Patchkabel Schock

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Johnny Guitar
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Ok, vielleicht etwas reißerisch der Titel. Aber wie Patchkabel den Klang ruinieren können, haut einen manchmal schon vom Hocker.

Da habe ich mir heute aus einem beliebten Patchkabel von Th*mann (das mit diesen vergoldeten Spitzen) ein Adapterkabel gelötet, das zwischen meinem Gitarrenkabel und dem ersten Effekt liegen sollte. Eben als Brücke über den hohen Rand meines Effektboards. Also das 30 cm Patchkabel in der Mitte durchgeschnitten und an die beiden Enden zwei Neutrik-Kabelbuchsen angelötet (wie im Bild unten zu sehen).

Der Klangverlust ist grotesk im Vergleich zum direkt eingesteckten Gitarrenkabel am Boss BD-2. Habe zwar aus eigener Erfahrung schon einiges an Kabel-Voodoo erlebt - aber in dieser Deutlichkeit?!

Da ich mir gleich zwei dieser Kabel gemacht habe, schließe ich irgendwelche Materialschäden aus. Durchgemessen habe ich sie zudem.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist das Gitarrensignal wirklich sooo empfindlich? die Patchkabel so grottig?

Die unmittelbare Folgerung ist für mich zunächst: Never never never etwas zwischen Gitarrenkabel und ersten Effekt/Buffer stöpseln!

Sorry, musste ich loswerden, da ich jetzt vermutlich mein ganzes Board umsortieren und neuverkabeln muss :-/

Gruß
 
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meinst du die hier? die hab ich auch, muss ich mal testen, ob die bei mir auch solche Soundverschlechterungen hervorrufen :(
 
Hey,
gut zu wissen, dass sich die Kabelqualität schon bei solch kurzen Längen auswirkt. Hätte ich nicht vermutet.
Ist das Gitarrensignal wirklich sooo empfindlich? die Patchkabel so grottig?
Kommt wohl beides zusammen. Billige Kabel haben aufgrund der verwendeten Kunststoffe eine ungünstige Kapazität - die allerdings mit der Länge zunimmt, daher war ich bei solch kurzen Kabeln schon erstaunt - die beim Betrieb dann die hohen Frequenzen absenkt (Tiefpassverhalten).
Aber ist ja eigentlich auch naheliegend: Wer guten Sound haben will muss halt in Qualität investieren. :D

Gruß
Primut​
 
Das erstaunt mich nun auch wirklich. Die Phasenlage stimmt? Nichts am Kabel Vertauscht beim Konvektionieren?

Ich kenne solche effekte ansonsten nur von sehr langen leitungen.

gruß

Fish
 
Ich hab die Pro Sssnake Patchkabel auch und ich hab keine Verschlechterung feststellen können...
 
Das erstaunt mich nun auch wirklich. Die Phasenlage stimmt? Nichts am Kabel Vertauscht beim Konvektionieren?

Ich kenne solche effekte ansonsten nur von sehr langen leitungen.

Da kann man praktisch nichts falschmachen, der Neutrik ist zweipolig, Abschirmung an Gehäuse, Seele an Mittel (ist auf dem Foto nicht ganz scharf zu sehen). Obwohl ich keinen Vergleich zu wirklich hochwertigem Instrumentenkabel habe, sehen die Kupferadern für mich etwas mager und grob gewebt aus. Der größte Teil des Kabelquerschnitts ist dicker, weicher Kunststoff. Wäre mal interessant, wie ein teureres Kabel im Querschnitt aussieht - aber ich habe keine Lust, eins meiner Gitarrenkabel dafür zu opfern.

Ansonsten fallen mir eigentlich nur noch recht unwahrscheinliche Faktoren ein:

* die vergoldete (goldfarbene?) Spitze.
* das Elektronik-Lötzinn?
* die genieteten Steckerkontakte.
* die schon angesprochenen Kunststoffisolierung.

Ich stimme Dir zu, daß ich das alles bei der kurzen Länge auch erstaunlich finde.

Gruß
 
Ich hab die Pro Sssnake Patchkabel auch und ich hab keine Verschlechterung feststellen können...

Hast Du denn auch vergleichbare Bedingungen hergestellt?
Wenn das Patchkabel zwischen den Effekten sitzt, geht es um ganz andere Impedanzen und niederohmige Signale. Hier wird sich die Verschlechterung auch nicht so deutlich auswirken.

Hast Du Dein Kabel schonmal zwischen Ende Gitarrenkabel und *erstes" Effektpedal gesetzt?

Gruß
 
Das liegt höchstwarscheinlich an der zusätzlichen verbindung.
Das signal muss sich jetzt über zusätzliche zwei kontakte und etwas lötzinn kämpfen, das bedämpft leider denn Sound. Ich hatte mal zwei gleiche zehn meter kabell, wo von ich eins in zwei mal fünf meter kürzte.
Dazwischen hatte ich eine WAHwah pedal mit truebypass, dadurch hatte ich ein bischen weniger höhen als nur mit dem zehn meter kabel.
Ich habe dann einfach am Amp ein paar mehr höhen rein gedreht, und gut ist.
 
Aaargh, das gibt's doch nicht!

Ich glaube ich komme der Sache näher. Bei dem einen Kabel messe ich ca. 6 kOhm zwischen tip und ring und bei dem anderen ca. 9 kOhm zwischen tip und ring. Der Widerstand müsste aber unendlich sein, da beide nicht leitend verbunden sein sollten! Also das kläre ich jetzt auf ... Kabel? Winkelstecker?
 
Hi,

diese Kabel sind in unverbasteltem Zustand absolut in Ordnung.
Dein Problem dürfte entweder von deiner Löterei oder dem
Adapter stammen.

Grüße
 
Aaargh, das gibt's doch nicht!

Ich glaube ich komme der Sache näher. Bei dem einen Kabel messe ich ca. 6 kOhm zwischen tip und ring und bei dem anderen ca. 9 kOhm zwischen tip und ring. Der Widerstand müsste aber unendlich sein, da beide nicht leitend verbunden sein sollten! Also das kläre ich jetzt auf ... Kabel? Winkelstecker?

Das Rätsel ist aufgeklärt. Die Mittelader ist bei genauem Hinsehen von *zwei* Kunststoffhüllen umgeben. einer transparent weißen und einer schwarzen. Die schwarze ist aber *kein Isolator*, sondern elektrisch leitend! Wenn man mit den Messpitzen daran entlangfährt, kann man es benutzen wie ein Poti.

Da diese unmittelbaren Kontakt zu den Kupferdrähten der Abschirmung hat, darf dieser schwarze Kunstoff mit nichts anderem als Masse in Berührung kommen. Und das passiert praktisch unwillkürlich, wenn man nichts von dessen Leitfähigkeit weiß.

Tut mir leid, daß ich das nicht wusste, aber anscheinend war ich ja nicht der einzige hier an Board :)

Und vielleicht bewahrt dieser Thread ja einige andere vor ähnlichen Überraschungen.

Gruß
 

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Aha, Rätsel gelöst und alle etwas schlauer!

Hätte mir aber auch passieren können....

gruß

Fish
 

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