Panikattacken auf der Bühne

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dermahsel
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Hat jemand von euch schon mal Erfahrungen mit Panikattacken im Live-Betrieb gemacht?

Wie geht ihr damit um?

Nach längerer Musikpause bin ich seit kurzem wieder regelmässig on stage und hab von 5 Konzerten 2 mit Attacke gespielt :(

Die erste war eine leichte, recht harmlos. Aber die zweite war so heftig, daß wir schon drei Stücke vorher aufhören mussten weil ich mich wg. Schwindelgefühlen und Ohnmachtsangst nicht mehr aufs singen konzentrieren konnte.

Da die Liveprojekte ziemlich gut laufen, möchte ich sie natürlich nicht mit agoraphoben Vermeidungsverhalten gefährden, bedeutet aus Angst vor einer Attacke nicht mehr auf die Bühne zu gehen.

Ich brauche hier keine Tipps wie "geh zum Psychotherapeuten" oder "schon mal Medikament xyz ausprobiert?". Diagnose, Ursache, Wirkung und Behandlungsweisen dieser Störung kenne ich.

Es geht hier einfach um eure Erfahrungen, persönlichen Taktiken und Tricks damit umzugehen.

Unser Bassist arbeitet z.B. seit langer Zeit für eine bekannte Veranstaltungstechnikfirma in Deutschland und hat schon viele grosse und kleine Nummern kennengelernt. Seiner Meinung nach haben erstaunlich viele Musiker im Profibereich mit ebendiesen Angststörungen zu kämpfen.

Wer noch nichts über Panik-Attacken weiss, dem sei www.panik-attacken.de empfohlen oder einfach nach "Panik-Attacken" googlen.

Panik Panikattacke Panikattacken Panik-Attacke Panik-Attacken Angst Schwindel schwindelig ohnmächtig Ohnmacht Nervösität nervös
 
Eigenschaft
 
wow :eek: :eek:
hört sich nicht gut an
ich selbst habe keine Erfahrungen damit gemacht - könnte mir aber vorstellen, dass es auf der Bühne nicht gerade angenehm ist
 
Hallo,

also ich habe selbst gute Erfahrungen mit der so genannten „paradoxen Intervention“ gemacht. Dabei wird das Verhalten, vor dem man sich innerlich fürchtet (z. B. öffentlich wieder eine Panikattacke zu bekommen) sozusagen gezielt als das erwünschte Verhalten gefördert. Das heißt, Du stellst Dir Deinen nächsten Gig im Geiste vor, entwickelst ein Szenario, bei welchem Song Du vor aller Augen fürchterlich versagen wirst. Du nimmst Dir dann vor, allen zu zeigen, was für ein total besch…. und unprofessioneller Sänger du bist. Überlege Dir ein Lied, in welchem Du den schrägsten Ton, den Du überhaupt von Dir geben kannst, singst und wie Dich die Leute alle auslachen, mit Flaschen bewerfen, etc. Übe diesen Ton während eurer Proben. Sorge im Vorfeld schon dafür, dass am Auftrittsort alles für den Moment Deines Versagen vorbereitet ist (Handtuch zum Gesichtabdecken bzw. zum Verstecken, Tabletten, Flasche Whiskey etc.) Bitte einen Bekannten, alles auf Video aufzunehmen – kurz: Inszeniere Dein Versagen im Vorfeld. Wichtig ist, dass Du Dich intensiv darauf vorbereitest, es tatsächlich zu tun und nicht mal nur so im Geiste mit dem Gedanken spielst. Dann wird tatsächlich nichts passieren.


Viel Glück.



Shirker



PS: Falls Du Dich für die Variante mit der Videokamera entscheiden solltest und die Methode funktioniert nicht, dann wäre ich an einer Kopie des Mitschnitts interessiert ;)
 
@ shirker:

Die Panikattacken äussern sich bei mir i.d.R. durch Kreislaufsymptome wie Schwindel- und Ohnmachtsgefühle angekündigt von kurzen, starken Hitze/Schweissausbrüchen. Versagensängste was die eigenen Fähigkeiten angeht spielen dabei keine Rolle. Ist reine Angst vor körperlichem Kontrollverlust, also halt während der Show ohnmächtig zu werden oder sich übergeben zu müssen.

Ich müsste mir dann die paradoxe Interventions-Taktik so umändern, daß ich mir einen Zeitpunkt suggeriere zu dem ich auf jeden Fall die o.g. Symptome auslöse und kotzenderweise auf der Bühne zusammenbrechen werde.... ui ui ui...

Eine interessante Vorgehensweise, wie bist Du darauf gekommen?
 
Hallo,

Ich kenne das ganz gut, ich hatte immer einen Technikjob in HH und da lag ich dann jedes mal. Wurde sogar mit Verdacht auf Herzinfarkt ins KH Harburg gefahren :D

Um ehrlich zu sein - bei mir hilft da nix von all dem Psychozeugs. Ich machte mich dann mit Bier oder Anxiolytika straight bevor ich da reinging. Und soll mir keiner sagen, das klappt nicht. Den Job hab ich hingeschmissen (nein nicht rausgeworfen, weil stonded :) ). Also du bist durchaus in der Lage dein Ding zu machen. Beim Bier ist es eine Frage der Disziplin nicht überzudosieren. Beim Anxiolytikum als Tablette haelt man sich an die Angaben des Neurologen.

Aehm, allerdings, gesund is das auf Dauer nicht und drum fahr ich auch nimmer hin.
So hart das klingt, eventuell muss man sich halt Gedanken machen ob man den Stress auf Dauer durchhaelt. Bei mir ging das soweit, dass ich keine Luft kriegte und dann erst recht Panik bekam. Wenn du es bitterernst meinst, dann wuerd ich doch eine Mischung aus guter medikamentöser Einstellung (Neurologe) und Therapie versuchen.

cu
martin
 
@ DODL

Schade, daß die Therapietechniken bei Dir nicht funktioniert haben.

Aber ich möcht die medikamentöse Behandlung nicht ausprobieren, so lange ich nicht alle anderen gesundheitsschädlichen Methoden ausgeschlossen habe.

Und Aufgabe der Musik ist für mich eine Option die nicht in Frage kommt.
 
dermahsel schrieb:
@ shirker:


Eine interessante Vorgehensweise, wie bist Du darauf gekommen?

Diese Vorgehensweise gibt es tatsächlich und sie wird als psychotherapeutische Technik auch eingesetzt. Kannst ja mal bei Paradoxe Intervention - Wikipedia nachsehen.

Hattest Du solche Anwandlungen auch früher schon einmal in anderen Belastungssituationen oder vor Prüfungen? Woher weisst Du, dass es eine Angststörung ist? Nur weil die Symptome passen? Könnte auch sein, dass eine Reihe anderer, körperlicher oder auch psychischer Ursachen dahinterstecken, die in dieser ja tatsächlich belastenden Ausnahmesituation zu den von Dir genannten Symptomen führen und von Dir letztlich in den Zusammenhang "Angststörung" hineininterpretiert werden.

Also die Diagnose Angststörung kann m.E. nur von einem Fachmann (Dipl. Psychologe oder entsprechend geschulter Mediziner) gestellt werden. Der hätte dann auch die entsprechenden Behandlungsvorschläge parat.

Egal, um bei Deinem ursprünglichen Thread zu bleiben: Diese paradoxe Intervention sollte, um sie in Deinem Fall anzuwenden, dann tatsächlich darauf hinauslaufen, dass Du Dir mit aller Macht vorzustellen versuchst, wann Du die Kontrolle verlieren wirst (bei welchem Song) und wie das aussieht, bzw. was dann passiert. Im Prinzip muss dem, was Du fürchtest, das Besondere, Unausweichliche bzw. der finale Charakter genommen werden. Dann hört auch das zwanghafte Denken daran auf ----- im Idealfall.
Bereite also Dein Publikum durch Ansage schon vorher darauf vor, dass Du irgendwann auf die Bühne kotzen oder einfach umfallen wirst und sie sollten sich mal keine Gedanken machen, das sei ok, und falls das passieren sollte, seist du bereit, den Leuten, denen das dann nicht gefallen hat, das Eintrittsgeld zurückzuerstatten, Reinigung bezahlen oder so ähnlich.

Ansonsten, wenn das Problem sich verschlimmern sollte gibt m.E. es nur 2 Möglichkeiten:
1. Aufhören mit Liveauftritten oder
2. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

gruss

shirker
 
Naja mahsel,

versteh mich nicht falsch. Diese paradoxe intervention und alle anderen Therapieformen die so angeboten werden sind wichtig und gut. Aber langfristig. Wenn du in 2 Wochen nen Gig hast, dann musst du entweder kotzen oder was einnnehmen.

Ich fuer meinen Teil koennt es mir nicht vorstellen, denn das geht ja soweit, dass man echt glaubt den Löffel abzugeben.
Und mit jedem Mal wurde es bei mir schlimmer, einfach weil ich schon eine gewisse Erwartungshaltung hatte. Ich hab an dem Problem etwa 3 Jahre laboriert.

Aber wenn du es ganz auf straight edge hinkriegen willst, meine besten Wünsche und viel Glück. Hast du es dann mal hinter dir, kann dich natuerlich dann nix mehr so leicht erschuettern. Obwohl, so kleine Anflüge hab ich heut noch, das geht aber mit ein paar Atemtechniken weg. genau das war naemlich auch ein Problem. Flache Schulteratmung und irgendwann haute es mich um.

cu
martin
 
Basieren diese Panikattacken denn tatsächlich auf der Angst zu versagen oder hat das andere Hintergründe? Wie würdest Du das selbst einschätzen?
Gruß
 
Morgen,

Ich weiss jetzt nicht wen du angesprochen hast.
Bei mir war das ziemlich irrational. Tatsaechlich hats mich beim ersten Mal umgehauen als schon alles vorbei war. Ich wusste da noch nicht mal, dass es eine Panikattacke war.
Alle tippten auf Embolie oder einfach Kreislaufprobleme.

cu
martin
 
ich möchte dazu mal etwas aus meinem Leben plaudern. Hab mir lange überlegt, ob ich das hier poste, aber ich denke es könnte einigen helfen. Vorab: auch ich kenne das Problem und ich weiß, dass meine Erfahrungen in erster Linie auf mich zutreffen und nicht wahllos reproduzierbar sind auf Andere. Aber vielleicht ist ja der ein oder andere dabei, dem es zufällig genauso geht.

Schweißausbrüche, weiche Knie, Bluthochdruck, Herzrasen, Ohnmachtsanfälle.... plötzlich, ohne Grund, in den dollsten Varianten und den unmöglichsten Situationen. Was ist mit mir los? Ich weiß es scheinbar selber nicht, kann aber nichts dagegen tun. - Stimmt! Wenn es soweit ist, kann ich nichts dagegen tun, aber ich kann mein Leben ändern, und damit Abhilfe schaffen. Zu den Ursachen (bei mir!) ein Zitat:

Die Kindheit spielt auch eine Rolle bei Menschen, die keine Vorgeschichte mit Misshandelungen haben. Als Kinder lernen wir schon in jungen Jahren ein guter Mensch zu sein. Um ein guter Mensch zu werden, müssen wir aufhören uns zu dem, was wir hätten sein können, weiter zu entwickeln.

genau das war mein Problem: Ich durfte nie der Mensch werden, der ich immer werden wollte. Vor einigen Jahren habe ich ziemlich harten Schlußstrich gezogen. Ich habe angefangen, Dinge zu tun, die ich schon immer machen wollte, mir aber von meinem sozialen Umfeld verwehrt wurden ( alles legale Dinge, die die Lebensqualität nicht beeinträchtigen ;) ) Ich habe dadurch Menschen verloren, aber auch viele wertvolle neue Menschen kennengelernt, die mich so nehmen, wie ich wirklich bin. Die Musik ist dabei ein wichtiger Teil meines Prozesses. In der Musik kann ich alles das ausdrücken, was mich vorher gefangen genommen hat. Dies befreit ungemein! Seit etwa 3 Jahren bin ich nahezu vollkommen frei von Attacken, fühle mich sauwohl, das Leben ist einfach geil! Der Preis war hoch, aber mein Leben hat an Qualität gewonnen. Ich würde sagen: das war es wert!

Fazit: versuch nicht, die einzelnen Situationen in den Griff zu bekommen, das schaffst Du nicht - ändere Deine Einstellung und Dein Leben !
 
Ich habe auch damit zu Kaempfen in allen moeglichen Situationen und wie man sehen kann ist dieser Mist sehr verbreitet nur spricht keiner gerne drueber ( hat auch mit Verdraengung zutun. Nur nicht dran denken dann wirds schon gut werden was aber der falsche Weg ist ). Zudem hilft es ungemein das man sieht das noch sehr viel mehr Lete das Problem haben und man nicht alleine dasteht.
Ich kann nur eins empfehlen und zwar sich immer wieder klar zu Machen das man es schafft. Man muss sich stellen und da durch. Ich hab seit es angefangen hat ( ca. 10 Jahre ) eine Umschulung, neuen Job, einige Bands + dazugehoerige Liveauftritte, Beziehungskrisen etc. durchgemacht und habe alle geschafft. Meine guten Freunde wissen eigentlich alle was mit mir los ist und wieso ich in manchen Situationen 'komisch' reagiere. Du musst dazu stehen.
Verdraengen hilft nichts. Zudem ist da mein innerer Schweinehund der sagt das ich das alles schaffen will. Aufgeben gilt nicht. :great:
Ich mach mir auch jedesmal Gedanken ob ich meinen Text weiss, onb ich mit Kreislaufkollaps auf der Buehne umfalle usw. In den ganzen 16 Jahren die ich Musik mache und auch in den Jahren seit ich mit dem Mist lebe habe ich jeden Gig gut rumgebracht und gar nichts ist passiert und das wird sich auch nie aendern. Und wenn ists mir auch scheissegal. Dann fall ich eben um.

Geholfen hat mir auch Jarsin 300 ( Johanniskraut ) da es einfach eine beruhigende Wirkung hat und man so die Sache besser in den Griff bekommt. Das Allerbeste waere allerdings professionelle Hilfe zu holen. Das ist was das man wirklich in den Griff bekommen kann. :)

Und speziell zur Musik: Auf keinen Fall aufhoeren mit Liveauftritten. Du darfst nicht weglaufen sondern musst dich stellen.

Ich hab mir schon oft ueberlegt ob es einfach zum kreativ sein dazugehoert. Wieso gibt es gerade im kreativen Bereich soviel 'Irre' ? Waere ich ueberhapt noch kreativ ohne das ? Auf alle Faelle habe ich gerade was Musik angeht um einiges zugelegt seit der Zeit also war es fuer meine Kreativitaet in keinsterweise schaedlich.
 
Nimmst du irgendwelche Sachen...ich hatte sowas mal (nicht auf der Bühne) hervorgerufen durch gewisse Substanzen...
Wenn, dann hör auf damit, dann wird es besser!!!
 
Orgelmensch schrieb:
Nimmst du irgendwelche Sachen...ich hatte sowas mal (nicht auf der Bühne) hervorgerufen durch gewisse Substanzen...
Wenn, dann hör auf damit, dann wird es besser!!!

Durch diese gewissen Substanzen habe ich vor 10 Jahren wohl die erste Erfahrung mit dieser Art Gefuehl gemacht. Ich bin mir heute fast sicher das der Muell damals der Ausloeser war. Ok es gibt doch etwas das ich Verdraenge und von dem ich mich seit dem fernhalte : gewisse Substanzen. :)
 
mh krass.....
ich hätte den thread nicht lesen dürfen.....hab noch nie was von dem phänomen gehört. jetzt hab ich irgendwie angst auch an sowas während nem auftritt zu leiden weil ich es mir richtig gut vorstellen kann wenn es dir die luft abschnürrt :(
wie gehen eure bandkollegen damit um? haben das nur sänger?
 
hhrrrrrrrr schrieb:
haben das nur sänger?

Kann ich mir nicht vorstellen da es weniger mit Musiker oder nicht Musiker zutun hat. Ist durch die gesamten 'Menscharten' verbreitet also auch Nichtmusiker. Eher ist es so das egal was du machst es immer da ist und es auch in den unmoeglichsten Situationen anfangen kann. Ist einfach eine Fehlreaktion. Die Meisten trauen sich nur eben nicht darueber zu Reden da der dich serh hohe Anteil dummer Leute in unserer Gesellschaft sowas nie verstehen werden, koennen und wollen. Allerdings haben diese Leute auch den Vorteil das ihnen sowas wohl nie passieren wird weil wer sich keine Gedanken macht hat auch nichts zu Befuerchten.
Auf der einen Seite waere es was Gutes da dadurch dein Adrenalin gepushed wird und du um einiges aufmerksamer wirst. Problem ist aber das es eben kein angenehmes Gefuehl ist und du irgendwann mal deine Reserven aufgebraucht hast weil du an einem Stueck in 'Alarmbereitschaft' bist. Eigentlich ein ganz natuerlicher Vorgang mit dem sich der Mensch schuetzt nur leider wird er unter anderm bei mir zu voellig bloeden Situationen ausgeloesst und wenn du eben ansich schon eine Angstreaktion hast ( was ja bei einem Liveauftritt nicht voellig unueblich ist ) ueberschlaegt in Panik. Man reagiert halt auf alles irgendwie heftiger sei es nur leichte Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen usw. Wenn du dazu noch ( leichter ) Hypochonder bist wie ich kannst du dich in nette Sachen reinsteigern.

Wie reagiert die Band: Eigentlich ganz normal zudem ich noch nie einen Gig abgebrochen habe und mich grundsaetzlich der Situation stelle da ich tief in mir drin weiss das nichts passieren kann und es wieder vorbei geht. Zudem wuerde ich niemals auf die Publikumsreaktionen verzichten wollen und zieh meine Musik deswegen schon durch ;)
 
Whych schrieb:
Ich habe auch damit zu Kaempfen in allen moeglichen Situationen und wie man sehen kann ist dieser Mist sehr verbreitet nur spricht keiner gerne drueber ( hat auch mit Verdraengung zutun. Nur nicht dran denken dann wirds schon gut werden was aber der falsche Weg ist ).

[...]

Yo *meld*, bin auch im Club :rolleyes:


Hatte das in meiner frühen Kindheit schon einmal, hab es aber so gut verdrängt das es wieder
durch ein neues Erlebnis hochgekommen ist; Ich hätte mich beinahe in einem
richtig üblen Karussel übergeben, so das alle Leute die unten standen eine schöne Dusche bekommen
hätten ;) Danach war alles wieder da, die plötzlich Angst, Herzrasen, Ohnmachtsanfälle sobald
sich für meinen Geist auch nur die kleinste Möglichkeit bot "jetzt könnte ich mich blamieren
indem ich mich übergebe". Die ersten Tage danach konnte ich nicht einmal in einen Supermarkt
gehen ohne das ich fast zusammengeklappt bin.

Aber mittlerweile (nach 4 Monaten) habe ich das ganze wieder im Griff, habs ohne Hilfe
geschafft und musste alles neu lernen (Busfahren, Zugfahren, Fliegen, alles Dinge
wo einem ja schlecht werden könnte und wo man nicht weglaufen kann :) ).

Ganz durch bin ich damit aber nicht, auch als ich eure Texte gelesen habe und jetzt gerade
kribbelt es wieder im Magen... die Angst meldet sich!
Eigentlich hat Whych mehr als recht, nicht Verdrängen sondern Verarbeiten, wenn es geht mit
prof. Hilfe. Ich verlasse mich darauf das ich es diesmal entgültig geschafft habe
und das es nicht irgendwann wieder ausbricht.
Übrigens kann ich mittlerweile vor 800 Leuten stehen und es passiert nichts :)


Kopf hoch! Und ich freue mich das ich nicht alleine darstehe!
 
Wow, das sind ja traumatische Erfahrungen, das geht ja richtig tief!
Aber bin ich hier (als Sänger/Gitarrist, ich glaube auch nicht, dass es nur auf Sänger zutrifft...) der einzige, der auf der Bühne noch richtig Spaß hat? Vielleicht liegt das Problem darin, dass Ihr euch von vornerein schon viel zu viele Gedanken um die ganze Sache macht... Ich gehe da raus, spiele die Songs mit viel Spaß, so wie wir sie auch immer im Proberaum gespielt haben, und kommuniziere zwischen den Songs mit dem Publikum, ging eigentlich immer alles glatt (Okay, wobei man für Letzteres wahrscheinlich geboren sein muss, nicht alle Leute können spontan sein, schon garnicht vor Publikum...).
Will sagen, ich habe das Gefühl je verklemmter man an die Sache rangeht und je mehr Gedanken man sich über die Angst vorm Versagen macht, desto größer ist die Gefahr, dass auch wirklich was in die Hose geht...
Gruß
 
Na du hast meist garnicht das Gefuehl das was in die Hose geht. Solche Sachen sind auch nicht unbedingt auf bestimmte Situationen beschraenkt. Das haut dich plötzlich und scheinbar grundlos um. Hat nicht unbedingt was mit Buehne zu tun.
Ich hatte bei unserem öffentlichen Auftritt eine Riesenhetz.

cu
martin
 
Ich hab trotzdem verdammt viel Spass auf der Buehne und zum Glueck sind es auch nur ganz kurze Phasen in denen ich mir bei Gigs Gedanken mache. Aber selbst in der Zeit als es eigentlich fast Dauerzustand war habe ich gerne Gigs gespielt.

Ich kann auch nur nochmal sagen das es schoen ist zu Sehen das man nicht alleine mit dem Problem dasteht. Es ist einfach so das man nicht gerne drueber spricht auch aus dem grund das man einfach nicht dran denken will aber auch das ist eine Art der Therapie. :)
 

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