P90 rotziger als Humbucker?

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ElRodeo
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Hi, die Überschrift sagt ja schon alles und mich würde mal interessieren ob da wirklich was dran ist. Habe schon mal irgendwo im i-net gelesen das Gitarren mit P90 rotziger klingen sollen als Humbucker. Bei Humbuckern gibt es genau wie bei den P90 PU's diverse Modelle für unterschiedliche Anforderungen und ein P90 für Jazz Gitarren klingt natürlich alles andere als rotzig. Mich würde interessieren ob es wirklich stimmt das ein P90 mit viel Output bissiger und rotziger klingen kann als ein vergleichbarer Humbucker und welcher P90 taugt für härtere Rocksachen (Stoner, Doom)?
 
Eigenschaft
 
Ein P90 ist ein Single Coil. Da wird brummtechnisch von übertriebenem Gain eher abgeraten. Für HiGain- Musik gibt's Humbucker, die verkraften das relativ brummfrei.

Leslie West (der Dicke von Mountain) hat in seiner großen Zeit oft und gern eine Gibson Les Paul Junior mit P90- Bestückung gespielt. Was für 'ne Klampfe er heute spielt, weiß ich nicht.

Alex
 
Ich kann nur meine Erfahrung wiedergeben: Ja, war einer der Gründe, warum es meine Hagström F-200P geworden ist!

Über die weitere Tauglichkeit kann ich nichts sagen, da fehlen mir die Erfahrungswerte mit oben genannten Genres. Härtere Rocksachen kriege ich aber prinzipiell hin und klingt auch super. Aber ist natürlich alles Geschmackssache, ich habe meinen gefunden.
 
Mit P90 assoziiert man im Allgemeinen Halbakustik oder 50er/60er Solidbodies, da gebe ich Dir Recht.
Es ist schade, dass die PU-Sorte so selten verbaut wird, denn sie hat wirklich grossartige Vorzüge.

Die im Normalfall sehr starken Magneten, die flache Spule und (für HB und Fender-SC-Spieler) sehr ungewohnte Charakteristik haben sie für mich zu einem Favoriten in der Halsposition gemacht.

Auch bei High Gain (sofern der Verstärker / Bodentreter keine Niete ist) machen sie sich sehr gut.
Meine Avatar-Gitarre ist z.B mit einem am Hals und einem DP155 Tone Zone von Dimarzio am Steg ausgestattet. Beide sind ungefähr gleich störempfindlich, weil ich das gesamte P90-Gehäuse mit Kupferfolie geschirmet habe.
Wieso macht das eigentlich sonst keiner...
Ich würde an Deiner Stelle einen P94 oder P100 probieren, dann kann man ohne Extrafräsungen einen Test in HB-Gitarren machen.

Grüsse!
 
Ich kann dir eindeutig zu einem P90 für heaviges raten. Wenn es richtig HiGain wird, nun, dann wirst du eventuell ein Noisegate benötigen, um einige Streuungen zu unterbinden. Ansonsten aber wird kein Humbucker dir vergleichbaren "Rotz" liefern können. Ich hatte erst den INf4, dann den Duncan SH-6 in meiner Ibanez...war zufrieden...dann aus Jux den Duesenberg Domino...und seitdem ist es egal was in in die Hand nehme an Gitarren, diejenigen mit P90-Typen "gewinnen" immer. Die Klarheit mit der gleichzeitigen "Angriffslustigkeit" aber auch eben diese Ehrlichkeit sind der Hammer. Für mich nicht nur am Hals, sondern auch am Steg. ^^
 
hi!

ja, ein guter p90 ist definitiv "rotziger" als ein humbucker - und kann sehr hart rocken.
aber klar - bei viel gain gibt´s auch viel "brumm"...
ob man damit klarkommt muß man selber ausprobieren.

... Ich würde an Deiner Stelle einen P94 oder P100 probieren, dann kann man ohne Extrafräsungen einen Test in HB-Gitarren machen...

kleine korrektur/klärung dazu:

der p94 ist ein p90 im humbucker-format - er kann problemlos in eine humbucker-fräsung eingebaut werden.
der p100 ist - umgekehrt - ein humbucker im p90-format. da er jedoch ca. 1 cm höher/tiefer ist als ein p90 kann er nicht in jede p90-fräsung eingebaut werden - da muß man unter umständen noch etwas ausfräsen.

das lohnt sich allerdings - meiner meinung nach - nicht, da der p100 weder wie ein guter humbucker, noch wie ein guter p90 klingt.

cheers - 68.
 
"Rotziger" im Sinne von "dreckiger bei high-gain" und "gut für Punk" ist er schon, wobei das wie alles andere Ansichtssache ist - schon mal beim begriff "rotzig" ist man sich nicht ganz einig was es zu heißen hat.
 
Danke für eure Tipps! Demnächst besorge ich mir einen P90 im Humbuckerformat und werde mal ein bischen rumprobieren. Bin noch unschlüssig ob's ein Seymour Duncan Phat Cat oder Gibson P-94R wird. Im i-net bin ich auch noch über Kent Armstrong P90 WPU900 (ebenfalls Humbuckerformat) gestolpert, aber der scheint wohl eher was für Jazz und gemäßigten Rock'n Roll zu sein.

Grüße, ElRo
 
... Beide sind ungefähr gleich störempfindlich, weil ich das gesamte P90-Gehäuse mit Kupferfolie geschirmet habe.
...

Kannst du ein/zwei Fotos davon machen?

... Mich würde interessieren ob es wirklich stimmt das ein P90 mit viel Output bissiger und rotziger klingen kann als ein vergleichbarer Humbucker und welcher P90 taugt für härtere Rocksachen (Stoner, Doom)?

Ich finde, dass P90 gerade in dem Bereich ihre Stärken auspielen, weil sie den typischen Mumpf im Sound etwas aufräumen und das gesamte offener klingen lassen.
Mit dem entsprechenden Amp (Orange, yay) sollte eigentlich jeder P90/P94 ganz gut klingen.

Besonders interessant scheinen mir die:
GFS Mean 90
Bulldog BP90H LE
Aber gegen, Phat Cats, Duesenberg Domino und Konsorten spricht auch nichts. Man braucht ja eigentlich nicht immer so heiße Pickups.
 
schon mal beim begriff "rotzig" ist man sich nicht ganz einig was es zu heißen hat.
Mit "rotzig" definiere ich dreckigen agressiven mittenbetonten Sound, also das Gegenteil von sterilen Highgain.
 
Ich finde, dass P90 gerade in dem Bereich ihre Stärken auspielen, weil sie den typischen Mumpf im Sound etwas aufräumen und das gesamte offener klingen lassen.
Wie sieht's da eigentlich bei D oder C-Tuning aus?


Besonders interessant scheinen mir die:
GFS Mean 90
Bulldog BP90H LE
Aber gegen, Phat Cats, Duesenberg Domino und Konsorten spricht auch nichts. Man braucht ja eigentlich nicht immer so heiße Pickups.
Ich tendiere zu weniger Output (an der Bridgeposition) weil's mir sonst schnell zu harsch wird.
 
Kannst du ein/zwei Fotos davon machen?

Da müste ich meine Saiten runternehmen, den PU ausbauen, etc. und das mache ich nicht zwischendurch. Ich bitte da um Verständnis :)
Es ist aber auch nicht schwer nachzuvollziehen: Plastikkappe ab, selbstklebende Kupferfolie reinkleben, zusammenlöten, an Masse anschliessen. Im Endeffekt ein Mini-E-Fach.
So passiert auch am Mesa oder JCM nichts nennenswertes.

Wie sieht's da eigentlich bei D oder C-Tuning aus?

D spiele ich selber und bei 648mm-Mensur und 10er-Saiten gibt es nichts zu beabstanden.

Ich tendiere zu weniger Output (an der Bridgeposition) weil's mir sonst schnell zu harsch wird.

Das sollte kein Problem darstellen, da Tonabnehmer keinen Output (= Leistung) heben. ;)

Mit "rotzig" definiere ich dreckigen agressiven mittenbetonten Sound, also das Gegenteil von sterilen Highgain.

Dieses "dreckige" ist definitiv Bestandteil der P90-Sorte.

Grüsse
 
Wie sieht's da eigentlich bei D oder C-Tuning aus?
...

Sweeeet.

Da müste ich meine Saiten runternehmen, den PU ausbauen, etc. und das mache ich nicht zwischendurch. Ich bitte da um Verständnis :)
Es ist aber auch nicht schwer nachzuvollziehen: Plastikkappe ab, selbstklebende Kupferfolie reinkleben, zusammenlöten, an Masse anschliessen. Im Endeffekt ein Mini-E-Fach.
So passiert auch am Mesa oder JCM nichts nennenswertes.
...

Schon ok, das reicht ja auch.
 
Der P-90 ist für Blues, Slide und dirty Rock immer noch, mit, die erste Wahl…und von Butterfinger über schmatzenden Swampblues / Rock, über schwebende Cooder Sounds bis hin zum rotzigen Chicago Blues macht er Alles mit….

Gerade bei Open Tunings in D oder G wird er richtig schön dreckig… da kannst du richtig hören wie er den Amp nach Luft schnappen lässt…;-)

Ich habe Jahrelang eine Gretsch 5700 Lap Steel mit nem Häusel P-90 gespielt… (und ärgere mich heute noch, dass ich sie gegen eine Melobar eingetauscht habe)… und das obwohl die Lappis nur eine Mensur von 22,5" haben. Richtig geht die Post mit ner Les Paul Junior ab…schön mit 15er Saiten, nem Ampeg Jet 112T und in Open D gestimmt… den Bottleneck rausgekramt…. und du willst gar keine andere Gitarre mehr…

Allerdings muss man auch ein bisschen differenzieren nicht Alles was wie ein P-90 aussieht ist auch einer… da sollte man als Sammelbegriff lieber von "Soapbars" reden. Das Original hat halt einen Wicklungswiderstand von (um die) 8 – 9 KOhm, eine Induktivität von 7 / 7,5 Henry und eine Resonanzerhöhung von 2,84. Die ersten P-90 wurden durch die Bank von Hand gewickelt und waren bis 57 mit Alnico 3 Magneten bestückt…(danach Alnico 5).

Und was ist besser als ein P-90? Genau…2 P-90…;-)
 
Besonders interessant scheinen mir die:
GFS Mean 90
Bulldog BP90H LE
Aber gegen, Phat Cats, Duesenberg Domino und Konsorten spricht auch nichts. Man braucht ja eigentlich nicht immer so heiße Pickups.

Die Pickups von Bulldog sind sehr balanced. Das heißt der Hersteller achtet darauf, dass die Pickups gut zusammenpassen und der Ton nicht zu harsch klingt. Soundwünsche werden berücksichtigt, es kann also ohne Kostenaufwand mehr zu deinen Vorstellungen gewickelt werden, was ich toll finde.

Einen Phat Cat habe ich auch mal gespielt, die sind nicht schlecht, nur habe ich keine Vergleiche. Ich habe einen Bulldog P90 bestellt und bin noch am warten! Die GFS sind der Preis/Leistungssieger. Definitiv besser als Stock Pickups und nicht besonders kostspielig.

Für das D oder C Tuning solltest du darauf achten dass die Pickups nicht viel Bassanteil haben. Wieso? Weil ich finde, das matscht bei C oder D.
Die Pickups sollten für maximale Performance also nicht zu HOT (im falle des P90) und nicht zu bassig sein. Beides trifft in meinem Fall auf den Bulldog P90 zu.
 
Servus zusammen,

hat jemand die Wilkinson W90 Soapbars schonmal angetestet? Sind auch in nem angenehmen Preissegment..

Meiner lagweilt sich gerade und wartet darauf, daß ich mich im Herbst mal in die Werkstatt verkrieche.. Bin nur schon neugierig. Und da die P90-Diskussion im Gange ist ...

Gruß Bernhard
 
Ich kann den duesenberg domino nur empfehlen - hat gegenüber den Gibsons noch den nötigen Schuß transparente Höhen mit an Bord.
 
hat jemand die Wilkinson W90 Soapbars schonmal angetestet? Sind auch in nem angenehmen Preissegment..

Hatte mal einen, hab aber beim mehrfachen an- und abbau der Kappe (Hatte mir nen Rahmen für eine Humbuckerfräsung gebaut) irgendwann den Wicklungsdraht zertrennt und nicht wieder den Anfang gefunden. Klang ziemlich transparent und auf jeden fall nicht schlecht, hatte da aber nur einen billo-Übungsamp und war noch am Anfang, also kann ich da jetzt nichts genaueres mehr dazu sagen.

Wie sieht's da eigentlich bei D oder C-Tuning aus?

Die Geschichte bei mir betraf eine Semiakustik mit 56er in C-Standard, kein Vergleich zu den (zugegeben billigen) Serienhumbuckern. Ich weiß garnicht warum ich das nichtmal wieder aufgegriffen hab, aber im Moment sind andere Instrumente dran.
 
Conrad führt einen P90 als Gibson-Replika für 13 Euro... Nur so als unbedeutender Hinweis...;)
 
Mit Soapbars gilt dasselbe wie für andere Pickups (und sonst fast alles andere) - wer billig kauft, klingt auch so und kauft zweimal.
 

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