MerkelMacht arm!

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Snoop74
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Sie bringen mich um meinen verdienten Lohn.
Bringen mich um meine Rente bald.
Um meine Zuversicht.
Mein Hoffen treten Sie mit Füßen.
In Abhängihkeit wird man hier alt.
Sie bringen mich um mein Vertrauen.
Ohne Volk, Sie der Wirtschaft das Leben versüßen.


Sie gehen nicht ein auf mich, den Menschen, das Land.
Für Ängste, Sorgen, die vielen Fragen fehlt Ihnen der Verstand.
Sie regieren ohne zu geben.
Sie reden,nichts erfahren wir.
Sie leben Ihre Macht, wir sehen zu.
Und doch so fremdgesteuert.
Mit der Wirtschaft per Du.


Sie steuern zu auf das "Genug" , haben Mauern zum Volk errichtet.
Ihre Ohren verschlossen, alles still, nichts geschieht wie Sie einst berichtet.
Sie leben unseren Stillstand.
Spielen auf Zeit, alles nicht wichtig.
Haben Ihre, unsere Ziele ins Nirvana verbannt.
Wir können Ihnen nichts.
Werden Sie nicht ändern.
So denken Sie in Ihrem Größenwahn.
Mit sturer Volksignoranz durch unser Leben schlendern.


Unsere Zeit, nicht mehr als Ihre.
Und doch haben wir Ihnen geschenkt davon.
Haben Gehofft, gewählt, gemacht, getan.Immer neu, immer weiter, immer wieder von vorn.
Alles auf Anfang und weiter geht's.Aufgebraucht das Verständnis, entstanden neuer Elan...
Sie schütteln sich selbst am liebsten die Hände.
Schreien in die Welt, wie toll Sie sind, was Sie erreicht haben, wie arbeitserfüllt und glücklich wir hier sind.
Alles gut, alles fein, so zeigen Sie es der ganzen Welt.
Haben vergessen, wer das geschafft, wer Ihre Krone bezahlt, wer Sie gewählt.


Sie heimsen ein was Sie Anderen abverlangen.
Sie feiern sich, genießen alle Privilegien, sicheren Lohn, goldene Pensionen.
Fragen sich nie, was kann ich tun, daß auch mein Volk das Verdiente erhält, wie kann ich deren Fleiß, deren Vertrauen belohnen?
Sie vergessen Versprechen gleich nach der Wahl.
Sie gestern noch sagten, wofür Sie stehen.
Daß Sie die Richtige sind, was Sie für uns tun, wir diesen Weg gemeinsam gehen.
 
Eigenschaft
 
Jedes Land hat die Regierung, die es verdient.

Zum Text: So weit ja alles richtig. Bin gespannt, wie es sich musikalisch umsetzen läßt mit den längeren Zeilen, finde den weitgehenden Verzicht auf Reime durchaus angenehm.
Dabei gibt es Stellen mit Yoda-Deutsch, die mir nicht einleuchten wollen, die unnötig sperrig sind:
Sie vergessen Versprechen gleich nach der Wahl.
Sie gestern noch sagten, wofür Sie stehen.
Daß Sie die Richtige sind, was Sie für uns tun, wir diesen Weg gemeinsam gehen.

Die zweite Zeile finde ich sprachlich verdreht und inhaltlich unnötig gedoppelt: wenn sie nach der Wahl vergessen, was sie vor der Wahl versprachen, dann ist damit alles gesagt, was gesagt werden muss. Das beinhaltet auch, dass sie sagten, wofür sie stehen.
Die dritte Zeile: Finden sie, dass sie das Richtige tun oder finden sie, dass sie die Richtigen sind?

Mal Dein textliches Gesamtwerk betrachtend, finde ich, dass sich vieles wiederholt. Oder anders herum gesagt: Ich entdecke in neuen Texten von Dir wenig Neues. Das ist eher eine Feststellung denn eine Kritik.
Denn fast jeder Texter schießt sich irgendwann auf bestimmte Themen ein, verortet sich, bringt sich in eine Schwingung mit seinem Publikum, das seine Erwartungen bestätigt sieht und vom Autor zuverläßig beliefert wird, der sich wiederum von seinem Publikum verstanden sieht.

Politisch gesehen finde ich sowas nicht unproblematisch. Kurz gesagt: Auch das Schimpfen auf "die da Oben" hat seine (entlastende) Funktion, die sogar systemstabilisierend wirkt, wenn sie folgenlos bleibt: Tatenlos verharrend wird Hoffnungslosigkeit zementiert. Oder wie Heine einst schrieb:

Der Knecht singt gern ein Freiheitslied
Des Abends in der Schenke:
Das fördert die Verdauungskraft
Und würzet die Getränke.
http://www.balladen.de/web/sites/balladen_gedichte/autoren.php?b05=15&b16=110

Es ist eher ein Hinweis als eine Kritik an Deinem Text oder Schaffen. Ich kann es nur so ausdrücken, dass es mir unbehaglich wird, wenn sich Autoren, die sich politisch als kritisch verstehen, mit einem Publikum, das sich als politisch kritisch betrachtet, in einer Weise aufeinander einschwingen, dass sie sich gegenseitig ihre Kritikfähigkeit attestieren, ohne dass sich sonst etwas ändert. Ich weiß nicht, ob das bei Dir so ist, für mich selbst ist es eine offene Frage. Ich empfinde es so, dass dieses Dilemma oder Paradoxon zum Reflexionsinstrumentarium von sich als politisch kritisch sehenden Autoren gehört und dass man sich dieses Instrumentariums bedienen sollte. Es ist in gewisser Weise unauflösbar, so dass es aus meiner Sicht keinen Sinn macht, eine Lösung zu suchen, die dies völlig auflöst - es geht für mich eher darum, sich und sein Schaffen damit zu konfrontieren und zu reflektieren: Was will ich bewirken? Bewirke ich das, was ich will? etc. Denn die Erwartungen des Publikums, des Autors und das Wirken seines Werkes sind Veränderungen unterworfen: was in einer bestimmten Situation kritisch ist, ist es in einer anderen nicht oder nicht mehr, was früher gewirkt hat, braucht heute nicht mehr zu wirken, was ein Tabubruch war wird zum Gähnen etc.
Für mich geht das auch über einen genuin politischen Kontext hinaus: Jedes kreative Schaffen steht für mich in einer Polarität aus Gewohnheit/Bestätigung und Irritation/Verstörung.

Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Bringst Du Deine Lieder / songs vor Publikum zu Gehör? Hast Du auf dieser Ebene Erfahrungen mit der Wirkung Deiner songs, welches Publikum erreichst Du, welche Reaktionen stellst Du fest und wünscht Du Dir?

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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