melang-komisch (über's Lieder machen)

Katz23
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Ein Liedtext über's Liedermachen und mein Talent vieles ins Komische zu ziehen, während mein melodieverantwortlicher Mitmusiker gern melancholische Töne anstimmt.
Ein Phänomen: ich geb ihm 'nen Text, wo ich denke "lustig, geiles Trinklied eigentlich"
dann spielt er mir seine Melodie-Idee vor: völlig anderes Feeling und meistens in Moll - WTF!?
ich bin erstmal geschockt/überrascht - find's dann meistens doch um Welten besser als das, was ich mir vorgestellt hab und bin begeistert,
wie Komisches und Ernsthaftes so wunderbar zusammen gehen können.
Und irgendwie kann man aus jedem Quatsch (Trash) sogar noch ne Liebesgeschichte machen.

So in etwa ist die Idee zu dem Text, den ich jetzt erstmal in eine Form gebracht habe, das er funktioniert.
Hintenraus wird's bissel Gebastel, aber ich musste das schnell festzuhalten, bevor es mir wieder entwischt.

Wie erwähnt, wird die musikalische Umsetzung wohl wieder eine Überraschung, aber vom Inhalt und der Vortragsweise ist da viel Augenzwinkern drin ;-);-);-)
(ich hab Moll trotzdem gern)

melang-komisch

1. Für meine lustigen Texte schreibst du nur Lieder in Moll
und sagst: "das klingt viel besser!" Ich frag mich, was das soll?
Du meinst: "dass philosophisch und prinzipiell auch logisch
Sei alles anatomisch nur rein psychologisch."

Ref.: Du erzählst ein Zeug. Ich lach und sag "Ne so nich!
Ach Süßer, sei doch nicht so seltsam melang-komisch!"
Ich denk du machst nur Quatsch, du schmunzelst dabei nämlich.
Doch meinst es bitterernst und hoffst ich seh das ähnlich.
II:Ach Süßer, sei doch nicht so seltsam melang-komisch!:II

2. “Das soll jetzt hier kein Mist sein!” erzählst du mir beim Spielen.
“Man kann es ruhig raushörn, was wir beide fühlen.”
Ich dacht' es wird ein Trinklied mit Schunkeln, Klatschen, Grölen
Und nicht so'n Singer-Song-Ding von zwei verliebten Seelen.

3. Ich trau dem Quintenzirkel - da kann man nichts verhau'n.
Doch das Rumgeheule muss man erstmal verdau'n.
Die Mollakkordgefolgschaft hasst pures Dur an sich.
Ich liebe deine Künste, versteh' sie aber nicht.

Ref.: Du erzählst ein Zeug...

4. Die letzte Strophe holpert, da fällt mir nichts mehr ein.
Das Lachen bleibt mir stecken, was folgt sind Grübelei'n.
Dem Witz eine Tragödie und der Tragödie ein Witz.
Ein melang-komisches Tanzlied für mein Begräbnis?

Ref.: Du erzählst ein Zeug...
 
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Ich habe jetzt schon ein paar deiner Liedtexte hier gelesen, ohne zu kommentieren, und möchte jetzt einfach mal loswerden, dass ich deine Ideen richtig gut und auch stimmig umgesetzt finde. Bin gespannt darauf, das hier vertont zu hören!

Nicole
 
Hi Katz23,
ein schöner Wurf, ein schöner Entwurf mit feinem Schmiss ...

Du schreibst ja selbst, das ist die erste Rohfassung - und da wäre meine Frage: Gehst Du da noch mal drüber? Oder ist es nach dem ersten Hinschreiben eigentlich gut so und es kommt noch eine Schleife nach dem Singen, um dort das Optimum zu ermöglichen?

Auf Anhieb: Hat mir sehr gefallen, hat seinen Charme.
Auf den zweiten Anhieb: Ist es zu sehr ein Insider-joke? Verstehen es nur Leute, die selbst mit Texten und Musik zu tun haben? Oder wird hier zu penibel darauf geachtet, dass ja auch alle alles verstehen sollen?

Man kann den Text ja ohne weiteres auf der allgemeinen Ebene lesen, als Feuer-Wasser-Beziehung - der eine Hüh, der andere Hott, aber am Ende wird doch ein gemeinsamer Weg draus.
Das kennt jede/r - und da wäre das Spiel von Text und Musik nur ein spezifisches Beispiel, von dem man genug erfährt, um die allgemeine Ebene sehen zu können.

Wenn dann noch musikalisch-gesanglich Schützenhilfe gegeben wird (ein geschmetterte Dur-Ton-Reihe wird mollig untersetzt oder es gibt ein Dur-Moll-Gerangel), dann wird es auch den unbedarften Hörer_innen über das Hören deutlich, was da gemeint ist.

Gleichwohl: Ohne Deine Vorbemerkungen hätte ich die dritte Strophe nicht so recht zu deuten gewußt, denn das unbedarft-unbefangene Publikum würde meines Erachtens die duale Partie in ein "reiner Text" und "reine Musik" deuten - und da fiele die Zeile "Ich trau dem Quintenzirkel ..." raus, denn sie wird dem Textpartner zugeordnet - und was hat der mit der Musik zu schaffen ... Da könnte ich mir auch andere Lösungen vorstellen - zum einen, dass Du mehr auf die Lyrischen Ichs und Dus gehst und es tatsächlich rein Text-Musik-Dual beläßt oder dass irgendwo einfließt, dass die Text-Person halt auch Vorstellungen der musikalischen Umsetzung hat, die aber vom Musik-Partner konsequent unterlaufen werden ...

Bei der letzten Strophe bin ich mir unsicher: Es ist ja quasi noch eine Volte drauf, indem die Texterin im Text eingesteht, dass sie steckengeblieben ist und trotzdem geht der Text ja weiter und findet ein Ende ... klar: geht sowas - besonders, wenn es eh im Kontext von Cabaret steht - da gibt es ja auch glänzende Umsetzungen von, vor allem, wenn man sozusagen live das Stocken mitbekommt ... Ob das aber gemeint ist?
Wobei es da etliche mögliche Wendungen geben könnte: Es könnte ja beispielsweise in einen Sprechgesang übergehen und erst im Refrain wieder das Gemeinsame gefunden werden ... oder die Musik macht sich kurz selbstständig und man wechselt sich ab, geht gewissermaßen eigene Wege bevor es im Refrain gemeinsam weiter geht ...
Oder es gibt halt doch ein deutlicheres Happy End, vielleicht mit Doll und Mur ...

Na jedenfalls merkst Du: der Text wirkt schon ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
@Swingaling & @x-Riff - Dankeschön.
Und ich bin auch gespannt, was daraus musikalisch wird. Ich hatte um die Singbarkeit zu prüfen schon mal was melodisch probiert, was aber vom Kollege rigoros als Schlager disqualifiziert wurde. Autsch.

Wo wir schon bei dem Thema wären, dass ich wohl hauptsächlich Texter bin und die Musik jemand anderes besser umsetzen kann. Ich hab bloß paar Basis-Infos (Quintenzirkel, Dur-Moll-Parallelen, Akkorde) mit denen ich mir theoretisch was zusammenschustern kann - manchmal klappt's. Aber bevor mir 1 gute Melodie einfällt hab ich 10 neue Texte geschrieben. Beim Musikerkollege ist es andersrum - aber er kennt sich mit der Musiktheorie noch weniger aus als ich - er macht einfach und es passt.
Vielleicht ist es besser im Text die Musiktheorie doch dem Musiker zuzuordnen. Evtl als Aufforderung: "Vertrau dem Quintenzirkel..."
Es ist bestimmt auch interessant, was sich Unbedarfte unter "Quintenzirkel" alles vorstellen könnten - Mut zur Fehlinterpretation bei Insider-Begriffen ;-)
"Ich liebe deine Künste, versteh sie aber nicht."

Aber die Strophe an sich mit dem Quintenzirkel ist echt ein Schwachpunkt und die letzte auch, das hast du gut erkannt x-Riff. Ich werde mal schauen, ob die musikalische Umsetzung hier noch neue Erkenntnisse bringt. Es ist auch schon vorgekommen, dass mit der Musik meine vermeintlichen Ungereimtheiten zu kleinen Highlights wurden. Ist wahrscheinlich auch eine Philosophie für sich...

Ich freu mich, wenn die Idee rüber kommt und auch Wirkung zeigt XD
 

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