Bremen-Oldenburg Oldenburg = Heavy?

hrawth
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Moin, Moin!

Als gebürtiger Oldenburger, der seit rund sechzehn Jahren im Vechtaer Exil lebt und demnächst in seine Heimatstadt zurückzieht, würde mich mal interessieren, ob's dort noch/wieder eine Szene für gitarrenlastige Musik, insbesondere im heftigeren Bereich, gibt.

Erinnert sich noch jemand an die Zeit zwischen 1990 und 2000, als es vor harter Mucke und dementsprechend vielen Fans und Events in Oldenburg und umzu nur so wimmelte? Kennt noch jemand die Crunchy Ducks, Grass, Souls of Doom, Hydrophobia, Mortal Fate, Civic Monster, The Awakening und wie sie alle hießen? Und hat hier noch jemand außer mir zig geile Abende bei den Open Stages im Amadeus verbracht, wo man sich jeden ersten Dienstag im Monat als Band oder als Spontankollektiv 'ne halbe Stunde vergnügen konnte und die Leute immer mitgingen (wenn die Darbietung nicht zu grottig war...)? Oder der Metalmixer im Cadillac, wo lokale Bands eine tolle Präsentationsplattform hatten, und die ebenfalls nicht seltenen Konzerte in diversen anderen Jugendzentren - gibt's so was noch bzw. lebt da noch eine kleine Szene?

In meinen knapp acht Jahren als Drummer der Löninger Heavy Rock-Band El Camino haben wir bestimmt zwanzig Gigs in Osnabrück gespielt, aber an einen Gig in meiner Geburtsstadt war einfach nicht ranzukommen (bis jetzt). Zwar kann das viele Ursachen haben: Die Musik gefällt den potenziellen Gastgebern nicht, deren Programm ist schon bis übernächstes Jahr gefüllt, andere Bands ziehen mehr Publikum etc. etc. Allerdings hat mich schon öfter mal der Verdacht beschlichen, dass sich in Oldenburg ein Wandel vollzogen hat, nämlich erst von einer Hard 'n' Heavy- in eine Gothic/Wave-Szene, woraufhin eine völlige Mainstream-Angleichung erfolgte.

Trifft's das in etwa? Falls nicht oder nicht vollständig: Oldenburger Heavy-Mucker, meldet euch! Postet Links zu euren Bandprofilen oder zu denen befreundeter Bands, Auftrittsmöglichkeiten, Rock/Metal Nights in Clubs, alles Mögliche zum Thema "Heavy in OL und umzu" - genau hier, in diesem Thread!

Rockige Grüße
André
 
Eigenschaft
 
Ich war im Dezember mal in Oldenburg und dort gab es zahlreiche Plakate von örtlichen(?) Metalbands. Würde daher spontan sagen das Oldenburg so heavy ist wie die Bremerszene. Also ziemlich.
 
Moin Moin!

Ich lebe seit mittlerweile 21 Jahren in Oldenburg. Seinerzeit war ich mehrere Jahre hier mit "Gin Sling" unterwegs - wie André bereits beschrieben hat, gab es doch einige ziemlich gute Auftrittsmöglichkeiten: Amadeus, der Mixer im Cadillac - da waren wir auch einige Male dabei. Ich hatte jedoch immer irgendwie den Eindruck, dass es als Rockband hier insgesamt ein eher schwieriges Pflaster ist, was sowohl die Proberaumsituation als auch die Möglichkeit in einem vernünftigem Rahmen aufzutreten angeht. Das kannte ich aus dem Raum Stade etwas anders. Lag bestimmt auch am Budget der Jugendarbeit - in den 80ern haben wir als Schülerband in jedem Jugendzentrum der Umgebung ohne große Probleme spielen können und es gab meist 500 Mark auf die Hand...da ist doch vieles runtergefahren worden in den letzten Jahren, natürlich nicht nur in Oldenburg, das ist ja ein generelles Problem, genau wie die Tatsache, dass immer mehr "internationale" Bands in immer kleineren Läden spielen (müssen?). Aber das kennen ja bestimmt alle hier die mit eigenen Sachen unterwegs sind, es wird nicht leichter, an Auftritte zu kommen drum will ich hier auch gar nicht weiter jammern...

Zur Zeit bin ich mit "Saint Lilly" - Heavy Rock- unterwegs. Mittlerweile gibt es in Oldenburg mit dem Polyester und der Umbaubar durchaus zwei nette Clubs, in denen eine Menge Livemusik geboten wird, auch heimische Bands haben da durchaus ihre Chance mal ranzukommen. Auch tut sich wieder was in Sachen Selbstorganisation der Musiker, seit längerem existiert ein monatlicher Musiker Stammtisch im Cadillac (zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es immer noch nicht geschafft habe, dort mal hinzugehen...), was sich daraus entwickelt muss man sehen. In den 90ern gab es ja das "Rockbüro", die haben einiges auf die Beine gestellt, allerdings lebt so ein Projekt natürlich auch vom Engagement der Mitglieder. Leider gab es damals wohl irgendwann zu wenige Leute die sich dort engagieren wollten und die Sache ist eingeschlafen. Wäre klasse, wenn sich über den Stammtisch wieder etwas in dieser Richtung entwickeln könnte (auch um gegenüber der Stadt bezüglich der Proberaumsituation mit einer Stimme auftreten zu können).

Gitarrenlastige Musik im heftigeren Bereich gibts hier bestimmt eine ganze Menge, die Plattform fehlt halt, Sachen wir vierteljährige Rock/Metal Festivals lokaler Bands scheinen gaaanz langsam wieder zu kommen (ich meine, da geht dieses Wochenende im Cadillac mal was), meist sind das dann aber stark Genregeprägte Hardcore/Trash oder auch Gothic Geschichten. Der gute alte Heavy Rock braucht da definitiv mehr Platz!!!:)

Übrigens, André - ich freu mich auf den 23sten, lass uns das Polyester einreißen!!!


Gruß, Markus.

ach ja: www.saintlilly.de
 
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Ok, am Freitag hatten wir den Gig mit Saint Lilly im Polyester, und ich muss schon sagen: Das hatte ich nicht erwartet! Über fünfzig zahlende Gäste, die nicht "zu den Bands gehörten" (Familie/Freunde/Partnerinnen etc.), die zusammen mit den "Angehörigen" das Poly randvoll gemacht haben und ein äußerst dankbares Publikum waren!

Offenbar gibt es einen gewissen Bedarf an Heavy Rock-Livekonzerten in Oldenburg, das freut mich ungemein!
 
Und es geht weiter: Am 30.10. spielen El Camino spontan organisiert als Support für Eat the Gun (mit Satan Takes A Holiday) diesmal in der Traum-Location Cadillac!

Kommt herum und rockt Oldenburg mit uns!
 
Mist! Zu spät angemeldet :p
 
Moin,

gibt es in Oldenburg irgendwelche Veranstalter die man einfach über Facebook oder andere Kanäle anschreiben kann um an den ein oder anderen Gig zu kommen? Durch den Wegfall des Römers in Bremen ist es aktuell wirklich zum ko***n hier vernünftige Gigs zu finden.
 
Ja, das mit dem Römer ist echt Mist, wir hatten endlich einen Auftrittstermin gefunden und dann...

In Oldenburg kann man es am Besten hier probieren denke ich: Polyester, Umbaubar (beides Clubs mit Livemusik, im Polyester läuft mehr) und im Cadillac (Jugendzentrum).

Viel Erfolg beim Anfragen - falls ihr ne lokale Band sucht - wir sind Saint Lilly und machen Heavy Rock, Höreindruck gibts bei Youtube!

Gruß, Markus
 
In Oldenburg kann man es am Besten hier probieren denke ich: Polyester, Umbaubar (beides Clubs mit Livemusik, im Polyester läuft mehr) und im Cadillac (Jugendzentrum).
Ist das JuZ Bürgerfelde nicht auch eine gute Adresse? Wenn die mit ihrem Umbau fertig sind, meine ich...
 
Na klar, vergessen! Danke André!

Gruß, Markus
 
Mit dem Plattenladen MTS gibt's eine weitere feine Oldenburger Location für deftig Bratendes. Super Atmosphäre zwischen den Plattenregalen, guter trockener Sound, entspannt-freundliches Personal :great:!
 
Das autonome Kulturzentrum Alhambra ist als Veranstaltungsort auch nicht zu verachten! Am 04.11.2016 war ich dort Zuschauer beim Konzert von Phantom Winter mit Age of Woe als Support, und ich war in mehrerlei Hinsicht überrascht:

1. Es ging dort super locker zu, überhaupt nicht politisch/ideologisch vorbelastet, wie man das bei solchen Venues ja manchmal nicht zu Unrecht befürchtet. Offenbar herrscht dort völlige Entspannung, so lange man sich wie ein respektvoller Gast und nicht wie ein Vollhonk benimmt. Ok, wenn man in Thor Steinar-Klamotten aufläuft, wird man vermutlich auch bei noch so freundlichem Verhalten nicht reingelassen, aber es liefen an dem Abend so einige Menschen mit Viking-Metal-Hoodies, -Shirts und Pagan-Accessoires dort herum, die erkennbar akzeptiert bzw. sogar integriert waren (und zwar sowohl seitens der Belegschaft als auch der Zuschauerkollegen).

2. Die ach so schrecklichen linksautonomen Konzertgäste waren, so weit ich das beobachten konnte, spießiger als so mancher "braver Bürger" im Partymodus - Kippen landeten ausnahmslos im Ascher, das Zigarettenpackungspapier ausschließlich im darunter befindlichen Mülleimer, Flaschen wurden seltenst stehen gelassen (und erst recht nicht wegen des netten Klirrens auf den Boden geworfen) und bei Anremplern wurde sich mit einem netten Lächeln entschuldigt.

3. Sowohl die Vor- als auch die Hauptband brauchte nur den ersten Ton des Line-Checks anzuspielen, schon bewegte sich die komplette Meute von Bar und Sitzbänken weg in Richtung Bühne und unterhielt sich kaum noch bzw. nur sehr leise. So eine Wertschätzung habe ich selten erlebt.

Mal schauen, wie's bei meinem nächsten Konzertbesuch im Alhambra zugeht, der erste hat auf jeden Fall Eindruck gemacht.

Postet weiter, wenn ihr Ergänzungen oder Anregungen zur Oldenburger Heavy-Szene habt!
André
 
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