Klassische Musik – Schlagzeug mit Metronom üben?

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Tastenwolf
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Hi,

mich würde es mal interessieren, was ihr von Üben mit Metronom haltet?

Was mich betrifft, habe ich mir eine Luxusausführung zugelegt, bei der ich den Schlag viermal unterteilen kann und somit Geschwindigkeiten bis 880/Minute erreiche:p - Soll heißen, auch ganz schnelle Läufe können genau getimed werden.

Außerdem ist es so möglich, bei wechselnden Taktarten (Bartok, Strawinski, Messiaen...) einen kleinsten gemeinsamen Schlag durchlaufen zu lassen.

Präzision ist nicht alles, aber schon sehr viel!!!!

Ciao
Wolfgang
 
Eigenschaft
 
Metronom ist ganz, ganz wichtig.

Ich verwende hierfür meine Sequencer - Software, und folgende Übung:

2 Takte Schlagzeug, den 1. Takt mit Bass Drum - Snare - Bass Drum - Snare (1 2 3 4), 2. Takt leer, und das als Loop.

Damit wird man rhytmisch sicher, ich habe das irgendwo im Internet ausgegraben und es hilft tatsächlich.
 
Nimmt einem das Metronom nicht die Arbeit, selbst den Takt exakt zu empfinden? Und ist es aber nicht gerade das Taktempfinden, was sehr gut entwickelt sein sollte?

Ich habe kein Metronom, bin aber glaube ich Trotzdem meistens im Takt. Sagt zumindest meine Klavierlehrerin, die beim Unterricht in den letzten Vier Jahren grade einmal das Metronom hervorgekramt hat, aus der hintersten Schrankecke, um eine Geschwindigkeitsangabe zu überprüfen.

Ich denke, dass Metronom ist ein Gerät, dass die Arbeit übernimmt, die das eigene Taktgefühl eigentlich leisten sollte, und halte es eigentlich nicht für nötig. Schaden wirds vielleicht auch nicht, aber ich persönlich verlasse mich lieber auf mein Musikempfinden als auf einen neuerdings vielleicht noch elektronischen Klickkasten.
 
Gomer schrieb:
Nimmt einem das Metronom nicht die Arbeit, selbst den Takt exakt zu empfinden? Und ist es aber nicht gerade das Taktempfinden, was sehr gut entwickelt sein sollte?

Ich habe kein Metronom, bin aber glaube ich Trotzdem meistens im Takt. Sagt zumindest meine Klavierlehrerin, die beim Unterricht in den letzten Vier Jahren grade einmal das Metronom hervorgekramt hat, aus der hintersten Schrankecke, um eine Geschwindigkeitsangabe zu überprüfen.

Ich denke, dass Metronom ist ein Gerät, dass die Arbeit übernimmt, die das eigene Taktgefühl eigentlich leisten sollte, und halte es eigentlich nicht für nötig. Schaden wirds vielleicht auch nicht, aber ich persönlich verlasse mich lieber auf mein Musikempfinden als auf einen neuerdings vielleicht noch elektronischen Klickkasten.

als ich als kleiner junge 3 jahre lang in einem orchester trompete gespielt hatte, hatte ich auch kein metronom. den takt hatte ich auch so drauf bekommen. mit dem ding ist es aber einfacher. vor einigen monaten habe ich wieder angefangen, ein instrument zu lernen. um den takt und den rhytmus schneller drauf zu bekommen, habe ich mir einen drumcomputer gekauft. der macht es mir um einiges leichter und es macht mehr spaß.
 
klar, daß es ein Hilfsmittel bleiben sollte...
aber einerseits sind wir heute an Percussionbegleitungen gewöhnt, die es früher nicht gab - ich glaub, man merkt Unsicherheiten im Tempo besser (vor allem langsamer werden)

und andererseits mein ich ja echt komplexe Rhythmen (im schlimmsten Fall P.Boulez) ich denke, da ist es doch das angenehmste, um sich nicht ständig zu irren

ich hab folgende Überlegung: Uhrwerke gibt es schon lange, und den Puls als Zeitmaß hat man auch immer verwendet...

war es "in früherer Zeit" das Ideal menschlicher Vollkommenheit, die Gleichmäßigkeit (einer Maschine) zu erreichen?? (unregelmäßigkeit als menschliche Schwäche)

oder hat man die Unregelmäßigkeit als eigentliche menschliche Eigenschaft angesehen und daher "ungleichmäßig" (rubato) gespielt?? (Regelmäßigkeit als Mangel der Maschinen = leblos)

Ciao
Wolfgang
 
übrigens bin ich ein Fan unregelmäßiger Taktarten (ständig wechselnd) - da kann ein Drumcomputer leider nicht mit.

hab überlegt, es über ein Notationsprogramm im Computer zu versuchen---zu langwierig - würde aber funktionieren,jedem Stück Percussion hinzuzufügen
 
Ich denke, dass Metronom ist ein Gerät, dass die Arbeit übernimmt, die das eigene Taktgefühl eigentlich leisten sollte, und halte es eigentlich nicht für nötig.
Hallo,

obige Aussage ist im Grunde richtig und viele Leute lehnen es deshalb für den Musikunterricht ab. In der Musik gibt es keine unveränderlichen Zeitmaße. Wolfgang spricht das an, und ich bevorzuge auf jeden Fall eine gewisse "Unregelmäßigkeit". Ein übertriebenes Rubato allerdings ist oft Manierismus und gefällt mir gar nicht.

Außerdem gibt es falsch laufende Metronome, so eins hatte Schumann, deshalb sind seine Angaben manchmal unausführbar.
und andererseits mein ich ja echt komplexe Rhythmen (im schlimmsten Fall P.Boulez) ich denke, da ist es doch das angenehmste, um sich nicht ständig zu irren
Ja. Und bei Werken vor Beethoven, wo's noch kein Metronom gab, hat man keine Ahnung, welches Zeitmaß dem betr. Komponisten vorschwebte. Einziger Anhaltspunkt ist dann tatsächlich nur der Pulsschlag.

Gruß,
Gitta
 
bis jetzt sind das eher die üblichen Bewertungen des Metronoms. vielleicht bin ich mit der Trennung in technische und musikalische Bereiche doch eher allein...

musikalisch ist das Metronom nur bei den Stücken wichtig, wo es darauf ankommt, streng im Takt zu bleiben - solang man mit dem gewünschten Tempo des Komponisten nicht vertraut ist, bleibt es eine wichtige Methode.

aber fürs technische Training ist das Metronom unerläßlich,
das Erlernen von schnellen Passagen ohne Metronom? wie geht das, bitte?

bei einer Beethovensonate das Metronom mitlaufenzulassen, ist eher fragwürdig.

Ich möchte schon auf eine grundsätzliche Zustimmung hinaus...
jedenfalls habe ich mich sehr daran gewöhnt, schwere Stellen im Schneckentempo (meistens ein 1/4 des Originaltempos) mit Metronom zu üben - ist viel zu effektiv, um es aufzugeben
Vor allem - im langsamen Tempo kann man mit vollem Ausdruck spielen...
 
Tastenwolf schrieb:
musikalisch ist das Metronom nur bei den Stücken wichtig, wo es darauf ankommt, streng im Takt zu bleiben - solang man mit dem gewünschten Tempo des Komponisten nicht vertraut ist, bleibt es eine wichtige Methode.
Ja.
aber fürs technische Training ist das Metronom unerläßlich,
Ja.
bei einer Beethovensonate das Metronom mitlaufenzulassen, ist eher fragwürdig.
Wieso ist das fragwürdig? Oben sagst Du doch selbst "solange man mit dem gewünschten Tempo nicht vertraut ist". Wenn schnelle Passagen der betr. Sonate kommen, kann ich sie doch mit Metronom einüben. Damit ich überhaupt mal reinkomme. Später, wenn ich das m. M. nach richtige Taktgefühl entwickelt habe, laß ich's natürlich weg. Aber das mach' ich eigentlich immer so. Also: Zunächst Metronom, später nach Möglichkeit nicht. Zunächst Technik, dann Musik. :)
Ich möchte schon auf eine grundsätzliche Zustimmung hinaus...
Von mir hast Du die! Aber vielleicht kannst Du sie nicht von Allen hier erwarten. Jeder hat halt seine Meinung.

Grüße und frohe Ostern für Dich und alle hier!
blume.gif

Gitta
 
Ich finde, es kommt auch darauf an was für ein Instrument gespielt wird. Ich habe beim Klavierspielen nie ein Metronom gebraucht ( habe allerdings auch immer alleine gespielt ). Und dabei wäre ein MEtreonom störend gewesen, weil der MUsik Gefühl über Dehnung und Kürzung, unter anderem, gebrachgt wird. Als ich mit Gitarre angefangen habe, habe ich auch angefangen streng mit dem mEtronom zu üben. In einer BAnd muss man einfach Rythmus halten können.
 
hallo,

evtl. wurde meine Frage ja schonmal iiiirgendwo in den wohl unendlichen Weiten diese Forum´s beantwortet:

gibt es ausser einem Drumcomputer (Zoom 323 http://www.soundservice.de/texte/zoom/323.htm ) noch eine Möglichkeit einen Klick zu "programmieren" der nach einer vorgegebenen Taktzahl in ein anderes tempo wechsel und dann eben auch wieder zurück oder so:confused:
evtl. ja: http://www.yamaha-europe.com/yamaha_europe/germany/40_general_accessories/70_tuners_metronomes/10_tuners_metronomes/20_metronomes/10_no_series/Clickstation/
oder der "Dr.Beat" von boss ?? geht mir aus deren Produktbeschreibungen nich ganz hervor

Beispiel: Vers hat 145 bpm und der Refrain dann halt 151 bpm und so weiter bla bla bla
oder bleibt mir da die PC-Variante (Cubase oder LogicAudio) nicht erspart

Vielen Dank
 
Gitta schrieb:
Wieso ist das fragwürdig? Oben sagst Du doch selbst "solange man mit dem gewünschten Tempo nicht vertraut ist". Wenn schnelle Passagen der betr. Sonate kommen, kann ich sie doch mit Metronom einüben. Damit ich überhaupt mal reinkomme. Später, wenn ich das m. M. nach richtige Taktgefühl entwickelt habe, laß ich's natürlich weg. Aber das mach' ich eigentlich immer so. Also: Zunächst Metronom, später nach Möglichkeit nicht. Zunächst Technik, dann Musik. :)

das ist ganz genau das, was ich meine..die Übungsmethode

ich fürchte, es gibt ja auch das Extrem von Leuten (aus fernost??), die einen ganzen Satz einer Beethoven SOnate lang in einem "metronomischen" Tempo spielen...

ich wollte auch nur über die grundsätzliche Verwendung diskutieren

liebe Grüße,
Wolfgang

PS: @Gitta:
kennst du das Tamino-Klassikforum.at schon?
 
Tastenwolf schrieb:
ich fürchte, es gibt ja auch das Extrem von Leuten (aus fernost??), die einen ganzen Satz einer Beethoven SOnate lang in einem "metronomischen" Tempo spielen...
Wen meinst Du denn mit "Fernost"? ;)
PS: @Gitta:
kennst du das Tamino-Klassikforum.at schon?
Nein, bisher nicht? Ist das gut? Werde gleich mal reinschauen. Danke!

Gruß,
Gitta
 
Tastenwolf schrieb:
Was mich betrifft, habe ich mir eine Luxusausführung zugelegt, bei der ich den Schlag viermal unterteilen kann und somit Geschwindigkeiten bis 880/Minute erreiche:p - Soll heißen, auch ganz schnelle Läufe können genau getimed werden.

Was für ein Metronom ist das denn?! Wie heißt der Hersteller/Modell?
 
Das Metronom verwende ich zum Üben sehr selten und ich halte es auch nicht für notwendig. Rhythmusgefühl kann man meiner Meinung nach ohne viel besser erreichen.
Bei technischen Schwierigkeiten oder Unsicherheiten tendieren viele dazu schneller zu werden (um das möglichst schnell hinter sich zu bringen). Da kann ein Metronom schon mal hilfreich sein, als Kontrolle oder um zu zeigen, wie viel Zeit doch eigentlich vorhanden ist um alles zu spielen. Allerdings kann man einen Lauf auch gut erlernen, wenn man ihn in kleinere Abschnitte teilt oder mental übt oder... es gibt sehr viele effektive Methoden. In den letzten 6 Jahren habe ich das Metronom zum Üben nicht mehr verwendet und komme besser voran als vorher.
Als Bläser dürfte man ja theoretisch nicht mehr atmen, wenn man noch exakt "im Takt bleiben" will, da verzögert man automatisch ein bisschen.
 
Im Jazz ist es schon ungeheuer wichtig, mit Metronom zu üben.
Standard Swingübung:
Metronom auf halbes Tempo stellen und auf zwei und vier klicken lassen: also |: eins klick drei klick | eins klick drei klick :| etc.
Fortgeschrittene Swingübung:
Metronom auf Vierteltempo (also z.B. bei Tempo 160 Metronom auf 40 Stellen) und auf vier klicken lassen, also |: eins zwei drei klick | eins zwei drei klick :|etc. Dann nimmt dir das Metronom nämlich nicht mehr die Arbeit ab, sonder dient nur zur Kontrolle, ob dein Timing stimmt. Diese Übung gibt meiner Erfahrung nach ein sehr sicheres Timing.
Noch Fortgeschrittenere können das Metronom auch irgendwo auf "und" klicken lassen, also |: eins und zwei und drei klick vier und | eins und zwei und drei klick vier und :|etc.
Wenn man mit Sequenzer arbeitet oder ein entsprechendes Metronom hat, kann man es auch auf 20 bpm stellen und dann nur jeden zweiten Takt auf vier hören, also |: eins zwei drei vier | eins zwei drei klick | eins zwei drei vier | eins zwei drei klick :|, das ist aber schon der Extrembereich.
Leider gehen die meisten Metronome nur bis 40 bpm runter, so daß man einen Swing auf 120 mit der Methode nicht mehr üben kann. Da verstehe einer die Metronomhersteller, mit jedem alten Dosrechner kann man ein Metronom programmieren, das alle zehn Minuten mal klicj macht, und die Dinger gehen nur bis 40 bpm runter.
Mc Coy
 
klar isses wichtig sachen mit Metronom zu üben fürn anfang, inzwischen werf ich es bei alter Musik aber vollkommen übern Haufen, is einfach viel besser, wenn man bei richtigen Stellen das Tempo verlangsamt oder verschnellert, besonders bei Solosachen kann mans da so richtig übertreiben
 
bei aller Musik (nicht nur bei alter Musik), die Interpretation zuläßt, macht das Metronom höchstens zur anfänglichen Erarbeitung Sinn - die Feinheiten sind dann Sache des Interpreten!!
 
Zum üben mag ein metronom nützlich sein, auch zum bestimmen eines tempos (vorsicht bei Beethoven!), aber wichtiger ist es, eine phrase zu erfassen und zu gestalten. Zwischen zwang und freiheit liegen viele nuancen, die vom stil sowohl des komponisten als des interpreten abhängen. Chopin nach metronom, Strawinsky oder manches von Bartok troppo rubato? Jazz lebt vom widerspruch zwischen "beat" und "on-beat", von rhythmusgruppe und soli.
 
>Also ich hab auch metronom benutze es jetzt immer häufiger, aber beiläufen oder so stell ich es ganz langsam und dann spiel dann stattdessen, 32 dreizigstel, wodurch ich finde, man seine rhytmik verbessert, denn man muss die taktzeiten dazwischen fühlen. Natürlich verbessert sich auch das gehör. Außerdem muss man sich konzentrieren und spielt es nicht einfach runter. Vielleicht etwas am anfang müsseelig aber um meine rhytmik willen mache ich es gern.
 

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