Nirvana- Polly Cover

[Sekutor]

Moin Musiker/innen,
ich bin Sekutor oder Nico Risky und begrüße mich selbst und euch hier in diesem Thread!
Seit ich denken kann singe ich, meine Oma hat mir immer gesagt, dass ich im Chor singen soll als Kind, was mir allerdings zu uncool war, Kirchenlieder und so
Dann kam der Stimmbruch, tam tam taaaaam
Seitdem singe ich mit zu viel Luftausstoß und irgendwie hauchig.
Ich hatte jetzt vor kurzem ein halbes Jahr Gesangsunterricht im Pop- Rockbereich und ich atme in Situationen, wo ich angespannt bin (und alles perfekt singen möchte) extrem viel Luft ein.
Diesen Coversong von Nirvana wollte ich euch mal präsentieren und nach euren Tipps fragen, wie ich diesen, ja zugegebenermaßen recht einfachen Song verbessern kann,...
Ansonsten würde ich euch auch gleich noch einmal auf das Singer-Songwriter Forum verweisen, da singe ich einen selbst geschriebenen Song, wäre super, wenn ihr da vlt auch eine Ahnung von habt, was man da verbessern kann?
In der Suche habe ich geschaut, und die iu (?) Übung habe ich schon mit meinem Gesangslehrer gemacht, allerdings wird es nicht besser :rolleyes1:
Die Reaktionen auf mein Gesinge, sind meistens gar nicht bis wenig vorhanden, vlt mal ein (positives) "oha" am Anfang, dann später verhaltener werdend, vlt bin ich zu langweilig, hab zu wenig variationen in meinem "Gesangsstyle"?
Naja, genug geschwafelt, hier ist der Track, viel Spaß und danke für eurer Fachwissen!

 

[Telefunky]

Hättest du ein SM58 mit quasi Lippenkontakt und würdest mit dem Nahbesprechungseffekt 'arbeiten', dh ihn bewusst einsetzen, wär's vermutlich sehr nah am Original. (bin nicht sooo Nirvana sattelfest)
In den freien Raum hinausgeträllert, ist die Wirkung eben anders... das verpufft dann etwas und ist möglicherweuse der Grund für die Resonanz, die du erwähnt hast.
Aber du bist taktsicher und souverän mit der Gitarre, da sollte es nicht schwer sein, etwas mehr 'attitude' in die Stimm-Performance zu bringen.

 

[Abendspaziergang]

Ich fange mal mit der Gitarre an, denn die ist mir zuerst aufgefallen und ich glaube, da habe ich gerade selber etwas gelernt. Du spielst schon ganz gut und Gitarre und Gesang gehen offenbar schon einigermaßen zusammen. Mir ist aber gleich beim ersten hören aufgefallen, dass sich dein E(5/m) wie ein Schlag in die Magengrube anhört und nicht zum Rest passt. Spielst du Em oder Esus4? Em scheint mir der richtigere Akkord zu sein, auch wenn ich gerade beim Googeln auch Versionen mit Esus4 gefunden habe. Jedenfalls klingen deine anderen Akkorde deutlich heller und leichter. Ich vermute, dass du bei den anderen Akkorden die tiefe E-Saite nicht oder weniger prägnant anschlägst und/oder weiter durchziehst. Dein E und danach das G klingen wie vom anderen Planeten. Ich finde, das nimmt ein wenig den Fluß raus. Das habe ich bei keiner anderen Version, die ich gerade mal auf die schnelle gehört habe, so gehört. Ich würde da durchgehender auf den Basssaiten und den Powerchords bleiben. Im Original werden vor dem Em übrigens auch immer Leersaiten geschlagen, so dass man in das Em von unten rein-/hochrutsch. Das nimmt auch ein wenig von der Härte und fördert den "Flow".

Zum Gesang: Ich finde ihn ganz gut, finde aber auch, dass er etwas zu wenig Volumen hat für diesen Song. Gefühlt würde ich sagen, dass du deine Brust hier als Resonanzraum nicht (ausreichend) mitnutzt und dein Gesang schwerpunktmäßig zu weit oben stattfindet. Bei Kurt Kobain hört man imho, dass da eine gute Portion Brust mit dabei ist.

Eigentlich ist das ja auch ein echter Schnarch-Song und wenn der ohne Bass und Gesangsharmonie funktionieren soll, muss beim Groove dann schon alles passen.

 

[FerdinandK]

Also ich bin in dem Genre nicht sattelfest ...

Willst du aufregender sein soll dein Stimme aufregender sein, dann wirst du dich schon aufregen müssen. Stell dir vor die Kamera ist aus du bist allein und dann beginnst du total zu übertreiben (meist ist das noch zu wenig). Irrsinn ist Mode, wenn du einen (deinen) Irrsinn autentisch zur Musik hinbekommst (manche nennen das "sein einfach du selbst") wird es sicher für den Zuhörer aufregender (wenn die Grundlagen passen).

Unbedingt aufstehen, wie das mit der Gitarre geht kann ich nicht beurteilen (oder zumindest Hocker), aber die Füße am Boden und Raum für Beckenboden und Zwerchfell gibt schon mal mehr Volumen jedenfalls behindert es nicht dessen entstehen.

Männer die "hauchig" singen (bitte entschuldigt die Verallgemeinerung) "trauen sich nicht". Es fehlt Mut, Mut zum Plärren, Mut zur Blamage, Mut falsch oder daneben zu liegen (deswegen üben wir), Mut es auch mal krachen zu lassen (auch mal mit der Stimme). Vor allem bei Männern wird das Verengen am Kehlkopf ja antrainiert weil sie roh "zu laut", "zu derb" klingen würden. Lass es raus, benimm dich (beim Singen) auch mal daneben, wurscht wie es klingt ... .

Vor allem aber: dem Gesangslehrer Zeit geben (eher in Jahrzehnten als in Wochen denken).

 

[Sekutor]

Hättest du ein SM58 mit quasi Lippenkontakt und würdest mit dem Nahbesprechungseffekt 'arbeiten', dh ihn bewusst einsetzen, wär's vermutlich sehr nah am Original. (bin nicht sooo Nirvana sattelfest)
In den freien Raum hinausgeträllert, ist die Wirkung eben anders... das verpufft dann etwas und ist möglicherweuse der Grund für die Resonanz, die du erwähnt hast.

Danke, ja, ich bin grade noch ein wenig am experimentieren, was recording angeht. (habe mir letzes Jahr beim "T" das Focusrite Studio Bundle zugelegt)
Muss ich auf jeden Fall auch nocheinmal bei der Bandprobe ausprobieren.

Du spielst schon ganz gut und Gitarre und Gesang gehen offenbar schon einigermaßen zusammen. Mir ist aber gleich beim ersten hören aufgefallen, dass sich dein E(5/m) wie ein Schlag in die Magengrube anhört und nicht zum Rest passt.

Ich hatte mir zum lernen des Songs die Gig Aufnahmen von Nirvana angesehen und meine, Kurt Cobain hats auch so gespielt auf E-Gitarre
Höchstwarscheinlich liegt es an der Gitarre (ich bin doch nicht schuld^^ ) *spielt es nochmal auf seiner höherpreisigen klampfe*

Ich vermute, dass du bei den anderen Akkorden die tiefe E-Saite nicht oder weniger prägnant anschlägst und/oder weiter durchziehst.

Ich werde es mal machen in Zukunft, danke für den Tip, hört sich viel besser an, auch wenn man zb nur downstrokes macht.

Eigentlich ist das ja auch ein echter Schnarch-Song und wenn der ohne Bass und Gesangsharmonie funktionieren soll, muss beim Groove dann schon alles passen.

Stimmt schon, aber ist leider aktuell der einzige Song, den ich ansatzweise so singen kann wie Nirvana.

Männer die "hauchig" singen (bitte entschuldigt die Verallgemeinerung) "trauen sich nicht". Es fehlt Mut, Mut zum Plärren, Mut zur Blamage, Mut falsch oder daneben zu liegen (deswegen üben wir), Mut es auch mal krachen zu lassen (auch mal mit der Stimme). Vor allem bei Männern wird das Verengen am Kehlkopf ja antrainiert weil sie roh "zu laut", "zu derb" klingen würden. Lass es raus, benimm dich (beim Singen) auch mal daneben, wurscht wie es klingt ... .

Hmm,... also laut singen kann ich auch, allerdings kann ich auch laut hauchig singen.
Mein Cousin hat eine etwas gepresstere Stimme, er hat mir vorgeschlagen mit Shanty`s anzufangen, wobei mich dieses Genre nicht soweit fasziniert. Könnte das evtl helfen?
Ansonsten übe ich auch oft in dieser "Rufform", welche ich mal bei Dough Zed auf Yt gesehen habe mal.

Das Ding ist auch, dass wenn ich stehe möchte ich mich unbedingt bewegen und dafür wäre die Handykamera zu schrottig gewesen für den Helligkeitsabgleich, nervt ja jetzt schon ein wenig.

Ich glaube ich nehme mal öfters etwas auf, mal schauen, was das gibt.
Finde, dass die Soundqualität echt ganz gut ist, dafür, dass ich es mit meinem Handy aufgenommen habe, grade auch mit Kopfhörern
Vielen Dank für die Komplimente und Verbesserungsvorschläge auch allgemein nochmal

Alles Liebe

 

[Abendspaziergang]

Kurt Cobain hats auch so gespielt auf E-Gitarre

Das glaube ich erst, wenn ich es gehört und gesehen habe.

Hier ab 7:00 kannst du dir anhören und -schauen wie Cobain es gespielt hat:

Dass das nur daran gelegen hat, dass er sich teure Gitarren leisten konnte? Hmmm....

Nein im Ernst, du kannst einen Song natürlich spielen wie du willst und gerade ein Cover auch völlig anders ausgestalten, aber es bleibt dabei, dass in deiner Version das Em als singuläres musikalisches Ereignis schon ziemlich dazwischen haut und nicht eingebunden ist. Und wenn deine Frage war, was du tun kannst, damit das anfangs positive "oha" nicht versiegt, dann gehört das wohl mit dazu und macht im Endeffekt den Unterschied zwischen einer "okayen" und einer guten Perfomance. Ich würde sagen, dass du das vom Rhythmusgefühl her, über das du ja offenbar verfügst, mit ein paar Stunden investierter Zeit hinbekommst.

 

[Sekutor]

Ok, du hast recht
Da habe ich es mir warscheinlich von den Livegigs falsch angeschaut, wie könnte das denn passieren?

Haben noch andere vlt Anmerkungen zum Gesang?
Übungen, die ich machen kann, um mehr mit der Bruststimme zu singen? Ansonsten schaut euch doch auch Mal bitte meinen Thread im "Singer- Songwriter" Thread an.
Bei dem Song fällt es mir irgendwie leichter mit meiner "vollen" Stimme zu singen
Vlt täusche ich mich ja auch^^
Alles Liebe

 

[antipasti]

Haben noch andere vlt Anmerkungen zum Gesang

Wie ich schon zum anderen Song gesagt habe: du bist noch immer zu weit weg vom mikro. Es ist schwer, die Stimme zu beurteilen, wenn die Distanz des Raumes dazwischen liegt.

 

[antipasti]

(habe mir letzes Jahr beim "T" das Focusrite Studio Bundle zugelegt)

Benutz das ruhig mal.

Muss ich auf jeden Fall auch nocheinmal bei der Bandprobe ausprobieren.

Warum? Das Focusrite Studio Bundle ist hervorragend geeignet, um zuhause Multitrack-Aufnahmen am PC zu machen. Für Live-Aufnahmen mit einer ganzen Band ist es mit seinen zwei Inputs eher weniger geeignet. Es hat zudem keinen Hi-Z-Schalter zum Reduzieren sehr lauter Signale, die im Proberaum unter Umständen vorkommen könnten. Da wäre ein einfacher Fieldrecorder die unkompliziertere Variante.

 

[Telefunky]

Es hat zudem keinen Hi-Z-Schalter zum Reduzieren sehr lauter Signale, die im Proberaum unter Umständen vorkommen könnten.

Schalter zur Pegelabschwächung werden oft als 'Pad' bezeichnet.
Das Hi-Z bezieht sich auf die Eingangsimpedanz (>250 kOhm, idR für Instrumenten-Pickups), im Gegensatz zu Line-Eingängen (meist 10-20 kOhm) oder Mikrofon-Eingängen (meist 1-3 kOhm).

 

[Sekutor]

Ok, danke gut zu wissen!!
Da ich Grade auf Montage in Stuttgart bin, hab ich leider nicht die Möglichkeit euch den Song in ultra high quality aufzunehmen, deswegen hoffe ich, dass es so reicht^^
Da versteht man mehr
https://soundcloud.com/nico-ritzki-859747911/nirvana-polly-cover-nico-risky?ref=clipboard