Mercadante überzeugend spielen

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dieperle
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Hallo!

Habe eine wichtige Frage!
Derzeit spiele ich von Mercadante das Konzert in e-moll ... bei den ersten , Sätzen habe ich keine Schwierigkeiten;
ABER: der 3. Satz macht mir Probleme.
Dieser klingt bei mir irgendwie hektisch und gestresst!
Ich habe bereits versucht die schwierigen Passagen langsam, mit unterschiedlicher Artikulation etc. zu üben.

Hat jemand einen Tipp für mich?

LG
dieperle
 
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Mein Tip betrifft nicht speziell die Flöte, sondern das/mein Bemühen um musikalischere Performance.

Für mich war und ist es eine große Hilfe, schwierige Stücke in Teilen zu erarbeiten. Mit den schwersten Takten fange ich an, weil ich die absehbar am häufigsten wiederholt spielen muss, bis alles sitzt.

Als Blechbläser muss ich den Atem und die Finger zum Laufen bekommen, Atem übe ich dabei fast immer extra (Mundstück Buzzing).

Für Flötisten könnte ich mir vorstellen, dass man die Luftführung leicht übertrieben simulieren kann (musikalisch phrasiertes Ausatmen oder Singen), ohne eine Flöte in der Hand zu haben. Aber das ist nur so eine Idee von mir, Du diskutierst das besser erst einmal mit guten Flötisten. :nix:
Selten kann es auch vorkommen, dass ich die Bewegungsabläufe des Ventildrückens (Fingerabläufe) für eine Stelle üben muss. Das geht sehr gut ohne angesetztes Instrument mit Blick in die Noten und eventuellem Mitsingen.

Wenn das in (meistens) verlangsamten Tempi funktioniert, kommen einzelne "nächstschwere" Teile dazu, schließlich der Rest für einen musikalischen Abschnitt, danach geht es um eine Anpassung der Geschwindigkeit.

Sitzt die technische Seite, greife ich bei anspruchsvolleren Stücken für die musikalische Gestaltung meist auf Vorbilder zurück. Das können große Musiker in Youtube-Clips sein oder Play-Along-CDs, bei denen auch eine Version mit Solist aufgenommen wurde.

Ist das Stück nicht so sehr an der Grenze des für mich spielbaren, verkürzen sich die Arbeitsschritte natürlich.

Ganz wichtig: beim "musikalischen Üben" denke ich möglichst nicht mehr an Technik, sondern versuche, im Klang aufzugehen (Flow).
Als ich Stücke noch geradezu "knacken" wollte, kam ich erst gar nicht so weit. Deshalb kann ich die Aufteilung des Übens in einzelne Apekte (Melos, Atemfluss, Fingertechnik) und Schritte für schwere Stücke bzw. Abschnitte nur empfehlen.
Allein nach Noten würde ich solche Stücke heute nicht mehr angehen. D.h., ich höre mir solche Stücke oft genug an, bis sie mir vertraut sind.

Wenn man nur entlang der Noten übt, kann das Gehör eventuell nicht genug zum Zuge kommen. Und wenn das Gehör (= Klangvorstellung) nicht führen kann, wird musikalisches Spielen m.E. unmöglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du doch selber schon einige gute Ideen und auch die Übungstechniken von zonquer lassen sich ohne Weiteres an die Flöte anpassen. Ergänzend dazu noch einige Punkte von mir:

1. Versuch zu analysieren, wo genau für dich die Schwierigkeit in diesem Stück (oder in einzelnen Stellen) liegt. Sind die Finger zu langsam oder die Griffverbindungen besonders eklig? Kommt die Zunge nicht hinterher? Gibt es Schwierigkeiten in der Rhythmik und / oder Artikulation? ... Wenn du genau festlegen kannst, was dir schwerfällt, dann lassen sich diese Probleme auch besser wegüben - u.U. auch in gezielten Übungen außerhalb des Stückes. Manchmal lässt sich eine komplizierte Stelle auch durch Hilfsgriffe oder eine (vorübergehende?) kleine Änderung etwas entschärfen.

2. Bleib sehr viel länger im bewußt langsamen Tempo. Man macht häufig denFehler, viel zu schnell das Tempo anzuziehen. Spiel immer nur so schnell, wie du dich noch wohl dabei fühlst und alle Abläufe genau unter Kontrolle hast. Das höhere Tempo kommt mit zunehmender Sicherheit fast von alleine. Aufpassen muss man allerdings, dass auch im langsamen Tempo nichts eingeübt wird, was später im Originaltempo so nicht mehr ausführbar wäre. Also z.B. keinen zu breiten Anstoß wählen, der dich später ganz arg bremsen würde usw.

3. Bei sehr techniklastigen Stücken finde ich es oft hilfreich, in ganz kleinen Einheiten und von hinten nach vorne zu üben. Ich beginne mit den letzten Tönen und immer wenn ein Miniabschnitt sitzt (und zwar zu 100%) schalte ich nach vorne einige Töne davor. Dabei gilt die Formel: je schwerer das Stück, desto kleiner sind die Übungsabschnitte. Im Extremfall kann man schonmal einen Wechsel aus nur zwei bis drei Tönen einzeln erarbeiten. Durch dieses "Rückwärtsüben" hat man den Vorteil, dass man sich jeweils nur auf den ersten kurzen Abschnitt besonders konzentrieren muss. Alles, was anschließend kommt, hat man schon öfter gespielt und gewinnt so zunehmende Sicherheit.
 
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vielleicht Allgemeingut aber trotzdem nochmal: nimm ein Metronom zu Hilfe und erhöhe systematisch das Tempo, allein nach Gefühl geht nicht so gut


Grüße

atrofent
 

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