Original-elektronik + HU's einer Gibson LP Custom 1990

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dirty channel
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Moin,

ich habe hier eine LP Custom 1990 am Start, die eine ausgewechselte Elektronik besitzt sowie andere Pickups.
Ich interessiere mich nun für die Möglichkeit, die original-Elektronik zu beschaffen und wieder einzubauen, hauptsächlich Potis und HU's.

Gibt es für sowas eventuell irgendwelche kleinen Spezial-Shops, die solche Elektronikteile oder gar Elektronik-Sets anbieten, vielleicht irgendwelche Vintage Shops oder etwas dergleichen??
 
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Moin!

Ich habe eine Frage. Was sollen die HU´s denn sein?

Und leider gibt es für sowas nichts das ich kenne. So wie ich weiß musst du wohl in der Bucht fischen gehen und darauf hoffen, dass die Angaben richtig sind.

Wenn es aber Originalteile neueren Datums sein dürfen, kannst du in jedem Gitarrenfachmarkt die passenden Teile bestellen. Gibson Potis, Kondensator und Tonabnehmer gibt es da in Hülle und Fülle. Ich glaube damals waren auch ein 490er und ein 498er verbaut worden. (Pickups)
 
Hi,

wie etna schon ganz richtig schrub, waren in der Custom damals ein 498T am Steg und ein 490R am Hals verbaut. Kann ich aus eigener Anschauung bestätigen, ein Mitspieler hatte genau so eine, und in meiner 93er Studio war die gleiche Kombination. Ab Werk waren es immer die Versionen mit "braided wire", dh mit diesem Metallgeflecht als Abschirmung und Signalmasse, also keine mit 4-adrigem Kabel (gabs damals meines Wissens auch nicht als NachrüstPUs zu kaufen, heute aber schon). Ausgebaute gebrauchte PUs dieser Typen werden in der Bucht oft recht günstig feilgeboten. Sind halt nicht jedermanns Sache, gerade der 498T am Steg ist sehr mittig und heiß und weit weg vom verbreiteten "Vintage-Ideal". Clean ist gar nicht sein Ding, Crunchsounds sind weniger drahtig als vielmehr mittig. Metallern ist er dann wieder nicht kompromisslos genug, da fehlen ihm die schneidenden Höhen und ganz tighte Bässe. Was er aber mMn richtig gut kann, sind verzerrte, singende Solosounds:rock: .



Die Potis waren damals 300 KOhm für Volume und 500 KOhm für Tone, dazu ein Keramik-Scheibenkondensator mit 0,022 uF Kapazität, evtl auch 0,047 uF, da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich würde aber ehrlich gesagt nicht sklavisch die Originalteile verwenden, sondern zumindest als Vol-Potis ebenfalls 500 KOhm-Ausführungen verwenden. Selbst wenn hier immer gerne über Dinge wie die Auswirkungen verschiedener Kondensatortypen auf den Ton heftig diskutiert wird, scheinen sich zumindest in soweit die meisten einig zu sein, dass Humbucker (mindestens) 500 KOhm-Potis brauchen. Ist übrigens auch der klassische Wert aus den 50er/60er Jahren. Gerade etwas heißere Pickups wie der 498T werden durch zu kleine Potiwerte in den Höhen zu stark bedämpft, und zwar schon in voll aufgedrehtem Zustand. Bei wesentlich mehr als 500 KOhm wirds dann wieder etwas schwierig mit dem Regelweg, der dann mehr und mehr einem Kippschalter gleicht.

Ich persönlich finde auch diese Scheiben-Kondensatoren nicht so toll. Solange ich die drin hatte, hab ich die Regler an meiner (ebenfalls aus den 90ern stammenden) Paula nicht angerührt, weils sofort schlechter klang. Nicht einfach weniger höhenreich, nicht mal einfach dumpf, sondern eher irgendwie ... stumpf, als wäre alles lebendige abgewürgt. Auch voll aufgedreht klang es im direkten Vergleich etwas "klirrender", harscher als mit PIO (Paper In Oil)-Caps. Nuancen, aber für viele - auch hier im Forum - hörbar. Heute gibts jedenfalls einiges an Alternativen (Paper In Oil wie in den 50ern, Styroflex und was weiß ich). Das müssen mMn jetzt keine teuren Vintage-Nachbau-Teile sein (da bin ich schon skeptisch, ob die ihr Geld wert sein können), aber es gibt auch für unter 5 Euro schon richtig gutes Zeug. die Keramikdinger sind für mich jedenfalls nix. Verschiedentlich habe ich auch noch kleinere Werte eingesetzt, etwa 0,01uF, dann werden die Höhen wirklich nur im oberen Bereich beschnitten und die Hochmitten bleiben stärker erhalten. Muss man halt ausprobieren, was einem besser liegt.

Ich persönlich bin ja auch ein Fan des "50ies Wiring", aber da musst Du ebenfalls selber ausprobieren, ob Dir das taugt. Das ist eine andere Verdrahtungsweise des Tonpotis gegenüber dem Volume-Poti, die dann auch den Klang und die Regelungseigenschaften beeinflusst. Beim Runterdrehen des Vol. wirds nicht gleich dumpf, und es entstehen interessante Variationen in den Mitten, wenn man Vol. und Tone gleichzeitig leicht zurückdreht. Für die Original-PUs wäre das gar nicht schlecht, gerade der am Steg lässt sich so viel besser bändigen, um auch mal traditionellere Sounds zu erzeugen. Verdrahtungspläne gibts im Netz en masse (einfach mal SuFU nutzen oder googlen).

Original in den 90ern sah das ganze dagegen so aus:

http://www.vmresource.com/_temp/lp_control_sm.jpg

Wie gesagt, mein Ding ist es heute nicht mehr. Muss ja für Dich nix heißen, und wenn Du auf jeden Fall den Originalzustand widerherstellen willst, muss es halt so verdrahtet werden. Hier hab ich noch mal beide Verdrahtungspläne als Schema nebeneinander gefunden:

http://www.k-p-rossel.de/pics/LesPaul_50s-wiring.jpg

Was auf diesen Bildern fehlt, ist nur dieser kleine Pfosten in der Mitte des Montage-/Abschirmungsblechs. Da wird aber nichts verschaltet, es erleichtert nur die Montage, weil man die Verbindung zwischen dem PU-Schalter und - auf der anderen Seite - der Buchse getrennt verlegen bzw auftrennen kann. Es gibt auch andere Schaltungen, bei denen es praktisch ist, an der Stelle einen lötfähigen Zugang statt eines durchgehenden Kabels zu haben, zB wenn man auf ein einzelnes Master-Tonepoti umsteigen will. Das Blech gabs in den 50ern noch nicht, manche bauen es schon alleine deshalb raus :).

Gruß, bagotrix
 
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