[Pedal] One Control Prussian Blue Reverb

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Hallo,

hier schrieb ich, dass ich auf der Suche nach einem Hall für meinen JTM45 bin. Und eigentlich schwankte ich zwischen dem Rockett Boing oder einem DIY.

Hm, DIY. Kann man machen, aber mein JTM45 ist bei Zimmerlautstärke praktisch rauschfrei. Du hörst ihn nicht mal, wenn er an ist... Und schafft man es wirklich, mit einem TL072 einen rauschfreien DIY-Hall hinzubekommen?

Ich war skeptisch und es kam anders.

Denn beim Stöbern nach Alternativen wurde ich angefixt durch dieses Video hier:



Sieh' an, hört, hört: ein Bassmann und eine Strat. Naja - ähem, hüstel - da ja bekanntlich ein JTM45 der bessere Bassmann ist, so kann das ja so verkehrt nicht sein, oder?! :-D

Und der Prussian Blue Reverb, der da zu hören ist, zeigt außer einem ungewohnt gut klingenden Hall ansonsten - nichts. Kein Rauschen, nichts. Hm, skeptisch: Wird dieses Pedal zumindest meine hochgesteckten Erwartungen angesichts meines umgebauten JTM45 und seinem Sound erfüllen können? Passt das mit dem Video oder beschönt es nur???

Also flugs das Pedal beim großen T bestellt, Tage später wurde es geliefert...

DSC06070.JPG


...und ich konnte diesen für meinen Geschmack schon mal hübsch gestylten "Brick" testen (den Dry-Kill-Switch allerdings noch nicht).

Das Pedal ist nett verpackt:

DSC06072.jpg


DSC06073.jpg


Und so schaut es von unten aus. Seitlich ist der bereits erwähnte Kill-Switch zu sehen:

DSC06077.jpg



Und wie das Video passt! Ich bin begeistert. Ich habe noch nie einen so wunderbaren, dezenten, hochwertigen Hall gehört, wie diesen. Er ist weder digital-aufdringlich, noch ist er künstlich-aufgesetzt klingend.

Man hört kein Rauschen. Kein Verändern des Originalsignales hinsichtlich Ausdünnen oder Lautstärkesprung. Kein Zischeln bzw. keine dieser "Fahnen", oft bei vielen Pedalen zu hören, wenn ein Hall endet. Der Hall des Prussian Blue scheint regelrecht dreidimensional im Raum zu schweben und wenn er abebbt, dann hört man bereits (sehn-) süchtig (geworden) dem förmlichen "Verwehen" nach...

Aber der Reihe nach.

Die mitgelieferte "Battery inside" ist auf gut Schwäbisch "so leer wie nur ebbes" und die japanisch-indochinesisch-ostasiatisch-mandarinische Bedienungsanleitung ist zwar ganz nett, aber für mich hier ganz offensichtlichem Sprachbanausen unbrauchbar.

Alle drei Regler greifen frühestens erst so ab Stellung 2 Uhr. Vorher oder bei "alles auf 12" hört man nicht viel. Um nicht zu schreiben - eigentlich gar nichts.

Der Tone-Regler bringt so ab Stellung 3 Uhr die schimmernden Höhen des Effektes zur Geltung. Auch irgendwie etwas von der Hallintensität. Decay regelt die Halldauer, irgendwie auch die Intensität des Halls und Level regelt die Intensität und irgendwie aber auch etwas die Halldauer... :-D

Komplex? Nein! Die Regler greifen in ihrer Funktion einfach nur ein wenig ineinander, ähnlich wie ein Tone-Stack. Man gewöhnt sich sehr schnell daran.

Wenn überhaupt, dann könnte man hier kritisieren, dass die Reglerwirkungen erst sehr spät einsetzen und dann aber ziemlich massiv. Feinfühliges Einstellen ist angesagt. Aber wenn man den Prussian Reverb zum Beispiel nur einmalig einstellt, dann ist es nicht weiter störend, den die Regler laufen beruhigend schwerfällig - so schnell verstellt sich hier nichts.

Dreht man Level auf Vollanschlag, dann kriegt das Signal von der Strat als zusätzlichen Effekt so ein leichtes, schwer zu beschreibendes "Schollern" in den Ton. Das wird eigentlich nie aufdringlich. Es passt einfach nur. Dreht man Level zurück, dann ist es weg und es hallt und hallt und hallt... Es gibt kein Herumwählen zwischen "Room", "Plate, "Church", Spring" und weiß der Geier, wo sowieso kein Mensch weiß, wer diese Zuordnungen definiert hat. Sondern - wenn dem so ist, dann ist das ein offenbar sehr wohlüberlegtes und noch mehr wohlabgestimmtes Gemisch aus diversen Hallsorten und vor allem hat es nicht dieses (in meinem Ohren so dämliche) künstliche "Ploing" drin.

DSC06080.JPG


Und was mich wirklich richtig begeistert: Die Intensität des Halls ändert sich mit der Dynamik des Gitarrensignales. Ein ganz sanfter Anschlag lässt den Hall feinfühlig schweben und haut man in die Saiten, so reagiert der Hall mit entsprechend gesteigerter Intensität. Aber immer hochwertig im Gitarrensignal mitlaufend. Nie hat man das Gefühl, dass hier ein digitaler Effekt quasi emotionslos kalt neben dem Signal einfach so mitläuft. Und schon gar nicht hört man, dass hier ein Vorschaltpedal arbeitet. Der Hall klingt so, als wäre er mitten im Amp im Parallelweg des Mainsignales drin.

Ihr merkt's möglicherweise - ich bin grad rein vernarrt in dieses Ding.

Dem Designer ist meiner Meinung nach mit dem One Control Prussian Blue Reverb ein exzellenter Wurf gelungen, alle Achtung.

Wer Surf-Fahnen sucht und braucht, ist hier falsch. Dafür ist dieses Pedal nicht gedacht. Wer jedoch seinem Amp, der ohnehin schon einen fantastischen Ton liefert, einfach nur mit einem schimmernden, traumhaft gut klingenden Hall ein tonales Sahne- oder Spitzenhäubchen aufsetzen will, ist hier genau richtig.

Muss man einfach gehört haben - klasse!
 
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...testen (den Dry-Kill-Switch allerdings noch nicht)....

Das habe ich nachgeholt. Schiebt man den Schalter nach vorn, so wird das trockene Gitarrensignal abgeschaltet und es ist nur die Hallsektion in Betrieb.

Der Anschlag wird unterdrückt und der verhallte Ton faded jetzt ein. Min den Reglern lässt sich der Hall variieren, ein Ändern der Einblendedauer ist nicht möglich.

Der Ton ist insgesamt leiser und je nach Stellung der Regler mehr oder weniger verwaschen. Der eine oder andere Nutzer wird das möglicherweise zu schätzen wissen, weil er vielleicht gerade so einen Effekt sucht. Ich benötige ihn nicht und ich finde es vom Design des "Bricks" her um so mehr gelungen und durchdacht, dass dieser Zusatz seitlich unauffällig versteckt ist.

- -

Inzwischen habe ich verwundert festgestellt, dass ich es mir schon gar nicht mehr vorstellen kann, dass mein JTM45 überhaupt ein unverhalltes Gitarrensignal abliefert... :)
 
Ich kann Deine Begeisterung verstehen. Björn Juhl, der als Mastermind hinter One Control steckt, hat einen ausgezeichneten Geschmack und/oder ein glückliches Händchen bei der Abstimmung seiner Geräte. Ich spiele als Bassvorstufe das One Control Crimson Red Bass Preamp. Begeisterung ab dem ersten Ton! Ich liebe ihn! Mein Recording-Techniker liebt ihn! Alle Live-Tontechniker lieben ihn! Und erwähnte ich bereits, dass ich das Teil liebe?
 
Ich kann Deine Begeisterung verstehen. Björn Juhl, der als Mastermind hinter One Control steckt, hat einen ausgezeichneten Geschmack und/oder ein glückliches Händchen bei der Abstimmung seiner Geräte...

Spaßenshalber habe ich mal das Pedal vor meinen Blues Deluxe RI geschaltet und dessen Federhall mir dem des Prussian Reverb verglichen. Erstaunlich, aber selbst hier klingt das Vorschaltpedal deutlich stimmiger / angenehmer als der eigentliche Federhall (wobei der des BDRI kein Maßstab ist). Insbesondere ist es dieses "Verwehen" des Halls, auch wenn das scheinbar nur eine Nebensächlichkeit ist. :gruebel:

Das kommt natürlich bei großen Cabinets deutlicher und tiefer, als bei kleinen Amps. Jo, mein Marshall hat seinen Reverb gefunden... Boing ist nicht mehr nötig. Müsste man glattweg überlegen, den Prussian Blue Reverb in den Amp zu integrieren.

Tja, ich werde mir wohl noch so einen Brick von One Control als Overdrive zulegen... Mal schauen, welcher es wird.
 
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Vielen Dank lieber Stratspieler, dein Review gefällt mir super. Vielleicht kannst Du mir meine Fragen dazu beantworten. Die wäre hauptsächlich auf den doch recht hohen Preis bezogen.

Was rechtfertigt den Preis? Design by Bjorn Juhl? Qualität besonderer Bauteile, denn das Pedal ist ja wirklich winzig? Einfache Platine, sehr simple Schaltung. Der Markt ist gesättigt mit günstigen Alternativen die man kaum alle antesten kann. One Control kann doch nicht als reinen Boutique/Handmade Hersteller angesehen werden - oder doch? Was genau rechtfertigt die hohen Preise, die derweil sehr schnell aufgerufen werden bei diesen Winzlingen? Ich bezahle Qualität sehr gerne und gönne dem Hersteller gute Gewinne, doch ist der Preis nicht etwas überzogen?

Ich möchte die Qualität nicht in Frage stellen, lediglich einen möglichen Kauf abwegen, da ich derzeit genau nach sowas für meinen Champ suche, denn ein kleines Multi von meinem Kumpel kann mich beim Champ nicht erfreuen.

Danke für deine Eindrücke. Vielleicht wird dieses auch mal mein kündigten Reverb.

VG Ben
 
Ich bezahle Qualität sehr gerne und gönne dem Hersteller gute Gewinne, doch ist der Preis nicht etwas überzogen?
Gute Algorithmen und solide Verarbeitung kosten, bzw. rechtfertigen Angebot und Nachfrage den Preis. Wenn die Qualität konkurrenzfähig ist dürfen die Minikisten doch ruhig in einer Preisliga mit Boss und Electro Harmonix sein - ich wüsste nicht warum das überzogen sein soll.
 
Vielen Dank lieber Stratspieler, dein Review gefällt mir super. Vielleicht kannst Du mir meine Fragen dazu beantworten...Was rechtfertigt den Preis?...

Was bei diesem Pedal den relativ hohen Preis angesichts des Aufbaues / Bauteile rechtfertigt, weiß ich schlicht und einfach nicht. Ob das Pedal ein Björn Borg oder Björn Ulvaeus oder sonstwer kreiert hat, ist mir egal. Auch ist es mir egal, ob das nun Boutikke oder wie auch immer genannt werden wird - das ist technisch für mich völlig irrlevant. Ich höre nur auf das klangliche Ergebnis.

Sollte jedoch sich der Namensgeber dieses Pedales besonders um gerade diese technischen Parameter bemüht haben, wie absolute Rauschfreiheit und Klang, dann verdient er meine Achtung, dahingehend erwähnt zu werden - denn möglicherweise resultiert das aus Bauelementeparametern und einer gelungenen SW, sofern vorhanden. Ich vermute, dass allerdings so etwas kostet.

Im Eingangsposting habe ich beschrieben, dass ich gerne DIY machen würde - schon des Preises wegen. Aber hier habe ich mich einfach um das DIY herumgedrückt - was strenggenommen falsch ist, denn so werde ich es nicht erfahren, ob ein DIY-Bausatz nicht genau dieselben Ergebnisse hinbekommen würde. Dem darin verbauten TL072-OPV traue ich das allerdings nicht zu, rauschfrei zu arbeiten - aber auch das ist nur eine nicht bewiesene Hypothese von mir.

Auf meine Anfrage hin blieben klangliche Erfahrungswerte für einen DIY-Bausatz aus. Aber ich bin deswegen nun nicht traurig oder verärgert, da das One Control schlicht und einfach meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übererfüllt hat auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite habe ich mir den (wenngleich finanziell geringeren, aber dennoch wäre er ja vorhanden, hätte ich das Pedal selbst gebaut) Aufwand des DIY erspart (und ein u.U. herumliegendes, nicht genutzes Pedal).
 
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***Hallo,

hier schrieb ich, dass ich auf der Suche nach einem Hall für meinen JTM45 bin. ***

Zunächst besten Dank für dein Review, ohne das, mir das Kistlein wohl verborgen geblieben wäre! :great:

Allerdings bedingt dein Amp das Vorschalten des Pedals, was ich bei meinen Amps grundsätzlich nicht möchte.

Daher meine Anfrage an weitere User, die seriös (d.h. aus EIGENER Erfahrung) etwas zum Einschleifverhalten des



sagen können.

Merci!

RJJC
 
Olá, ich habe den Prussian Blue Reverb schon einige Zeit stets in der FX-Loop eines Egnator Rebel 20. Nun zählen der und insbesondere sein Einschleifweg nicht zu den besonders sauber tönenden Amps. Nachdem ich den Einschleifweg habe beim Fachmann optimieren lassen, ist es besser geworden, aber die oben völlig zutreffend beschriebenen guten Klangeigenschaften des Prussian Blue kommen hier nicht ganz zur Geltung. Doch warum den rustikalen Klangweg mit schlechteren Geräten zusätzlich belasten? Versuchsweise habe ich das One Control Pedal in die Loop eines Boss GT Pro geschickt. Alles gut.

Wie der Stratspieler schon schrieb, ist das nix für Leute, die kräftige/auffällige Reverberation suchen. An die recht spät einsetzende Wirkung der dann subtil einzustellenden Regler gewöhnt man sich. Bei hohem Effektanteil scheint eine gewisse Modulation ins Spiel zu kommen, die möglicherweise, das genannte "Schollern" erklärt. Ich habe zwei, drei bevorzugte Einstellungen und möchte das Teil nicht mehr missen. Außerdem jammert es so herzzerreißend, wenn ihm der Batteriesaft ausgeht. :ugly:
 
@rabuwup zum Thema "unauffälliger Hall"

was ich mich frage ist, warum nicht mehr Anbieter einen Hipass / Lowcut Filter bei Reverb Pedalen anbieten. Es macht so viel aus in Bezug auf transparenten Sound, der nichts zumatscht. Meist scheitern ja größere Räume daran, dass der Hallanteil gerade im Bassbereich viel zu dominant wird. Das Signal wird so viel klarer und lässt - wenn gewünscht - größere Räume zu, ohne dass das Originalsignal verwaschen klingt. So etwas lässt sich alleine über den Wet/Dry Regler gar nicht bewerkstelligen.

Selbst bei teuren Geräten wie zB dem Strymon Flint finde ich das Umsetzen von großen Räumen schwierig, weil es untenrum irgendwann zu viel wird. Im oberen Bereich finde ich das Flint übrigens relativ "digital" ... zumindest für den Preis.
 
...Bei hohem Effektanteil scheint eine gewisse Modulation ins Spiel zu kommen, die möglicherweise, das genannte "Schollern" erklärt...

Ja, genau. Boss hat sowas im RV-5 auch drin. Da wird der Halleffekt moduliert - vermutlich einfach mit einem LFO, so dass so ein chorusartiges "Überleiern" mit reinkommt (?).
Klingt von der Idee her gar nicht soo schlecht (Geschmackssache!), aber mir war das bei diesem Pedal alles zu aufdringlich.
 
D.h. trotz gewisser Begeisterung ist es nun wieder wech?
 
vermutlich bezog sich das auf das RV-5 ... aber apropos Boss:
imho ist das Reverb im ME-5 (späte 80er) nicht weit vom Preussisch-Blauen entfernt - oder umgekehrt ;)
 
Alle drei Regler greifen frühestens erst so ab Stellung 2 Uhr. Vorher oder bei "alles auf 12" hört man nicht viel. Um nicht zu schreiben - eigentlich gar nichts.

Wenn überhaupt, dann könnte man hier kritisieren, dass die Reglerwirkungen erst sehr spät einsetzen und dann aber ziemlich massiv

... und das soll ein gut designetes Pedal sein? Na ich weiß nicht. Auch wenn der Hall auf dem verbliebenen Regelweg dann sehr gut klingt, fehlt einem vom Gefühl her dann doch immer etwas; und die Bühnentauglichkeit bei dermaßen sensiblen Reglern ist auch nicht die beste.

Ich habe für die gleiche Aufgabenstellung (natürlichen Hall für einen JTM45) das Wampler Mini Faux Spring Reverb und bin damit jedenfalls sehr zufrieden - auch mit dem Regelweg ;-)
 
Ich habe für die gleiche Aufgabenstellung (natürlichen Hall für einen JTM45) das Wampler Mini Faux Spring Reverb und bin damit jedenfalls sehr zufrieden - auch mit dem Regelweg ;-)

Falls Du zusätzlich zur Feder irgendwann mal nach Platte suchst:
Probiere wirklich mal das Catalinbread Talisman aus. Es ist wirklich ( für mich ) der bestklingenste Hall, den ich bisher in Pedalform gehört habe. Klingt warm und rund, sehr effektive Potis, durch HiPass Filter NIE aufdringlich.
Sehr gut dosierbares Pre-Delay ( was auch nur wenige Pedale - außer Multis - haben, aber sehr viel ausmacht )

Damit lässt sich auch folgendes umsetzen:
Hall an ... hääh wo issn da Hall ?
Hall aus ... aahhh ... mach ihn bitte sofort wieder an :)

Er klingt auch nicht so blechern in den Höhen wie leider sehr viele Hallpedale.
 
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Nicht jeder setzt so ein Pedal ausschliesslich auf der Bühne ein.
Bei Aufnahmen oder in Zimmer können die niedrigen Werte durchaus essentiell sein.
 
Nicht jeder setzt so ein Pedal ausschliesslich auf der Bühne ein.
Bei Aufnahmen oder in Zimmer können die niedrigen Werte durchaus essentiell sein.

Bei einem guten Regelweg lassen sich aber sowohl niedrige als auch hohe Werte problemlos einstellen.
Es gibt Potis - und dazu scheint das One Control zu gehören - die einfach einen ineffektiven Weg haben.
Auf einer sehr kurzen Strecke passiert alles, danach kaum noch etwas. Ich denke, dass ist auch besser zu lösen.
Dadurch lässt sich auch ein vormals eingestellter Wert besser reproduzieren, egal ob im Studio, zuhause oder auf der Bühne.

Ich persönlich mag es, wenn auf den gesamten 360° ( naja, real vielleicht 320° ) eine kontinuierliche Veränderung stattfindet.
Zuhause habe ich auch 2 Pedale, die auf sehr kurzer Strecke eine große Wirkung haben. Ideal ist das nicht.
 
Ich bin relativ sicher (auch ohne das Pedal selbst zu besitzen), dass da kontinuierlich 'etwas passiert'.
Nur wird das eben nicht bei jedem (beliebigen) Quellsignal auch deutlich hörbar.
Stellt man live im Raum einen 15% wet Anteil ein, ist davon praktisch nichts hörbar.
Im künstlichen Ambiente einer Aufnahmespur kann das dagegen uU schon zuviel sein.
(als übertrieben simples Beispiel)
 
Das sehe ich so wie Telefunky. Am Tube Amp bei Zimmerlautstärke wird der Hall (für meine alten Lauscher) ab ca. 20 % Effektanteil hörbar und meine Standardeinstellungen liegen bei rd. 50 - 70 %. Das scheint recht viel zu sein, bedeutet aber nicht, dass brauchbare Einstellungen darüber nur mit übertriebener Feinmotorik möglich sind. Dass die Regler nicht linear reagieren, sind wir doch von den Gitarrenpotis gewöhnt, die üblicherweise auch einen logarithmischen Widerstandsverlauf haben. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass jeder nach seinem Anwendungsbereich gewisse Vorlieben hat. Deshalb haben doch so viele FX-Mütter schöne Töchter. ;)
 

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