Overdubs im Metal

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Ben1983
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Hi Folks,
ich habe ne Frage:

Wir haben ab dem 18 August ein Studio gemietet um unser Album aufzunehmen.
Da Studiozeit bekanntlich teuer ist versuchen wir uns so gut wie möglich auf die Aufnahmen vorzubereiten. D.h. wir prüfen schon seit wochen immer einen Song pro Woche auf Herz und Nieren (Hören uns die einzelnen Parts der Instrumente an, optimieren die Gitarrenanschläge und den Gesang etc.)
Jetzt Haben wir die Songs soweit "eingefrohren" (Im Proberaum eine Aufnahme (16 Spur) gemacht wo jeder genau das spielt (singt) was er auch im Studio einspielen wird)
Nun wollen wir beiden Gitarristen noch Overdubs zu den Songs komponieren und auf die "freeze" Aufnahmen spielen.
Nun zu der Frage:
Wir spielen von Pop-Rock Songs (Balladen) bis hin zu richtig schönen Metal-Brett Riffs.
Wie wird das üblicherweise mit den Overdubs gehandhabt? Klar bei den Rock Pop Balladen fallen uns sofort zweit, dritt und viertstimmen mit z.B. Westerngitarren ein um dem ganzen Song mehr Tiefe zu verleihen (Oder Schellenkranz oder oder)
Aber wie ist das bei Metal Songs? Wird dort überhaupt mit Overdubs (außer dopplungen) gearbeitet?
Und wenn ja wie?

Noch ein Beispiel. bei den Balladen kann ich mir z.B. gut vorstellen, dass der Gesang im Refrain auch gedoppelt wird. Aber bei Metal?

Schreibt mal was ihr so für Erfahrungen gemacht habt

Danke
 
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Hi und Hallo.

Aber wie ist das bei Metal Songs? Wird dort überhaupt mit Overdubs (außer dopplungen) gearbeitet? Und wenn ja wie?

Das liegt am Tonstudio und was ihr überhaupt vorhabt. Wenn ihr meint, es würde gut klingen wenn man eine zusätzliche Gesangsspur einsingt, dann tut es. Egal bei welchen Genre, es wird immer mit Overdubs gearbeitet. Das fängt beim Gitarren doppeln an, bis über Harmonien der Solo Gitarre, bis zum doppeln der Gesangsspur um mehr Fülle zu bekommen (besonders im Refrain). Die Entscheidung liegt also bei euch und teilweise am Tonstudio, was die Sache ja mischen muss.

Wie das gemacht wird, ist eigentlich einfach. Nach dem die Rhythmusgruppe eingespielt hat, werden die Gitarren gedoppelt. Der Gitarrist bekommt also die Kopfhörer auf, und spielt noch mal seine Parts ein. Anschließend werden die Solos recordet und eventuell gedoppelt und zum Schluss der Gesang. Das ist aber Studio abhängig, da der Ablauf unterschiedlich sein kann.

Auch mal hier schauen Workshop - Der erste Studiobesuch.
 
Da kann ich mich 4feetsmaller nur anschliessen.

Ihr seid durch die "gute" Vorbereitung inklusive eigener Aufnahmen schon sehr gut vorbereitet. D.h. Ihr werdet die Basicspuren flott eingespielt haben.

Und dann kommts auf den Techniker an, ob er bereit ist, mit euch ein wenig zu experimentieren. Ich mach es bei mir im Studio immer so.
Wenn die Band gut eingespielt ist kommen im Endeffekt immer noch ein paar geile Sachen dabei rum. Aber, wie schon erwähnt, muss der Techniker auch dazu bereit sein, da er nachher auch en paar mehr Spuren hat, zum Säubern, EQen, mixen usw.

Kleiner Tipp: Macht keine übermäßig auffallenden Extras in die Aufnahme. Es hat sich im Laufe der Zeit gezeigt, dass diese Extras die Songs zu sehr verfremden.

Also nur was aufbauendes, was den Charakter des Songs unterschreibt, nicht aber neu definiert.
Z.Bsp. wenn ihr ne lange Strophe habt. In der zweiten Hälft der Strophe noch ein bißchen Unterstützung rein zum Refrain bzw. zur Bridge hin.

Aber, wie immer, das ist von Song zu Song und von Geschmack zu Geschmack verschieden.

Der JEYPEE
 
Hallo,
Naja, erstmal, erlaubt ist was gut klingt, dabei ist es völlig egal welche Musikrichtung man macht, nur weil bestimmte Dinge in Gewissen Genres unüblich sind, sollte man sie auf keinen Fall lassen.

1. Sehr schöne Arbeitsweise und Vorbereitung, was man kann sollte man vorher klären, im Studio gibt es schon noch genug Spontanität, da muss man sich nicht mit dem grundlegenden des Songs auseinandersetzen, wie zum Beispiel ob Bass und Bassdrum zueinander passen, oder ähnliches.

2. Ausprobieren: Wenn ihr die Aufnahmen schon habt, dann spielt doch einfach ein paar Ideen für Overdubs ein. Sammelt Ideen, vergleicht sie und wenn es gut ist, dann findet es seinen Weg auf die Studioaufnahme. Wenn ihr empfindet, dass eine Westerngitarre zu dem harten Metal - Riff gerade den richtigen Kick gibt und den Song nach vorne bringt, dann immer ran da. Feste Regeln gibt es dafür sowieso nicht.
Man sollte sich meiner Ansicht nach überlegen, was man mit den Overdubs erreichen möchte. Benutzt man atmosphärische Overdubs wie zum Beispiel Feedbacks um einem Song mehr Dichte zu geben, oder melodieführende Overdubs um zum Beispiel den Gesang an einer wichtigen Stelle zu featuren. Man kann zum Beispiel ganz leicht durch Overdubs leichte Variationen in Strophen oder Refrains erzeugen um den Song interessant zu halten. Eine andere Möglichkeit ist, sich den Song genau anzuhören und herauszufinden was noch "fehlt". Ist ein Song zum Beispiel sehr tief auf den Gitarren und am Bass, dann kann ein hoher Overdub im letzten Refrain einen unglaublichen Kick nach vorne geben.

3. Im Metal werden durchaus auch einige Vocals Menge gedoppelt, nur leider und ich hoffe, dass ich da niemandem auf die Füße trete, sind viele der Metal - Stimmen dazu einfach nicht in der Lage (außer mit entsprechendem technischem Korrekturequipment). Devin Townsend doppelt zum Beispiel ne ganze Menge, kann es aber auch. Präzise Vocaldopplungen sind nicht zu unterschätzen, können, richtig eingesetzt, toll wirken, aber auch alles kaputt machen wenn es einfach nicht gut gesungen ist.
 
Wow vielen Dank schonmal für die schnellen hilfreichen antworten.

Also den Tontechniker kenne ich schon eine Zeit. Der wird uns bestimmt die Freiheit gewähren ein wenig rum zu probieren.

Ich glaube wir werden nochmal gucken ob bei den "harten" Stücken wirklich noch etwas rein muss. Es kann gut sein das es mit einfachen Dopplungen reicht, da ja meist schon 2 Gitarrenmelos ein basslauf und eine Vocallinie zusammenspielen. Ich hab nur angst, dass es dann zu leer klingt....aber ich denke das wird der Techniker schon wissen und hinbekommen.
 
3. Präzise Vocaldopplungen sind nicht zu unterschätzen, können, richtig eingesetzt, toll wirken, aber auch alles kaputt machen wenn es einfach nicht gut gesungen ist.

Das kann man unterstreichen. Besonderes wenn es um Harmonien (Terz, Oktave etc.) geht, trennt sich die Streu vom Weizen. Dort ist meine Band auch schon oft an ihre Grenzen gestoßen. Wenn sowas nicht geübt wird, bekommt man es im Studio auch nicht hin.
 

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