Orgel Verzerren mit Dioden-Clipping

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Hallo,

ich komme hier eigentlich aus der Gitarren-Ecke, habe aber auch eine kleine Orgel im Keller stehen (die hier). Mir gefallen bseonders die Orgelsounds von Jack White, also extrem verzerrt, teilweise mit Oktaveffekten usw.
Von der Gitarrentechnik her kenne ich das Prinzip des Dioden-Clippings, um ein Signal zu verzerren. Funktioniert das auch bei einer Orgel, besser gesagt: Klingt das Ergebnis so wie ich es mir vorstelle, also verzerrt? Reicht es die Dioden parallel bzw. antiparallel zwischen Ein- und Ausgang zu schalten?
Ich bin offen für Tipps und Meinungen!

MfG

Olaf
 
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Hallo Olaf

Das Diodenclipping funktioniert bei einer Orgel genau so gut wie bei einer Gitarre.
Si-Dioden clippen allerdings erst ab einer Spannung von ca. 0,6V. Das heißt ob die Sache Funktioniert hängt davon ab, ob aus der Orgel genug Pegel heraus kommt.
Wenn Du Dioden einfach antiparallel zw. Ausgang und Masse schaltest, wird die Ausgansstufe der Orgel allerdings ein wenig vergewaltigt.
Besser ist einen ca. 100kOhm Widerstand zw. Orgel und Verstärker schalten und an der Verstärker-Seite die Dioden antiparallel zu Masse zu schalten.

Viel Spaß beim probieren :)

Krissel
 

link hatte ich vergessen: http://cache.kalaydo.de/mmo/2/740/596/2_-973801622.jpg



Wenn du aus der Gitarrenecke kommst, warum nimmst du dann nicht einfach einen entsprechenden Treter oder den Zerrkanal deines Amps?

Weil ich kein externes Gerät oder einen externen Verstärker möchte, sondern eine kostengünstige bzw. -freie Modifikation.

Also ich sollte die Dioden erst hinter dem Verstärker schalten? Ist wohl auch logisch, so kenne ich es von Gitarren, bzw. Effektgeräten.

MfG
 
Weil ich kein externes Gerät oder einen externen Verstärker möchte, sondern eine kostengünstige bzw. -freie Modifikation.

Ahja, ich wußte nicht, daß es um so eine Heimorgel geht; ich war von einer Comboorgel ausgegangen, die sowieso einen externen Amp benötigt...

Also ich sollte die Dioden erst hinter dem Verstärker schalten? Ist wohl auch logisch, so kenne ich es von Gitarren, bzw. Effektgeräten.

Nicht hinter den Verstärker (nebenbei: Von Gitarreneffekten kennst du es mit Sicherheit auch nicht so). Wenn du unbedingt die Diodensache ausprobieren willst, wäre ein sinnvoller Punkt dafür hinter dem Volume-Pedal, damit du die Verzerrung in gewissem Rahmen steuern kannst. Du müßtest in der Orgel also diesen Punkt finden und dort dann die Sachen einbauen.

Erhoffe dir aber nicht zuviel davon. Erstens ist der Erfolg davon abhängig, wieviel Pegel überhaupt dort ankommt. Je mehr Pegel, desto mehr clippen die Dioden. Aber je mehr Pegel du hast um zu verzerren, umso mehr fehlt dir dieser Pegel dann hinterher für die Lautstärke: Da die Dioden ja nicht mehr als ihre Flußspannung durchlassen, wird die Signalspannung auf diesen Wert begrenzt. Wenn die nachfolgende Stufe beispielsweise 10V zur Vollaussteuerung (volle Lautstärke) braucht, aber nicht mehr als ca. 0,6V bekommt, dann kannst du dir vorstellen, wie leise die Orgel dadurch wird.

Du kannst auf die Weise also bestenfalls einen Kompromiss finden aus Verzerrungsgrad und Lautstärke. Und ob der dann einsetzbare Resultate liefert, ist fraglich. Für einen guten verzerrten Klang müßtest du schon etwas mehr Schaltungsaufwand betreiben.
 
Wenn du unbedingt die Diodensache ausprobieren willst, wäre ein sinnvoller Punkt dafür hinter dem Volume-Pedal, damit du die Verzerrung in gewissem Rahmen steuern kannst.
Daß das der richtige Punkt ist, kann man so gerell nicht sagen.

Es gibt dort vornehmlich zwei verschiedene Konzepte bei den Heimorgeln:
1. Im Schweller sitzt ein Poti
2. Im Schweller sitzt eine Lampe und ein LDR

Dann muß man gucken ob
a. über den Schweller das Signal läuft
b. über den Schweller nur eine Steuerspannung für einen VCA im Vorverstärker läuft

:gruebel:

Da die Dioden ja nicht mehr als ihre Flußspannung durchlassen, wird die Signalspannung auf diesen Wert begrenzt. Wenn die nachfolgende Stufe beispielsweise 10V zur Vollaussteuerung (volle Lautstärke) braucht, aber nicht mehr als ca. 0,6V bekommt, dann kannst du dir vorstellen, wie leise die Orgel dadurch wird.
Ja, da sollte man erstmal die Spannung messen und dann kann man entscheiden ob man ggf. Dioden in Serie schalten muß.
 
nebenbei: Von Gitarreneffekten kennst du es mit Sicherheit auch nicht so

Doch, eigentlich schon, zumindest wenn man aus einem Linearem Booster einen Overdrive machen will.

Böhmorgler;4022298 schrieb:
1. Im Schweller sitzt ein Poti

Genau so ist es, werde die Spannung mal messen, wieviel sollte denn mindestens rauskommen, damit sich Dioden lohnen?

MfG
 
Das Ganze macht wenig Sinn, da der Line Pegel, also 0dB bei 0.775 Volt liegt.Gerade mal etwas ueber der Knickspannung einer Diode. Wenn die Vorverstaerker deiner Orschel mit Op Amps ausgestattet sind koenntest du an geeigneter Stelle die Diode in deren Rueckkopplung einbauen.So funktioneren auch alle OP AMP Bodentreter oder z.B. die durchaus brauchbare Zerre der old CX3.
Das sind gerade mal 4 bis 5 Bauteile.
 
Ein Op-Amp (Operationsverstärker) ist in der Regel ein IC. Typen gibt's endlos viele.
Dort ist der Ausgang auf den Eingang (über einen Widerstand) rückgekoppelt.

Beispiel:
clipping-circuit.jpg




Das Beste wäre, wenn man von der Orgel einen Schaltplan hätte. - Ich vermute allerdings es ist irgendein inzwischen untergegangenes ital. Unternehmen, das das Teil zusammengebaut hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
@olaf
Wie Boehmorgler schon bemerkte. Am besten waere ein Schaltplan.
Man kann aber auch so in etwa erkennen wo die zusammengefassten Signale weiterbearbeitet werden.
Wenn die Signale ueber Opas zusammengefasst und weiter vorverstaerkt werden, so erkennt man dies an den ICs statt Transistoren auf der Platine.
Gaengige Typen waeren

741 (Billigsttyp)
Tl 82, 84, etc.
5532
4558 (Edeltyp)

Vielleicht schaust du einfach mal im Bereich vor dem Endverstaerker auf die Platine und was auch den eventuell vorhandenen IC's steht. Ob da ueberhaupt Opas verwendet werden. Ist nur so eine Idee. Man koennte sogar das Mixer IC als Verzerrer umfunktionieren indem man einfach mit einer Diode rueckkoppelt.
Hier als Beispiel der old CX3 Overdrive :
http://home.arcor.de/richardon/richy2001/circuit/245hires.gif
2 Widerstaende eine Diode ein Opa ein Poti
Das wars und klingt einwandfrei.
Wenn du einen der Rueckkopplungswiderstand mit einer Diode versiehst muesste es schon zerren.
Schaltplan waere natuerlich am besten.
 
Ja, die Orgel kommt aus Italien und ein Schaltplan habe ich denke ich auch, ich werde mal suchen
 

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