out of phase

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catrat
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was bedeutet das? danke für die antworten.
 
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catrat schrieb:
was bedeutet das? danke für die antworten.


Out of phase heisst phasenverdreht.

Out of phase kann sich auf die Spulen eines HBs (oder zwie SCs) beziehen oder auf das Gesamtsignal (also der Ton, der letzten Endes via PU übertragen wird)

HBs haben zwei gegensätzliche Spulen, damit die Störgeräusche (die nur über die Spulen aufgenommen werden) eliminiert werden. Damit das Gitarrensignal (das über die Magneten reinkommt) nicht auch gekillt wird, werden die Pole der Magneten ebenfalls gegeneinander gestellt. quasi auch out of phase. Minus mal minus macht plus, also keine Störsignale, aber volles Signal. (seriell sogar doppelt).

Hier haben wir also eine in phase schaltung, die aber streng genommen aus zwei out of Phase Einzelnteilen besteht.


Wenn man nun aber die Spulen wieder in phase schaltet, dabei die Pole aber immer noch gegenpolig hat, löschst du das Signal theoretisch aus. Das meint man meistens, wenn man ohne nähere Erklärung von out of phase spricht.

Praktisch wird das Signal aber doch nicht ganz ausgelöscht, da die beiden Spulen keine identischen Frequenzen liefern. Die eine nimmt den Ton ja an einer anderen Stelle ab als die andere.

Die identischen Frequenzen werden also rausgefiltert, die nicht identischen bleiben erhalten.
Erfahrungsgemäss sind das hohe Frequenzen, weshalb out of phase meist sehr dünne, sitar-like sound ergibt.

Je nachdem, wie weit die Spulen auseinaderliegen. Je näher (und je schwächer der PU), desto dünner.

Zwei fette HBs mit grossem Abstand out of phase, das klingt nur wenig dünner, dafür sehr nasal. Ein Minihumbucker mit fast identischen Spulenfrequnezen, u.U. noch die Spulen im Parallelbetrieb und nicht seriell, liefert dagegeh kaum noch Ton.

Die berühmte Peter Green Paula (jetzt Gary Moore) hatte sone Schaltung. Erst aus Versehn, dann gewollt. Allerdings zwei serielle HBs mit weitem Abstand. Also kommt da noch viel Ton durch.


PS: die Frequenzen, die bei einer out of Phase Schaltung auftauchen (also v.a. hohe) sind genau die, die bei einer normalen Humbuckerschaltung verschwinden. Der Hauptgrund, warum Humbucker auch bei gleicher Draht-Wicklungszahl dumpfer klingen.


Fazit:

a: eine Spule: Störgeräusche plus Gitarrensignal X. Z.B. Standart Singlecoil

b: zwei Spulen parallel: doppelte Störgeräusche (weil zwei Spulen), aber nur einfaches Gitarensignal X. Mit mehr Höhen und Bässen, weil nur die halbe Induktion. Z.B. alte Vintage Strat Steg-Mitte

c: zwei Spulen parallel, eine davon andersum gewickelt und anders gepolt: keine Störgeräusche, Signal wie b: Z.B. modern-Strat Steg-Mitte oder paralleler Humbucker (Gibson P 100 z.B.)

d: zwei Spulen seriell: doppelte Störgeräusche, doppeltes Gitarrensignal (2X), doppelt soviel Induktivität wie a:, 4 mal soviel Induktivität wie b: und c: z.B. Power-Tele-Schaltung (Hals Steg seriell) bei ner Strat.


c: zwei Spulen seriell, eine davon andersrum gewickelt und gepolt: keine Störgeräusche, Gitarrensignal wie d: Z.B. Standard-Humbucker aus dem Katalog oder gestackte Minihumbucker o.ä.


d: zwei Spulen, eine davon out of phase, aber Magnetpole gleich

ODER

zwei Spulen, beide in phase, aber Magnetpole unterschiedlich gepolt: Rechnerisch Gitarrensignal gleich Null, mit Ausnahme der Frequenzen, die NICHT beiden Spulen gemeinsam sind. Auch hier gibts wieder Parallelschaltung der Spulen oder Seriellschaltung der Spulen. Z.B. zu finden auf der Ackermann Signature von Framus. Ist aber serienmässig selten.

Usw...
 
danke. frage: warum wird sowas nicht standardmäßig in viele gitarren eingebaut? das müsste doch bestimmt mehr als 50 klangeigenschaften bei 2humbuckern incl coilsplitting geben?!?
 
Weil es ein sehr schwaches Signal ist und der Ton ausserdem recht dünn und kraftlos ist. Die einzige Gitarre die mir spontan einfällt, ist die JP LP. Ist halt ein eher exotischer Klang.
 
catrat schrieb:
danke. frage: warum wird sowas nicht standardmäßig in viele gitarren eingebaut? das müsste doch bestimmt mehr als 50 klangeigenschaften bei 2humbuckern incl coilsplitting geben?!?

Out of phase will fast niemand. Wer doch, baut sich das selber per Miniswitch o.ä.

Serienmässig ganz selten zu finden, und dann wird selten ein Humbucker mit sich selbst out of phase geschaltet, sondern zwei komplette serielle HBs werden gegeneinander out of phase geschaltet. das ist outputmässig sehr viel fetter, hat aber einen nasalen weichen Ton.


Wenns dir um die Flexibilität geht, kannst du mit ner HSH Gitarre über 300 Kombinationen schalten. Ohne Zusatzfirlefanz, nur durch parallel, seriell, split und phasenverdrehung. Also alles, was man heute mit nem Standard PU machen kann.
 
das ist ja geil. da werd ich vielleicht noch was an meiner zukünftigen zerberus, wenn mir die soundvielfalt nicht reicht, basteln:D
edit: ich glaube nicht mal, dass das viele nicht wollen, sondern, dass das viele nicht kennen, so wie ich bis eben.
 
catrat schrieb:
das ist ja geil. da werd ich vielleicht noch was an meiner zukünftigen zerberus, wenn mir die soundvielfalt nicht reicht, basteln:D

Von den 300 kannste 250 schon mal kicken, weil das lauter fast-Überschneidungen sind. Es ist fürs menschliche Ohr identisch, ob du den hinteren HB und den SC in der Mitte seriell fährst und dazu die vordere Spule des HBs out of phase dazu schaltest oder ob du den hinteren HB und den SC in der Mitte seriell fährst und die HINTERE Spule des vorderen HBs out of phase dazu schaltest. Und es ist auch kein Unterschied, ob parallel oder seriell, da die seriell-Schaltung des HBs mit dem SC bereits so viel Stoff liefert, dass du das bisschen Unterschied dann nimmer hörst. Du siehst es vielleicht auf nem Messgerät.

Aber selbst bei hörbaren Unterschieden belässt man es oft bei einer Version. Z.B. wenn du deinen Steg.-HB splittest. Dann kannste die vordere Spule nehmen oder die hintere. Klingt in der Tat unterschiedlich. Aber doch so gering, dass man sich normalerweise für eine (die einem besser gefällt) entscheidet.

Usw.

Unterm Strich haste bei HSH vielleicht 10 Sounds, die echt sinnvoll sind, und noch mal 10 weitere, die durchaus sehr anders klingen können, aber für dich vielleicht völlig unbrauchbar sind.

Zudem wird das verdammt unübersichtlich, wenn du deine Gitarre voll von Schaltern hast. Und selbst bei ausgeklügelter Schaltung mit Push Pull Potis und ähnlichem kommst du schnell durcheinander, was du da eigentlich grad machst. V.a. Leute, die auffer Bühne stehen.

Wirklich sinnvoll ist es, HBs zu splitten, bzw. SCs zusätzlich auch seriell zu schalten. das sind wirklich ganz andere Sounds, die Vorteile haben. Auch Zwischenstellungen sind da interessant. Also z.b. sowohl nen Steg HB als HB mit dem SC in der Mitte als auch den HB als SC mit dem SC in der Mitte. Also anstelle eines Autpslitschalters lieber von Hand.

Alles andere sollte man aber vorher ausprobieren. Also net nen Schalter einbauen, alles löten, und dann erst sehen, was rauskommt. Lieber erst mal provisorisch (evtl. Steckverbindungen a la Lüsterklemme) einzelne Schaltungen realisieren und testen.

Oft ist es auch sinnvoll, vorhandene Sound zu ERSETZEN.

Kenne Leute, die z.B. bei der Strat Hals-Mitte nicht mögen und dafür lieber Hals- Steg. Anstatt Zusatzschalter einzubauen, ersetzen sie lieber das eine durch das andere. Übersichtlich und praktisch.
 
die zerberus morpheus hat ja schon coil splitting. die kommt wahrscheinlich jetzt die woche an und die soundeinstellungen werd ich erstmal ausgiebig testen. das werden schon viel mehr soundeinstellungen sein, als ich se bei meiner ibanez sz habe. ich denke mal, dass ich mit den soundeinstellungen schon gut rumspielen kann und mich da auch erstmal zurechtfinden muss.
 

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