Meinungen zu Reaktor. Lohnt es sich?

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Zeugschläger
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Hallo,

zur Zeit bietet Native Instruments ja 50% Rabatt auf viele Produkte an. Vor Jahren habe ich schon angefangen, mit der Demo von Reaktor, damals noch Version 5 rumzuspielen. Jetzt überlege ich, ob ich die 100€ für die Vollversion ausgeben soll.
Mir geht es nicht darum, irgendwelche automatisierten 'Musikgeräte' zu erstellen, sondern um Klangerzeugung und -versuche. (Virtuell analoge) modulare Synthesizer sind mir da zu eingeschränkt. Lohnt sich Reaktor für den Zweck oder lohnt sich das erst, wenn man komplexere Geräte, wie Drumcomputer oder Beatboxen bauen will?
Was ist eure Meinung?
 
Eigenschaft
 
Wie kommst Du ausgerechnet auf Drumcomputer und Beatboxen? Es gibt soviele Möglichkeiten komplexe Effekt und Synths damit zu „bauen“... Aber Eins solltest Du Dir bewusst sein: wenn Du etwas kompliziertes erstellen willst, kann es sehr schnell steil mit der Lernkurve werden. Ich hatte vor langer Zeit mal einen einfachen analogen Synth versucht zu basteln. Ich fand das nicht so einfach. Und normalerweise habe ich mit technischen Verständnis nicht so die Probleme mit.Da muss man schon einiges zusammenstellen, damit was brauchbares rauskommt.

Allerdings kenne ich mich noch nicht mit den „neuen Blocks“ aus, die ja an modulare Systeme angelehnt sind.

Es macht Spass, ja. Ob das auf Dauer so bleibt, liegt mit Sicherheit mit viel Einarbeitung zusammen. Und was man schnell vergisst: man will ja „nur“ Musik machen;)
 
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Wie kommst Du ausgerechnet auf Drumcomputer und Beatboxen?
Damals in der Demo war als Beispiele auch einiges dabei, was von selber 'Musik' gemacht hat. In einem konnte man wie in Conways Spiel des Lebens Figuren Zeichnen und je nachdem, wie sie die Figuren weiterentwickelt haben, kamen Töne. Sowas brauche ich nicht. Mir geht es nur um die Klangerzeugung.
Da muss man schon einiges zusammenstellen, damit was brauchbares rauskommt.
Schon in der Demo mit Beschränkung auf 30 Minuten habe ich interessante Klänge hingekriegt, synthetische, aber zum Beispiel auch sehr glockenähnliche. Ich weiß, dass das nicht besonders schwer ist, aber wenn man in einer halben Stunde sowas hinkriegt, geht in mehr Zeit und mit Speicherfunktion sich auch mehr.
Und was man schnell vergisst: man will ja „nur“ Musik machen;)
Man kann gute/schöne/interessante Musik machen, indem man komplexe Melodien oder Rhythmen spielt oder indem man komplexe Klänge benutzt. Mir geht es schon um klassisches Klavier/Keyboard/Synthesizer, aber dafür kann man ja auch schöne Klänge erstellen.

Ach ja, die eigentlich Frage war ja, ob sich Reaktor auch lohnt, wenn man es nur für die Klangsynthese benutzt.
 
(Virtuell analoge) modulare Synthesizer sind mir da zu eingeschränkt.
Das habe ich so auch noch nicht gehört. :D

Modulare Synthesizer im Allgemeinen und Reaktor im Besonderen sind bei der Anzahl der möglichen Sounds ziemlich weit vorne. Dadurch, dass sich praktisch jeder Ausgang eines Moduls mit jedem Eingang eines Moduls verkabeln lässt und man nach Belieben weitere Module hinzufügen kann, kann man mit modularen Synthesizer wirklich viel Zeit verbringen, bevor man den selben Sound zweimal erstellt hat.

Und das ist nur die Ergänzung von Reaktor 6 gegenüber Reaktor 5.

Dazu sind die nicht-modularen Synths ebenfalls ziemlich vielseitig. Digital-additiv wie bei Razor geht ebenso wie klassisch analog-subtraktiv bei Monark oder Physical Modelling wie bei Steam Pipe.

Auch einige von Usern erstellten Synths von alten Streicherkeyboards über Drum Machines bis hin zu sample-basierten Kirchenorgeln und modellierten Violinen habe ich schon gespielt. Da kann man ebenfalls sehr viel Zeit verbringen und entdeckt doch immer wieder etwas Neues.

Wenn es um Vielseitigkeit bei Synthesizern geht, ist Reaktor schon ziemlich weit vorne. Sowohl, was Hardware- als auch Software-Synths angeht.

Allerdings…

Mir geht es schon um klassisches Klavier/Keyboard/Synthesizer, aber dafür kann man ja auch schöne Klänge erstellen.
Akustische Instrumente sind nicht gerade seine Stärke. Mit Physical Modelling kann er zwar die Bauteile beispielsweise die Hämmer und Saiten eines Klaviers in Echtzeit simulieren, aber das ist recht aufwändig zu programmieren und daher nicht wirklich weit verbreitet.

Sample-basierte Lösungen sind da deutlich häufiger anzufinden und erzielen meist auch die besseren Ergebnisse. Dafür verwendet man in der Regel aber nicht Reaktor, sondern seinen Native Instruments-Kollegen Kontakt, der mehr Sampler als Synthesizer ist.

Wenn du realistische akustische Sounds und die Möglichkeiten eines Synthesizers willst, wärst du mit HALion oder Omnisphere vermutlich besser aufgehoben als nur mit Reaktor.

Alternativ könntest du dir natürlich NI Komplete holen, dann hättest du sowohl Reaktor, als auch Kontakt, als auch ein halbes Dutzend anderer Synthesizer. :)
 
Das habe ich so auch noch nicht gehört. :D
Gerade die mathematischen Funktionen fehlen mir in den modularen Synthesizern, die ich kenne oder man müsste sie relativ kompliziert und unübersichtlich nachbauen. Natürlich fällt mir jetzt gerade kein Beispiel ein, aber ich hatte letztens den Fall, der in Reaktor in drei (oder auch fünf) Blöcken gegangen wäre, während das mit einem analogen Modularsystem ein riesiger Aufwand gewesen wäre.
Akustische Instrumente sind nicht gerade seine Stärke. Mit Physical Modelling kann er zwar die Bauteile beispielsweise die Hämmer und Saiten eines Klaviers in Echtzeit simulieren, aber das ist recht aufwändig zu programmieren und daher nicht wirklich weit verbreitet.

Sample-basierte Lösungen sind da deutlich häufiger anzufinden und erzielen meist auch die besseren Ergebnisse. Dafür verwendet man in der Regel aber nicht Reaktor, sondern seinen Native Instruments-Kollegen Kontakt, der mehr Sampler als Synthesizer ist.
Das habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit die Spielweise. Die Musik möchte ich von Hand über eine Klaviatur spielen. Ich möchte nicht nur etwas abspielen und an irgendwelchen Knöpfen drehen, also nicht nur sowas

(Man sieht es schlecht, aber das ist das einzige, was ich jetzt gefunden habe).
Wenn du realistische akustische Sounds und die Möglichkeiten eines Synthesizers willst, wärst du mit HALion oder Omnisphere vermutlich besser aufgehoben als nur mit Reaktor.

Alternativ könntest du dir natürlich NI Komplete holen, dann hättest du sowohl Reaktor, als auch Kontakt, als auch ein halbes Dutzend anderer Synthesizer. :)
Omnisphere und Kontakt wären natürlich auch ein Traum, aber das Geld ist halt auch ein Faktor…
Den Kontakt-Player habe ich. Wenn, dann kommen da eher zugekaufte Bibliotheken zum Einsatz.

Aber so wie ich es rauslese, ist Reaktor da schon ziemlich einzigartig und das Geld wohl wert.
 
Ich hatte Reaktor selbst nur kurz und zugegebenermaßen nicht die Zeit und den Willen mich intensiv einzuarbeiten. Aber für deine Zwecke und da du ja wie es sich liest mit der Einarbeitung weniger Probleme hast, dürfte es sich auf alle Fälle lohnen. Die Möglichkeiten sind fast unendlich. Halion, Omnisphere oder Kontakt/Komplete würde ich dann als passende Ergänzung sehen.
 
Ich kann nicht garantieren, dass du jede gewünschte Funktion auch in Reaktor 6 finden wirst, aber die Möglichkeiten sind schon recht groß. Die verlinkte User-Library bietet auch noch mal einige kostenlose Module zur Erweiterung.

Die "automatischen" Patches sollten sich auch recht leicht manuell spielbar machen, wenn man die Sequencer-Module entsprechend durch ein MIDI-to-CV-Modul ersetzt und die Verbindungen anpasst.

Softube Modular wäre ansonsten noch eine Alternative, ist in der Grundausstattung aber auch weniger umfangreich. Die Komplettversion kostet deutlich mehr als Reaktor gerade. Und der CPU-Verbrauch ist auch ziemlich fordernd.

Ansonsten: hast du VCV Rack schon mal ausprobiert? Das ist ein Open Source-Modularsynth mit aktuell knapp unter 40 Modulen, darunter Emulationen von ein paar Mutable Instruments-Geräten.
Die CPU-Auslastung ist auch nicht zu unterschätzen, dafür ist es kostenlos, vielseitig und klingt gut. Größter Schwachpunkt ist, dass aktuell noch keine VST/AU-Version existiert, stattdessen funktioniert das Programm nur im Standalone-Betrieb. Es wird aber bereits an einer Bridge dafür gearbeitet, die Twitter-Seite des Teams hält einen auf dem Laufenden.
 
hast du VCV Rack schon mal ausprobiert? Das ist ein Open Source-Modularsynth mit aktuell knapp unter 40 Modulen, darunter Emulationen von ein paar Mutable Instruments-Geräten.
Ja, aber das hat eben die Einschränkung von analogen modularen Systemen.
Die CPU-Auslastung ist auch nicht zu unterschätzen
Bei mir lastet das leere Rack ohne irgendwelche Module die CPU zu zehn Prozent aus. Ein Synthesizer mit Oszillator mit Hüllkurve und Filter bringt es dann auf bis zu 50%.
 
Die Audible Instruments-Module fürs VCV-Rack sind schon recht digital aufgestellt, mit Oszillatoren, die von FM über Wavetables, (einfaches) Physical Modelling bis hin zu Granularsynthese sehr digitale Sounds erzeugen können. Die Modulatoren machen mit XOR, OR, AND oder auch einem Bernoulli-Gate ebenfalls recht großzügigen Gebrauch von ihrer digitalen Domäne.

Aber der CPU-Verbrauch ist natürlich ein K.O.-Kriterium. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler den noch reduzieren können. :)
 
Wenn dir modul-basierte Synthesizer (im Eurorack-Sinn) zu eingeschränkt sind, weil du nicht nur Module beliebig anordnen möchtest, sondern komplexere Anwendungen erstellen willst, dann ist eine visuelle Programmiersprache sicher eine sehr gute Wahl. Ob du nun einen Sequencer integrierst oder selbst per z.B. MIDI-Keyboard triggerst ist dabei eigentlich unerheblich. Entscheidend ist, wie weit du mit dem Baukasten gehen kannst. Und da bietet Reaktor viele Ebenen, die für unterschiedliche Anwendergruppen ansprechend sind:

- Ganz unten: Die Core-Ebene mit der du mathematische Formeln, z.B. Differentialgleichungen graphisch formulieren kannst.

- Die reguläre Modulebene: Dort kannst du aus einer vielzahl von Modulen wählen wie Oszilatoren, Hüllkurvengeneratoren, Filtern, auch mathematischen Bausteinen und Logikbausteinen - eigentlich gibt es da so viel, dass man die Core-Ebene nicht braucht (außer man möchte Feedbacks in der Modulverschaltung erzeugen).

- Die Blocks-Ebene: Da kannst du Eurorack-ähnlich Synths zusammenstellen (diese Ebene brauchst du ja nicht, aber der Vollständigkeit halber...)

Module aus den oberen Ebenen können natürlich immer Module aus den tieferen nutzen.

Für deine Zwecke von Interesse können auch die Produkte Max/MSP bzw. PureData sein, letzteres ist Open Source. Ich würde die von der Leistungsfähigkeit durchaus mit Reaktor vergleichen.
Wenn dir aber der Reaktor schon gefallen hat, dann glaube ich, hast du dich eigentlich schon entschieden ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antworten.
Leider habe ich im Moment ein Problem mit meiner Bank. Das Geld habe ich, komme aber leider im Moment schwierig dran. (Nichts Schlimme, nur was Formales).
Dann muss ich wohl auf das nächste Angebot warten. So dringen ist es ja auch nicht.
 
Dann muss ich wohl auf das nächste Angebot warten.
Häufig kriegst du auf dem Gebrauchtmarkt noch ein Bisschen bessere Preise. Viele Native Instruments Kunden wechseln ja früher oder später zu Komplete und verkaufen dann ihre Einzellizenzen. Am Besten mal hier den Flohmarkt und vor allem auch den KVR Marketplace im Auge behalten.
 

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