Noten schreiben mit Grafiktablet?

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Bassistenschwein
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Hi,

an Notensatzprogramme kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Ich schreibe Noten von Hand, scanne sie dann aber oft ein, um sie in einen für mich übersichtlichen Satz zu bringen und ggf. mit Anmerkungen oder Text zu versehen und drucke sie dann zur Ablage wieder aus. Das ist natürlich umständlich und ich verschwende Papier und Bleistifte ohne Ende, weil ich die Manuskripte dann meist nicht mehr gebrauchen kann.
Jetzt kam mir die Idee, ob man nicht mit einem Grafiktablett arbeiten könnte und so handschriftlich, aber direkt in den Computer, notieren. Nicht in ein Notensatzprogramm, sondern ganz primitiv in Photoshop ein Notenblatt als Hintergrund und darüber pinseln. Aber ich habe natürlich keine Ahnung von dem Workflow mit so einem Tablett; ob das wirklich so funktioniert, wie ich mir das vorstelle? Vielleicht ist hier jemand, der das beurteilen kann oder meine konkrete Idee schon vor mir hatte?

:gruebel:
 
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Hi,

ich habe alle meine Noten eingescannt und in einen I-Pad übertragen. Bei Proben kann ich da ins PDF direkt auch kleinere Notitzen mit dem Finger machen.
Das müßte theoretisch dann auch funktionieren, wenn man als PDF ein (leeres) Notenblatt eingescannt hat ...
Wie sehr praktisch dieses Arbeiten ist, steht auf einem anderen Blatt bzw. müßte erst noch erforscht werden ...

LG, Thomas
 
Hi Thomas,

mit dem Finger ist natürlich nicht das Wahre zum schreiben. Obwohl man meinen sollte, dass man so ein ipad auch mit einem Stift bedienen kann...?
An sowas wie das Ipad dachte ich allerdings (noch) nicht. Hat sicher was für sich, pdf-Realbooks und so, aber momentan hab ich so viel Geld dafür nicht übrig. Ich dachte eher an ein herkömmliches Tablett wie es Grafiker und Fotografen schon lange benutzen:

8a3b0474afa2d4104394182cb4cfaf18_1325865028.jpg

Da bekommt man einige Modelle unter 100€.
 
mit dem Finger ist natürlich nicht das Wahre zum schreiben. Obwohl man meinen sollte, dass man so ein ipad auch mit einem Stift bedienen kann...?

Da bin ich mir gar nicht sicher. Die Sensorik des Touchscreen funktioniert ja über WÄRME ...
 
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Da bin ich mir gar nicht sicher. Die Sensorik des Touchscreen funktioniert ja über WÄRME ...

... da bin ich mir wiederum nicht sicher: ;)
Smartphones und Tablets haben doch kapazitive Touchscreens, d. h. es geht nicht um die Temperatur der Finger, sondern um deren Leitfähigkeit.
Es gibt spezielle (leitfähige) Eingabestifte für solche Touchscreens.
Das könnte nicht nur für Prothesenträger, sondern auch für unseren Fall hier hilfreich sein.

Viele Grüße
Torsten


Edit: gerade gefunden: Vergleichstest iPad-Stifte
 
Ich habe vor Jahren schon mal ein wünschenswertes Szenario für Notensatz entworfen: ein ca. 2qm großer Touchscreen, auf den man mit einem Stift direkt in die Notenlinien malt. Sobald ein Zeichen erkannt wurde, wird es durch eines aus dem Noten-Zeichensatz ersetzt. Erkannte Zeichen kann man mit den Fingern anfassen und verschieben. Mit 4 Fingern gleichzeitig kann man größere Einheiten wie Akkoladen und verschieben oder auch Taktbreiten ändern.

Das wäre einerseits für Notensatz eine produktive Basis. Aber auch für experimentelles Live-Arrangement: der Rechner stellt die Einzelstimmen aus der entstehenden Partitur auf den Monitoren einzelner Musiker dar. Damit könnte man mit ~20 vorbereiteten Phrasen und Tuttis z.b. mit einer Big-Band mal experimentieren, ob es neue Wege zwischen Komposition und Improvisation gibt.

Tja, das dauert wohl noch. Obwohl durch die Touchscreens und Tablets der letzten 10 Jahre ein Fortschritt in die IMHO richtige Richtung passiert.

Insgesamt ist es ja so, dass für die Notensatzwelt nie neue Techniken (Hardware) entwickelt wurden - Notensatz profitierte immer nur von Techniken, die für andere, nämlich gewinnbringende Branchen entwickelt wurden: DTP, Grafikdesign, Recording. Wenn in einer dieser Branchen ein Grafiktablett sehr gewinnbringend vermakrtbar wäre, könnte es auch irgendwann im Notensatz soweit sein.

Harald
 
Hi,

ich schreibe seit einigen Jahren meine Partituren auf einem HP TM2 Convertible-Tablet (gehen auch andere) und Photoshop. Der Workflow ist sensationell, vorausgesetzt man kennt sich gut mit dem Programm aus. Wenn du konkrete Fragen hast, helfe ich Dir gerne.
 
ich schreibe seit einigen Jahren meine Partituren auf einem HP TM2 Convertible-Tablet (gehen auch andere) und Photoshop. Der Workflow ist sensationell, vorausgesetzt man kennt sich gut mit dem Programm aus. Wenn du konkrete Fragen hast, helfe ich Dir gerne.

Das klingt sehr interessant, könntest du diese Vorgehensweise mal vorstellen, am besten in einem eigenen Thread? Vielleicht mit Fotos? Ich könnte mir gut vorstellen, dass Notensatz auf einem Tablet in Zukunft sehr wichtig wird, von daher wäre es interessant, über deinen Weg mehr zu erfahren. Danke im voraus...

Harald
 
Für desktop-pc: Wenn du Windows hast, kannst du es auch mal mit Journal versuchen, das bei deinem Windows vielleicht eh schon drauf ist? Unter Linux verwende ich das pendant "Xournal", damit kann man problemlos ein hintergrundbild mit notenlinien laden, dann darauf mit dem tablett/stift oder der maus zeichnen und das resultat dann am schluss als pdf exportieren. Ob das mit Windows auch so leicht funktioniert, weiss ich aber leider nicht.

Gruss, Ben
 
Verspätet noch vielen Dank für die letzten Antworten ! (ich habe drei Wochen "Obdachlosigkeit" hinter mir und in der neuen Wohnung derzeit kein Internet)

Derjayger: der Erfahrungsbericht hilft mir schon mal weiter. Du hast wahrscheinlich eine optimale Lösung gefunden, aber wie gesagt, so viel habe ich nicht zu notieren, dass sich eine größere Investition lohnen würde. Bei deinem Gerät kannst du ja auf dem Tablett den Hintergrund und das, was du schreibst, sehen. Das ist genau der Punkt, der meine Billiglösung fragwürdig macht. Ich habe eben keine Ahnung, wie die Navigation auf dem Bildschirm mit einem Grafiktablett funktioniert, also ob es überhaupt selbstverständlich ist, dass man die richtige Stelle in einer Notenzeile trifft.

BenChnobil: Ich habe Mac. Allerdings auch Photoshop drauf, das scheint nach Derjaygers Bericht dem Workflow gut entgegen zu kommen. Eine Notizenebene z.b. klingt sinnvoll.

Ich werde wohl mal, wenn ich wieder ordentlich am Netz bin, auf ebay den Markt sondieren und sehen, ob ich mir ein billiges Tablett zum probieren schnappen kann. Eilig habe ich es ja nicht, insofern kann es auch dauern, aber wenn es soweit ist und ich neue Erkenntnisse habe, werde ich meinen Bericht anschließen. Bis dahin bin ich weiterhin dankbar für Anregungen :)
 

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