Ich kenne eine Hornistin, die ziemlich schlimm Paradontose hatte. Ihr Zahnarzt hatte das jahrelang übersehen oder nicht ernst genommen oder was auch immer, so dass sie es erst nicht wusste. Als dann jedoch ihre ansonsten sehr guten Zähne zu wackeln begannen, ist sie doch skeptisch geworden und hat mal einen anderen Zahnarzt aufgesucht. Da war es dann schon ziemlich katastrophal. Der neue Zahnarzt hat ihr eine ziemliche Horror-Therapie verpasst, da wurde irgendwie das ganze Zahnfleisch um die Zähne herum aufgeschnitten (was genau gemacht wurde, kann ich nicht sagen, so ausgiebig habe ich nicht nachgefragt). Das war natürlich entsprechend schmerzhaft, und sie durfte (und konnte) danach erstmal kein Horn spielen, bis das alles wieder gut verheilt war. Aber das war in ihrem Fall laut Zahnarzt-Aussage die einzige Möglichkeit, die Zähne zu retten. Vor der Behandlung konnte der Arzt keine Garantie geben, dass die Behandlung erfogreich sein würde, aber im Fall der Hornistin ist dann doch noch alles gut gegangen.
Deshalb meine Empfehlung: Such verschiedene Zahnärzte auf und lass dich beraten. Eine Garantie kann dir zwar keiner geben, aber versuch erstmal, deine Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Implantate sind nicht ganz ohne (auch für Nichtblechbläser), und da sich der Kiefer im Laufe des Lebens verändert und Implantate sich deshalb auch lockern können, sollte das wirklich erst die allerletzte Notlösung sein. Neben der Behandlung der akuten Paradontose-Infektion solltest du dich aber auch darüber aufklären lassen, mit welchen Maßnahmen sich die Gefahr einer erneuter Infektion verringern lässt. Im Falle der Hornistin musste sich beispielsweise auch ihr Ehemann der gleichen Behandlung unterziehen (obwohl er beschwerdefrei war), um die Gefahr eines Ping-Pong-Effektes beim Küssen auszuschließen ...
Über die berufliche Perspektive ist damit noch nichts ausgesagt, aber das musst du letztendlich selber entscheiden. Wenn man etwas unbedingt will, kann man auch unter widrigen Umständen eine ganze Menge erreichen. Ist halt die Frage, wie du darauf reagierst und was du bereit bist auf dich zu nehmen. Chet Baker hat in seinen späteren Jahren beispielsweise mit Gebiss gespielt ...