Pedalboard: DI & Compressor

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Hi

ich spiele mit meinem Unplugged-Trio 3-4 x km Jahr vor rund 50 Personen. Wir sind keine Sound-Fetischisten ;-) dh wir benutzen kein Hi-End-Equipment. Natürlich soll es anständig klingen, aber eben auch praktikabel und bezahlbar sein.

Mich hat das Pedal-Fieber gepackt und ich würde mir gerne ein kleines Pedalboard zulegen. Zur Bestückung habe ich dann auch einige Fragen in die Runde:

a) DI-Box:
Welche passive DI Box könnt ihr mir denn empfehlen? Preislich soll sich das Ganze unter 40€ abspielen. Taugen denn die Millenium-DI-Boxen was?

b) Compressor:
Welchen Compressor (Pedalform) könnt ihr mir denn empfehlen? Taugt der Harley Benton Compressor?

c) Welche Effekte nutzt ihr sonst noch im Live-Einsatz eures Boards?

Lieben Dank vorab :)
 
Eigenschaft
 
Zu a)
Palmer PAN-01 - der Standard im Beschallerbereich, ich habe drei Stück davon (plus drei PAN-04, das ist die Stereoversion davon) und diverse weitere Produkte von Palmer, und die haben mich nie im Stich gelassen. Der Sound wird dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn von Millennium, dann die Millennium Pro für ca. 55 EUR, die ist sehr gut. Guckst DU hier:
https://www.thomann.de/de/palmer_pan_01.htm
https://www.thomann.de/de/millenium_dipro.htm

Zu b)
Da kann ich leider nur Allgemeines beisteuern, das ich im PA-Bereich gelernt habe: Günstige Kompressoren klingen durchaus gut, solange man nicht zu stark damit komprimiert. Bei starker Kompression klingen sie deutlich "gepresst" und stumpf, auf eine eher unschöne Weise. Teurere Geräte haben in diesem Bereich die Nase vorn, aber wenn es nur ein dezenter Kompressor zum Verdichten des Signals sein soll, probier den HB aus.

Zu c)
Als (E-)Gitarrist habe ich alles, was ich brauche, im Amp, als Bassist nutze ich andere Effekte. Aber wäre ich ein A-Gitarrist, dann wären ausser Tuner und Kompressor noch ein (soft klingender, wahrscheinlich analoger) Chorus auf meinem Board sowie ein EQ. Eventuell, je nach Rolle in der Band, noch ein Booster fürs Solo und ggf. ein Reverb, aber dort dann was richtig Edles (Neunaber Immerse rulez).

Gruß
Jo
 
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b) Compressor:
Welchen Compressor (Pedalform) könnt ihr mir denn empfehlen? Taugt der Harley Benton Compressor?
Kompressoren für E-Gitarre eignen sich nur beschränkt für A-Gitarre.
Die Pedals sind dort als Effekt zu verstehen, die pumpenden Regelvorgänge werden aber bei A-Gitarre nicht gerade als gewünschter Effekt verstanden, dort wird eher auf Soft-Knee Kompression gesetzt, so was ist eher an der PA zu finden.
Somit fallen die meisten billigen Pedale für E-Gitarre eigentlich komplett weg.

Aber wäre ich ein A-Gitarrist, dann wären ausser Tuner und Kompressor noch ein (soft klingender, wahrscheinlich analoger) Chorus auf meinem Board sowie ein EQ. Eventuell, je nach Rolle in der Band, noch ein Booster fürs Solo und ggf. ein Reverb, aber dort dann was richtig Edles (Neunaber Immerse rulez).
Wenn noch andere Effekte erwünscht sind, dann würde ich z.B. auf so ein Pedal setzen:

270€ sieht auf den ersten Blick teuer aus.
Aber das ist gleichzeitig eine DI, EQ, geeigneter Kompressor und Booster, ein beliebiger Chorus oder Reverb kann eingeschleift werden. (Bericht)

Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass bei PA die Leute am Mischpult lieber das pure Akustiksignal haben.
Bei Reverb hörst am Pult sowieso besser, was der Raum verträgt.
Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass EIN guter Akustikton besser ist als mehrere verhunzte Signale, an dem sich der Mixer einen abbricht.
 
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Im Fishman ist sogar noch ein Tuner mit drin. Wenn man nun bedenkt, dass Du statt fünf Geräten nur eines brauchst und Du Dir damit VIER Patchkabel sparst, die in guter Qualität leicht nochmal 30 bis 60 EUR kosten können (mit den Billigteilen für 2 bis 3 EUR pro Stück habe ich mir früher sauber meinen Sound verhunzt), dass Du ausserdem nur ein Netzteil brauchst, was Dir wieder Geld und jede Menge potentiellen Ärger spart, dann ist der Fishman eigentlich sogar ein totales Schnäppchen. Daher mein Rat: Vergiss alles, was ich oben gesagt habe und kauf Dir gleich was Gescheites (wir reden hier vom Fishman), das spart Dir Zeit, Geld und jede Menge Frust. 'nuff said!

Gruß
Jo
 
Coole sache und herzlichen Dank !!!

Dann schaue ich mir die Plamer mal genauer an ... ;-)

Zum Kompressor:
Ich hatte gehofft, mit dem Kompressor mein Sustain zu 'verlängern'; d.h. bei langsameren / getragenen Soli bzw. Meoldie-Parts den einzelnen Ton länger klingen lassen zu können.

Wie löst ihr denn dies? Gibt's Alternativen zum Kompressor?

Ich hätte das Ganze gerne als Bodentreter auf dem Board.

Vielen Dank vorab
 
Ich kann mich dem oben gesagten nur anschließen. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, Unplugged-Band mit eher wenigen kleinen Auftritten. Bei mir ist folgendes auf dem Pedalboard (für die Gitarre):

- Fishman Aura Spectrum DI: Hab ich mal relativ günstig gebraucht geschossen. Zusätzlich zu den Funktionen des Platinum Pro EQ steckt da halt noch das Aura-System drin, das mein Pickupsignal natürlicher klingen lässt. Außerdem hat es noch eine Feedbackunterdrückung, die relativ gut funktioniert.

- Programmierbarers EQ-Pedal von Source Audio: Der Spectrum DI fehlt eine Boost-Funktion, das löse ich mit dem EQ-Pedal, damit lassen sich auch mehrere Einstellungen z.B. für Strumming, Picking und Soli realisieren. Das hängt bei der DI im Effektloop.

- Noch ein zusätzliches Stimmgerät (polytune von tc electronic) aus Komfortgründen, weil die Tuningfunktion beim Fishmanteil nicht so ausgereift ist.

Hall geht komplett über das Pult, und auch auf Sachen wie Chorus etc. kann ich eigentlich gut verzichten.

Was das Sustain bei Soli angeht, bin ich ganz bei @emptypockets . Eine Steelstring hat nun mal ne andere Charakteristik als eine E-Gitarre, was man da mit Spieltechnik nicht rausholen kann, würde ich gerade in einer akustischen Besetzung nicht unbedingt mit Effekten versuchen. Ivh versuche, meine (wenigen) Soli so anzulegen, dass ich eben ohne die langen Endlostöne auskomme. Allerdings haben wir auch ein Flügelhorn in der Band, das die getragenen Parts hervorragned übernehmen kann.
 
Zum Kompressor:
Ich hatte gehofft, mit dem Kompressor mein Sustain zu 'verlängern'; d.h. bei langsameren / getragenen Soli bzw. Meoldie-Parts den einzelnen Ton länger klingen lassen zu können.
Der Kompressor wird bei akustistischen Instrumenten eingesetzt, damit du in einer "lauten Umgebung" nicht nur den Anschlagpeak hörst sondern den ganzen Ton. Das ist v.a. bei Bands mit E-Gitarren und lautem Schlagzeug wichtig.
Wenn du da richtig Sustain im Sinne einer E-Gitarre rausholen willst, bist du schnell an der Rückkopplungsgrenze.
Das ist einfach ein anderes Instrument, als Mandolinenspieler (wo der Tonausklang noch kürzer ist) sage ich nur:
Wer eine kurzen Ton hat, muss halt tremolieren. :D
 
Hi,

wenn du mit einem digitalen Multieffektpreamp (auch dieser Fishman ist sowas) komprimierst und dann vielleicht noch etwas Hall draufsetzt , dann hast du von der Klangkette her folgendes:
Git komplett (über nen nicht gerade guten Wandler) komplett von analog auf digital gewandelt. Das dann durch den Preamp digital komprimiert, digital klanggeregelt, noch digitaler Effekt drauf.
Danach geht's wieder über den Wandler von digital in analog in ne Gesangsanlage/PA in ne nicht so dolle DI Box. von dort aus vielleicht in deinen (dafür nicht gerade geeigneten-ihr benutzt ja kein HighEnd Equipement) Monitor...

Ich garantiere dir, dass weder du noch irgendjemand im Publikum an deinem Sound Spass haben wird!

Gerade wenn man kein "HighEnd Equipement" benutzt sollte man die gesamte Signalkette (die übrigens im Kopf anfängt und erst mit der Raumakustik endet) bewusst so einfach und direkt wie möglich halten.

Ausserdem vermute ich, dass das was du dir unter Kompression vorstellst selbst mit "HighEnd Equipement" so nicht möglich ist, es sei denn du schäumst deine Gitarre mit Bauschaum aus (hab ich alles schon gesehen!)

Ich würde Monitoring über nen guten Akustik Amp vorschlagen. Der hat dann auch ne DI-Box.
Wenn deine Gitarre bissle was taugt drehst du den etwas auf und plötzlich ist dann auch Sustain da!

Gruss,
Bernie
 
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Ich garantiere dir, dass weder du noch irgendjemand im Publikum an deinem Sound Spass haben wird!

Komisch, bei mir funktioniert das mit dem Spaß haben meistens ganz gut...:rolleyes::)

Das dann durch den Preamp digital komprimiert, digital klanggeregelt, noch digitaler Effekt drauf.

Heißt das für dich digital = schlecht? Was machst du, wen am Ende noch ein Digitalpult am Start ist? Noch mal zwei Wandlungen mehr, dann kann das ja überhaupt nicht mehr klingen... Ich fürchte, du greifst hier auf irgendwelche Klischees zurück (Wandlung gleich Soundverlust, analog besser als digital), die im High-End-Studio unter Umständen noch zutreffen mögen, in einer Live-Situation aber nun imho überhaupt nicht relevant sind.

Wenn deine Gitarre bissle was taugt drehst du den etwas auf und plötzlich ist dann auch Sustain da!

Bleibt also als Ratschlag: Dreh den Amp auf, dann kommt das Sustain von selbst! Manche sagen auch Rückkopplung dazu, aber wenn du es richtig machst, klingt dein Ton den ganzen Abend von alleine und du kannst früher zur Aftershowparty.:D;):D
 
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...es ist gut dass Beiträge hier so genau gelesen werden und auch die richtigen "Kurzschlüsse" gezogen werden----ich hab keine Lust das was ich dazu meine nochmal zu erklären nur weil mir das Wort im Hals herumgedreht wird.

**** Modedit ***
 
Grund: persönlicher Angriff
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Hi,

wenn du mit einem digitalen Multieffektpreamp (auch dieser Fishman ist sowas) komprimierst und dann vielleicht noch etwas Hall draufsetzt , dann hast du von der Klangkette her folgendes:
Git komplett (über nen nicht gerade guten Wandler) komplett von analog auf digital gewandelt. Das dann durch den Preamp digital komprimiert, digital klanggeregelt, noch digitaler Effekt drauf.
Danach geht's wieder über den Wandler von digital in analog in ne Gesangsanlage/PA in ne nicht so dolle DI Box. von dort aus vielleicht in deinen (dafür nicht gerade geeigneten-ihr benutzt ja kein HighEnd Equipement) Monitor...

Ich garantiere dir, dass weder du noch irgendjemand im Publikum an deinem Sound Spass haben wird!

Gerade wenn man kein "HighEnd Equipement" benutzt sollte man die gesamte Signalkette (die übrigens im Kopf anfängt und erst mit der Raumakustik endet) bewusst so einfach und direkt wie möglich halten.

Ausserdem vermute ich, dass das was du dir unter Kompression vorstellst selbst mit "HighEnd Equipement" so nicht möglich ist, es sei denn du schäumst deine Gitarre mit Bauschaum aus (hab ich alles schon gesehen!)

Ich würde Monitoring über nen guten Akustik Amp vorschlagen. Der hat dann auch ne DI-Box.
Wenn deine Gitarre bissle was taugt drehst du den etwas auf und plötzlich ist dann auch Sustain da!

Gruss,
Bernie

Hey Bernie

ich kann dir folgen und finde deinen Ansatz mehr als interessant. Ich bin großer Fan von einfachen, analogen Effekten; was v.a. mit meiner Überforderung bei zu vielen Reglern & Optionen zu tun hat ... :-D
 
ich hab keine Lust das was ich dazu meine nochmal zu erklären nur weil mir das Wort im Hals herumgedreht wird.

Schade eigentlich, denn sowas könnte dann zu einer Diskussion führen, die in Foren wie diesen normalerweise recht gern gesehen sind.

Ungeachtet der persönlichen Angriffe, die ich leider (oder glücklicherweise:-?) nicht mehr nachvollziehen kann, würde mich tatsächlich noch genauer interessieren, warum du z.B. Digitaleffekte in einem solchen Setting für ungeeignet hältst oder wie sich durch Aufdrehen des Amps mehr Sustain erreichen lässt.
 
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Ein gebrauchtes TC-Nova hat alles geforderte und noch vieeeeel mehr. Die für akustische Gitarren enthaltenen Effekte sind zwar digital, aber nach meiner Einschätzung klanglich hervorragend. Dazu ist alles programmierbar, so dass man sich für jeden song auf der setlist was individuelles basteln könnte ohne Stepptanz aufführen zu müssen.
 
hehe,

also doch diskutieren...:D
Ich denke Grundlage einer Diskussion ist es eben das was der andere schreibt nicht nach Gutdünken und unter vorausseilenden Annahmen auszulegen sondern zu den Inhalt dessen Aussage nur als diesen zu sehen und zu verstehen.

Wenn ich auf so ne Wand von Falschauslegung pralle dann wird die Diskussion schon deswegen mühselig, weil es erst mal darum geht die ganzen festgefahrenen Zickigkeiten zu versuchen wieder aus der Diskussion zu verbannen und wieder auf die wesentlichen Punkte zu kommen.

Meiner Ansicht nach gehört es auch zu einer Diskussion wenn man klarstellt dass man sich falsch verstanden fühlt-und zwar nicht in der Sache selbst sondern in dem einem Klischees übergestülpt werden die aus der Fehlinterpretation entstehen...

Also biegen wir die Klischees erst mal ab:
-ich bin kein ewig gestriger der sagt, dass digital prinzipiell Mist ist.
-ich bin nicht mit der unbelehrbaren Krankheit "notorische Besserwisserei" befallen.
-ich gönne jedem seine Art sich selbst Klänge zu erschliessen und bin nicht der Ansicht, dass es nur so funktioniert wie ich es meine.

Danke für euer Verständnis.

Und nun wieder zu den Punkten:

Effekte:

Digitaleffekte sind in einem solchen Setting nicht ungeeignet-teilweise sogar im Gegenteil: einen Hall würde ich hier nie analog erzeugen, da es bei Analog(Spiral-) Hall um Eigensound des Effekts geht und nicht (wie hier erwünscht) um möglichst verfärbungsfreie Audioqualität. Ähnliches gilt für Echos (Delay). Doch zuerst dazu:
Es geht um die Wandler in diesen Akustik Boden- Preamps die das Signal Schreddern. Es ist einfach unsinnig für etwas Hall, Echo und Chorus das gesamte Signal durch die schlechten DA Wandler laufen zu lassen. Das Fishman Pedal ist noch eines der besseren Geräte dieser Art und trotzdem habe ich negative Erfahrungen damit gemacht: wenn du alleine spielst ist soweit alles (noch) in Ordnung-die Gitarre klingt etwas kälter, direkter, härter und harscher wie direkt ins Pult. Sobald du mit anderen zusammenspielst wird dein Klang seltsam. Meist fällt das schon auf wenn man singt-eigentlich hat die Gitarre alleine doch nicht sooo viel anders geklungen, warum tut`s plötzlich etwas seltsam wenn ich dazu singe?

Die Mitten klingen blechig, die Höhen spitz und quäkig, die Bässe sind plötzlich dünn, obwohl`s schon dröhnt ist die Gitarre schlecht zu hören. Je komplexer der Ensemble/Bandsound wird, desto mehr tritt dieser Effekt auf-der übrigens ähnlich bei Modeling-E-Gitarrenamps da ist, weil er die gleiche Ursache hat: die Signaldichte des Audiosignals ist nach hin und her-Wandlung nicht mehr ausreichend.

Ähnliches findet z.B. auch bei diesen Mikrofon-simulierenden Einbaupreamps (Fishman Aura usw.) in Akustikgitarren statt-ich habe schon oft Musiker getroffen, die sowas in der Gitarre haben und (meist intuitiv) diese Funktion deaktivieren (dann wird der Aura zB. zum normalen Matrix) weil sie merken, dass der Gesamtsound damit seltsam wird.

Ich würde deswegen dazu raten mit der Gitarre in ein kleines Pult zu gehen und ein möglichst hochwertiges Multieffektgerät via Effektweg zu zumischen. Das Effektgerät sollte möglichst auf "wet" geschaltet werden-also nur Effekt und kein Originalsignal. Wenn das nicht geht, dann die Effektintensität so weit als möglich hochdrehen.
Mische ich das Effekt Signal nun z.B. 50% dazu (das ist schon ein in der Praxis sehr hoher Anteil) dann laufen die anderen 50% immernoch direkt und analog durchs Pult. Das reicht aus um den Klang hörbar zu halten.

-Kompressor

Es geht ja wahrscheinlich darum, den Ton etwas zu glätten und vorallem schön lange ausklingen zu lassen. Bei E-Gitarren funzt das ja auch gut und der charaktervolle Eigenklang von so manchem Pedal rundet den Klangund macht viel "Sound"-hier ist diese audiotechnische Unperfektheit ein Teil der Klangkette.
Bei Akustikgitarren ist das schwierig. Komprimierte Soli sind vom Klang her Geschmacksache (Stephen Stills mag das gerne), aber in der Live-Praxis mit Akustikgitarren wegen immenser Feedbackprobleme kaum zu handhaben-es sei denn du schäumst deine Gitarre mit Bauschaum aus!
Was allerdings ganz gut funktioniert ist-gutes Equipement vorausgesetzt (je schlechter desto Pfeiff...)-kontrolliertes Feedback über einen eigenen Monitor-am besten einen guten Akustikamp.
Mit ner brauchbaren Gitarre mit z.B. Fishman Sonitone geht sowas über nen Acus o.f.S.6 oder 8 richtig gut. Den Amp in den Nahbereich und je nach Stellung der Gitarre und unter Variation des Abstandes bleiben Töne länger stehen, klingen saftiger bei sanfterem Anschlaggeräusch.
Sowas muss man natürlich etwas üben und auch mit der Anschlagtechnik und mit Fingervibrato etwas nachhelfen, es funktioniert aber prima und entspricht mMn dem Wesen einer Akustikgitarre (hier kommt viel Klang "aus den Fingern") mehr als einfach Tretminen davor schalten.

-DI Box

DI Boxen haben einen sehr grossen Einfluss auf den Klang. Da sind Überträger drin, deren Qualität sehr unterschiedlich ist. Solltest du wirklich eine DI Box kaufen (in nem guten Akustikamp z.B. Acus ist ne brauchbare drin!) solltest du mit Gitarre bewaffnet beim Händler via Mischpult in eine richtige PA Probespielen. Du wirst staunen-auch darüber, dass Qualität hier nicht nur mit dem Preis zusammenhängt.

Grüsse,
Bernie
 
Schön, dass wir da tatsächlich auch noch ein bischen sachlich drüber diskutieren können;).

Auch wenn mein Post oben vieleicht etwas polemisch formuliert war, war es nicht meine Absicht, dir irgendwas zu unterstellen. Nachdem du jetzt ja schon ausführlicher dargestellt hast, wie du die Sache siehst, wird für mich auch einiges klarer, auch wenn meine Erfahrungen tatsächlich in vielerlei Hinsicht trotzdem ziemlich gegenteilig sind. Aber da sind dann vielleicht einfach die Geschmäcker verschieden. Kurz ein paar Gedanken dazu, am besten mal in umgekehrter Reihenfolge:

- DI-Boxen:
DI Boxen haben einen sehr grossen Einfluss auf den Klang.

Das hab ich jetzt so noch nie festestellen können. Normalerweise sollte das Signal symmetriert und die Impedanz angepasst werden, mehr nicht. Meiner Erfahrung nach ist auch bei Profis die wichtigste Eigenschaft einer DI-Box, dass sie stabil gebaut ist, siehe auch die Empfehlung oben. Ich habe zugegebenermaßen noch nie einen Blindtest oder sowas gemacht, ich habe aber auch z.B. noch nie einen Stagerider gesehen, bei dem Wert auf ein bestimmte DI-Box oder ähnliches gelegt wurde.

- Kompressor:

Sustain über Feedback zu erzeugen, halte ich bei einer A-Gitarre für ein sehr gewagtes Unterfangen. Bei der E-gitarre ist das ja gängig, aber mich würde interessieren, ob du vielleicht mal ein Hörbeispiel oder Video parat hast, wo jemand das mir der Akustik macht. Ich kann es mir nur sehr schwer vorstellen, dass ich das schaffen könnte, mit meiner (durchaus nicht schlechten) Gitarre und meinem (ordentlichen) Amp Feedback so kontrollieren zu können, dass es musikalisch passt. Vielleicht mal als Effekt, aber um in einem "normalen" Solo mehr Sustain zu kriegen...? Fände ich sehr schwierig.

- Digitale Multieffekte:

Auch hier haben wir offensichtlich unterschiedliche Erfahrungen oder Hörgewohnheiten. Ich bin wie erwähnt mit der Fishman Spectrum DI unterwegs und empfinde sowohl das Aura-System zur Verbesserung des Pickup-Sounds als auch EQ und Kompressor als sehr hilfreich und gut musikalisch einsetzbar, auch im Zusammenspiel mit Gesang und anderen Instrumenten.
Die Mitten klingen blechig, die Höhen spitz und quäkig, die Bässe sind plötzlich dünn, obwohl`s schon dröhnt ist die Gitarre schlecht zu hören.
Diesen Effekt habe ich auf jeden Fall noch nie bemerkt:eek:;). Natürlich ändert sich der Sound, und ich würde dir auch zustimmen, dass billige Multieffekte schon Schwierigkeiten machen können, die sicher auch an der minderwertigen Klangverarbeitung liegen. Aber wenn du derart vernichtende Utrteile über Produkte fällst, die von renommierten Firmen wie Fishman in einem gehobenen Preissektor angeboten werden und die auch viele namhafte Gitarrenbauer in ihren Instrumenten anbieten, musst du dich vielleicht nicht wundern, wenn du hier nicht nur Zustimmung erntest.

Wie gesagt, wir haben da offensichtlich völlig unterschiedliche Vorstellungen, wichtig ist, dass der TE sich eine Meinung bilden kann, denn im Endeffekt muss jeder für sich einen Weg finden.

Da der TE oben ja auch gefragt hat, was wir auf underen Boards haben würde mich trotzdem noch interessieren, ob du auch live unterwegs bist und welches Equipment du da am Start hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann...

ich hab seit über 20 Jahren ne Landola Dread mit altem Fishman Matrix Stereo Blender (Stegeinlage plus Kondensatormic) im Einsatz. Mit der gehe ich direkt in einen Acus OFS 8 "Simon" (als Monitor) und daraus aus dem DI-Ausgang weiter ins Pult.

Was kannst du daraus für Schlüsse ziehen?:rolleyes:;)

....und ich hatte wahrlich schon oft genug Gelegenheit Zeugs und Gitarren aller Art auszuprobieren.
Die Landola spiele ich weil sie ein Teil von mir geworden ist, der Preamp des Systems (mit angeflanschtem Kondenser, nicht Schwanenhals) ist nicht ohne Grund gebraucht recht teuer bis unverschämt teuer. Den Stegeinlagenpickup hab ich schon dreimal wegen Kabelbruch getauscht (Fishman Krankheit!)...

Gruss,
Bernie
 

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