Meine ersten Lyriks

K
KX1Q
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Hi,
habe hier mal die ersten Lyriks die ich je geschrieben habe. Einzelne stellen denke ich sind mir gut gelungen. Im ganze finde ich jedoch das die Lyriks noch sehr viel Verbesserungs Bedarf aufweisen. Ich wollte schon lange einen Song mit diesem Thema schreiben, da der Vater eines Freundes im Krieg gefallen ist.
Würde mich über Feedback und Änderungsvorschläge sehr freuen. Danke schonmal im Vorraus.

LG KX1Q


Strophe1
Dich quält die Angst, die Angst vor Morgen
Das es dein letzter Tag sein könnte macht dir sorgen
Du hörst Schüsse, über all ist Blut
Schaust dich um über all ist Hass und Wut

Refrain
Du hast bezahlt mit großen Narben
Dein letzter gang ist durch den Schützengraben
Im Kugelhagel verstummt dein Schrei
Ein letzter Schuss und dein Leben ist vorbei

Strophe 2

Mit schnellem schritt dein Vater trägt dich zu Grab
Und dein Sohn fragt nach dir, jeden Tag
Er denkt an dich in jeder freien Sekunde
Er weint um dich in jeder einsamen Stunde

Refrain


Strophe 3

Dein Sohn sieht, auf dein Bild, an jedem Tag
Trauert an seinem Geburtstag in jedem Jahr
Er möchte dich so gerne wieder sehen
Er fragt warum musstest du denn schon gehen

Refrain


Strophe 4

Deine Frau sitzt weinend in deinem Zimmer
Denkt an dich die Errinerung bleibt für immer
Lässt all deine Sachen da wo sie waren
Hofft das du zurückkommst nach all den Jahren
 
Eigenschaft
 
die Reime sind teils gelungen, teils auch nicht, weil Hebungen und Senkungen nicht stimmen. Tipp: lies es dir selbst laut vor und du wirst merken, wann es hakelt, apostrophiere Silben oder füge welche hinzu..... bedenke aber auch, dass sich Lyrik häufig schlecht singen lässt... Vielleicht eher viele Dinge mehr andeuten anstatt diese direkt ansprechen, macht den Text für Zuhörer intesannter.
 
hey KX1Q,

die Idee finde ich sehr schön. Kriegstexte haben auf mich immer eine spezielle Wirkung, keine Ahnung warum. Wahrscheinlich weil man gleich Bilder dazu im Kopf hat, die ganze Grausamkeit kennt, die sich da so abspielt.
Ich hab grad leider nicht viel Zeit, um auf alles einzugehen, aber ich will schonmal vorab ein bisschen was dazu sagen.

Die Reime sind teils wirklich gelungen und das wird jetzt wahrscheinliche genau die Richtige sagen (Ich mit meinem übertriebenen Zwang zum Reim), aber ich würde mich darauf nicht versteifen. Das Gesamtkonzept klingt noch nicht ganz rund. Es ist mehr erzählt, was auch sehr gut ist, aber ziemlich emotionslos erzählt. Die Bildhaftigkeit fehlt irgendwie und auch ein bisschen der Gänsehautcharakter. Da mein Vater letztes Jahr selber erst gestorben ist, sollte es mich eigentlich mehr packen. Vielleicht fehlt dir auch ein bisschen der Bezug, aber frag deinen Freund doch mal, was bei ihm da so passiert, wenn er an seinen Vater denkt, was ihn bewegt, was er fühlt.
Bei so einem emotionalen Thema, darf es ruhig mal ein wenig vor Gefühlen tropfen. Das war jetzt erstmal mein erster Eidnruck, der nicht unbedingt negativ zu werten ist ;) Werde nachher noch ein bisschen was mehr schreiben.

Liebe Grüße
Spice
 
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Danke für das Feedback werde den Text noch einmal über arbeiten und die überarbeitete version ins Netz stellen. Vllt. bekomme ich ja noch weitere Änderungs vorschläge.
 
huhu,

erstmal frohe Ostern euch allen.:gutenmorgen:

Ich hab mir deine Lyrics noch mal durchgelesen.
Du hast ja in der zweiten und der dritten Strophe über den Sohn geschrieben. Bzw. hattest du in der zweiten Strophe schon den Umbruch vom Vater zum Sohn.
Ich würde das ein wenig gliedern, bzw. zusammenfassen. Die zweite Strophe dem Vater geben, die dritte dem Sohn. Die letzte Strophe der Frau zu geben finde ich sehr gut. Und genau hier würde ich eine ordentlich Ladung Schmerz, Emotionen und Trauer reinhauen.
Als ich heute morgen ins Wohnzimmer kam, saß meine Mama auf der Couch und hat geweint. Mich haut es immer noch um, wenn ich an meinen Pappa denke, ganz schlimm sogar, aber ich denke für den Ehepartner ist es am Schlimmsten.
Stell dir vor, du teilst dein ganzes Leben mit einem Partner.
Du liebst ihn, er weiß alles über dich, du über ihn. Ihr würdet euch im Notfall eine Zahnbürste teilen, weil ihr alles teilt. Dann muss dieser Partner beruflich wohin, wovon du weißt wie es ausgehen kann, wie gefährlich es ist. Du wartest jeden Tag auf eine Nachricht, träumst jede Nacht, dass er gesund zurückkommt. Kannst nicht essen und nicht klar denken, weil die jeden Tag diese furchtbare Angst quält, dein Leben nicht mehr teilen zu können, alleine damit leben zu müssen.
Dann tritt der Schlimmste Fall ein, von dem du insgeheim immer gehofft "Nein, sowas passiert uns nicht. Wir werden in 50 Jahren immer noch Chips essend auf der Couch sitzen und uns lieben". Du konntest ihm das nicht mal mehr sagen. Jemand Fremdes übermittelt dir diese Nachricht. Dich fängt niemand auf. DU riechst noch den Duft des Anderen, alles steht noch so da, wie er es hinterlies, du denkst, er kommt abends wieder und ihr trinkt ein Glas Wein. Wahrscheinlich wird sich niemand so genau dahinein versetzen können, als Jemand, der es schon erlebt hat.

So, das war jetzt mal ein kleiner Ausflug meinerseits in die Welt des Hineindenkens. Ich bin beim Schreiben immer unmittelbar im Geschehen. Versuche dich für einen Moment zurüchzulehnen, die Augen zu schließen und dann losdichhineinzuversetzen (komisches Wort.. Ich mag Neologismen)..

Ich schwenk nochmal kurz in den Refrain rein:
Der Ansatz ist auch wieder gut, aber auch wieder zu konkret und direkt. "..dein Leben ist vorbei" find ich irgendwie "unwürdig" formuliert. Ich würde noch ein bisschen Soldatenstolz mitreinpacken. Schließlich riskieren diese Männer ihr Leben für das eigene Land, kämpfen, leiden, Schmerzen, Trauer, Hass und trotzdem immer neuen Mut, sich dem Elend zu stellen - Aufopferung, Ausdauer, Mut, Kampfgeist, Stärke, Stolz, Kraft...
Ich würde mich im Refrain nicht zusehr darauf versteifen, dem Hörer deutlich zu machen, dass Er gestorben ist. Das wird in den Strophen deutlich. Vielleicht würde diesem Soldaten im Refrain ein wenig Ehre gut tun.

Ansonsten kann ich nur sagen, bleib dran. Die Idee gefällt mir gut und der Ansatz ist gemacht.
Ich hoffe, du kannst ein bisschen was damit anfangen.

Liebe Grüße
Spice
 
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Hi,
auch von mir frohe ostern an alle.
Danke für das Feedback, werde versuchen so viel wie möglich umzusetzen. Wie du auch schon gesagt hast ist es schwer sich in sowas reinzuversetzen. Vorallem da ich noch nicht wirklich viel Erfahrung, da ich erst 15 Jahre alt bin :) , hab. Ich werde in den nächsten tagen auch noch die überarbeitete version ins Netz stellen .
 
Vielleicht fragst Du Deinen Freund noch mal? Nach seinen Gefühlen, einzelnen Begebenheiten, Bildern, Geschichten, Situationen?

Ich teile das, was Spice Weasel geschrieben hat. Einiges finde ich gut und gelungen, anderes noch nicht so.
Du kannst auch aus einer Situation des Unwissens - oder des Nicht-Alles-Wissens-und-Verstehens - schreiben: nämlich als der Freund dessen, dem dies geschieht und der seinen Freund beobachtet, schildert was ihm passiert ist und versucht zu verstehen ...
Oder Du bleibst bei der Perspektive, die Du gewählt hast - dann wäre es ganz gut, wenn Du etwas besser oder mehr von dem wüßtest, was in Deinem Freund vor sich geht, was er denkt, was er fühlt ...

Viel Erfolg!

x-Riff
 
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Vorallem da ich noch nicht wirklich viel Erfahrung, da ich erst 15 Jahre alt bin

Für einen 15 jährigen Autoren halte ich Dein Gedicht für sehr gelungen :great:

@Spice Weasel

Ich würde noch ein bisschen Soldatenstolz mitreinpacken. Schließlich riskieren diese Männer ihr Leben für das eigene Land, kämpfen, leiden, Schmerzen, Trauer, Hass und trotzdem immer neuen Mut, sich dem Elend zu stellen - Aufopferung, Ausdauer, Mut, Kampfgeist, Stärke, Stolz, Kraft...

Statt einer langen Widerrede lasse ich meine Denkweise durch einen Links vertreten. Und selten ist meine Zustimmung so klar und eindeutig wie in diesem Falle.

Bob Dylans "John Brown" : http://www.youtube.com/watch?v=zbLldlwYXRY

Am Anfang des Songs bringt eine Mutter ihren Sohn zum Zug: Unheimlich stolz auf seine Uniform und seinen Auftrag, auf den Schlachtfeld das Vaterland zu verteidigen. Später lief sie mit den Briefen ihres Sohnes zu den Nachbarn und prahlte mit seiner Uniform und seinem Dienst am Vaterland. ....dann blieben plötzlich seine Briefe aus.... dann kam ein plötzlich ein Brief: Holen Sie Ihren Sohn am bahnhof ab; er kommt aus dem Krieg. Und ab hier nun zitiere ich in wörtlicher Übersetzung den weiteren Text:

Sie lächelte und ging gleich los, sah sich gründlich um
Konnte aber nirgends ihren Soldatensohn sehen
Aber als alle gegangen waren, sah sie ihren Sohn schließlich
Und als sie ihn sah, konnte sie ihren Augen nicht traun

Sein Gesicht war ganz zerschossen, seine Hand abgerissen
Und er trug ein Metallkorsett um die Hüften
Er flüsterte ganz langsam mit einer Stimme, die sie nicht kannte
Und sie erkannte nicht einmal sein Gesicht wieder

Oh Gott! - Sie erkannte nicht einmal sein Gesicht wieder

"Sag mir doch lieber Sohn, sag, was sie Dir angetan haben
Wie kommt es dass du so aussiehst?"
Er versuchte zu reden, so gut er konnte, aber sein Mund bewegte sich kaum
Und die Mutter musste das Gesicht abwenden

"Weißt Du nicht mehr Ma, als ich in den Krieg gezogen bin;
Und Du gedacht hast, das wäre das Beste was ich machen kann?
Ich war auf dem Schlachtfeld... und Du warst zu Haus... so stolz
Doch Du warst nicht an meiner Stelle

Und ich dachte als ich da war, lieber Gott, was mach ich hier
Ich versuch, einen zu töten, oder sterbe bei dem Versuch
Aber was mich am meisten erschreckt hat: als der Feind näher kam
Hab ich gesehen, dass er genau so aussieht wie ich.

Oh Gott, genau so aussieht wie ich.

Und in dem rollenden Donner und Gestank wurde mir plötzlich klar
Dass ich nur eine Marionette in einem Spiel bin
Und in dem Krach und Rauch ist plötzlich alles zerbrochen
Und ein Geschoss ist gekommen und hat mir die Augen genommen

Und als er sich abwandte um zu gehen, war seine Ma noch immer schockiert
Das Metallkorsett zu sehen,das ihn aufrecht hielt
Und als er sich abwandte um zu gehen, rief er seine Ma zu sich
Und lies seine Orden in ihre Hand fallen...

Gruss
der Jongleur
 
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Hi
@Jongleur
danke das du die Lyriks gelungen findes. :)

LG KX1Q
 

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