Mikroentfernung Mikrofonabhängig?

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ianchris
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Hi

also ich drücke mal meine frage anders aus:

Der Sänger von Muse z.B. steht immer relativ weit weg von seinem Mikro und es kommt immer ein prima sound rüber. wenn er weiss er sing leise dann geht er mal näher ran aber prinzipiell ist der so 20cm vom Mikro entfernt!
Dadurch gewinnt er natürlich in seiner Bewegung viel an Freiheit! Das möchte ich gerne auch!

Habt ihr ne Ahnung an was des liegt?
Normalerweise kenn ich das so, dass man fast lippenkontakt haben soll, weil sonst auch garnix zu hören ist....


mfg fraG
 
Eigenschaft
 
Ja, das liegt teils auch am Mikro. Bei Nieren-Charakteristik kann man klanglich auch etwas weiter weg. Supernieren verlieren bei 20cm erheblich an Basswiedergabe. Problem könnte die Dynamik werden. Ich nehme an er verwendet InEar-Monitor? Damit kann er ohne Rücksicht auf Rückkopplung singen
 
Moin fraG,

Generell sollte man Gesangsmikrofone immer nah besprechen. Dafür sind sie entwickelt worden. Je näher Du an ein gerichtetes Mikro (also Niere- oder Supernierencharakteristik) gehst, desto mehr werden die tiefen Frequenzen angehoben -> Nahbesprechungseffekt.

Gehst Du dementprechend weiter weg, so klingt es dann oft dünn. Ist aber von vielen Sängern auch so genutzt um aggressiver zu klingen.

Der zweite Punkt ist, welches Mikrofontyp Du verwendest. Mit Kondensatormikrofonen kann man weiter weg gehen. Wenn Du mal ein dynamisches Mikro mit 30 cm Entfernung besprichst kommt kaum mehr was raus.

Das Mikro von Muse ist ein Kondensator-Mikro (wie in dem anderen Thread schon geklärt). Deshalb kann er ruhig etwas mehr weg. Die tiefen Frequenzen sind vielleicht mit dem EQ wieder etwas angehoben.

Wichtig bei der ganzen Geschichte ist natürlich dann auch - wie von Martin schon angedeutet - die erhöhte Gefahr der Rückkopplung.

Fazit: Wenn Du also generell weiter weg vom mikro gehen willst, dann solltest Du Dich nach einem Kondensator-Mikro umschaun.

Besten Gruß
 
fraG schrieb:
Hi

Dadurch gewinnt er natürlich in seiner Bewegung viel an Freiheit! Das möchte ich gerne auch!

mfg fraG

Dann mußt du aber sehr diszipliniert sein, was den Abstand angeht und auch die Lautstärke beim singen. Du kannst nicht lustig vor dem Mikro rumzappeln und glauben, daß deine Stimme dabei gleichmäßig rüberkommt. Je beständiger du ins Mikro singst, desto weniger muß wieder gerade gebogen werden, was die Dynamik angeht.

Ich sitze beim Spielen und singen meistens auf einem Barhocker oder Stuhl. Dadurch bin ich automatisch an meine Position gebunden. Der Mikroabstand beträgt ca. 20-25 cm, sowohl bei der Gitarre wie auch beim Gesangsmikro. Ich habe keine Probleme mit Rückkopplungen, obwohl ich meinen Akustik-Amp als Monitor benutze. Einen Kompressor/Limiter benutze ich dabei nicht.

Viele Grüße
Taylorpicker
 
Weitere Bedingung um ein Mikrofon von weiter weg besprechen zu können ist ein leiser Bühnensound Aller instrumente oder ein sehr lauter Sänger. Auch mit einem normalen SM 58 bekommt man durchaus auch bei 40 cm abstand noch einen brauchbaren Sound zustande (z.B. bei Rednern, bei denen allerdings oft weniger wärme gebraucht wird als bei Sängern) .
In einer durchschnittlichen Rockband wird allerdings das Schlagzeug oder die Gitarrenamps fast lauter im Gesangsmikro zu hören sein als der Sänger.
 
Campfire schrieb:
Auch mit einem normalen SM 58 bekommt man durchaus auch bei 40 cm abstand noch einen brauchbaren Sound zustande (z.B. bei Rednern, bei denen allerdings oft weniger wärme gebraucht wird als bei Sängern) .

Also das SM58 ist ein Klasse Rock'n'Roll-Teil aber alles andere als ein gutes Rednermikro. Ans Rednerpult gehört mindestens ein Kondensatormikro (Niere) ohne Nahbesprechungsfilter. Wer das SM58 nimmt, ist Anfänger, taub, hat keine Ahnung, ist geizig oder ist stinkfaul! Sorry, da reg ich mich auf, denn für den Rednerjob gibt es genug geeignete Mikros, auch im bezahlbaren Bereich!
 
Ans Rednerpult eventuell schon, aber für den Redner in die Hand nutze ich gerne ein SM 58, und auch da gibt es oft größere Entfernungen zum Mund.
Aber auch am Rednerpult hört bei vernünftigem EQing kaum noch jemand einen Unterschied bsp. zu einem "normalen" Kondensator-Stäbchen, zumindest nicht ohne AB-Vergleich. Ich jedenfalls habe bis jetzt mit dem SM 58 für Redner gute erfahrungen gemacht, mache aber fast ausschließlich Livebands und nur sehr selten mal Redner.
Voraussetzung: parametrische Mitten am Mischpult (am besten 2), die braucht man Allerdings auch öfters bei Condensern.
Wobei, dabei fällt mir auf: ich mag eher "dünne" Rednerstimmen auch lieber, als so eine typische "warme" in den Tiefmitten rummulmende Stimme wie man sie oft beim Radio hört.
Ist vielleicht dann einfach geschmackssache.
 
"Die tiefen Frequenzen sind vielleicht mit dem EQ wieder etwas angehoben"

Oder sie sind seitens des Mikros erst garnicht durch den bei dyn. Mics oft vorzufindenen bass roll off weggenommen worden. :rolleyes:
 
Campfire schrieb:
Ist vielleicht dann einfach geschmackssache.

Nee, ist es nicht, ein Redner soll authentisch rüberkommen. Dazu gehört ein angenehm tönende, eher volle Stimme aus der "Mitte" des Körpers. Dünne Stimmen (Kopfstimmen) wirken immer unglaubwürdiger. Und auch bei einem SM58 in der Hand heißt es deshalb Nahkampf, ansonsten ist ein SM86 oder 87 z.B. angebracht. Eine gute Einweisung in die verwendeten Mikros für (ungeübtere) Redner gehört dazu. Sorry , das sind Qualitätsfragen und keine Geschmacksachen! Deshalb sieht man in dern Fernsehstudios von ARD bis ZDF auch nur Schoepse und keine SM 58!
 
Ich empfinde die typischen Radio/Fernsehsprecher"wärme" oft als unnatürlich, eine Stimme "in Natur" ohne Verstärkung hat für mich nicht diese starken tiefmitten, zumindest nicht so "nachhallend", aufschaukelnd .
Kann jetzt nicht wirklich gut beschreiben was ich meine.
Naja, hier haben wir eben unterschiedliche Geschmäcker/Ansichten.
 
@Campfire

O.K. arbeite mal mit Schoepsen, dann ändert sich Dein Geschmack wahrscheinlich ganz schnell!

Liebe Grüße und jetzt mach ich Schluß damit ;-)
 
Möglich, die hatte ich noch nicht in der hand, trotzdem empfinde ich den Sprecherton im Fernsehen öfters als Suboptimal, aber das kann ja auch immer an den Lautsprechern des Fernsehers liegen.
 

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