Mixing for noobs?

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Moin zusammen!

Ich mache seit vielen Jahren Homerecording und bin Gitarrist in einer Metal-Band. Zuhause benutze ich schon seit langem Reaper als DAW und diverse VST-Plugins für Amp/Cab-Simulation (statt aufwendig den Amp zu mikrofonieren) und Drums (Ezdrummer). Soweit alles gut, aber eigentlich würde ich mich gerne auch mal damit beschäftigen, wie man halbwegs erfolgreich abmischt.

Ich habe schon etliche Videos gesehen, wo gezielt mit EQs gearbeitet wurde und frage mich immer: woher wissen die so genau, an welchen Stellen man wie ansetzen muss. Was würdet Ihr mir empfehlen, um mich halbwegs gezielt in dieses Thema einzuarbeiten?

Besten Dank im Voraus!
 
Eigenschaft
 
@mjmueller deutet es ja schon an, das lässt sich jetzt nicht in ein paar Forenposts zusammenfassen, also wird das jetzt ein Thread mit Lektüreempfehlungen ;).

Bezogen auf dein Genre hat mir http://www.systematicproductions.com/mixing-guide.htm das ziemlich gut gefallen, kann ich also empfehlen.
 
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Erst einmal danke für die ersten Tipps - klar, Lektüre ist schwer in Ordnung. Irgendwie muss man ja anfangen und ich denke mal, die ganzen Tutorials bei YT sind immer mehr so Einzelausschnitte.

Gegen englische Sachen habe ich auch nichts, aber für ein PDF 25$ zahlen? Sollte schon auf meinem Kindle laufen und bei Amazon gibt's das leider nicht, schade...
 
ich kenne das Werk nicht - aber 25€ für fundierte Information können eine ser gute Investition sein.
Gerade in diesem Umfeld gibt es ein Übermass an Leuten, die sich berufen fühlen ;)
Im Extremfall sind das dann anstrengend zu lesende Allgemeinplätze, die zwar nichts oder wenig gekostet haben, dafür Zeit und Nerven verschwenden.

Ich hatte selbst mal ein ähnliches Erlebnis, wo ich für die Demo einer Entwicklerversion 500 Märker für 1 Monat Testzeit bezahlt habe. Nach landläufiger Meinung krank...
Das war dermassen gut strukturiert und aufbereitet (Dokumentation), dass ich gleichzeitig noch ein zusätzliches Fachgebiet 'mitgelernt' habe. Die beste Investition ever...
 
Die Basics vermittelt dieses Buch ganz gut, finde ich:

https://www.amazon.de/Mixing-Secrets-Perfektes-Homestudio-Anwendungen/dp/3826691792/

Die 3 Grundpfeiler des Abmischens sind:

- Leveling (häufig unterschätzt)
- EQing
- Kompression

Die 3 Dinge hängen auch miteinander zusammen. Mit Hall und Delays verfeinert man nur.

Auch Abmischen ist ein bisschen wie ein Instrument zu lernen. Man braucht Übung und das "genaue Hinhören" muss man auch erst lernen.

Um es gleich vorweg zu nehmen:
Ich empfehle hauptsächlich subtraktives EQing und mindestens ein Element im Mix, das weitgehend frei von EQ bleibt (das, welchem man die Priorität gibt, z.B. Leadvocals). Von Korrekturen abgesehen (die gehören zur Mix Vorbereitung).
Was viele nicht wissen ist, dass EQs nicht nur in die Frequenzverteilung eingreifen, sondern den Klang färben (Phasenverschmieren, Nachschwingen, Überschwingen). Auch Linear-Phase EQs färben den Sound.
Und ich empfehle auch, sich intensiv mit Lautstärke Automation zu beschäftigen und sich darin zu trainieren, das richtige Maß an Kompression zu finden. Heutzutage wird teilweise so heftig überkomprimiert, gerade im Amateur / Semi-Profi Bereich, dass am Ende alles tot ist.
Weniger ist mehr. Mit jedem Effekt kann man was versauen. Mixing ist ein bisschen wie Kochen. Man braucht gute Zutaten und geeignete Gewürze, und dann bleibt noch die Frage wie man das alles zusammen wurstet und in welchem Maß man die Gewürze einbringt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegen englische Sachen habe ich auch nichts, aber für ein PDF 25$ zahlen? Sollte schon auf meinem Kindle laufen und bei Amazon gibt's das leider nicht, schade...

Ich bin da ganz bei @Telefunky. 25$ sind natürlich irgendwie viel für eine PDF. Gemessen an dem, was ich da raus ziehen konnte ist das aber schlicht und ergreifend gar nichts. Das Ding ist gut zu lesen, nicht trocken und informativ. Speziell für den Einstieg empfinde ich es als sinnvoll, weil Dinge einfach konkret beschrieben werden und man diese somit auf seine eigenen Projekte direkt übertragen kann. Den Rest muss man halt selber wissen, ich fand es jedenfalls sinnvoller als Youtubetutorial XY ;).
 
Hallo,

Was würdet Ihr mir empfehlen, um mich halbwegs gezielt in dieses Thema einzuarbeiten?

...wie schon mehrfach gesagt, nebst Lesen ist auch viel Hören und Ausprobieren angesagt, das ist wie das Üben mit einem Instrument. Ich würde vielleicht noch hinzufügen wollen: Schon bei der Aufnahme den bestmöglichen Klang einfangen - je weniger man nachher "reparieren" muß, desto besser. Lieber also mehr Zeit für genaue Mikrofonpositionierung aufwenden als sich nachher ärgern :)
Im Songarrangement aufräumen - "Konkurrenz um die Frequenz" später mit dem EQ auszugleichen, ist was für Männer ohne Nerven ;)
Und, man kann es nicht oft genug sagen, bei einem EQ kann man die Regler auch runterziehen... :D

Viele Grüße
Klaus
 
sinnvoller als Youtubetutorial XY ;).
Youtube Tutorials am besten gleich aus dem Kopf schlagen. 90% davon ist Schrott und Wichtigtuerei.
Seiten wie "delamar" sind auch mit Vorsicht zu genießen. Was ich empfehlen kann ist z.B.:

www.soundonsound.com

Und statt einem YT Tutorial lieber mal ein Interview mit einem der "großen" Mixing Engineers anschauen ;)

Und, man kann es nicht oft genug sagen, bei einem EQ kann man die Regler auch runterziehen... :D
:juhuu:
 
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Mal ne Zusatzfrage:
Für wie wichtig erachtet Ihr genretypische Regeln/Empfehlungen/Erfahrungen in diesem Kontext?
Geht es erst um die Grundlagen und der Rest ist dann so eine Art Spezialisierung?
Oder sind schon bei grundlegenden Sachen wie Aufnahme, EQ-Einstellungen, Effekte genretypische Sachen zu beachten?

Oder andersrum: Kann jemand, der eher im Bereich Rock/Pop/Reggae unterwegs ist (der TE kommt ja aus dem Bereich Metal) den gleichen Tipps und links folgen, die hier gepostet werden?

x-Riff
 
Oder andersrum: Kann jemand, der eher im Bereich Rock/Pop/Reggae unterwegs ist (der TE kommt ja aus dem Bereich Metal) den gleichen Tipps und links folgen, die hier gepostet werden?
Ich würde sagen ja.
Letztlich geht es doch zunächst noch gar nicht so sehr um Spezialisierung, sondern ein Stück weit um die Grundlagen. Die sind bei allen Genres sehr ähnlich und lauten auf den Punkt gebracht: Hören lernen und Lernen, das Gehörte richtig zu bewerten/einzuordnen.

Es fällt natürlich leichter, wenn man direkt "seine" Sachen wiederfindet.
 
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Zusatz: Die Spezialisierung kommt ja durch die Erfahrung im jeweiligen Genre.

Kleine Anekdote: Ein Freund von mir produziert hauptberuflich elektronische Musik. Das halt mit einem Gewissen kommerziellen Erfolg, das Mastering gibt er zwar immer noch ab, aber ab davon ist der Begriff "Profi" wohl absolut zutreffend. Letztens hat er dann angefangen einen Rock/Metal Song zu schreiben und zu produzieren. Das Ergebnis klang dann erst einmal ziemlich dürftig worauf hin dann mein Telefon klingelte und ich relativ verzweifelt gefragt wurde was da schief läuft. Nach ungefähr einer Stunde und teils auch nur Detail Veränderungen wurde es schon wesentlich besser und jetzt ist er auf dem richtigen Weg.

Die Moral? Grundsätzlich ist es sicherlich absolut richtig, dass man die Grundlagen auf alles anwenden kann, aber nicht alles in jedem Genre funktioniert. Jeder hier würde wohl einen Elektro-Song anders mixen als einen Rock Song und mit den jeweiligen Instrumenten unterschiedlich umgehen. Deshalb finde ich es schon sinnvoll nach den Grundlagen auch unter Anderem Lektüre oder Videokurse oder so für das "eigene" Genre zu finden.

Man siehe sich nur an, wie z.b. Rick Rubin Slipknot soundlich verkackt hat während die ersten Selfmade Sachen einfach viel passender klingen...
 
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Auch wieder wahr @GI Peter Pan. Was meine puremix-Tipps betrifft, das geht dort tendenziell schon eher in deine Richtung, @x-Riff
 
Mal ne Zusatzfrage:
Für wie wichtig erachtet Ihr genretypische Regeln/Empfehlungen/Erfahrungen in diesem Kontext?
Geht es erst um die Grundlagen und der Rest ist dann so eine Art Spezialisierung?
Oder sind schon bei grundlegenden Sachen wie Aufnahme, EQ-Einstellungen, Effekte genretypische Sachen zu beachten?

Oder andersrum: Kann jemand, der eher im Bereich Rock/Pop/Reggae unterwegs ist (der TE kommt ja aus dem Bereich Metal) den gleichen Tipps und links folgen, die hier gepostet werden?

x-Riff
Ich hab z.B. einen relativ markanten Mixing Stil und Sound (und vielen gefällts). Der funktioniert bei Pop genau so wie bei Rock und Metal.

Vieles ist einfach Geschmackssache und es gibt keine pauschalen Regeln. Auch bei ein und dem selben Song können verschiedene Wege nach Rom führen und bei den "Großen" entscheidet der Produzent auf künstlerische Art, von wem er ein Album mischen lässt.
Bestes Beispiel: Andrew Scheps hat eines der neueren Metallica Alben abgemischt - Entscheidung von Rick Rubin, glaube ich. Viele Fans haben den Sound stark kritisiert und ich bin auch der Meinung, dass da nicht so ganz ein Schuh draus wird.

Einer der Haupt Trugschlüsse ist übrigens, dass man für härtere Gangarten und demzufolge einen härteren Sound stärker komprimieren müsste.
Das stimmt einfach nicht, weil man gerade mit EQing und Kompression viel Druck und Punch rausnehmen kann.
Andy Wallace z.B. (Nirvana - Nevermind uvm.) komprimiert sehr wenig und automatisiert dafür exzessiv Lautstärken. Und der ist bekannt und für seinen druckvollen und punchigen Sound.

Ach ja ... gute Aufnahmen machen ist übrigens der Schlüssel zum Erfolg. Denn Shit In -> Shit Out.
Das fängt schon beim Song und Arrangement an.
 
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ein sehr gutes "Lernportal" für die härtere Gangart wäre zb Nailthemix
Lernportal in Anführungszeichen, weil man dort auch selber gefordert wird, aktiv mitzumischen und alleine dadurch schon Praxis aufbauen kann und am Ende des Monats gibts dann die mehrstündige Lektion, wo der Profi (in dem Fall der der den Original Song gemischt hat) einem mal zeigt wo der Hase langläuft
Dazu gibt es dann auch noch das "Enhanced" Paket wo viele Grundlektionen im Detail präzise und genauestens erklärt werden
https://nailthemix.com/

Gerade für Metal, und dergleichen ist mir bis dato kein anderes Angebot mit einer ähnlichen hohen Qualität und Vielfalt bekannt
Bei Creative Live gibts noch einiges im Angebot für Musikproduktion, auch Grundlagen wie zb EQ Masterclass, Dynamics Masterclass, welche auch sehr KnowHow Konzentriert anbieten
http://creativelive.com/

Englisch muß man halt etwas können, sonst bringt das nix
 
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