Ich persönlich differenziere die Gitarristen da wie folgt:
Musiker = Jeder, der sein Instrument beherrscht! Meiner Meinung nach überwiegend studierte Musiker, die alles, was man Ihnen vorlegt auch spielen können. Egal welche Musikrichtung. Ein Musiker ist in meinen Augen ein Allrounder, der sowohl Noten lesen kann, diverse Techniken drauf hat und sehr gute musiktheoretische Kenntnisse hat.
Techniker = Jeder, der über ein gewisses Reportoir an Technik verfügt und diese auch präzise auf seinem Instrument umsetzen kann. Meiner Meinung nach sehr oft im Bereich Metal und Jazz vertreten. Diese Gruppe kann rasend schnell Scales & Licks rauf und runter nudeln, sweepen, tappen, usw. Klingt zwar aufgrund der Geschwindigkeit oder einer aufwendigen Technik sehr spektakulär (und sieht natürlich toll aus), ist jedoch völlig emotionslos. Eins aus meiner Sicht bestes Beispiel für einen hervorragenden Technikers ist der hier allseits beliebte Alexi Laiho. Ein ausgezeichneter Techniker! Allerdings verwendet er überwiegen Läufe und Scalen aus dem klassischen Sektor, die zwar geil klingen, sich aber ständig wiederholen und mir dann auch irgendwann auffn Sack gehen. Kann ich mir ne zeitlang anhören, aber dann reichts auch erstmal, da es dann irgendwann monoton wird und ich die Läufe z. T. schon in zig anderen Songs gehört habe. Summasummarum wird dem Hörer nicht wirklich was Neues geboten, sondern altbewährtes nur neu aufbereitet.
Künstler = Eine Symbiose aus Musiker und Techniker, jedoch mit dem Vorzug, dass dieser nicht nur stur nach Blatt spielen kann, sondern in der Lage ist, seine musikalischen Visionen auf seinem Instrument wiederzugeben. Das, wofür sich viele halten, aber die wenigsten sind! In meinen Augen muss ein Künstler nicht über aufwendige Techniken verfügen oder super schnell spielen könne. Hauptkriterium für mich hierbei ist: Berührt die Musik meine Seele? Hab da mal live ein "Solo" von Hermann Brood gesehen, wo er original mit einem einzigen Ton rumgeeiert hat. Im Kontext zu dem gesamten Stück klang das jedoch so geil, dass ich eine Gänsehaut bekommen hab.
Ein bekannteres Beispiel ist z. B. Keith Richards. Klar, moppert man ständig, dass er nur drei Griffe kann, aber er bringt damit 10x mehr mit zum Ausdruck, als z. B. ein Alexi Laiho. Als Beispiel für einen Künstler mit einer hervorragenden Technik würde ich einen Vai, Satriani oder Petrucci aufführen.
In diesem Sinne....Vogelspinne!
greetz
Borg