Mischen lernen trotz Hörschaden?

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Hey,

Ich habe da mal so eine Frage, und ich wußte nicht so recht in welches Forum das kommt...

Ich mache schon nun seit vielen Jahren hobbymäßig Musik (Gitarre, Bass...) und Homerecording. Nun möchte ich endlich mal vernünftig mischen lernen, vielleicht das Hofa-Training (http://www.hofa-training.de) machen.

Das Problem: ich weiss das ich einen (wenn auch nicht allzu schlimmen) Hörschaden auf dem linken Ohr habe. Die Kurve beim Hörtest ist rechts OK, links aber hat sie Mittenbereich (ich glaube 1-3 kHz oder so) eine deutliche Senke. So benutze ich z.B. beim telefonieren lieber das rechte Ohr weil ich dort besser höre. Im Alltag macht es mir nichts aus, denn wie gesagt es ist nicht allzu schlimm, und beim Musikhören, Aufnehmen oder im Proberaum hat es mich auch noch nie wirklich gestört, aber wenn ich richtig anfange Songs abzumischen ist es doch bestimmt viel mehr gravierend? Kann ich versuchen, das mit EQs oder so zu kompensieren, oder sollte ich die Idee mit dem Mixen-lernen lieber von vornherein aufgeben?

P.S. Ich habe auch einen Tinnitus, aber das ist nur so ein hochfrequenter Sinuston und ich habe ziemlich gut gelernt, nicht darauf zu achten. Der wird hoffentlich nicht stören. Den Höhenbereich kann ich trotzdem sehr gut hören.
 
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Also gut ist das natürlich nicht, vorallem weil du bei der Arbeit deine Ohren dann viel belastest.

aber: ich habe mittlerweile auch nen leichten tinitus auf dem linken ohr, geht mir also ähnlich wie dir, und funktionieren tut das mischen trotzdem noch gut, zu mir is noch keiner gekommen und hat gemeckert dass sich frequenzen beißen oderso weil ich das überhört haben könnte.

aber wichtig ist gerade in diesem Bereich: Nicht zu laut abhören - wenn ein mix auf leiser lautstärke gut klingt, tut er das auch auf hoher. das zu testen ist dann den hörern zu überlassen, ohren sind sehr wichtig.
 
Wobei ich glaube dass ein Tinnitus weniger gravierend ist als so ein Hörschaden wie oben beschrieben...
Ich glaube es wird, zumindest so wie ich dein Problem verstanden habe, sehr schwer (vielleicht unmöglich) damit richtig abzumischen/mastern. Es wäre noch was anderes wenn der Fehler auf beiden Ohren liegen würde da du dich dann an diese Senke gewöhnen könntest um sie so auszugleichen.
Ähnlich wie bei Monitorboxen:
Auch die besten Monitore geben das Signal nie perfekt wieder- du musst nur wissen wo die Schwächen liegen. Ihnen fehlt der Bass- dann musst du den Bass beim Mischen etwas runter drehen, auch wenn es eigentlich gut klingt. Genauso bei anderen Abweichungen im Frequenzbild. Du weißt was ich meine...

Ich denke mit EQing kannst du da nichts machen, da du dann das Signal von Anfang an verfälschst. Ich glaube nicht, dass das Endergebnis dadurch besser wird.

Andererseits habe ich keine Ahnung wie sich das was du hast wirklich anhört.
Warum willst du überhaupt mischen lernen? Möchtest du es hauptberuflich machen? Oder einfach nur als Hobby? Live oder im Studio?
Wenn du es sowieso nur hobbymäßig machen willst, spricht eigentlich überhaupt nichts dagegen! Und ich glaube du solltest deine Entscheidung von keiner Meinung hier abhängig machen, da keiner wirklich weiß wie du hörst.
Die beste und billigste Möglichkeit meiner Meinung nach:
Mischen, mischen, mischen! Mach Daheim so viele Mixes wie möglich und spiele sie dann Freunden und Bekannten (die sich auch trauen dich zu kritisieren) vor oder poste sie hier im Forum. Und dann wirst du sehen ob es besser wird oder ob es vielleicht jetzt schon passt.
Ich denke ein großer Vorteil ist auf jeden Fall dass du den Hörfehler schon kennst. So kannst du daran arbeiten!
@Tonio:
Also so ganz kann ich das mit der Abhörlautstärke nicht unterschreiben. Es ist richtig, dass man nicht zu laut abhören sollte- allerdings ist zu leise genauso schlecht, da ein lauter Mix (Gehör-bedingt) sehr wohl anders klingt als ein leiser.
Und ja- Ohren sind sehr wichtig... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
klar klingt er anders. und ich schalte zum zwischenergebnis checken auch immer von den monitoren auf die PA und hör das mit Druck. aber ich kenne leute die sich ihre ohren erst durch das ständige mischen zerstört haben, weil sie einfach durchgehend laut abgehört haben und das muss eben nicht sein.
 
Naja, ich denke es wird grundsätzlich schon möglich sein.
Immerhin hörst du ja auch andere Musik auf dem Ohr schon immer (wenn angeboren) / schon lange (wenn erworben) so da wirst du auch in der Lage sein das bei deinen Mischaktionen anpassen zu können.
Im Zweifelsfall halt mit dem gesunden Ohr auch auf den anderen hören und vor der Endversion nochmal Leute mit gesunden Ohren drauf hören lassen.
Es kann sicherlich das Ganze um einiges umständlicher machen, aber unmöglich oder nur so dass das Endergebnis schlecht ist glaube ich nicht.

Gruß
 
Mit EQ's einen Hörschwäche zu kompensieren geht auf keinen Fall. Überleg mal: Wenn "Normalhörende" Deine Mischungen anhören, die Du im Bereich 1-3-kHz entsprechend Deiner Hörschwäche angehoben hast, so erscheinen diese mittig und quäkend eben in diesem Frequenzbereich.
Ich denke, mit einer prof. Karriere als Mischer wirds nix werden, allerdings bin ich auch der Ansicht, dass das Gehirn viele Unzulänglichkeiten des Gehörs kompensieren kann. Heißt im Klartext, wenn Du Referenzaufnahmen hast, die Du gut findest, speichert das Dein Gehirn auch so ab. Somit lassen sich solche Hörschwächen zum Teil kompensieren, wenn auch nicht ganz.
 
meine erfahrung ist, dass viele wirkliche top-mischer genau genommen halb taub sind ^^...

niemand kann mit sicherheit sagen, dass das was man selbst hört, der andere wirklich genauso empfindet. wenn du DEINEN weg findest, musik für deine ohren gut klingen zu lassen, wird das mit hoher wahrscheinlichkeit auch für andere ohren funktionieren.
 
Ich hab tendentiell ein ähnliches Problem. Ich höre auf dem linken Ohr anders als auf dem rechten. Ich weiß nicht, ob da bestimmte Frequenzen schlechter wahrgenommen werden oder ich mein linkes Ohr bisher kaputter gemacht hab, als das rechte... hab das bisher nicht untersuchen lassen.

Grundsätzlich denke ich aber, dass ein Ungleichgewicht der Ohren kein Nachteil sein muss. Ein Kumpel von mir macht und mischt (gut) Musik und hört auf einem Ohr fast gar nichts.

Man selbst muss sich nur eben Techniken überlegen wie man die eigene Schwäche möglichst gut kompensieren kann. Man kann ja beim mischen mit den Pannings arbeiten. Wenn du gedoppelte Gitarren z.B. hast, kannste die Gitarre ja z.B. mal testeshalber vertauschen usw usf.
Diese Methode lässt sich natürlich auch auf andere musikalische Komponenten anwenden.
Kopfhörer aufsetzen und jene mal umdrehen, kann man auch mal machen...
 

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