Neue Sachen direkt ab Anfang an mit Metronom spielen???

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Hallo Leute,

die Frage ist an die Erfahreneren unter den Lesern gerichtet:

Wenn ich mir was neues drauf schaffen möchte sollte ich dann direkt beim ersten Griff/ bei der ersten Note schon mit Metronom anfangen oder erstmal die Bewegungsabläufe die darin vorkommen "trocken"(ohne Met.) üben??? Und sobald ich die Griffwechsel einigermaßen drauf habe langsam mit 60bpm oder so mit Metronom anfangen? Gilt für Fingerübungen und neue Riffs und Songs.

Ich frag mich das schon lange, weil es mich manchmal ein wenig überfordert direkt mit Met.+Fußtippen einzusteigen, dann muss ich meist auf ein noch langsameres Tempo am Met. runtergehen das ist aber ziemlich ernüchternd.

Gruß T T
 
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Ich hoffe ich kann mit dir jetzt mitfühlen, weil ich gerade angefangen habe sweep picking zu lernen, und das für meine Finger/mein Hirn etwas ganz Neues ist.
Ich lerne grundsätzlich alles mit Metronom. Wenn mich das Metronom nervt, mache ich es aus und spiele solange was Anderes ohne, aber das was ich lernen will spiele ich nur mit Metronom. Alternativen sind auch nen Drumcomputer zu programmieren und diesen als Metronom zu nutzen, aber das ist nur für die Motivation.
Es ist ganz normal, dass einen das Metronom gerade in der Anfangsphase sehr rauskickt. Vor einer Woche noch war ich ein Sturkopf und dachte mir "Ach, du lernst jetzt einfach mal 3 Stunden am Stück, und dann kannste das Intro von "Animals as Leaders - CAFO" schon spielen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich vielleicht vorher die Technik selbst hätte lernen sollen, ich habe das Riff auf etwa 20% der Originalgeschwindigkeit angefangen zu spielen und bin dann BPM für BPM immer hochgegangen. (Bis ich gemerkt habe, dass mir Grundlagen fehlen)
Gitarre spielen ist eines der ernüchterndsten Dinge, die ich je angefangen habe, allerdings ist die Belohnung hinterher überwältigend.
 
Hi,

Ich bin jetzt zwar nicht erfahren (spiel erst seit gut einem Jahr ernsthaft) aber ich bin jetzt einfach mal so frech und antworte trotzdem. :p

Ich denke so lange man damit überfordert ist macht das nur unnötig Stress und man sollte anders vorgehen. Ich habe bei neuen Sachen immer noch massiv Probleme damit erstmal meine Finger an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Das wird, hoffe ich, mit der Erfahrung besser. Obwohl mir mein Gitarrenlehrer erzählt hat, dass es ihm bei neuen Bewegungsabläufen immer noch so geht, obwohl er schon seit 35 Jahren Gitarre spielt. Natürlich kommt das bei ihm deutlich seltener vor als bei einem Newbie wie mir, aber doch hin und wieder wenn man nicht immer nur den selben Kram spielt.

Ich kann immer erst dann mit dem Fuss tippen wenn es eh schon grooved. Das ist für mich ein Zeichen dass das Timing halbwegs stimmt. Das Metronom oder den Tux nehme ich eigentlich nur wenn ich das Timing nicht hin kriege und da explizit dran feilen muss.

Mein Ablauf sieht so aus:

1) Bewegungsablauf hinkriegen

2) Dann Rhythmik und Phrasierung ausknobeln

Hört sich das dann an wie es soll verzichte ich sogar ganz auf weiteres Timing-Gefrickel

3) Falls nötig (Mikro-)Timing mit Metronom (oder Tux oder Guitarpro) austüfteln.


Keep on Rockin'
Sparkling Blue
 
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hmm... ich dachte mir sobald ich erstmal weiß wo die finger hin kommen, fange ich ja auch sofort an langsam mit Metronom zuüben das klappt dann einfach besser dachte ich.
Ich drill mich momentan selbst sehr, doch den beat bzw. Takt zuhalten während ich nach denn richtigen fingersatz suche und dabei Fußtippen fürs Gefühl ist irgenwie ziemlich anstrengend.

ich weiß das es beim git lernen kein falsch oder richtig gibt, jeder hat so seine eigene Art an die Sache ran zugehen. Aber es gibt ein besser und ein weniger gut. Rhytmusgefühl ist nicht mein problem es liegt eher an denn (noch)trägen Fingern.

Jo Sparkling Blue, dass dachte ich mir auch, ich hab ja auch nicht erst angefangen, kann schon ein bisschen was, aber gerade bei neuen dingen, ist dat problematisch
 
...und dabei Fußtippen fürs Gefühl

Wenn dich das Fußtippen überfordert, lass es weg. Konzentriere dich auf die Gitarre, nicht auf den Fuß. Der Fuß ist unwichtig, der kann auch ab. ;)
 
@Sparkling Blue, wie macht denn dein Lehrer das mit neuen Bewegungsabläufen, auch mit Metro oder so wie du?

- - - aktualisiert - - -

hmm Black-Star, ne das Fustippen ist schon gut, denn wenn der Drummer grad nicht drummt dann verlier ich nicht den Takt ausm auge, das ist ja nur am Anfang nen Prob, bei liedern die ich schon kann ist das kein Problem.
 
Immer mit Metronom.
Das überfordert dich nur weil du es schlicht nicht gewohnt bist.
Stell dir das so vor wie beim Wechselschlag, jeder Anfänger sträubt sich dagegen und will nicht. Man muss di Leute regelrecht dazu zwingen und nach einiger Zeit ist es ganz normal für die Anfänger.
Wenn du dadurch genötigt wirst noch langsamer zu üben, gut so. IMMER wirklich IMMER alles langsam üben.
 
Ja aber teilweise kann man von griff zu griff raus gehen eine rauchen, weißt du was ich meine?
 
hmm Black-Star, ne das Fustippen ist schon gut, denn wenn der Drummer grad nicht drummt dann verlier ich nicht den Takt ausm auge, das ist ja nur am Anfang nen Prob, bei liedern die ich schon kann ist das kein Problem.

Und prompto hast du deine eigene Frage selbst beantwortet. Du verlierst den Takt aus dem Auge wenn der Drummer nicht drummt. Da hast du die Sinnhaftigkeit des Metronoms ver dir, jetzt muss du nur noch zugreifen. :) Dein Metronom ist dein Drummer mit Batterien.
T Train schrieb:
Ja aber teilweise kann man von griff zu griff raus gehen eine rauchen, weißt du was ich meine?
Gitarre spielen lernt man nicht an einem Tag. Ich sitze seit mehreren Monaten an einem Lied meiner Band weil mein Drummer meinte ein Stück schreiben können, das zwar super klingt, aber ekelhaft zu spielen ist. Man ist nicht nur am Anfang Langsam. :)
 
@Sparkling Blue, wie macht denn dein Lehrer das mit neuen Bewegungsabläufen, auch mit Metro oder so wie du?

Weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Aber so wie ich ihn einschätze hat er das Timing schon voher detailiert im Kopf. Er muss sich 'nur' die reinen Bewegungsabläufe drauf schaffen. Durch die lange Erfahrung hat er das Timing (für die Standards) einfach intuitiv drauf. Wenn er dann mal Sachen probiert, die rhythmisch so ganz anders sind, z.B. Folklore mit abgedrehter Rhythmik, dann lässt er sich das eher von Leuten, die das können, zeigen, statt das Metronom zu bemühen.

Sparkling Blue
 
Du musst einfach Dinge üben die deinem können entgegen kommen.
für einen Anfänger macht es keinen Sinn einen Song von Protest the Hero zu üben oder ähnliches.
 
Direkt ab Anfang ist relativ.

Als Erstes musst du immer den Bewegungsablauf der einzelnen Figuren planen. Mit welchem Finger auf welcher Saite wird gegriffen? Spielst du mit Up- oder Down-Stroke? Das Ergebnis dieser Planung ist natürlich stark vom vorgegebenen Rhythmus beeinflusst.
Hast du den Bewegungsablauf für eine Figur erarbeitet, musst du ihn durch häufiges _richtiges_ Wiederholen erlernen. Deine ersten Durchgänge kannst du noch ohne Metronom machen, um den prinzipiellen Ablauf ins Muskelgedächtnis zu bekommen. Aber je früher du mit dem Metronom beginnen kannst um so effektiver wirst du die Figuren lernen. Wie gesagt, es zählt, wie häufig du richtig wiederholst, nicht wie schnell.

Zusammengefasst: Die Bewegungsabläufe zwischen Greif- und Schlaghand müssen von anfang an richtig koordiniert sein, wenn auch dabei der Rhytmus noch etwas holpert, weil z.B. das Umgreifen noch klemmt. Sobald du merkst, dass du schneller spielst und nur noch an schwierigen Stellen "innehältst", ist es Zeit für den Instantdrummer. Stelle diesen so langsam, dass du auch die schwierigen Stellen in der gegebenen Geschwindigkeit spielen kannst.
 
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Danke @Handwerker, genau diese Aussage habe ich gesucht.

1. Griffwechsel bzw. Lage(Jeder Finger hat sein Bund) optimieren + Rhytmisch herausfinden ob Down- oder Up-Stroke gespielt wird

2. Drumcomputer oder Metronom einschallten (so langsam wie nötig)

3. Spielen und ab dann immer mit Metronom. Bis man in der originalen bzw. gewünschten Geschwindigkeit flüssig und groovig spielt.

So werde ich es ab jetzt machen weil, macht mehr Spaß!

Thanks a lot and rock on!
 
Na klar musst du erst wissen, was du überhaupt tun willst, bevor dus auf Metronom übst :D
Mit Up- und Downstrokes und genauen Fingersätzen würd ich mich nicht zu sehr Stressen. Ich merk bei mir, dass ich die Sachen jedes mal anders greife - und das ist schon metal :D Mal ist halt der kleine Finger näher dran, mal der Mittelfinger. Schadet aber sicher nicht, sich zumindest die "Ideallinie" einmal zu überlegen. Es hilft auch manchmal, einfach gas zu geben und die ganze Sache unsauber und falsch zu spielen, dafür dann den 'groove' dabei zu erwischen und nen Gefühl fürs Riff zu kriegen, wurde hier im Forum auch schon öfter durchgekaut..
 
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Es hilft auch manchmal, einfach gas zu geben und die ganze Sache unsauber und falsch zu spielen, dafür dann den 'groove' dabei zu erwischen und nen Gefühl fürs Riff zu kriegen,...

Schön geschrieben. Genauso versuch ich das. Oberstes Ziel: Den Groove erwischen! :great: Nur wenn dat net funzt dann nehm' ich auch mal das Metronom oder die künstlichen Drums oder den Tux.

Keep on Rockin'
Sparkling Blue
 
Hallo T Train,

ich spiele nun doch schon eine ganze Weile (21 Jahre) Gitarre und habe die meisten Erfolge mit folgender Vorgehensweise gehabt.

1. Plane deine Übungen am besten nicht länger als 4 Wochen im Voraus
2. Halte dich an deine aufgestellten Pläne
3. Übe täglich
4. Übe nie zuviele Stücke auf einmal

zu 1: ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mir vorgenommen habe z. B. von Metallica das schwarze Album komplett zu lernen, dass ich nach 3 Monaten aber plötzlich mehr Lust auf AC/DC hatte und dann bei den verbleibenden Songs mich durchquälen musste...
Seitdem nehme ich mir 1-2 Songs vor die ich dann übe und anschließend kucke ich welches Lied mich als nächstes "bockt"...

zu 2: wenn du dir vornimmst z. B. Enter Sandman zu lernen dann fang nicht nach ner halben Stunde an etwas anderes zu dudeln nur weil du festhängst...
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man "stecken" bleibt, die Phrase/Lick/Pattern trocken üben (Fingersatz), das ganze für ca. 3-5 Minuten.
Dann die Gitarre kurz weglegen, ca. 30 Minuten irgend etwas ganz anderes machen und dann wieder beginnen zu spielen.
In vielen Fällen spiele ich dann über die Passage die mir Probleme bereitet hatte hinweg und bleibe erst wieder an anderer Stelle hängen... :D

zu 3: das hast du sicher schon öfter gehört, aber es stimmt leider: Der Übungsmarathon am Wochenende (3 Stunden und mehr) ersetzt nicht das tägliche üben.... natürlich kannst du am WE länger spielen, aber in längeren Sessions, spiele Songs die du kannst und genieße einfach....

zu 4: übe Song für Song, denn wenn du hängen bleibst und bei jeder Gelegenheit auf den nächsten Song aufspringst dann kommst du nicht weiter.
Deshalb ist Punkt 1 ja auch so wichtig.... Gut ausgewählt macht länger Spaß!


Ich übe die Songs dann Takt für Takt ein indem ich mir zunächst die Tabs besorge und das ganze visualisiere....
Dann ermittle ich die Fingersätze die ich für diesen Song benötige (ggf. hilft hier YouTube) und dann beginne ich den Song mit halber Original-Bpm (mittels Drumcomputer) zu üben bis ich das ganze schneller kann als im Original (ca. 10-20 Bpm mehr). Das gibt mir dann die nötige Sicherheit das jederzeit sicher und in Time wiedergeben zu können.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anreize zur nächsten Übungseinheit geben....

Viel Spaß!

Gruß
Papa
 
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