Mesa Blue Angel Abgeraucht - Problemstelle gefunden (samt Fotos) Problem auch ?

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JolietJakeBlues
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Moin Moin,

Vorgestern hat sich, >Ohne vorankündigung<, mein Mesa Blue Angel 4x10 Combo verabschiedet.

Kurz die symptome:

Gespielt - alles gut - Ausgemacht - später wieder angemacht (on off schalter) - Unverzügliches sehr kurzes Brizzeln, Sicherung durch! logischerweise sofort tot.

ich bin also heute Los habe neue Sicherungen gekauft, da ich davon ausging, dass sich die betagte Sicherung einfach durch den einschalt-strom-peak verabschiedet hat. als sich die zweite sicherung ebenfalls sofort verabschiedet hat, bin ich dann doch mistrauisch geworden und hab mal nachgeschaut was so zu sehen ist. Dabei kam folgendes zum Vorschein:eek::

Ein Wiederstand der völlig abgebrannt ist, eine diode, die auch völlig abgebrannt ist, und ne zweite diode, die äußerlich zwar noch ganz gut aussieht, aber von mir auch einfach mal als kaputt angesehen wird....

Bilder dazu sind angehängt.

Offensichtlich war die Spannung die da anlag für die baugruppe einfach zu viel, die Frage die sich mir stellt ist nun folgende:

Ist das Bauteil einfach schlecht verarbeitet gewesen und dann unter der last des einschaltstroms einfach abgeraucht, Ist am Trafo was faul, sodass da zuviel strom ankommt, was wird wohl passieren wenn ich die Teile ersetze?

Ich möchte einfach vermeiden das ich mich um die Teile kümmere, einbaue, sicherung rein anmachen und Pow, alles für die katz weils direkt wieder abraucht.

In short: Ist das da die Fehlerquelle oder nur ein symptom?




Meine Gedanken dazu sind: Der Wiederstand und die Diode sehen wirklich ziemlich mitgenommen aus, ich hab das zwar noch nich oft gesehen, aber das sieht noch wirklich wirklich haariger überlastung aus für meinen geschmack, nicht nach ner spannungsspitze beim einschalten, andererseits hab ich den amp mit fehler ja zweimal angemacht, vielleicht hab ich nochmal nachgesetzt ? :gruebel:
Warum aber sollte, nachdem der amp einwandfrei funktioniert hat und die letzte aktion vor abrauch ein Ausschalten war auf einmal irgendwas so drastisch kaputt gehen ?

Mein Plan ist es eigentlich die Teile zu wechseln und es drauf anzulegen.... ein paar sicherungen sind hier noch + der versuch würde mir, wenn es tatsächlich das war, sowohl die wartezeiten als auch die kosten eines technikers ersparen.....


Viele Grüße und vielen dank für eure einschätzungen

Joliet (geknickt und trauernd)
 
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Was ist das links neben den Bauteilen? Sieht so aus als ob Feuchtigkeit reingekommen ist.

Ach ja, hast du auch einen Schaltplan? Du musst ja auch wissen welchen Wert die Bauteile haben?
 

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bauplan hab ich nich, die Label der einzelnen Teile sind gottseidank noch erkennbar, die feuchtigkeit kann theoretisch auch vom treibmittel aus der Druckluft-dose kommen mit der ich das grob entstaubt habe! manchmal tritt da noch was aus. ansonstenkann ich mir das nicht erklären, alles was da auslaufen könnte ist noch intakt und gott sei dank hat der amp noch kein bier geschmeckt. (bauartbedingt kann da von oben eigentlich nix reinlaufen, ich tippe stark auf treibmittel)
 
Besitzt du dafür einen Schaltplan?
Es gibt im Netz schon auch einige Schaltpläne für den Mesa Boogie Blue Angel.
http://s172.beta.photobucket.com/us...rt=4&o=0&_suid=135576933768608162853780345095

Wenn der für deinen Verstärker passt müssten das die zwei Dioden und der Widerstand oben in der Mitte sein.
Die Spannungen vom Trafo lassen sich noch nachmessen.
Evtl könnte aber die Doppeldiodenröhre auch noch fehlerhaft sein.

Hier wurde ich an deiner Stelle nur dann herumbasteln wenn du genau weißt was du tust.
Ein Röhrennetzteil ist nicht ungefährlich.

Edit: Gerade erst bemerkt -Der Link zeigt das Bild der Endstufe. einfach unterhalb auf das Bild des Netzteils klicken.

Gruss
Hans
 
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dann wäre prinzipiell die Gleichrichterröhre ( in meinem fall die 5Ar4/gz34) eine fehlerquelle?

Zum Amp selbst: die meisten Röhren die da drin sind, sind noch die Stock Mesa-röhren die da seit kauf drin sein dürften, also mitte der neunziger. Dass da mal was stirbt kann ich mir gut vorstellen.

Die Röhren mal zu tauschen war sowieso eine Sache oben auf meiner liste, aber ich habs immer vor mir her geschoben, weil sich eben überhaupt garkeine Macken angebahnt haben. die kiste lief ruhig und rund und klang immer gut.


Ich bin mir sehr wohl gewahr welche spannungen und damit verbunden tücken da auf mich warten, aber weder habe ich vor da unüberlegt vorzugehen, noch habe ich das erste mal einen Lötkolben in der hand :) Ich danke dir sehr für die Warnung, aber die Teile dort ordnungsgemäß zu tauschen traue ich mir zu! für viel komplexere sachen, würde ich umgehend nen Techniker zur rate ziehen...


grüße Joliet

ps: danke schonmal für den plan!
 
dann wäre prinzipiell die Gleichrichterröhre ( in meinem fall die 5Ar4/gz34) eine fehlerquelle?

Hmm, Ich könnte mir schon vorstellen dass die Röhre hier entweder mitbeteiligt war oder evtl. in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Über die zwei Dioden und die Röhre erfolgt ja die komplette Stromversorgung im Hochvoltigen Bereich.
Aber was die Röhrentechnik betrifft bin ich auch kein Profi.
Hier gibt es schon einige die von dieser Technik deutlich mehr Ahnung haben.

Wenn es mein Verstärker wäre würde ich die Dioden, den Widerstand und die Röhre wechseln.
Vorher noch nachmessen ob die Spannung am Trafo stimmt, und Sicherheitshalber noch mal die Kondensatoren durchmessen.

Gruss
Hans
 
sooo nachdem ich mich erstmal damit begnügt habe durchgänge durch zu messen und zu schauen ob irgendwo sonst noch was im arsch ist, stellt sich nun die Frage wie ich am geschicktesten ohne zu sterben das netzteil durchmesse. Ich hätte nachgeschaut welche spannungen wo ran gehören, den trafo abgestöpselt, sicherung rein und einfach nachgemessen was wo ankommt und ob das hand und fuß hat? richtig gedacht oder ist nen grober gedankenfehler dabei? (kleine gelten auch:D )

Immerhin die leiterbahnen direkt unter dem "brandschaden" haben keinerlei schaden genommen und haben noch normale wiederstände wie vergleichbare intakte leiterbahnen eben... das ist schonmal gut dann spar ich mir das Point to point wireing im nachhinein :D (wo das doch so ein qualitätsmerkmal ist...)

Nebenbeibemerkt, Platinen sind für wartungsarbeiten wirklich wirklich unpraktisch -.-" was man da alles ausbauen muss um irgendwo dran zu kommen

grüße Henning
 
Hallo Henning,

im Moment sieht mir das schwer nach try & error aus...und ich fürchte grade großen error :redface:

Sag mir doch mal, welche Bauteile das sind. Wo hängen die in der Schaltung? - Dann kann man mal schauen, warum die durchgegangen sein könnten.

Grüße,
Schinkn
 
Servus,

sorry das ich da jetzt so reinplatz aber das sind so wie's aussieht die beiden 1N4007 und der 100Ohm 2W Widerling hinter der GRR Zweig der die 180V Anodenspannung für die Vorstufenröhren V1/v2/v4 erzeugt. Die Scheibe links dürfte der bei Mesa grundsätzlich verbaute Varistor am Netztrafoeingang sein aber den würde ich ausschließen, ich tippe eher auf entweder ne defekte GRR oder einen defekten Siebelko (3x 30µF / 600V(!)), siehe Blatt 3 oben rechts hier: http://www.freeinfosociety.com/electronics/schemview.php?id=506
 
so.... Nach längerer Zeit der abwesenheit bin ich jetzt endlich wieder zu hause angekommen und damit auch bei meinem kleinen problemkind hier......

Ich hab die 3 in Frage kommenden Elkos mal durchgesehen und der erste ist wohl Kaputt...

Damit die liebe seele ruh hat tausch ich nu den Elko, und die GRR .... und wenn ich schonmal dabei bin auch direkt die endstufenröhren.... die habens auch hinter sich

- gott wird das wieder teuer alles :D


erstmal vielen dank für die Tipps! ich werde berichten
 
sooooooo langsam aber sicher hab ich alle teile zusammen, die GRR ist bestellt, dioden und wiederstände sind schon da, nur der blöde ELKO macht mir probleme.

ich könnte mir bei Tubetown einen bestellen, aber die rufen erstmal knackige 7 euro versand auf, das find cih zu viel. Kennt da jemand nen elektronikonlineshop der sowas verkauft?

mein örtlicher Bauteil-typ kriegt nur welche bis 450 V und ich brauch einen mit 500V
 
Mahlzeit,

33µF/500V kriegst Du bei Jan Wuesten, allerdings verlangt der auch seine 6€ Versand (was ihm nicht zu verübeln ist...) Alternativ bei TT bestellen und gleich auch noch Ersatzröhren mit...

cu
 
... genau das hab ich gemacht. UND

Trommelwirbel: ich habs geschafft !

nachdem ich jetzt den Elko bekommen hab, war heute der große tag des zusammenbaus und testens und siehe da. Elko tausch, baugruppentausch, GRR tausch und die kiste läuft wieder eins A!!! Ich danke euch recht herzlich für die hilfe.

Noch kurz am rande: wer einen Mesa Blue Angel besitzt sollte uuuuunnnbedingt die vorstufenröhren tauschen ! der klingt jetzt mit dem neuen setup wesentlich cleaner, weniger mittig (bellend) und hat richtig gut punch. das itüpfelchen ist der Hall, der ja so schon gut klingt aber mit ner at7 ist der noch viel zarter und feiner dosierbar! wunderbar! begeisterung!


viele grüße und nochmal vielen vielen herzlichen dank

Joliet aka Henning
 
so ..... es war ja klar..... Folgendes ist passiert.

Amp ging, keinerlei Fehleranzeichen oder sonst etwas....
Ich mach den amp aus, alles gut, fahre in den urlaub, will den amp wieder an machen. nichts passiert.

Nach kurzem hinschauen stelle ich fest: sicherung durch und der 100 ohmling ist hin.

der Elektronikdude hat mir zur "erstreperatur" einen 1Watt wiederstand verschrieben. der hat nun offensichtlich das zeitliche gesegnet. der war von der bauform her aber wesentlich kleiner als alle anderen dort verbauten widerstände. Ich hab nun mir gedacht das sich das wie folgt erklären lässt.

GGR/ ELKO führen zu allererst zum schaden.

Daraus folgt reperatur mit allen teilen, nur der widerstand ist zu klein dimensioniert, woraufhin sich das teil direkt nochmal verabschiedet (kurz am rand: alle anderen bauteile sind noch wunderbar in schuss)

nun hab ich nen 3watt 100ohm widerstand besorgt.

meine Frage ist nun - kann ich da was kaputt machen wenn ich den widerstand leistungsmäßig größer dimensioniere? (der ist von der bauform her schon eher die "kragenweiter" der anderen)

bisher bin ich davon ausgegangen das 100ohm halt 100 ohm sind ... was soll da groß passieren. so wie ich mir das denke kann der wiederstand einfach n bischen besser die spannungsspitzen ab und knallt nicht sofort durch.....

lieg ich damit richtig oder bau ich mir da selbst den exitus für meinen amp :p

grüße Henning



Edit: die Kennung des neuen 3watt widerstands ist genau die gleiche wie die vom ganz urpsrünglichen. allerdings gibt diese ja mW nicht die Wattzahl an die der widerstand verträgt oder?
 
meine Frage ist nun - kann ich da was kaputt machen wenn ich den widerstand leistungsmäßig größer dimensioniere? (der ist von der bauform her schon eher die "kragenweiter" der anderen)

bisher bin ich davon ausgegangen das 100ohm halt 100 ohm sind ... was soll da groß passieren. so wie ich mir das denke kann der wiederstand einfach n bischen besser die spannungsspitzen ab und knallt nicht sofort durch.....


nur wenn du beim Reinwuchten des Hochlastwiederstands andere Bauteile beschädigst.

ne 100 Ohm sind und bleiben 100 Ohm, der einzige Unterschied ist die Größe und bei welcher Stromstärke er aufgibt
 
wunderbar und rein damit :)
 

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