Nashville Tuning im Country?

Manu87
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Hi,

ich studiere Musikwissenschaft und hab derzeit an der Uni ein äußerst interessantes Seminar über Country. Mein Vorwissen in Sachen Country tendiert gegen null.
Demnächst muss ich ein Referat zum Nashville Sound halten. Bisher hab ich noch nicht großartig recherchiert und werde mich dabei größtenteils auf das Buch "Country Music" von Jocelyn R. Neal beziehen.
In dem Zusammenhang interessiert mich auch das Nashville Tuning für die Gitarre.
Hängt dieses Tuning mit dem sog. Nashville Sound als (scheinbar ziemlich schwammig definiertes) Country-Genre zusammen?
Ich findee im Internet irgendwie nur Infos darüber, wie man die Saiten stimmen muss, aber nichts über den Kontext, in dem das Nashville Tuning entstanden ist und benutzt wird.
 
Eigenschaft
 
das Tuning vereinfacht die Aufnahme von Akustikgitarren. Die tiefen 4 Saiten werden oktaviert, das Fehlen der Bassanteile macht den Sound transparenter und lässt das Instrument weniger "störend" in die Frequenzbereiche von Bass und Piano eindringen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Gitarrist die gewohnten Akkorde greifen und anschlagen kann und in seiner Spielweise nicht eingeschränkt ist; das Tuning ist nämlich abgesehen von der Oktavierung identisch mit dem Standardtuning.

Es handelt sich also nur um einen aufnahmetechnischen Kniff. Benannt nach den Studios, die das herausgefunden und angewandt haben.

Mit Country und dem speziellen Sound hat es eigentlich nichts zu tun. Die gleichen hellen Sounds bekommst du mit einer 12saitigen Gitarre und ich würde sagen, niemand empfindet 12saitige Gitarre als absolut Nashville-typisch.

Was Country und dein Studienreferat betrifft, musst du also wohl noch etwas weiter recherchieren... ;)
 
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Danke für die Info! :)
 
Hi Manu,
schade, dass Du so weit wegwohnst, würde Dir gerne mal meine Nashville-Tuning-Western vorstellen. Der Sound ist den anderen BluegrassInstrumenten angepasst, sprich der Mandoline, Banjo und Fiddle. Kein "B" dabei
 
Hi!
Als "Nashville Tuning" bezeichnet man sowohl..
die von Michum beschriebene Stimmung der Gitarre (E, A, D,- Saite werden oktaviert, manchmal auch die G-Saite).
eine Stimmung der Steel/Pedalsteel Guitar (E9-Tuning).

Das Letztere hat meiner Meinung nach mehr mit dem "Nashville Sound" zu tun, falls du die Auswirkung auf die Studioproduktionen meinst.

Gruß
 
Wirkt sich denn diese Art der Saitenbespannung event. negativ auf den Hals aus? Der Zug ist ja dann um einiges weniger, weil die Saiten dünner sind - richtig? Ich hätte Angst, dass sich da der Hals mit der Zeit verbiegt.
 
Wirkt sich denn diese Art der Saitenbespannung event. negativ auf den Hals aus? Der Zug ist ja dann um einiges weniger, weil die Saiten dünner sind - richtig? Ich hätte Angst, dass sich da der Hals mit der Zeit verbiegt.
hey,
ja, ich denke schon dass man den Hals dann anders einstellen muss. Aber der verbiegt sich nicht mit der Zeit, sondern sofort :) und das ist nicht negativ sondern normal.
Dafür hat jedes Stahlsaiten-Instrument den Halsspannstab eingebaut, an der Schraube soll man dann auch drehen, dafür ist sie schließlich da.

Du wirst das doch wahrscheinlich nur einmal für eine Gitarre einstellen und nicht ständig zwischen den Stimmungen wechseln und dafür alle Saiten austauschen; selbst das wär aber nur irrsinnig umständlich, nicht schädlich.

Kommt natürlich auch auf die Gitarre an, es gibt bestimmt auch derart mörderisch klobige Teile, denen der veränderte Saitenzug nichts ausmacht. Gleiches gilt für den Spieler :tongue:
 
Dann wär's eigentlich fast sinnvoll wenn man sich eine zweite, etwas billigere Gitarre zulegt, die dauerhaft mit dieser Bespannung versehen ist.
 
Leider sehe ich die Frage erst heute, will aber meine 2-Cents dazugeben: Die PSG hat eine andere Stimmung als eine El-Gitarre, ist aber dank Peterson heute leicht zu stimmen, incl. der Pedale und Levers > dies macht den (Nashville) Sound. Die Spielweise richtet sich nach dem Nashville Number-System, also 1 - 4 - 5, dabei ist 1 der "Key" of (bspw) C mit den anderen "Familenmitglieder und der Verwandschaft - also 7bener".
Hoffe dies hilft etwas weiter.
Grüsse. psgler
 
Dann wär's eigentlich fast sinnvoll wenn man sich eine zweite, etwas billigere Gitarre zulegt, die dauerhaft mit dieser Bespannung versehen ist.

wieso eine etwas billigere Gitarre ? Ist das spielen einer Nashville-Stimmung oder die Musikrichtung Country/Western/Folk, etc, minderwertiger ?
 
Kommt drauf an.... Ich kenne Studiocracks, die das Nashville Tuning als Doppelung nutzen und da wird das dann "nur" zugemischt. Dafür muss es tatsächlich keine vollmassive Adrirondak-Martin sein.

Abgesehen davon sind Gitarren vom Bracing her ja mehr oder weniger auf "normale" Tunings abgestimmt. Eine so krass andere Stimmung wird sowieso anders klingen, als Std-Stimmung, was ja auch Sinn und Zweck ist :D

Was ich zu bedenken geben würde: wenn ich mir nicht sicher bin, in wie weit die Spannung oder der Zug stärker wird, würde ich eher eine solide, gesperrte Decke nehmen. Ob das klanglich besser oder schlechter ist, liegt im Auge des Betrachters...oder im Ohre des Behörers :)
 

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