Metal-Soloing klingt zu rockig

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Hallo, liebe Mitmusiker!

Da dies mein erster Beitrag im Forum ist, möchte ich mich bereits im Voraus entschuldigen, falls
meine Frage um falschen Sub-Forum gelandet ist.

Nun spiele ich schon seit zwei Jahren Gitarre (Metal \m/,) und habe mich langsam mit Solospiel beschäftigt.
Wie viele Anfänger habe ich mir auch zunächst die Moll- und später auch die Durpentatonik angeeignet und damit
über backing tracks (per Looper selbst aufgenommen) improvisiert.

Das klingt auch alles nach sehr geilem Rock, und das ist auch gut, aber das ist nicht worauf ich hinauswollte.
Ich suche einen Shred-Solo-Style á la Children of Bodom (Sixpounder; If you want Peace...) oder ähnlichem.
Also habe ich es mit ganzen Moll- und Durtonleitern und sogar der Phrygischen ausprobiert, und das klang auch
alles Ziemlich gut, aber meiner Ansicht nach viel zu brav.

Danach habe ich mich weiter informiert und bin auf drei Sachen, die meine Aufmerksamkeit erregt haben:
1) ''Fortgeschrittenere'' Tonleitern
-> Ich habe im Board gelesen, dass CoB gerne in Harmonisch Moll schreiben, aber ob ich damit wirklich
''böser'' klinge..?
2) Betonung
-> Ich habe mehrfach mitbekommen, dass Betonung den Sound eines Solos erheblich beeinflussen soll, aber leider
hab ich keine Ahnung was genau damit gemeint sei soll (für mich lagen Betonungen immer auf 1 u. 4 im 4/4 Takt, etc.).
3) Das Begleitriff
-> Ich habe langsam das Gefühl bekommen, dass das Riff, das man unter dem Solo spielt Ebenfalls erheblich zum Gesamtklang des Solos beiträgt.
Als ich aber ausprobiert habe, das selbe Solo auf einem dunkleren Riff zu spielen, klang das gesamtbild düsterer, das Solo aber fehl am platz.

Jetzt bin ich verwirrt, und hoffe, dass erfahrenere Boardmitglieder mir in dieser Sache Tips und Anregungen geben können.
Danke im Voraus

MÖTAL \m/,

~Chris
 
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Hi,

Du kannst Dir folgendes Buch anschauen, das knüpft auch hier an

https://www.thomann.de/de/alfred_music_publishing_garantiert_skalen_lernen.htm




Zu deinen 3 Punkten ..

1) Harmonisch Moll wird schon oft in Metal Solis verwendet (denke an Malmsteen zB), aber nur die Tonleiter alleine bringt es nicht sondern

2) Phrasierung ist sehr wichtig, damit ist gemeint verschiedene Skalen zu musikalisch ansprechenden Melodien und Tonfolgen zu gruppieren, also nicht langweilig Tonleiter rauf und runter spielen in durchgängigen 16teln, sondern Pausen einbauen, Start und Zielpunkte von Solo-Abschnitten klar herausstellen (zb vom Grundton zur Quinte und dann wieder zurück) usw.

3) Ja es muss eben passen, das Riff sollte aber imho an der Solostelle dem Solisten genug Raum geben und im Hintergrund agieren.

schau Dir auchmal zum Beispiel die Sachen von Andy James an, zB. Shred Guitar (sind 6 DVDs), ein absoluter melodischer (!) Shred Meister

https://www.thomann.de/de/music_sales_shred_guitar_week_1.htm


oder Shred Concepts
https://www.thomann.de/de/music_sales_shred_concepts_bandy_james.htm


er hat bei Lick Library noch viele weitere Videos
 
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Willkommen, :)

Mein Tipp wäre, such dir 4-5 Solos die dir gefallen, setzt dich hin und schreibe (!) aus diesen solo's dein eigenes. Ob das jetzt kopiert ist, ist erstmal egal. Geht ja nur um den Lerneffekt. Lass dir ruhig zeit dabei...
Dann würde ich das Aufnehmen und selbst anhören, ohne Klampfe in der Hand. Zb beim spazieren gehen oder so. Denn mit Klampfe ist man zum größten Teil beschäftigt zu spielen, und bekommt nicht alles richtig mit.
Danach würde ich wieder aufschreiben, was ich ändern möchte an dem solo. Das kann man ja beliebig weiter machen, bis du ein gefühl entwickelst wie du was zu spielen hast, damit es auch so klingt wie du es dir vorstellst.

Gruß Chris
 
setzt dich mal mit sweep picking auseinander, höhren sich geil an kannst einfach arpeggios spielen mach so viele.
 
Harmonisch Moll klingt wirklich etwas "Böser". Allerdings kannst du selbst damit "rockige" Melodien machen, wenn du sozusagen auf den falschen Tönen herumreitest.

Hör dir lieber mal raus, welche Intervalle ein Solo böse und welche es poppig machen. Halbtonschritte (= kl. Sekunde) sind immer eher böse, Quinten und Quarten eher nicht so. Wenn du also in der regulären Durtonleiter permanent auf den paar vorhandene kl. Sekunden rumreitest, die viel slidest oder bendest und zwischendurch noch ein paar andere Intervalle reinknallst, hast du's sofort "böser".

Wenn du permanent die Pentatonik spielst, wirst du auch merken, dass was fehlt, nämlich die 2 Töne, die die Pentatonik zur normalen Tonleiter machen (meine das heißt dann Diatonik? kA, mit dem Namen :p ). Genau diese sind es aber, die das Tongeschlecht (moll/dur) festlegen würden (in dieser Tonart), wenn du sie in Akkorde verwursten würdest. Lässt du die weg, so hast du keinerlei Spannungen in deinen Läufen, ergo auch keine, die du auflösen kannst (oder eben nicht, wenn du's böse willst).
 
...ohne dich je gehört zu haben :

Wenn deine Metal Soli rockig klingen kannst du etwas, was in meinen Ohren vielen Metal Shreddern fehlt ...
lebloses Skalengedudel ist langweilig !

"Böse" ... versuch´s mal in phrygisch ! ;)
 
Ist nur schlecht, wenn der TO nicht weiss wie und wann man Phrygisch spielt. ;) Nur "bösere" Skalen zu spielen klingt immer noch brav, wenn man bspw. über Septimakkorde und 7/9er Akkorde spielt. Was ist mit dem Tritonus/übermäßige Quarte? ;)

@TO
Wo stehst du generell in der Harmonielehre?
 
Danke erstmal für die Antworten. Hat mir schon einige Ansätze gegeben. Generell stehe ich in der Harmonielehre gegen Null. Ich kenne Skalen, und ich kann sie über Power-Akkorde spielen. Und harmonische Sachen kriege ich damit hin, nur alles sehr cool - im Rock bereich. :/
 
Danke erstmal für die Antworten. Hat mir schon einige Ansätze gegeben. Generell stehe ich in der Harmonielehre gegen Null. Ich kenne Skalen, und ich kann sie über Power-Akkorde spielen. Und harmonische Sachen kriege ich damit hin, nur alles sehr cool - im Rock bereich. :/

Das heisst was im Genauen?
Du kennst Skalen. Kannst die aber nur über Powerchords spielen? Ich denke, du solltest dich da mal wirklich einarbeiten. Dann wirst du schnell wissen, wie, wann und warum was böse klingt.
 
Was ganz gut funktioniert ist sich Zieltöne zu suchen, die über die Begleitung interessant oder "böse" klingen. Und dann mit Wegen dorthin zu experimentieren. Wenn Powerchords als Begleitung gewählt werden, ist die Skale nicht so entscheidend und gerade bei schnellen Läufen kann man sogar chromatisch spielen ohne das es schräg klingt. Wichtig sind die Zieltöne und die können gern skalenfremd sein.
 
Ich würde dir auch empfehlen dich mal in Skalen (erstmal Kirchentonarten) und Arpeggios einzuarbeiten. Musiktheorie kann stark weiterhelfen, du solltest es einfach nicht zu streng nehmen und immer wieder versuchen aus einer vorgegebenen Skala auszubrechen. Das mag jetzt widersprüchlich klingen, aber wenn du die Theorie verstehst kannst du sie auch effektiver nicht einhalten und weist genau wo du einen fremden Ton spielen kannst der viel Spannung erzeugen kann. Mit ganz viel Übung machen die Finger alles automatisch weil man ein Gespür dafür entwickelt hat, so weit bin ich aber auch noch lange nicht. ;)
Man kann diese Gespür auch ohne Wissen über Theorie bekommen, ich bin aber überzeugt dass es länger geht und man so auch weniger flexibel ist. Aber für die Diskussion Theorie Ja oder Nein könnte man einen eigenen Thread machen.

Weiter würde ich einfach Solos die dir gefallen lernen (am besten selbst raushören). Es müssen auch nicht ganze Soli sein, es kann nur ein Ausschnitt sein wenn das ganze zu schwer ist oder dich einfach nur ein Ausschnitt interessiert.
Hörst du nicht jeden Ton Perfekt raus macht das gar nichts. So kannst du den Sound eines Licks nehmen aber auf deine eigene Art spielen und deinen eigenen Stil entwickeln. Sobald du etwas mehr von Theorie verstehst kannst du dann gleich noch versuchen den Lick im Kontext zu analysieren und weitere ähnliche entwickeln.
 
Ich kann dir noch ein Buch empfehlen, in denen einige Metal-Licks vorkommen und Techniken wie Sweep-Picking geübt werden. Von Troy Stetina, Speed Mechanics For Lead Guitar . Ist nicht gerade einfach, aber von Grund auf erklärt und hier bekommt man auch ein bisschen ein Gefühl dafür im Metalstil zu spielen. CD ist auch mit dabei.
 
Das ist nun wahrscheinlich viel zu trivial, aber die Einstellungen am Amp bzw. die gesamte Soundabmischung tragen auch einen extrem großen Teil dazu bei, welche Stimmung letztlich erzeugt wird. Ich komme primär aus der Masterkeyboard-Ecke, aber dort merkt man sehr deutlich, dass Midi-Spuren, die in Kombination mit bestimmten Tönen weich und harmonisch klingen, in Verbindung mit anderen Klangfarben plötzlich dissonant oder unheilvoll daherkommen können. Im Gitarrenbereich ist das nicht ganz so extrem der Fall, aber auch dort lässt sich über die Amp-Einstellungen/ die Art der Tonabnehmer usw. einiges machen.
 
Hallo Chris,

ich finde so richtig fett Böse klingt die 3 Stufe von Zigeuner Moll !

Als Beispiel baue Dir mal ein simplen Riff aus den Akkorden

| A Bb | A Db | (Powerrock Akkorde) und spiele mal folgende Skala darüber:

A Bb Db D E F Ab

Das wären dann die Intervalle:

1 2b 3 4 5 6b may7

In meinen Ohren klingt das mal so richtig böse und wenn ich nicht so faul wäre würde ich Dir jetzt am liebsten noch ein Soundfile hochladen, da ich gerade, deines Threads wegen, die ganze Zeit mit diesen Akkorden und dieser Skala musiziere und finde es macht voll laune und vor meinem inneren Auge kommen mir dabei lauter, grimmig dreinblickende Typen entgegen, die nichts gutes im Schilde führen. Also vielen Dank für deinen Thread und ich hoffe das Dir diese Skala ebenfalls solch eineFreudebereitet.;):D:evil:

Gruß wannenkind....
 
Hm, ich denke "böse" ist hier vielleicht das falsche Stichwort. Ich habe in letzter Zeit in meinem Umkreis immer wieder ähnliche Nachfragen gehabt. Dabei musste ich dann feststellen, dass das was als böse bezeichnet wurde, einfach nur Disharmonien sind die gewollt in das Skalenspiel eingebaut werden. Sprich auch mal aus der eigentlichen Skala auszubrechen und Töne mit in die Tonleiter einzubauen die eigentlich gar nchct dazu gehören. Ähnlich wird es bei den Bluesskalen gemacht, in die so genannte Bluenotes eingebaut werden die irgendnwie "schief", eben disharmonisch zum Rest der Skala klingen, aber durchaus, richtig eingesetzt, reizvoll sein können oder die Stimmung unerwartet kippen lassen können.

Skalen "reiten" ist definitiv der richtige Ansatz wenn man mit dem Solieren beginnt, allerdings bin ich auch der Meinung, dass man die Skalen nicht als MUSS sehen darf sondern als Hilfstellung um erstmal einen Anfang zu haben und dann um diese Skalen herum sein eigenes Melodie-Spiel zu bauen (gerne auch mit "schiefen" tönen).
 

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