Neo Soul - Moll-Kadenz - ich möchte das auch können, wie am besten angehen?

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Joachim_H
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Hallo, liebe New Soul oder RnB Fans,

kann mir jemand sagen, wo es Tab-Material oder spezielle Bücher oder Workshops
zu dieser Art Spiel gibt.

Teilweise ist das Beispiel im Clip zu kompliziert oder zu schnell,
um es raushören oder abschauen zu können.

Welche Vorkenntnisse braucht man? Muß man erst ein Meister im Blues, Funk und Jazz sein, um sich ins New RnB Spiel zu vertiefen? Die drei benannten Stile sind denke ich Bestandteil "New Souls" - ich nenns einfach mal so.

Vielen Dank!
LG, Joachim
 
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EDIT: Könnte vieleicht der Titel des Threads, damit er nicht hier untergeht, mit dem Zusatz "NEO SOUL" angeführt werden.
Der Thread stand ja ursprünglich in der Soul-Ecke. DANKE.


Niemand da, der sich in der Stilistik etwas auskennt.

Natürlich werden einige denken - man sieht doch, wo der Typ auf dem Griffbrett hinlangt, und man kann's ja raushören.

Ich wollt vielmehr wissen, auf welchen Skalen gründet das Soloplay.
Welche Akkorde und Voicings passen, habe ich schon teilweise selbst geblickt.
Nimmt man z.B. normale Dur Skalen, um sich innerhalb von 9er, 7er, 11er usw. Voicings zu bewegen?
Was muß man halt genau üben, um in dem Stil schnell Erfolge zu erreichen.

LG, Joachim
 
Die Akkordfolge lautet wie folgt:

Am7 - Dm7 - E7#9

Mit einigen Variationen wie Am9 oder E7#9#5.

Wie man über die Akkorde so Zerlegungen macht, kann man sich im Wesen bei Hendrix (zB. Little Wing) abkupfern.

Der Typ spielt darüber im munteren Wechsel ungefähr folgende Singlenote-Lines
Amoll Pentatonik (über alles)
A Blues (A moll penta plus b5)
A dorisch über Amoll
D dorisch über Dm
A-harmonisch moll über E7 oder auch
E alteriert über E7

Kannst Du mit diesen Infos etwas anfangen?

beste Grüße
 
Hallo, Christoph,

ich dank Dir fürs Reinschauen und die :) Aufschlüssung der Skalen im Demo Clip.
Bisher habe ich mich nur mit Dur und Moll beschäftigt, wäre also nicht wirkich in der Lage gewesen,
die Eigenheiten der hier verwendeten Skalen zu erkennen.:gruebel:

"Am7 - Dm7 - E7#9"
Diese 3 laufen mir bei der Stilrichtung ständig über der Weg - und ich liebe das Voicing.
Habe ohnehin das Gefühl, daß im Neo Soul oder RnB häufig mit Schönfärberakkorden
"gevoict" wird.:D Naja, deshalb ziehts mich ja so in den Bann.
Man findet wenig Anschauungsmaterial in der Stilistik, was mich eigentlich wundert.
Wahrscheinlich, weil die Parallele zum Smooth Jazz sehr nahe liegt.
Könnte man da auch mal schauen, wie man die Gitarre stiltypisch einsetzt?

Vielen Dank, mit den erweiterten Skalen werde ich mich näher beschäftigen.
LG, Joachim
 
Die Stilistik bzw. die Akkorde und das Skalenmaterial kommen aus dem Jazz und dem (jazzigen) Blues. Ein Mollblues zB. beinhaltet genau diese Akkorde. Wenn es Dich interessiert, Dein Spiel mit so Zeug aus der jazzigen Ecke zu würzen, kann ich Dir zwei Buchempfehlungen geben.

1. Robben Ford - The Blues and Beyond
2. Michael Sagmeister - Jazzgitarre

Insbesondere das Sagmeister-Buch ist heftiger Tobak, wenn man sich damit zum ersten Mal beschäftigt, aber ich denke es lohnt, sich da durchzubeissen. Gut angelegtes Geld...
 
Ich kenne einige Gitarristen, deren Sound groovy und soulig ist.
Das wäre Wes Montgomery, George Benson und

Jairus Mozee - der folgende Clip - das ist er.


Einfach genial, was er da spielt. Klingt sehr nach einem Stück von Wes Montgomery.

Vom Sagmeister Buch habe ich schon gehört, daß es heavy ist.:eek:
Naja, viel Wert lege ich beim Spiel auf eine groovige sowie soulige Komponente,
um das Ganze einzugrenzen. Ich bin auch eher Späteinsteiger auf der Gitarre und den ganzen Kosmos
des Gitarrenspiels werde ich eh nicht in mich aufsaugen können mit meinen begrenzten Möglichkeiten.
Ich denke, für das gezeigte im Clip wirds schon reichen.:)

Wobei ich mich immer etwas schwer tue - das ist Solospiel.:confused:
Funky Groove und Shuffelplay geht mir komischerweise leicht von der Hand.
Beides zu verbinden, ist eine echte Herausforderung. Innerhalb der Moll 7 Akkorde habe ich da schon große Fortschritte gemacht.:)
 
Salut!

Puh, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich versuche dir mal alles zu erzählen was ich zu dem Thema weiß.

Aaaaalso,

Ich bin irgendwann auch über die Videos von Jairus Mozee gestolpert und das hat mich schon mega beeindruckt was ich da gesehen/gehört habe.
Ich habe mehrere Jahre in der BigBand meiner ehemaligen Schule gespielt, somit bin ich über etliche Jazzakkorde gestolpert. Das ist eine gute Basis!
Wie Jairus Mozee in einem Video sagt, er weiß was er spielt und er kennt die Akkorde. Und das sind eine Menge! Das CAGED-System ist eine gute Methode um damit anzufangen. (einfach mal googeln, ist nicht so schwer zu verstehen).
Dann hilft es speziell Jazzakkorde zu lernen, die Basicakkorde sind da "moll7", "maj7", "dominant7", "m9" und "7/9".
Jetzt wird es spannend. Um noch etwas Flavour in die ganze Geschichte zu bringen, schmeißen wir sogenannte "Extensions" rein. Dazu nehmen wir einen Basicakkord wie zum Beispiel den dominant 7 (oder einfach 7) und alterieren die None (b9 oder #9). Je nach Melodieführung oder "Voiceleading" (da empfehle ich Dave Weiner's Riff Of The Week-Videos zum Thema Voiceleading oder Melodic Voiceleading, er erklärt sehr gut und einfach was damit gemeint ist).
Hier mal ein paar geläufige Jazz/RnB-Akkorde (mit und ohne Extensions) [ich nehme mal den Grundton 'A' für jeden Akkordtyp]

Am7 - Amaj7 - Amaj9 - Am9 - Am11 - A7 - A7#5 - A13 - A9 - A7#9 - A7b9 - Am7b5 - Adim(7) -

So, das sollte erstmal an Akkorden reichen. Lerne diese Akkordtypen (Grundton 6. und 5. Saite) und wo genau welches Interval liegt. Bei den moll7-Akkorden mit Grundton 6. Saite musst du beachten, dass Jazzer die Quinte nicht mitspielen (was in vielen anderen Fällen auch so ist).

Als nächsten Schritt würde ich die Stufenakkorde nennen. Falls du es noch nicht wissen solltest, hier einmal die Stufenakkorde in einer Durtonleiter (harmonisierte Durtonleiter) [Grundton C]

I=dur, II=moll, III=moll, IV=dur, V=dur, VI=moll, VII=vermindert

Um eine Molltonleiter zu harmonisieren (um auf das Ursprungsthema zurückzukommen) fängst du bei der VI-Stufe an (da liegt die parallele Molltonart von C, also a-Moll) und gehst von da aus exakt die nächsten 7. Stufen durch, die Reihenfolge ist dann moll, vermindert, dur, moll, moll, dur, dur.

In der Progression aus dem Video spielt der "Dude" auf der 5.Stufe statt einem Mollakkord einen Durakkord, einen E7#9 um genau zu sein. Dadurch wird der Zug zum Anfangsakkord verstärkt, denn die große Terz dieses Akkordes liegt nur einen Halbton unter dem Grundton des Anfangsakkordes (Amoll7). Die #9 ist in diesem Fall ein kleiner Farbspritzer, siehe Extensions.

Es macht Sinn sich anfangs mit den Stufen zu beschäftigen, wenn du eine Progression in Cmaj(7) schreibst, weißt du nämlich genau welche Akkordtypen du spielen kannst ohne "falsch" zu klingen.

Hier mal eine kleine Durprogression: Emaj7 - Amaj7 - B11

Um einmal die Stufen von eben zu verdeutlichen, E ist die I, auf der IV folgt ein Dur-Akkord, ebenso auf der V. Da die "normalen" Durgriffe hier zu primitiv und geschmacklos klingen würden, bringen wir ein bisschen "spice" rein. Klingt gleich viel schöner, probier's mal aus! ;)

Was auch interessant klingt: sogenannte "Passing-Chords". Zum Beispiel von Stufe IV zu V, einen verminderten Akkord zwischen die beiden Akkorde zu spielen, Beispiel in A: Dmaj7 - D#dim - E11 und dann zu Amaj7 oder maj9 auflösen ;)

Und noch ein kleines Schmankerl, um die nötige Portion RnB-Flavour zu bringen: Verzierungen!
Hier einfach munter mit Hammer-Ons und Pull-Offs den liegenden Akkord mit den dir noch zur Verfügung stehenden Finger verzieren, Beispiel:
Em7 (Grundton 5. Saite) : Akkord anschlagen, mit dem kleinen Finger im 10. Bund h-Saite hammern, Akkord klingen lassen, 7. Bund e-Saite anschlagen, Akkord weiter klingen lassen, vom 7. Bund auf den 9. Bund (g-Saite) hammern (Septime zur Oktave) und zurück. Nur mal eine kleine Spielerei ;)
Was auch nett klingt ist, wenn du in Akkorde slidest, entweder von einem Halbton drunter hochsliden oder Halbton drüber runtersliden, ich bevorzuge die erstere Variante - manchmal ist Letzteres auch ganz gut :)

Und hier noch einmal ein paar Hörtipps, meine persönlichen RnB-Perlen:

Marques Houston (ganz großer Sänger und RnB-Artist, mein persönlicher Favourite)
* da empfehle ich sein erstes Album 'MH', da gibt's Tonnenweise Songs mit geilen Gitarren, Pop That Booty, Clubbin' oder That Girl empfehle ich dir da. Grass Is Greener hat auch ein wundervolles Gitarrenriff (Gmaj7 - F#m7 Em7 - F#m7 - Bm7)
*'Naked' ist auch ein gutes Album, diesmal mit mehr Pianoanteilen - aber "Always & Forever" ist es Wert! Die Gitarre zu dem Track hat übrigens besagter Jairus Mozee eingespielt ;)

Trey Songz
*'I Gotta Make It' ist ein fabelhaftes Album. Da hört man eine Menge Soul-Einflüsse heraus, schön erdig, roh und dreckig. 'I Gotta Go', 'Make Love Tonight' und 'Kinda Lovin'' sind da meine Lieblinge. Aber das ganze Album strotzt nur so vor RnB-Progressionen, einfach mal komplett durchhören und die Akkorde der Klavierparts lernen,

Robin Thicke
*Da empfehle ich 'The Evolution Of Robin Thicke', gutes Album mit viel Akustikgitarre und geilen Songs. Der Opener 'Got 2 be Down' ist ein gutes Beispiel, 'Lost Without You' oder 'Ask Myself' haben auch große Gitarrenparts.

Ansonsten mal hier und da in die Charts hören (auch Altes), zB 'Miss California' von Dante Thomas, ganze 3 Akkorde, etwas RnB-mäßig angehaucht. Oder 'Bump Bump Bump' von B2K, ganze 2 Akkorde, RnB-mäßig verziert.

Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Post helfen, bei Fragen: Her damit! ;)

Beste Grüße! Peace!
 
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Hallo, HEAVYGROG!

Mit soviel :eek: Input habe ich überhaupt nicht gerechnet.
Wahnsinn, ich bin echt baff - lieben Dank für die ausführliche Beschreibung des Themas und die Hörvorschläge.:great:
Hab das gleich mal als Nachschlagewerk auf Papier gebannt.

Emaj7 - Amaj7 - B11
Direkt ausprobiert - klingt richtig gediegen. Und der 11er war mir neu.;)

Die Basisakkorde sind mir geläufig, auch das Verzieren mit Hammer-ons, Pull-offs sowie RnB-Anschlagmuster inkl. funky-Ghostnotes. Also das Feeling für eine 08/15 RnB Nummer ist da, behaupte ich mal frech.:)
Es ist auch klasse, was mit den Basisakkorden möglich ist. Da gibts ja 100derte Variationen an Groove und Chordpatterns + Verzierungen. Ich finde jedesmal was neues - macht Riesenspaß.:p

Danke auch für den Slide Tipp - den sollte ich öfter mit einbauen, aber eins nach dem anderen.

Schön, daß es wenigstens ein paar RnB und Soul Jünger an der Gitarre gibt. Vieles spielt sich auf dem Piano oder Keyboard ab - da finde ich zumindest die meistens Lehrkurse und Clips auf YOUTUBE. Naja, in Sachen Voicings ist da auch mehr drin, zugegeben.
Ich höre schon seit etwa 20 Jahren Black Music querbeet, hatte zwischendurch eine längere Country oder eben Twang Phase :D.
Nojo, jetzt bin ich wieder verstärkt im RnB gelandet. Und in der Play-alone-Situation kommt der Stoff einfach nur geil rüber.
Mein Amp scheint den Sound auch mehr zu mögen, habe ich das Gefühl - es ist ein 65 Princeton Reverb RI, und macht nicht soviel Lärm.

Jairus Mozee war das erste, was ich zu dem Stil finden konnte. Gut, daß es ihn gibt, sonst hätte ich nichts zum Abglotzen.:D
Curtis Mayfield spielt auch Gitarre - eher Funk, aber er ist ein grandioser Komponist in dem Genre.
Man findet ständig seine Grooves und Layers in Rap und G-Funk Tracks wieder. Gospel wird auch des öfteren als Ursprung bezeichnet, aber ich habe die Verbindung zum RnB noch nicht wirklich erforscht.

Die Hörtipps - da kenne ich nunmal garnichts von - das ist mir jetzt peinlich.


Keith finde ich klasse - in diesem Track ist das Duett fantastic. Die Nummer ist zum Solieren bestimmt zu ruhig.:)
Die Atmosphäre ist toll.


Klasse Verbindung_Soul und Hip Hop.

http://www.youtube.com/watch?v=8FzV21Lqd3A&feature=related
sehr cooles Voicing - die mag ich ganz besonders. Naja, ich habe ne Menge jazzy Hip Hop hier in der Sammlung.

Was ich noch als wertig in dem Stil empfinde, wäre: D'Angelo ("Brown Sugar" mal als Track hervorzuheben), Jill Scott, Maxwell, Choklate, Vivian Green, Erikya Badu, einiges von Joe, Brand New Heavies, Anthony Hamilton, Janet Jackson (die chilligen deep smooth Tracks - ja, das hat sie echt drauf), Ruff Endz, Inkognito, Charlie Wilson, R. Kelly (ja, ein paar Tracks schon), Curtis Mayfield, John Legend, Alicia Keys, G-Funk allgemein (da sind immer ein paar tolle Grooves und Voicings zu hören der coolen Art, wie z.B. bei "A tribe called quest" oder "Mc Solaar" und "Pete Rock").
Es gibt noch unzählige mehr aufzuzählen............................
Material hätte ich massig da.:) Aber die Sologitarre ist da immer rar gesät. Schade.

Ich muß mal zum Ende kommen.:)
LG, Joachim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Direkt ausprobiert - klingt richtig gediegen. Und der 11er war mir neu.;)
Klingt gut ne? :) Ich habe den 11er anfangs als Slashcord gesehen, in diesem Fall A-Dur/B, später hab ich auf einem Leadsheet dann herausgefunden dass man dieses Voicing auch als 11er bezeichnet. Was auch nett klingt ist wenn du die Quarte (bzw die 11) einen Halbton zur Terz erniedrigst. Kriegt einen netten melodischen Touch. ;)


Schön, daß es wenigstens ein paar RnB und Soul Jünger an der Gitarre gibt.
Finde ich auch! Ist für meinen Geschmack alles zu metal-lastig, mir dreht sich jedes Mal der Magen um, wenn ich Zakk Wylde oder die beiden Typen von Avenged Sevenfold auf dem Cover irgendeines Gitarrenmagazins finde. Nichts für Ungut.[/QUOTE]

Ich höre schon seit etwa 20 Jahren Black Music querbeet
Wow, ein lustiger Vergleich wenn ich mir vorstelle dass ich 21 Jahre alt bin :D



Die Hörtipps - da kenne ich nunmal garnichts von - das ist mir jetzt peinlich.
Man lernt nie aus ;) Ich bin auch über meinen (noch jüngeren) Bruder auf diese Schiene gekommen. Etwa zur gleichen Zeit das Jairus Mozee-Video gesehen und dann die Musik entdeckt. Deine Vorschläge werde ich mir auch reihum anhören, danke schonmal dafür! :)

Aber die Sologitarre ist da immer rar gesät. Schade.

Das stimmt leider. Um nochmal anzuknüpfen bezüglich des Solospiels etc... Es hilft die Modi mit Grundton 3. Saite zu lernen. Bleiben wir bei der Progression in Emaj7. Da dann je nach Geschmack mit E-Lydisch oder E-Ionisch als Ausgangsskala anfangen und das "Netz" über's Griffbrett "spannen". Man kann auch beide Töne, die reine 4 und #4, verwenden (#4 als passing tone zur Quinte oder so). Würde ich dann wie folgt machen: Akkord anschlagen, evtl verzieren, dann schauen wo meine Finger liegen (in dem Fall Emaj7, Grundton 5. Saite), dann zB vom 7 auf den 9 Bund (e-Saite) hammern, Pull-Off zurück und auf der h-Saite vom 8 in den 9 Bund sliden (sehr beliebt, von der Moll- in die Durterz hinein), wieder 7 Bund e-Saite anschlagen, direkt danach die maj7 (8. Bund g-Saite) - klingt sehr interessant (als absteigendes Interval eine kleine Sexte oder #5). Somit hättest du schon schön den Akkord "outlined", danach den Amaj7 anschlagen. Die maj7 vom Emaj7-Akkord leitet dann schon hervorragend zur Quinte des Amaj7 hin. Und dann darfst du wieder kreativ werden ;) Auch kleine Läufe sind cool, zB würde sich bei dem Amaj7 diese Skala anbieten: 4 + 6 Bund g-Saite, 4+5+7 auf h- & e-Saite, nichts anderes als B-Mixolydisch (Dur-Tonleiter mit kleiner Septime) und so weiter und so weiter ;) Ich hoffe du entdeckst für dich noch einige Schmankerl.

Beste Grüße.
 
N'Abend,

CAGED und 7-Stufenakkord habe ich kapiert - war kein großer Akt.
Das bringt mich echt weiter.:great:

Die Theorie im letzten Absatz muß ich aber länger verdauen. Bisher habe ich die Voicings nach Gehör verbunden oder Extensions addiert, wußte also nicht, was genau ich da spiele - Hauptsache, es klang gut. Zu verstehen, was ich da mache, würde ich dann doch gerne mal wissen.:)
Lydisch oder Ionisch - :gruebel: ok, ich habe Nachholbedarf. Blues Mixolydisch sagt mir was.....ich experimentiere, was paßt.

Ich mag schon keine normalen Dur oder Moll Akkorde mehr spielen :rofl: Die klingen so langweilig im Vergleich zu den Erweiterungen.

ZITAT: "Klingt gut ne? Ich habe den 11er anfangs als Slashcord gesehen, in diesem Fall A-Dur/B, später hab ich auf einem Leadsheet dann herausgefunden dass man dieses Voicing auch als 11er bezeichnet. Was auch nett klingt ist wenn du die Quarte (bzw die 11) einen Halbton zur Terz erniedrigst. Kriegt einen netten melodischen Touch."

In meinem Skalenbuch steht er nicht drin:D, im Web oft nur eine Position, was ja nicht sein kann.
"Einen Halbton zur Terz vermindern" - Ich merk schon, da geht was. Also das Thema scheint unerschöpflich.

Hier noch ein Link zum NEO SOUL RADIO, damit Du auf dem laufenden bleibst.:)
http://www.lastfm.de/listen/globaltags/Neo-Soul

SToff habe ich nun genug durchzuackern. Könnte für ein Leben reichen, oder?:)
Lieben Dank für die Starthilfe. Melde mich, wenn weitere Fragen auftauchen.

LG, Joachim
 
Die Theorie im letzten Absatz muß ich aber länger verdauen. Bisher habe ich die Voicings nach Gehör verbunden oder Extensions addiert, wußte also nicht, was genau ich da spiele - Hauptsache, es klang gut. Zu verstehen, was ich da mache, würde ich dann doch gerne mal wissen.:)
Lydisch oder Ionisch - :gruebel:

Das ist auch meistens die richtige Wahl: das Ohr lügt nicht ;) Solange es gut klingt und zueinander passt: super! Eigentlich gibt es keine festen Regeln, durch experimentieren sind oft schon großartige Songs entstanden. So'n paar "Regelmäßigkeiten" sollte man dann aber schon auf der Platte haben. Die 7 Stufenakkorde geben zB nur Auskunft über das Geschlecht, nicht über die Extensions. Das müsste man dann erweitern, zB auf der 4. Stufe dann maj7 oder auf der 5. ein dominant7. Kannst ja ausprobieren wie das klingt, wenn du in der Emaj7-Progression statt dem B11 ein Bmaj7 spielst ;) ...

Zu den Modi könnte ich jetzt wirklich Stunden schreiben. Hier einmal ein kurzer Exkurs damit du da nicht komplett im Dunkeln irrst ;)

Von den Modi gibt es 7 Stück, die heißen der Reihenfolge nach: Ionisch (oder Dur), Dorisch, Phrygisch, Lydisch, Mixolydisch, Aeolisch (oder Moll), Lokrisch.
Man bildet sie ganz einfach, bleiben wir in C-Dur. C-Ionisch wäre also CDEFGAH(C). Jetzt bildest du von jedem der 7 bzw noch 6 übrig gebliebenen Töne aus C-Ionisch eine "neue" Skala. Also als nächstes von D: DEFGAHC(D). Diese Skala nennt man D-Dorisch. Beinhaltet die gleichen Töne wie C-Dur/Ionisch. Und das ganze Spiel treiben wir mit jedem Ton, E, F, G, A, und H. Dadurch ergeben sich spezielle "Intervalmuster", bei Dorisch wären das: 1 - 2 - b3 - 4 - 5 - 6 - 7
Um sich das leichter zu merken, kann man jeden Modus in Relation zu Dur oder Moll setzen. Zum Beispiel würde man sich Dorisch so merken: Molltonleiter mit großer/reiner Sexte. Lydisch wäre die Durtonleiter mit übermäßiger Quarte (#4) statt der reinen Quarte (wie in Dur). Und so weiter und sofort. Bei unserem Beispiel in E-Dur, wären die Modi: E-Ionisch, F#-Dorisch, G#-Phrygisch, A-Lydisch, B-Mixolydisch, C#-Aeolisch und D#-Lokrisch. Es sind immer dieselben 7 Töne aus E-Dur, nur mit einem anderen tonalen Zentrum wenn man so will. Du kannst ja mal, wenn du die Möglichkeit hast, einen Emaj7-Akkord als endlos-Vamp aufnehmen und dann jeden Modus drüberspielen, mal von A angefangen, oder von C# ... dann kannst du dir das besser vorstellen und schon erkennen was für dein Ohr gut klingt :)

LG
 
Wow, das ist prima und leicht verständlich erklärt auf den ersten Blick.
Und die Idee mit dem Backing Akkord ist zum Verstehen des Ganzen wohl das beste.
Ich würde Dir gerne weitere Punkte geben, aber doppelt gilt hier im Board nicht.;)

Oh mann, ich fühle mich richtig wohl in dem Playstyle.:great: Schätze, ich leg mich drauf fest, habe das hin und her satt.
Ich habe Blues und New Country angeschnitten, aber es gibt mir irgendwie nicht das Gefühl, damit warm zu werden.
Naja, ein bißchen Blues ist ja immer noch im RnB, zumindest vom Soloplay her, enthalten. Also der Blues hat eigentlich noch jedem geholfen, vom Hölzchen aufs Stöckchen zu kommen:D

Was ich toll finde: man kann sehr viel mit Anschlagmustern, Dämpftechnik, Hammerons und Pulloffs zum Groove beitragen. Da ich ausschließlich mit den Fingern spiele, ist innerhalb der Akkorde wiederum reichlich Platz für Picking, Double Stops oder gleichzeitiges Zupfen (hart oder supersanft) aller Saiten eines Akkords, was ne völlig andere Note dem Ganzen gibt. Solo spiele ich mit Daumen oder in Bassermanier mit Zeige- und Mittelfinger (gibt nen guten perkussiven Anschlag). Das Plektrum hat sich bei mir immer als nicht kalkulierbarer Fremdkörper erwiesen. Naja, für RnB scheints genau zu passen, will ich damit sagen. Es hat gut ein Jahr gebraucht, die Technik aufzubauen - und ich will sie nicht mehr missen.

Was hälst Du davon: Renee Neufville - war auch aktiv in der RnB Band "ZHANE"
http://www.youtube.com/watch?v=2LHP_15A9ew&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=Cf7mAIsfbFc&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=cJNN-YmaJ8I&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=822qM_XscKc&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=50xcWNMU4Ys&feature=related

DJ Jazzy Jeff
http://www.youtube.com/watch?v=vuxytUcmq_Y&feature=related
von ihm habe ich viele Backingtracks gefunden auf YT, aber die Modes muß ich erst noch raffen.


Na gut, dann quäle ich meinen Barréfinger noch ein wenig.
LG, Joachim
 
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Hallo, Heavygrog,
habe noch etwas mit der Emaj7 und Amaj7 Progression experimentiert.

Ein B9 / E6 add9 oder A add9 gefällt mir auch sehr - fast noch besser, als Ending noch einen Fis 11 oder E6 add9.

Fällt das schon unter Modi.:confused:
Das ist ein ganz schönes Fingergehakel mit den add9 Akkorden. Puh.

LG, Joachim
 
Ein B9 / E6 add9 oder A add9 gefällt mir auch sehr - fast noch besser, als Ending noch einen Fis 11 oder E6 add9.

Fällt das schon unter Modi.:confused:

Hm, kannst du vielleicht kurz deine Voicings posten? Also auf welcher Saite du welchen Bund spielst, bei mir klingen deine Varianten nicht so wie sie sollten ;)

Ob das unter Modi fällt? ... hmm ... also eigentlich nicht. Ich weiß jetzt genau was du unter Modi verstanden hast, man benutzt den Begriff eher beim Solo- als beim Akkordspiel. Also wenn du jetzt analysierst welchen Modus du über diese Akkorde spielen könntest. Zum Beispiel würde ich den ionischen Modus nie über einen 9er-Akkord spielen (weil die 7 in dem Akkord sich mit der #7 die du in der ionischen Skala hast sich reiben würden, Beispiel C9 : C-E-Bb-D, C-Ionisch: C-D-E-F-G-A-B-C, B und Bb kommen sich da in die Quere ;) Wenn du verstehst. Da würde der mixolydische Modus besser passen: der ist nämlich fast wie der ionische, nur dass du statt einer #7 eine 7 hast, also C-D-E-F-G-A-Bb-C.)

Beste Grüße. :great:
 
A add9 mit Grundton B - 7.Bund

---------
--o-----
----o---
------o-
---------
------o-

oder B9 Grundton 7. Bund

--------
-----o--
---o----
-----o--
--------
-----o--

Auflösung durch E add9 oder Fis11 Grundton E - 7. Bund

-----o---
--o------
--o------
-----o---
-----o---
---------

Der 11er am 2. Bund ist auch net übel.
Den habe ich versucht zu transkribieren an den 7.Bund.
Und rausgekommen sind die Add9 Chords.
Der eigentliche 11er wie man ihn in Chordprogrammen findet klingt am 7. Bund merkwürdig.
Und wenn man vom 2.Bund stur nach Noten transkribiert, gelingt das tonal nicht am 7. Bund.
Was mache ich falsch?

MODI: Ok, das betrifft nur die Skalen. Und die wechselt auch nicht ständig, weil mal dieser, mal dieser Akkord erklingt?

LG, Joachim
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmmm.... also ich habe deine Akkorde mal nachgespielt (sowohl alleine als auch in unserem Szenario hier) und analysiert.

Der erste Akkord den du hier angibst ist eigentlich der B11 den ich meinte. Wenn ich den Akkord als Slashcord notieren müsste, würde ich einen stinknormalen A/B (A-major over B) schreiben - wir haben nämlich keine None - sondern den Grundton A, die Durterz C# und die Quinte E (von den tiefen zu hohen Saiten). Die None könnten wir dann auf der hohen e-Saite spielen (7. Bund). Da uns unsere Finger aber nicht reichen, nehmen wir den Daumen und spielen den Grundton. Der Akkord würde also wie folgt aussehen:

Daumen 7. Bund E-Saite, Ringfinger 7. Bund D-Saite, Mittelfinger 6. Bund g-Saite, Zeigefinger 5. Bund h-Saite, kleiner Finger 7. Bund e-Saite

Klingt nice! Du kannst auch jetzt den Zeigefinger um einen Bund nach unten (oder oben, je nachdem wie du das siehst) verschieben, also einen Halbton tiefer.
Somit wird das E ein D#, aus der Quarte die Durterz - eine nette Auflösung. Hier nochmal alle Töne dieses Akkordes in Bezug auf den Grundton B:

B - Grundton, A - (kleine) Septime, C# - None, E - Undezime (oder besser 11, das gleiche Interval wie die 4 nur eine Oktave höher) - man könnte jetzt auch sagen dass wir die "b11" - da das aber in der Notation nicht geläufig ist wird aus der 11 die 4, die wir dann einen Halbton erniedrigen und die große Terz erhalten.
Wir wollen's uns ja nicht unnötig schwer machen. ;)


Dein zweiter Akkord ist auch fast richtig gedeutet, es fehlt ein Ton der ihn zum B9 macht: die große Terz. Die ist nämlich nicht vorhanden. Wenn man den Akkord alleine spielt fehlt dem Ohr der typische "Dominantklang". Der Akkord enthält außer dem Grundton B noch die kleine Septime A, die None C# und die Quinte F#.
Man würde diesen Akkord als "B9 (no 3rd)" aufschreiben. Wenn du einen 9er-Akkord mit Grundton 6. Saite spielen willst, hier ein kleiner Tipp:
Spiel einen m7b5-er Akkord mit Grundton 5. Saite und nehme als Grundton des m7b5er-Akkords die große Terz vom Grundton des 9er-Akkords der eigentlich klingen soll. Huch, klingt so verwirrend, Beispiel: C9, Grundton 6. Saite = Em7b5 Grundton 5. Saite; oder wie in unserem Beispiel B9 = D#m7b5.
Wenn ein Pianist oder Bassist mit dir mitspielen musst du den Grundton nicht mitspielen, es wird trotzdem nach B9 klingen. Und wenn die große Terz wieder da ist, klingt das auch alles schön "dominantisch". ;) Auf zum nächsten Burschen:

Das ist ein wirklich interessanter Akkord, aber leider (wieder) kein add9-er. Schauen wir uns mal an was wir da haben: Grundton soll E sein, also folgende Töne:

E - A - C# - F - B > Grundton - reine Quarte - große Sexte - kleine None - reine Quinte ... somit haben wir wieder keine Terz in dem Akkord, ich würde ihn als:

Esus4 b9 13

deuten. Ziemlich exotischer Bursche. Ich kann irgendwie nichts dafür, aber der Grundton E klingt in meinem Kopf eigentlich einen Halbton höher - also auf F.
Wenn ich die Töne auf F beziehe kommt ein F übermäßig mit zusätzlicher #11 raus. Ai ai ai...
Dieser Akkord löst sich übrigens zu Bb-Dur besser auf als zu Emaj7. Stattdessen kannst du probieren einen B7#5 zu Emaj7 aufzulösen. Ich persönlich finde, dass sich 7#5er-Akkorde besser zu Moll(7 oder 9)-Akkorden auflösen, aber 7#5 zu maj7 hat für mich mehr "Swing" (oder Charlie Christian-kinda)-Vibe in sich. ;)

Ich glaube das Problem der Chordprogramme ist womöglich dass der Akkord ja "technically" keine Terz enthält, somit wird vielleicht ein anderer Akkord gesucht oder ausgespuckt. Der 11er so wie ich ihn hier benutze hat ja nur die Septime (7), None (9), Undezime (11) und wenn man will die Oktave des Grundtons.
Die 11 gibt der ganzen Geschichte auch einen leicht schwebenden "suspended"-Sound, da sie auch als Quarte gedeutet werden kann, vielleicht ist das alles (auch vorallem ohne Terz) für die Chordprogramme nicht geläufig.


Zu den Modi suchst du am besten im Internet nach Guides oder Ähnlichem, das würde den Rahmen hier total sprengen ;) Da werfen nämlich meine Antworten dazu immer neue Fragen für dich auf - das wollen wir ja nicht :p Soviel kann ich dir mitgeben ohne dass es komplizierter wird:

Lern die 7 Modi mit a.) Grundton 6. Saite und b.) Grundton 3. Saite. Dann wirst du sehen wie sich die Modi einer Tonleiter (zB C) wie ein Netz über das Griffbrett erstrecken. Das ist der erste gute Schritt. Wenn du aufgefordert wirst zB in E-Dur zu solieren, weißt du nämlich welche Töne und welche Modi du benutzen kannst ohne falsch zu klingen. Zum Beispiel wäre A-Lydisch ein Modus von E-Dur/Ionisch. "Zufällig" passt der Modus über den Amaj7-Akkord unserer Progression. Der nächste Modus wäre B-Mixolydisch, passt auch "zufällig" über den B11 der Progression ;)
 
Hallo,

dieses Tool ist's schuld. :D http://www.all-guitar-chords.com/chord_name.php
Entweder ist es ein 6add9 oder 11 Chord - beides gibt mir das Chordtool zur Auswahl.
Eigentlich finde ich das Scale- und Chord Programm nicht schlecht. Es gibt eine Auswahl an Chords, die zu einer bestimmten Skala passen würden bzw. sollen, oder auch nicht.:gruebel:
Das Programm ist recht umfangreich und bequem zu handhaben.;)

Beim Tabben des 4. Akkords in der Progression ist mir ein Fehler passiert.
Den Akkord, den ich da getabbt habe, hört sich gräuslich an und keinerlei tonale Verbindung zu den vorausgegangenen Akkorden.
Es sollte so ausschauen: Aber ich denke, Du hast das eh nicht für ernst genommen. Gut so.

Fis 11 oder E6add9
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:redface:

Vielen Dank für die Akkord Analyse der Progression. Um Dinge klarzumachen, war sie doch sehr nützlich.
Und den 11er werde ich nie vergessen.;)

LG, Joachim

Noch ne Perle zum Schluss:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AAAAAAH, jetzt wird's mir klar. :D
Das "Programm" bzw. dieser Chordfinder berücksichtigt alle gespielten Töne aber NICHT den Grundton. Deshalb sind da auch 4 Spalten, weil die Akkorde mal so und mal so gedeutet werden. ;) Dieses Tool ist im Prinzip nicht schlecht, leider fehlen viele Voicings - als Beispiel fällt mir gerade das 6er-Voicing ein, mit Grundton 6. Saite. Wären bei A6 die Bünde:

5. auf der E-Saite, A-Saite gedämpft und dann die "upper structure" vom Dmajor7, also 7. Bund D-Saite, 6. Bund g-Saite und 7. Bund h-Saite.

Der Bursche wird mir da nämlich als F#-Moll angezeigt.
Von den Beispielen gibt's da noch etliche, (zB 13er Voicing Grundton 6. Saite, m11er Voicing Grundton 6. Saite, und und und) ... vielleicht wäre es da besser, wenn du dir ein Buch kaufst das sich speziell mit Jazzakkorden und Voicings befasst. Oder du kaufst dir dieses Buch - das habe ich damals von meinem Musiklehrer und Bigbandleiter bekommen um die Songs zu lernen. Ich habe mir das Baby dann kopiert und die Akkorde gelernt, die stehen nämlich in unzähligen Voicings drinne. Das sind einfache bis moderate Jazzstandards, allein Blue Bossa würde deinen "Akkord-Wortschatz" echt bereichern! :) Die Akkorde stehen normal als Akkordname drin (zB Cm7b5), und dann das jeweilige Voicing als Griffbilddiagramm über dem Takt. Das ist echt leichtverständlich, übersichtlich und gut. Was mir sehr gut gefällt ist, dass die Voicings sich in dem Song nicht wiederholen sondern dass jedes Mal wenn der Akkord gespielt wird ein neues Voicing erklingt, entweder ist der Grundton auf einer anderen Saite, oder gar ein anderer Grundton (Beispiel B9 - D#m7b5) oder es werden andere Extensions benutzt um nochmal melodisch interessanter zu wirken.
Kann ich dir nur wärmstens ans Herz legen, selbst wenn du mehr der "Neo-Souler" als der "Jazzer" bist - aber das bringt dich sicher auf beiden Wegen weiter! :)
Vorallem weil die Akkorde die u.a. der Herr Mozee benutzt aus dem Jazz stammen und oft benutzt werden, du wirst da vieles wiedererkennen. Nebenbei lernt man noch den ein oder anderen netten Jazzstandard. ;)

Den Fehler der dir unterlaufen ist hätte ich übrigens erkennen müssen, das (E)6/9-er Voicing gehört zu meinen Lieblingsvoicings. :)
Es klingt schön offen und schwebend, leicht bossa-mäßig - da geht die Sonne auf! :great:

Allerdings klingt der Akkord der dir als Fehler passiert ist sehr interessant und keinesfalls "falsch", als Dominantakkord löst er sich wunderbar zu A(major7) auf.
Er enthält schon die "upper structure" eines A-Dur Akkordes (Grundton 6. Saite) (ohne den Grundton A), die kleine Sexte (F) die sich wunderbar zur Quinte E auflöst und die None (B) die sich ebenfalls wunderbar zu A auflöst. Somit bedanke ich mich hiermit schonmal für dieses nette Voicing, das kann man sicherlich hier und da einbauen. ;)

Übrigens kannst du den Akkord auch weiterhin in der Emaj7-Amaj7-B11-Progression verwenden. Wenn wir das ganze auf's nächste Level bringen wollten, könnten wir in dem Emaj7-Jam kurz die Tonalität mittendrin ändern, zum Beispiel wie folgt:

Emaj7 - G#m#5 (als kurzer 'passing chord') - Amaj7 - B11 > Emaj7 - C#7#5#9 (nicht erschrecken, ist ein 7#5er mit Extension als #9, 12. Bund e-Saite) - C#m7 - Bm7/9 (die None auf der hohen e-Saite einwerfen) - Cm7 - C#m7 (ein bisschen chromatische Spielerei) - Dmaj7 (Grundton 6. Saite; hier befinden wir uns schon in der A-Tonalität, [nicht zu verwechseln mit Atonalität, Schönberg sei Dank]) - D#dim7 (als kurzer 'passing chord') - E11 (der D#dim7 leitet vorher kurz eingeworfen auf den E11er hin; nun sind wir endgültig in A-Dur angekommen, E ist nun unsere Dominante) - jetzt können wir DEN Akkord kurz einwerfen (wir bleiben etwas auf E liegen und geben unserer kleinen Improvisation etwas Luft bevor es gleich weiter geht), ich nenne ihn mal Esus4/6b9 (yeah :cool: ) - dann Amaj7, kurz etwas verzieren - G#m7 - F#m7 - warum jetzt nicht eine neue ii-V-i ? Okaaay, > D#m7b5 - G#7#5 - C#m7 > F#13 (wir nehmen die 'i' von eben und machen aus ihr die 'v' vom nächsten Akkord, also wenn C# die V ist, ist die I ...) > F#13 ... von da aus können wir wieder den G#m#5 als kurzen passing chord einwerfen um auf Amaj7 zu landen, nun als letzten Akkord den B11er spielen bevor wir auf Emaj die ganze abstruse aber dennoch geschmackvolle Geschichte beenden. :) Und als kleines Schmankerl oben drauf, gibt's das "Jairus-Mozee"-Schlussvoicing:

wir schlagen die tiefe E-Saite an, lassen sie klingen und oben drüber kommt der Akkord hier:

11. Bund D- & g-Saite, 12. Bund h-Saite und 11. Bund e-Saite

...und weil wir so gerne schnörkeln, noch den 14. Bund e-Saite hammern und wieder zur großen Septime pullen. Hach, ist das herrlich. :)


Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Geh' am besten erst einmal alle Akkorde einzeln durch, dann zusammen und ohne festen Rhythmus - so ähnlich wie Jairus Mozee das hier unfassbar geil vormacht! (ab 02:12). Danach kannst du gerne mit einem Rhythmus oder anderen Akkorden und Voicings experimentieren, ich hoffe das war für's erste Anregung genug! :)

Viel Spaß damit und schonmal Frohe Ostern.
 
Hallo, heavygrog, oder soll ich sagen "Vor Dir ist kein Akkord sicher".:D, Mr. Chordkiller.

JazzChords zu lernen, ist oft eine motorische Meisterleistung. Die Chords im Flow zur Anwendung zu bringen, setzt wohl einen Automatismus veraus. Und da brauche ich lange, lange, lange und nochmal soviel Zeit.
Ich tu mich nicht leicht beim akkoraten Greifen der Chords in zügiger Reihenfolge jeweils kurz angeschlagen.
Die 11er am 7. Bund bedürfen auch noch nem Feintuning bei der Treffsicherheit.
Ich gebs zu - die Motorik schleift sich bei mir nicht so schnell ein - besonders nicht bei den etwas vertrakter zu greifenden Akkorden. Man muß es regelmäßig üben, und ich klemm mich auch dahinter, versprochen.
Sollte mir n paar dieser Progressions in Tabform groß an die Wand pinnen, damit ichs ständig vor Augen habe.
Harter Tobak, den Du auftischst - mir fehlt in dem Zusammenhang die Theorie - leider.
Ich muß die Chords erstmal recherchieren, Dein Voicing abdrucken und alles sacken lassen.:D


Emaj7 - G#m#5 - Amaj7 der ist schonmal super als Passing-Chord.:great:

verunglückter Fis 11: Wenn ich mir den Akkord mal langsam im Ohr zergehen lasse, wird er auch nicht schöner.;) Noch kann ich nichts damit anfangen - klingt mir im Diskant zu schräg.

Ich werde fleißig üben und melde mich wieder, wenn Fragen auftauchen.
Hab vielen Dank für die nette Erklärung und den Buchtipp.

LG, Joachim

Und wie immer noch n Clip zum Schluß: Hieroglyphics feat. Goapele.
 
Hallo Joa, den Titel hänge ich mir gut und gerne über's Bett! :D

Ich stimme dir in allen Punkten voll und ganz zu. Jazzchords zu lernen wird dir ein "Déjà-Vu" verpassen, so wie wir damals schon die Grundakkorde in der ersten Position gelernt haben, C C C C - F F F F - G G G G - C C C C, und das alles bei einem Tempo von 60bpm. Die Finger tun anfangs leider nicht immer das was sie sollen, einige Akkorde bzw. Voicings sind fiese Fingerbrecher aber die meisten Akkorde sind echt human. Wenn du dich einige Wochen in dem Kontext aufhälst und regelmäßig übst (das schöne an Akkorden üben ist ja, dass dieses unmusikalische "1-2-3-4 > nächste Saite > 1-2-3-4 >..." wegfällt was in anderen Übungen echt irgendwann anfängt zu nerven, man kann sich direkt 3-4 Akkorde aussuchen die zusammen gut klingen und damit dann üben, so hat man noch echt einen schönen Kontext und die Ohren machen da gerne mit) wirst du schon schnell sichtbar merken wie dir die Voicings gerade nur so zufliegen. ;) Da bin ich mir ganz sicher. Und irgendwann ist dein Ohr auch soweit, diese krummen Akkorde zu identifizieren - dann packst du dir einfach deine Gitarre und jammst zu deinen Lieblingssoultracks. :)

Ich habe dir mal eine Freundschaftseinladung geschickt, so kannst du mich einfacher finden und dich mit Fragen und und und bei mir melden. :great:

Und zum Schluss nochmal eine kleine Perle von mir, Marques Houston mit "That Girl", geschrieben von Ne-Yo. Sehr geile Gitarre und super-luftiges Feeling.
(die Akkorde sind übrigens Cm7, Dm7, Gm7 - kannst du alles mit Grundton 5. Saite spielen. Die kleinen Schnörkel wirst du bestimmt selber herausfinden :) - Viel Spaß schonmal!)




Peace! :cool:


PS: Danke für deine Perlen, da sind echt gute Nummern bei! :)
 

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