Peak Erkennung (wobei sich der Limiter bei mir in den meisten Fällen sporadisch zwischen 0-2 dbFS bewegt)

Es gibt noch, wie du schon sagt, unzählige weitere Technik (Mikrodynamik durch Volume-Automation, Parallel-Kompression und so weiter). Alle kreativ eingesetzten Tools werden vom Song bzw. den Vorstellungen des Künstlers bestimmt, der Masteringtechniker übersetzt das dann im besten Falle.
 
ich halte es da eindeutig mit Dieter Rams: Weniger, aber besser... :D
(es geht dort zwar um design, aber die Mehrzahl der Aussagen lässt sich direkt auf's mastering übertragen)

cheers, Tom
 

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