Mikrotonalität in Notationssoftwares

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Hallo!
Ich suche ein Notationsprogramm (Finale, Sibelius, etc.), das mir erlaubt mikrotonale Intervalle aufzuzeichnen.

Meine Wunschvorstellung: Ich spiele mit meinem Stagepiano etwas ein und arbeite während dessen mit dem Pitch-Wheel-Rad. Diese midi-Informationen sollen dann von dem Programm so verstanden werden, dass die Note aufgeführt und die Abweichung von der tatsächlichen temperierten Stimmung in Cent angegeben wird - bspw. c' Cent +37.

Kennt jemand eine Software, die Mikrotonalität notieren kann?

Würde mich sehr über Antwort freuen!!
 
Eigenschaft
 
..habe deine idee nicht ganz verstanden. pitchbender und modulations bewegungen werden aber genauso wie alle anderen noten aufgezeichnet.
 
Ich suche ein Notationsprogramm (Finale, Sibelius, etc.), das mir erlaubt mikrotonale Intervalle aufzuzeichnen.

Notensatzprogramme zeichnen nur MIDI-Informationen auf, das ist dir hoffentlich klar? Der Rechner hat keine Ahnung davon, von was für MIDI-Instrumenten die Daten kommen und ob diese Instrumente selbst Klänge erzeugen bzw. welche und mit welchen Tonhöhen.

Meine Wunschvorstellung: Ich spiele mit meinem Stagepiano etwas ein und arbeite während dessen mit dem Pitch-Wheel-Rad. Diese midi-Informationen sollen dann von dem Programm so verstanden werden, dass die Note aufgeführt und die Abweichung von der tatsächlichen temperierten Stimmung in Cent angegeben wird - bspw. c' Cent +37.

Das geht schon deswegen nicht universell, weil der Bending-Bereich des Pitch-Bend-Rades nicht festgelegt ist. Man kann an jedem Synthesizer einstellen, um was für ein Intervall das Rad benden soll. Häufig wird der durch den GM-Standard vorgegebene Bending-Bereich von +-2 Halbtönen verwendet, das ist aber nur eine Konvention und keine Norm. Notensatzprogramme orientieren sich aber in der Regel am MIDI-Standard und der legt eben dazu nix fest.

Das heißt aber nicht, daß es nicht gehen kann. Der Benutzer muß halte dem Programm vorher sagen, welche Stimmung grundsätzlich am Klangerzeuger eingestellt ist und welche Auswirkungen welcher Pitch-Bend-Wert hat.

In Finale werden auf jeden Fall alle Pitch-Bend-Bewegungen mit aufgezeichnet. Ein Finale-Plug-In hätte Zugriff auf diese Daten und könnte entsprechende Vortragsanweisungen anlegen und in die Noten einsetzen. Das kann ein Plug-In-Programmierer machen. Frag mal im Deutschen Finale-Plug-In-Forum, ob das schon jemand gemacht hat (halte ich aber für sehr unwahrscheinlich).

Harald
 
Hallo!
Ich suche ein Notationsprogramm (Finale, Sibelius, etc.), das mir erlaubt mikrotonale Intervalle aufzuzeichnen.

Meine Wunschvorstellung: Ich spiele mit meinem Stagepiano etwas ein und arbeite während dessen mit dem Pitch-Wheel-Rad. Diese midi-Informationen sollen dann von dem Programm so verstanden werden, dass die Note aufgeführt und die Abweichung von der tatsächlichen temperierten Stimmung in Cent angegeben wird - bspw. c' Cent +37.

Kennt jemand eine Software, die Mikrotonalität notieren kann?

Würde mich sehr über Antwort freuen!!

Sehr interessante Geschichte, würd mich auch mal interessieren (falls ich dich richtig verstandn habe) :great:

Dazu müsste man ja das komplette "MIDI-System" umkonfigurieren oder nicht?
Ich meine, es gibt bei Midi doch nur C, Cis, D, Dis, E, F etc .. oder ??
Zumindest ist das standartmäßig so eingestellt.
Ein C+50cent kann Midi-mäßig doch nicht dargestellt werden oder doch?
Ist das nicht so wie in der natürilchen Zahlenmenge in der Mathematik? Da gibts doch auch nur 1, 2, 3, 4 usw. aber keine Kommazahlen ala 2.46 etc. .. wisst ihr was ich meine?

Ich weiß, ich weiß ... das warn jetzt einige sätze mit "... oder?", "... oder nicht?" am Schluss ... ganz einfach weil ich alles andere als ein Experte auf dem Gebiet MIDI bin.
Wäre echt toll wenn ihr mich aufklärt :)
 
Die meisten Sequenzer können das ohne Probleme (Cubase auf jeden Fall). Die zeichen die PitchBend Daten als Midi Signal mit auf.

Topo :cool:
 
Danke für die zahlreichen Antworten.

Ziel müsste es sein, dass die Pitch-Bewegungen aufgezeichnet und die anschließend in ein Raster eingeordnet werden - nämlich in ein x-töniges (x = die Zwischentöne innerhalb eines Halbtonschritts). Dadurch kann dann automatisch eine Notationssoftware das dementsprechende mikrotonale Vorzeichen wählen und in eine Partitur schreiben.

Das eigentliche Problem sehe ich darin, eine Notationssoftware zu finden, die mikrotonale Intervalle notieren kann - ich kenn keine. Die Idee mit dem Pitch-Rad ist mehr oder weniger Bequemlichkeit. Ich könnte diese Informationen per Maus auch direkt in die Partitur schreiben, insofern sich halt ein Programm findet, welches diese Intervalle überhaupt schreiben kann.

Freue mich über weitere konstruktive Vorschläge, wie man das bewerkstelligen kann!
 
Das mit dem pitchbending müßte mir mal jemand erklären!
Weil wir hier von zwei verschiedenen Befehlssätzen schreiben, oder sehe ich das so falsch? Die Tasten geben note-on und den Wert, aber pitchbending ist doch kein Notenbefehl, sondern ein Continuos Controll. Können Notationsprogramme sowas überhaupt verarbeiten?
 
Das eigentliche Problem sehe ich darin, eine Notationssoftware zu finden, die mikrotonale Intervalle notieren kann - ich kenn keine.

Es geht doch bloß darum, vor eine Note die richtigen Vorzeichen zu klatschen, z.B. aus dem Zeichensatz Micro3. Das können Finale und Sibelius beide. Wenn sie die auch noch richtig abspielen sollen wird's komplizierter, aber auch das ist machbar. Die richtigen Vorzeichen mußt du natürlich selbst auswählen.

Die Idee mit dem Pitch-Rad ist mehr oder weniger Bequemlichkeit. Ich könnte diese Informationen per Maus auch direkt in die Partitur schreiben, insofern sich halt ein Programm findet, welches diese Intervalle überhaupt schreiben kann.

Das ist ja weniger eine Frage des Programms. Sibelius dürfte ähnlich leistungsfähig wie Finale sein (das ich verwende) und bei Finale ist das kein Problem. Bei Finale gibt es die Zeichenklasse "Artikulationen", das sind beliebige Zeichen, die einer Einzelnote, einem Akkord oder einer Pause zugeordnet sind. Definiere dir halt aus Micro3 Vorzeichen als Artikulationen, ordne sie mit den Hotkeys auf der Computertastatur (nicht mit der Maus - Sehnenscheidenentzündung droht...!) den Noten zu, Feierabend.

Zur Automatisierung wäre das Pitch-Bend-Rad eine nette Hilfe, aber Finale nimmt die Daten bisher nur auf, verwertet sie aber nicht. Finale könnte das (mit einem Plug-In), aber das würde dich halt was kosten. Ist dir die Funktion ein paar (hundert...) Euro wert?

Harald
 
Wenn sie die auch noch richtig abspielen sollen wird's komplizierter, aber auch das ist machbar.

Ok. Ich schreibe mit Sibelius die Vorzeichen derweil per Maus in die Partitur, möchte nun aber auch den dazu passenden Höreindruck bekommen! Sprich, ich habe eine Violine, die ein c + 12 cent spielt, möchte aber nicht nur ein c hören, sondern halt tatsächlich das c + 12 cent.

Deswegen konzentriere ich mich nun auf ein VST (eine Streicher- oder Orchestersoftware, wie Edirol Orchestra oder Steinberg HALion), dass mikrotonale Intervalle lesen und widergeben kann... weiß jemand, wie das geht??

Wäre super, wenn man mir weiterhelfen könnte...
 
Ok. Ich schreibe mit Sibelius die Vorzeichen derweil per Maus in die Partitur, möchte nun aber auch den dazu passenden Höreindruck bekommen! Sprich, ich habe eine Violine, die ein c + 12 cent spielt, möchte aber nicht nur ein c hören, sondern halt tatsächlich das c + 12 cent.
Deswegen konzentriere ich mich nun auf ein VST (eine Streicher- oder Orchestersoftware, wie Edirol Orchestra oder Steinberg HALion), dass mikrotonale Intervalle lesen und widergeben kann... weiß jemand, wie das geht??

Entschuldigung wenn ich diesen alten Thread wieder hervorkrame, aber hat sich auf dem Gebiet etwas getan? :)
 
Entschuldigung wenn ich diesen alten Thread wieder hervorkrame, aber hat sich auf dem Gebiet etwas getan? :)

Orchesterlibraries können i.d.R. Pitch-Bend-Daten in Tonhöhenänderungen umsetzen. Das heißt, daß du jede beliebige Tonhöhe erzeugen kannst. Für das Erzeugen dieser Pitch-Bend-Daten ist aber das Programm zuständig, das die Notendaten abspielt und da gibt es keinen Standard, welche Zeichen in welche Pitch-Bend-Informationen übersetzt werden. Daher gibt es auch keine vorgefertigte Lösung.

Es kann auch keine vorgefertigte Lösung mithilfe von Pitch-Bend-Daten geben, da die Pitch-Bend-Range in MIDI eben nicht standardisiert ist. Die einzige Lösung wäre die Verwendung des MIDI Tuning Standards. Allerdings ist mir kein Orchester-VSTi bekannt, das den umsetzt. Auf der verlinkten Seite gibt es aber Links zu anderen Programmen, die diesen Standard umsetzen (NI FM7, z.B.). Wie ein Notensatzprogramm allerdings MTS-kompatible Daten senden sollte, ist ein anderes Problem, was man nur anhand eines konkreten Programms lösen kann.

Harald
 
Da stell ich doch nach 2 Jahren stellvertretend wieder die Frage: Gibt's was neues? ;) Kann ich zum Beispiel ein Midi-Piano kaufen und die Tasten dann so "remappen" das ich beispielsweise Vierteltöne habe? Und damit spiele ich "live" eine Samplelibrary wie z.B. eastwest?
Gibt es Notationsprogramme die soetwas können? Man gibt etwas ein, und dann wird's automatisch abgespielt ...

(Sibelius kann das ja nun nicht. Erst nach ausführen eines Plug-Ins werden Pitch-Bend-Befehle hinzugefügt. Und wehe, man will dann was ändern. Und so weiter. Und so fort.)
 

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