Mißstimmung mit meiner Cantus

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Hallo.

Ich habe ein kleines Problem mit meiner Cantus V.
Die habe vor ca. drei Wochen gekauft und ist ein wirklich tolles Instrument.:great:
Jetzt ist mir aber etwas eigenartiges aufgefallen.
Die letzten Male ist immer zu Beginn meines Spiels der C-Bass leicht verstimmt.
Auch nur auf Druck, bei Zug klingt er ok.
Nach längerem Spiel, etwa einer halben Stunde, ist dann alles wieder wie es sein soll.
So etwas habe ich noch nicht erlebt, denn ich dachte immer verstimmt ist verstimmt:rolleyes:
Hat jemand eine Vermutung woher das kommen könnte?

Schöne Grüße
Eric
 
Eigenschaft
 
Hallo Eric,

eine Ferndiagnostik benötigt mehr Informationen und Beobachtungen. Die Cantus V hat vierchöriger Bass, also:

1/ Mit welchem Register (von fünf Oktav-Kombinationen) ist es auffälligste zu hören? D.h.: Ist nur eine Stimmzunge betroffen oder sind mehr Stimmzungen verstimmt?
2/ Es ist nur die Verstimmung gehört, oder sogar etwas kratzendes (berührende Stimme mit Stimmplatte)?
3/ Bei welchem Balgdruck bekommst es die Verstimmung?
4/ Du musst das Instrument öffnen und die Ventile und Stimmzunge direkt überprüfen (verwendete, schäbige Ventile, die Anwesenheit von Verunreinigungen und Staubpartikel,…)

Es kann hier mehr parallel Ursachen geben. Wenn die „reine“ Verstimmung (ohne Kratzen) nur mit einen niedrigeren Druck vorübergehend ist, würde ich die Ursache lieber in den (Leder)Ventilen sehen. Bei den Kunststoffventilen ist es aber weniger wahrscheinlich….
Ich empfehle theoretische Vorbereitung:

https://www.musiker-board.de/threads/stimmplatteneffekte-stimmplattendefekte.566694/

Ich bin überzeugt, dass nach Deiner gründlichen Übersicht des Instruments und Beschreibung des Problems, unser maxito Hilfe und Antwort finden wird.

Gruβ, Vladimir
 
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Salut,

ich vermute, daß es am Ventil liegt. Es kommt mitunter vor, daß ein (Plast-) Ventil aufgrund von Fett/Wachsresten an der Stimmplatte leicht anklebt. Einmal gelöst funktioniert es dann normal, bis das Akkordeon dann wieder abgestellt wird und wieder ruht. Danach ist wieder das gleiche Problem da. Da hilft ein vorsichtiges säubern der Auflagefläche des Ventils z.B. mit Silikon-Entfetter. In Deinem Fall handelt es sich um das innenliegende Ventil, da die Druckzunge betroffen ist. Da ist natürlich schlecht dranzukommen. Da hilft es den Stimmstock auszubauen und mit der Pinzette und einem kleinem Stück Toi-Papier (mit dem fettlösenden Mittel ganz leicht benetzt) zwischen dem Ventil und der Stimmplatte zu wischen. Aber das alles mit Vorsicht. Das Ventil der Saugzunge, also das außen auf dem Stimmstock liegende Ventil sollte man bei der Gelegenheit auch inspizieren, denn auch dieses beeinflußt die Stimmung der Druckzunge wenn es nicht ordentlich schließt.
Wenn es sich um ein großes (Leder) Ventil handeln sollte, könnte das am Verhaken der Metallfeder (wenn vorhanden) oder auch am Nichtanliegen des Ventils der Saugzunge.
Gruß Roland
 
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Hat jemand eine Vermutung woher das kommen könnte?

So wie du den Effekt beschreibst, tippe ich auch auf das Ventil.

Es ist ja ein innenliegendes Ventil bei dem Ton und können manchmal sich Sachen einstellen, die man so sehr schlecht nur erkennt.

  • Dass das Ventil aus irgendwelchen Gründen leicht "klebt" zu Anfagn hate wir ja schon. Bei solchen Effekten ist es häufig so,dass das wieder auftritt sobald man ein eine Passage mit viel Druck in die andere Richtung gespielt hat. Dann kann es leicht vorkommen, das das Ventil wieder klebt und der Löseffekt geht von vorne los. Es dauert aber auch keine halbe Stunde , bis sich die Sache normnalisiert hat - wäre eher unüblich, aber natürlich nicht ganz ausgeschlossen.

  • Was aber bei innenliegenden Ventilen gerne mal vorkommt, ist, dass das Ventil an der Kanzelle streift. Häufiger kommt es vor dass das Ventl seitlich streift und dadurch am freien Öffnen behindert ist. hier kann es etwas dauern, bis sich das Ventil "freigearbeitet" hat.
  • Es kommt aber auch gerne mal vor, dass das Ventil mit der Spitze an der Kanzellenstirnseite anstößt und sich dort verklemmt. Auch hier brauchts dann meist ne Weile bis sich das verklemmte Ventil freigearbeitet hat.

  • Ich würde mal den Stimmstock ausbauen und in die Kanzelle reinschauen und mal schauen, ob das Ventil seitlich freiliegt und dan mal den Ton anblasen und dan nochmal reinschauen, ob sich was verändert hat.

  • Und wenn alles nichts bringt. dann wird s nichts helfen, dann sollte man sich die Stimmplatte mal ansehen und speziell die Ventile..... aber man sollte auch den richtige Ton anschauen, den beim Grundbass sind ja normal immer mehr Töne mitbeteiligt und manchmal täuscht man sich mit der genauen Zuordnung , welcher Ton es denn nun genau ist der den Effekt macht!
 
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Hallo.

Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Antworten.

Ob ich mich selbst an die Erforschung der Ursache mache habe ich noch nicht entschieden. Wahrscheinlich werde ich die Cantus mal zu meinem Akkordeonstimmer bringen und ihn das machen lassen.
Ich bin zwar handwerklich nicht untalentiert, aber da habe ich dann doch die Befürchtung alles nur zu verschlimmbessern.

Und wie Maxito schrieb muss man die Sache ja auch erstmal genau lokalisieren können. Damit fängt es ja schonmal an, denn wenn mehrere Ventile betroffen sind wird's ja sowieso schwierig m.E..

Da ich nur für mich alleine spiele ist es auch nicht ganz so tragisch wenn das betreffende Ventil/e erst etwas später mitmacht. Zuhörer sind meistens nur meine Hunde und die beschweren sich selten.
.... obwohl ich glaube manchmal hätte sie schon einen Grund dazu:D.

Es dauert aber auch keine halbe Stunde , bis sich die Sache normalisiert hat

...nein, solange dauert es nicht. Habe die halbe Stunde nur als Beispielwert genommen. Wahrscheinlich sind es nur einige Minuten.

Ich habe gestern neue Balghalter und einen neuen Bassriemen montiert und dabei natürlich auch mal auf die Stimmstöcke geschaut. Dann habe ich entschieden tunlichst die Finger davon zu lassen.

Dabei habe ich auch ein paar Fotos gemacht.
Vielleicht könntet Ihr ja schreiben in welcher "Ecke" Ihr den Übeltäter vermutet???

20180221_150728.jpg
20180221_150751.jpg
20180221_150728.jpg



Schöne Grüße
Eric
 
Grund: Rechtschreibung
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Salut,

na ja den Fehler wird hier wohl keiner aufgrund der Photos sicher sagen können. Also zum Ersten handelt es sich um Lederventile. Es sind natürlich auf dem Photo nur die der Saugzungen zu sehen. Da aber auch das Ventil der Saugzunge durchaus einen starken Einfluß auf die Stimmung der Druckzunge hat, sollte auch deren Zustand geprüft werden. Und unter den sichtbaren Ventilen sind ein paar welche mir etwas zu weit abstehen, teils trotz zusätzlicher Plast-Federlagen (v.a. zwei auf dem großen Stimmstock). Das kann schon sein, daß die erst nach ein wenig Spielen wieder vernünftig beim Druckspiel reagieren und gut anliegen/abdichten. Du solltest (prinzipiell) genauso mal in die Kanzellen von der Rückseite der Stöcke schauen ob dort irgendwelche Ventile auffallend abstehen. Das ist zwar dann nicht die Ursache deines aktuellen Problemes, denn da geht es eher um ein verklemmtes oder klebendes Ventil (wenn das Druckventil die Ursache sein sollte).
Prinzipiell würde ich Dir raten als ersts die außenliegenden auf dem Photo stark abstehenden Ventile mittels einer Pinzette und vorsichtigem nach innen rollen wieder in eine gerade Form zu bringen. Wenn dann die Plast-Federlagen auch noch abstehen, dann auch diese versuchen vorsichtig wieder in eine Form zu bringen daß sie sauber anliegen. Danach testen ob das Problem weiter besteht. Das sollte im Rahmen Deiner Möglichkeit liegen. Ob so eine "Reparatur" von anhaltender Dauer ist, ist aber nicht gewährleistet. Leder ist halt ein natürliches Material reagiert auf Luftfeuchte und Wärme. Dies wäre dann auch die Ursache für ein verklemmtes innenliegendes Ventil.

Viel Erfolg
Roland
 
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Hallo Eric,

mein Beitrag wird nun Off-Topic erscheinen, aber ich denke, dass es sehr wichtig ist: Die Temperatur und Luftfeuchte in der Umgebung Deines Instruments. Ja, im Leben wirklich gilt es: „Kein Nachteil ohne Vorteil“. Cantulia hatte eine wirklich gute Idee:

Leder ist halt ein natürliches Material reagiert auf Luftfeuchte und Wärme.

Es ist möglich, dass diese (nur geringe) Ventil-Schwierigkeiten nur die erste Spur von viel ernsteren Problemen sind. Und nämlich von Probleme mit Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. In diesem Fall oft gerade die Lederventile zuerst reagieren, denn Leder-Material reagiert auf Veränderungen in Feuchtigkeit deutlich empfindlicher im Vergleich zu Kunststoff (Ventilen) oder Stahl (Zungen). Wenn diese Symptome vernachlässigt für längere Zeit werden, könnten mehr Schaden entstehen: Rost. Anrostete Stimmzungen verlieren seine Tonstabilität und werden verstimmt. Dann die Reparaturkosten sind in der Regel sehr groß. Oft ist die Reparatur nicht kosteneffektiv. Dann lohnt es sich zu reparieren nur für jene Instrumente zu denen die Menschen eine emotionale Beziehung haben…
Was Dein Instrument angeht, ich glaube (laut Deines Fotos), dass der Zustand von Stimmzungen
(kein Flugrost), Stimmplatten und Lederventilen im Bass akzeptabel ist.

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Prinzipiell würde ich Dir raten als ersts die außenliegenden auf dem Photo stark abstehenden Ventile mittels einer Pinzette und vorsichtigem nach innen rollen wieder in eine gerade Form zu bringen.

Hallo Roland,
danke für den Tipp, werde das die Tage mal in Angriff nehmen. :great:

Und nämlich von Probleme mit Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen.

Hallo Vladimir.
Das kann natürlich gut sein dass bei dem Vorbesitzer die Aufbewahrung nicht optimal war.:rolleyes:
In meiner Obhut stehen immer alle meine Instrumente eingepackt und wohl temperiert.:)


Gruß Eric
 
Hallo Eric,

In meiner Obhut stehen immer alle meine Instrumente eingepackt und wohl temperiert.:)

bitte um Entschuldigung! Ich habe nicht direkt an ungeeignete Lagerbedingung Deines Instruments gedacht. Gar nicht! Aber der Teufel schläft nie und dieser Schaden kann auch in "besseren Familien" auftreten - das heißt, auch bei Profis, sowie bei der Erfüllung aller vorbeugenden Maßnahmen. Ein schönes Beispiel ist das Thema von Ippenstein. Bitte Link:
https://www.musiker-board.de/threads/rost-auf-den-stimmzungen.338174/

Was das C- Ventil betrifft, würde ich auch Rolands Rat versuchen. Ich hoffe, es wird helfen.

Gruß, Vladimir
 
Hallo Vladimir,

da gibt's nix zu entschuldigen. So hab ich das auch nicht aufgefasst:D:great:.
Aber bei gebrauchten Akkordeons weiß man nie wie der Vorbesitzer sie behandelt hat, besonders wenn man sie ungesehen und ungespielt kauft so wie ich.;)
Schöne Grüße
Eric
 
Prinzipiell würde ich Dir raten als ersts die außenliegenden auf dem Photo stark abstehenden Ventile mittels einer Pinzette und vorsichtigem nach innen rollen wieder in eine gerade Form zu bringen. Wenn dann die Plast-Federlagen auch noch abstehen, dann auch diese versuchen vorsichtig wieder in eine Form zu bringen daß sie sauber anliegen.

Das wäre dann schon der perfekte Zustand. Nach meiner Erfahrung lohnt sich das nicht sehr, denn Leder hat halt die Eigenschaft, dass es ein gewisses Eigenleben führt. Und je nachdem in welche Richtung die Schwerkraft wirkt werden die Ventile nach mehr oder weniger langer Zeit wieder abstehen.

So wie die Ventile auf dem Foto aussehen ist das ein sehr guter Zustand. Die Ventile werden hier beim anspielen sehr schnell schließen. Je nachdem wie genau man hinhört hört, man die mit einem leisen "flapp" schließen und spätestens dann ist die Stimmung wieder in normalem Zustand. Wenn der Ton also eine Weile braucht, bis er seine normale Stimmung hat, dann glaube ich sehr stark, dass die leicht abstehenden Ventile hierfür nicht die Ursache ist.

Rost. Anrostete Stimmzungen verlieren seine Tonstabilität und werden verstimmt.

Wobei ich hier nicht wirklich Rost erkennen kann. Die Stimmzungen sehen so auf den Bildern gut aus. Und wenn Rost de Ursache für Verstimmung wäre, dann leider dauerhaft. Das wird nur schlechter, aber nicht besser bei Rostbefall. Kann man hier anhand der Bilder aber wohl ausschließen.
 
Hallo Maxito.

Danke für den Hinweis. Ich habe gestern auch mal in meine kleine Scandalli Maestrina geschaut und in ihrem Innenleben stehen die Lederventile mindestens genauso ab, wenn nicht noch mehr.
Und die läuft hervorragend. Super Ansprache auf Zug und Druck. Die ist zwar optisch keine Augenweide, hat
aber von meinen Akkordeons ohne Cassotto den schönsten Klang.
Also warte ich bei der Cantus jetzt erstmal ab. Der Vorbesitzer hatte nach seinen Angaben auch mehrere Instrumente und hat sie eher selten gespielt.
Bei mir ist sie jetzt jeden Tag einige Stunden im Einsatz
und eventuell verschwindet diese leichte Dissonanz zu Beginn ja wieder.
Und wie ich schon schrieb ist es ja kein wirkliches Problem, solange ich nicht öffentlich spiele und der
Effekt nach kurzer Zeit wieder verschwindet;).

Hier nochmal ein paar Bilder der Diskantseite:
20180221_150923.jpg
20180221_150903.jpg
20180221_150852.jpg


In diesem Sinne. Euch Allen einen schönen Tag.

Gruß Eric
 
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Hallo Eric,
danke für die Fotos. Das Innere des Instruments sieht wirklich gut erhalten. Deine Cantus V kann schon lange und zuverlässig eingesetzt werden. Es ist durchaus möglich, dass das kleinere Problem mit dem C- Ventil im Laufe der Zeit selbst verschwindet. Ich wünsche Dir viel Spaß mit dieser schöner Cantus!

Gruß, Vladimir
 
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und eventuell verschwindet diese leichte Dissonanz zu Beginn ja wieder.
Und wie ich schon schrieb ist es ja kein wirkliches Problem, solange ich nicht öffentlich spiele und der
Effekt nach kurzer Zeit wieder verschwindet;)

Meist verliert sich sowas nicht so einfach. Aber wenn man s pragmatisch angeht dann kann man eventuell ganz gut damit leben. Ist immer eine Frage , wie stark der Effekt auftritt, oder er deutlich vernehmbar ist und wie lange er braucht biss er sich gelegt hat.

-> Man muss nicht jeden Effekt sofort und auf der Stelle beheben. Man kann auch mit leichten Kompromissen leben. Bei meinem Haupt MIII Instrument hat der Balg die Neigung zu Knarzen, wenn man den zum ersten mal , bzw. nach etwas Ruhezeit aufzieht. Also öffne ich eben vor dem Spiel einmal den Balg und schließe den weider. Dann ist Ruher und ich kann Spielen. Mit der Macke hat der Vorbesitzer schon Solokonzerte gegeben, ohne dass es jemand gestört hätte - kann ich also auch damit leben.

Was mir bei den Ventilen im Diskant noch auffällt:

Es wurden die Kunststoffdecklagen bei einigen Ventilen schon mal nachgestellt. Vermutlich weil die Ventile zu weit abstanden. Sieht man an dem weißen Knickfalz in der Gegend des Zungenfußes. Das ist auch eine Möglichkeit, wie man Störung beheben kann , ohne gleich alles neu zu machen. Natürlich ist das nicht optimal, weil hier die Kunstsstoffdecklage nicht gleichmäßig auf das Leder drückt und somit das Ventil etwas ungleich öffnen kan (und wird) aber das sind dan auch Effekte, die nur im leisesten PPP Bereich und nur ganz zum Tonbeginn zu hören ist. Und auch hier ist dann immer die Frage: ist der Effekt so schlimm, dass man es sofort und auf der Setlle korrekt beheben muss, oder kann man damit leben. Ich vermute zweiteres ist der Fall... denn es wurde vemtlich noch nicht mal im Spielbetrieb gemerkt, wie sich das auswirkt.
-> Dann ist alles in Ordnung!

Ich handle hier immer nach dem Motto: Strebe nach dem Perfekten aber verliere dabei nie das Augenmaß und das sinnvolle aus den Augen und setze das realistische um! ;)
 
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Hallo .
Noch mal ein kleiner Nachtrag.
So, jetzt habe ich doch mal die Stimmstöcke auf der Bassseite ausgebaut. Ich habe dann mal in jede Kanzelle hineingeleuchtet und hineingesehen, nichts auffällig m.E.. Dann habe ich die weit abstehenden Lederventile, wie Cantulia schrieb, vorsichtig in die andere Richtung aufgerollt. Die liegen jetzt wieder etwas besser auf.
Dann habe ich alle Töne der Reihe nach angeblasen-, bzw. angesaugt. Alle Töne kommen, manche etwas träge, aber sie erklingen. Ob die Töne der jeweiligen Stimmplatte jeweils gleich klingen ist schwer zu sagen.
Aber etwas anderes habe ich entdeckt. Eine Stimmplatte auf dem kleineren Stimmstock wackelt und schnarrt. Das Wachs drum herum ist gerissen.:mad: Wird nicht allzu lange dauern bis sie den Stimmstock verlässt.
Also werde ich die Cantus demnächst doch zur Reparatur bringen. Nicht jetzt, denn ich habe keine Lust mich bei den Temperaturen 200km über die eisigen Strassen Norwegens zu begeben. Aber der Frühling kommt ja bald.:cool::D
Schöne Grüße
Eric
 
Salut Eric,
falls es sich nur um die eine Stimmplatte handelt, kannst Du die, falls ein kleiner Lötkolben im Haus, relativ problemlos selber wieder befestigen. Messer über Flamme erwärmt geht auch. Eigentlich keine heikle Angelegenheit. Wenn jedoch das Wachs insgesamt Alterungserscheinungen, Risse bzw. Brüchigkeit aufweist wäre über eine komplette Überholung der Stimmplatten mit Zungenlegen/Ventilierung und neu Einwachsen nachzudenken.

Gruß
Roland
 
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Wenn jedoch das Wachs insgesamt Alterungserscheinungen, Risse bzw. Brüchigkeit aufweist

... eine lose Stimmplatte... das kann natürlich auch einiges erklären. Mit losen Stimmplatten hatte ich eigentlich gar nicht gerechnet, weil ich aus unerklärlichen Gründen von ordentlchem Wachs ausgegangen bin... aber damit sind Missstimmungen locker möglich.

Die kann man klar erstmal wieder fixieren, wie Cantulia beschrieben hat. Aber das Wachs wird nicht nur lokal bei einer Stimmplatte brüchig... wenn eine Lose ist, wegen hartem Wachs, dann ist das Wachs insgesamt hart und spröde. Ich fürchte hier ist erstmal eine Runde neu einwachsen angesagt. Aber dann dürfte die Stimmung auch wieder sauber sein und lange halten:great:
 
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Aber etwas anderes habe ich entdeckt. Eine Stimmplatte auf dem kleineren Stimmstock wackelt und schnarrt. Das Wachs drum herum ist gerissen.:mad: Wird nicht allzu lange dauern bis sie den Stimmstock verlässt.
Also werde ich die Cantus demnächst doch zur Reparatur bringen. Nicht jetzt, denn ich habe keine Lust mich bei den Temperaturen 200km über die eisigen Strassen Norwegens zu begeben. Aber der Frühling kommt ja bald.:cool::D
Schöne Grüße
Eric
Eine lose Stimmplatte führt mitunter genau zu dem Phänomen, dass der Ton mal total daneben ist, dann mal wieder passt, je nachdem wie gut sie gerade durch kräftiges Spiel auf Druck an den Stimmstock gepresst wurde oder durch Spiel auf Zug und Bewegungen gelockert. Bisweilen ist noch eine Sirren zu hören, das den Geräuschen eines nicht gut arbeitenden Ventils ähnelt (letzteres kann auch eine schwankende Stimmung hervorrufen, aberhäfig nicht so intensiv, wie bei einer losen Platte).

Auf keinen Fall in dem Zustand stimmen, da stimmt man sich und vor allem die Stimmzunge tot. Das kann so die Stimmung nicht halten.

Und wenn das bei einer Platte schon so ist, dann solltest du sämtliche Platten neu ventilieren und wachsen lassen. Es ist zu erwarten, dass das gesamte Wachs schon zu spröde ist. Bei deiner Cantus sollte sich das auf jeden Fall lohnen.

Zur Überbrückung für kurze Zeit ist der Tipp von @cantulia super.

Gruß und viel Spaß mit dem wundervollen Instrument,
Tobias
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergänzung:
@maxito Ein russischer HZIM meinte mal zu mir, dass das bei älteren Weltmeisterinstrumenten fast üblich sei, dass das Wachs oberflächlich noch gut aussähe, aber schon zu hart wäre udn die Stimmplatten spiel hätten (Ist bei meiner "Bastel-/Reparaturlern-" Weltmeister Serie 90 auch so, die ist allerdings deutlich älter als es die Cantus sein kann). Vielleicht erklärt es das.
 
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dass das bei älteren Weltmeisterinstrumenten fast üblich sei, dass das Wachs oberflächlich noch gut aussähe, aber schon zu hart wäre udn die Stimmplatten spiel hätten

Das gilt eigentlich für alle Wachse. ich erlebe es immer wieder, dass das Wachs erstmal recht gut aussieht, aber das Akko dann irgendwelche merkwürdigen Geräusche macht.

Am einfachsten ist es , wenn irgend ein Klirren im Ton zu hören ist. Dann ist der Fall klar und man braucht nur mit der Lupe die Ränder der Stimmplatten abzusuchen - irgendwo findet man dann eine, wo das Wachs einen Spalt zur Stimmplatte gebildet hat. Und spätestens dann ist ganz klar: das Wachs ist insgesamt fällig! Leider sieht man diese kleinen Spalte meist nur mit der Lupe und mit scharfem Auge, wenn man danach sucht. Oberflächlich betrachtet sieht das oft noch gut aus und selbst wenn man mit dem Fingernagel dran kratzt scheint das noch einigermaßen weich zu sein

Bei Weltmeister sagte man bishlang so ca. 15 bis 20 Jahre, dann wird s spannend mit dem Wachs. Bei Hohner liegt der Schnitt etwas höher, aber irgendwann kommts auch. Das Ganze ist leider ein statistischer Wert - d.h. es gibt auch etliche Instrumente, bei denen das Wachs auch nach 40 Jahren noch gut hält. Aber Garantie gibts halt keine dafür!

Aber im vorliegenden Fall hatte ich die Ventile im Verdacht und aus irgendwelchen Gründen das Wachs außen vor gelassen.

Übergangsweise würde ich die Stimmplatte auch mit dem heißen Messer wieder festpinnen und dann in absehbarer Zeit die Stimmplatten neu einwachsen lassen.

Bei der Gelegenheit würde ich auf alle Fälle auch die Ventile neu belegen lassen, auch wenn die noch gut aussehen. Man tut sich meist nichts gutes damit, die drauf zu lassen. Erstens kann man die Stimmplatten nicht sauber waschen und hat somit immer irgendwelche Wachsbrösel, die dann in der Kiste rumgeistern... und sich irgendwann immer in der Stimmplatte verkeilen wollen. Und zweitens ists meist so, wenn das Wachs am Ende ist, dann ist auch der Ventilkleber nicht mehr zähelatisch sondern schon spröd bis hart und die Ventile sind dann recht empfindlich und haben dann eine verstärkte Neigung sich zu verabschieden. Drum wenn neu einwachsen, dann immer auch die Ventile neu belegen lassen - dann hat man wieder für Jahrzehnte Ruhe!
 
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Moin.

Danke Euch für die schnellen und guten Antworten.
Darauf die Stimmplatte mit Messer oder Lötkolben erstmal zu fixieren wäre ich echt nicht gekommen.:great:
Ich hatte mir schon Gedanken gemacht wie ich die kurzfristig wieder fest kriege.

Naja, das Wachs an mindestens diesem Stimmstock ist insgesamt brüchig. Das war nur nicht so einfach zu sehen, da die "schlechte" Seite durch den größeren Stimmstock verdeckt wurde.

Habe dann gestern doch noch mit der Akkordeonwerkstatt telefoniert. Ich werde die Cantus wohl runderneuern lassen. Nach Werkstattangabe bin ich bei Erneuerung des gesamten Wachses und Komplettstimmung mit ca. 1.000,-€ dabei. Ob die Erneuerung der Ventile dabei ist muss ich noch abklären. Aber da ich die Cantus jetzt (veränderbar:D) zu meinem letzten Akkordeon erklärt habe, denke ich daß sich das lohnt. Mit Kaufsumme lande ich dann bei etwa 2.000,-€.
Es ist auch nicht leicht hier jemanden zu finden der ein Akkordeon reparieren kann. Habe neulich im Radio gehört dass es bei etwa einer halben Million Pianos im Land nur etwa 70 Klavierstimmer gibt. Da wird es bei Akkordeons bestimmt nicht besser sein.

Vielleicht bringe ich sie nächste Woche weg. Das einzige dass mir jetzt schon nicht gefällt ist, dass ich dann eine Weile auf sie verzichten muss:rolleyes:.

Schöne Grüße
Eric
 
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