Mikro Abnahme: Lautstärke am Lautsprecher

[Monkey Man]

Hallo

Mal ne banale Frage:
Wo befindet sich bei der Mikrofonanbnahme der Punkt vorm Lautsprecher mit der höchsten Lautstärke?

Wo ist der beste Punkt aus höchster Lautstärke UND weitestem Frequenzspektrum ?

Es handelt sich um eine Marshall 2x12" Vintage Box
Mikro: SM57

Bin mal gespannt...
In unserer Kapelle gibts nämlich derzeit ne nette Diskussion um dieses Thema

Gruß

 

[the flix]

Das weiteste Frequenzspektrum bei einem Chassi hast du zentral vor der Kalotte, den höchsten Schalldruck auch, gleicher Abstand zur Membran vorausgesetzt.
Das Problem bei dir ist, du hast 2 Chassis in der Box. Du wirst beim Messen direkt vor der Kalotte eines Chassis Interferenzen messen können. Wie diese genau aussehen, fällt mir im Moment schwer, abzuschätzen, da würden mich Messungen auch interessieren.

Allerdings erschließt sich mir der Sinn der Diskussion nicht so ganz. Man will bei der Gitarrenabnahme in der Regel weder das maximale Frequenzspektrum, noch ist der maximale Pegel von Bedeutung.

 

[RuntimeException]

Zu dem Thema gibt es ein ganz interessantes Video: How To Record Professional Metal Guitar Tone. Im Großen und Ganzen ist das gar nicht soo auf Metal ausgerichtet. Gegen Ende erklärt er anhand eines offenen Lautsprechers und eines SM57, welche wesentlichen Möglichkeiten hinsichtlich Position und Ausrichtung man bei der Mikrofonierung hat und verdeutlicht die Unterschiede durch Klangbeispiele. Einen Auszug mit diesem letzten Teil, d.h. nur Klangbeispielen, gibt es auf Youtube.

 

[dodl]

Interferenzen werden direkt am Gitter kein Problem sein, dafuer ist man zu nah an der membran.
Interferenzen gibts dann am Uebergang zum fernfeld. Bei close mic'ing eigentlich kein thema.

cu
martin

 

[Thhherapy]

Allerdings erschließt sich mir der Sinn der Diskussion nicht so ganz. Man will bei der Gitarrenabnahme in der Regel weder das maximale Frequenzspektrum, noch ist der maximale Pegel von Bedeutung.

Der Meinung bin ich auch.
Man positioniert das Mikro so, wie einem der Sound am besten gefällt. Das hat nichts mit Pegel oder Frequenzspektrum zu tun.

Lässt man das Mikro mehr nach innen, zur Kalotte zeigen, ist der Sound höhenreicher.
Findet man ihn zu hoch oder will mehr Druck (nicht Schalldruck sondern mehr tiefe Töne!) lässt man das Mikro mehr nach außen zeigen.
Mit dem Winkel vom Mikro kann man auch noch etwas vareieren.

 

[ibkoeppen]

Jo Kinders -

darüber kann man gewiß Romane schreiben, und je nach Winkel und Mikro klingt es auch immer irgendwie bischen anderst - aber in der Praxis...
SM57 am Kabel abhängen (!ja, hängt eben mit dem Gesicht nach unten - who cares!) und vor den Speaker und gut ist!

(im PA-Forum haben sie jetzt mal nen Fall diskutiert, wo ne band an nem Fullstack vor jedem Speaker nen Mikro hatte, also 8 Stück, in Worten: 8)

aber alles mal probieren, why not...

Michael

 

[Thhherapy]

aber in der Praxis...
SM57 am Kabel abhängen (!ja, hängt eben mit dem Gesicht nach unten - who cares!) und vor den Speaker und gut ist!

Praxis ist es zwar nicht,.... aber es hat auch keine behauptet das man es nicht so machen kann.
jeder wie er's will.

 

[Rockin'Daddy]

SM57 am Kabel abhängen (!ja, hängt eben mit dem Gesicht nach unten - who cares!) und vor den Speaker und gut ist!

Aber daß das Resultat mehr als suboptimal sein dürfte, ist Dir sicherlich klar. Ein Mikro mit Nierencharakteristik von der Seite anzupusten ist offen gesagt schlicht dämlich. Schließlich ist es gerade dafür konzipiert, hauptsächlich vor der Kapsel abzunehmen und die Störgeräusche seitlich daneben auszugrenzen.
Da wäre ein 606 oder 906 Sennheiser zum drüberhängen deutlich besser geeignet.
Ich habe übrigens mit diesem günstigen Ding hier richtig gute Erfahrungen gemacht:
https://www.thomann.de/de/superlux_pra_628.htm
Oder eben ein Mikro mit Kugelcharakter, aber die sind als Ampmikro nur bedingt brauchbar.

Weiterhin sollte man mal darauf achten, daß es erhebliche Geräusche machen kann, wenn bei ordentlich Pegel das Mikro auf dem Frontbespannstoff "herumtanzt". Das hört sich nämlich an, als wäre der Speaker durchgeschossen.


Greetz,

Oliver

 

[dodl]

Beim 57er wuerd ich die 90° ganz entspannt sehen, das macht nen ausgeglicheneren Fgang als auf Achse. Die Niere blendet nicht viel aus bis 90°. Erst ab 4k-8k fehlen nochmal 6db und da nervt das Mic auf Achse ohnehin

cu
martin

 

[OneStone]

Was glaubt ihr, warum man normalerweise das SM57 eben nicht auf die Mittelachse des Lautsprechers ausrichtet sondern daneben? Eben weils meist ziemlich kacke sägend klingt...

MfG Stephan

 

[dodl]

Na das sind 2 Paar Schuhe, Achse des Speakers, und des Mic's. Frontal auf Speakerachse klingts eh immer kacke, ausser man hat 2 parametrische am Pult frei. Egal welches Mic. Das 57er (wie auch das 58er) nervt halt im Bereich 3-8k schon von sich aus. Die winkle ich generell gern etwas an.
Dafuer ist es wieder ideal fuer stocktaube Altpunks, frontal auf die Hihat

cu
martin

 

[ibkoeppen]

Ebend - probiert mal das Abhängen: off axis klingt das Teil percussiver/mittiger.
Vielleicht entdeckt ja mal ein Mikroguru diese Methode und schreibt ein Buch drüber
- "The greatest sounding mistakes in Rock History"

Ansonsten +1 für den Superlux-Lollipop. Nehm ich jetzt auch - hat die richtigen Gitarrenfrequenzen!

M.