Personal-Monitorsystem mit Smartphone-Kopplung

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ChuckerMakker
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Hallo zusammen,
ich bin gerade auf der Suche nach einer Low-Budget Lösung für ein Personal Monitor-System. Natürlich gibt es Systeme von Behringer, aber so etwas suche ich nicht und wird auch bei vielen Modulen doch wieder ein nicht kleiner Betrag Geld.
Daher suche ich etwas ähnlich der Monitorsysteme die etwa im Yamaha QL1 verbaut sind. Also etwas, wo sich jeder Musiker über sein Smartphone ein individuellen Mix erstellen kann. Ich denke die ganze Zeit, da das Handy die kostspieligen Module der Personal-Monitor Hersteller ersetzt, müsste es doch entweder ein Gerät mit Headphone-Outs geben, das einfach mit mehreren Kanälen bespeist wird und man dort über die eine Smartphone-App sich seinen Mix zum entsprechenden Headphone Out zusammenstellen kann oder es müsste direkt so etwas für die DAW geben - in meinem Fall Logic. Also eine App wo sich jeder gleichzeitig einklinken kann und für seinen Outputkanal einen Sendmix erstellen kann.
Gibt es so etwas und ich habe es nur nicht gefunden oder kann man sowas eventuell auch mit mehreren verschiedenen Geräten/Devices erstellen ohne dabei tausende Euronen zu verbraten?
Vielen lieben Dank und Grüße,
Matthias
 
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Das gibt es im Prinzip für jedes einigermaßen moderne Digitalpult. Das Gerät für dahinter heißt Kopfhörerverstärker.
 
Ich denke die ganze Zeit, da das Handy die kostspieligen Module der Personal-Monitor Hersteller ersetzt, müsste es doch entweder ein Gerät mit Headphone-Outs geben, das einfach mit mehreren Kanälen bespeist wird und man dort über die eine Smartphone-App sich seinen Mix zum entsprechenden Headphone Out zusammenstellen kann
Ich unterstelle hier einen Denkfehler. Das Handy ersetzt keinen Personal Monitor. Die von Dir genannten "Module" sind letzten Endes kleine Mischpulte und machen genau das, was Du Dir vorstellst: mit mehreren Kanälen bespeist, teilweise mit zusätzlichen Funktionen, sowie mit KH-und evtl. Line-Ausgang. Und die Behringer-Sachen SIND Budget-Lösungen im Vergleich zu dem, was manche andere Hersteller aufrufen.

Letzten Endes ist das Handy bzw. die zugehörige App eine Fernbedienung für ein (anderes) Hardware-Element, i.d.R. ein digitales Mischpult. Würde das Handy einen "Ersatz" darstellen, müssten alle Input-Kanäle in das Handy transferiert, dort bearbeitet und wieder aus dem Handy ausgegeben werden. Und das bei jedem Handy. Und spätestens bei der Latenz mit der mehrfachen A/D-Wandlungen würde sowas ein echtes Problem werden ...

Der große Vorteil der bisherigen Personal Monitor-Systeme ist die Skalierbarkeit. Da können sich auch 20 Leute einen individuellen Mix erstellen. Bei der "Handy-als-Fernbedienungs-Lösung" bis Du auf die Anzahl der physischen Ausgänge beim (z.B) Digitalpult beschränkt. Das läßt sich natürlich über Stageboxen etc. erweitern, aber das ist auch wieder zusätzlicher (nicht nur finanzieller) Aufwand.

Bei einer meiner bisherigen Bands haben wir das wie folgt gelöst: als Mischpult ein Soundcraft Ui24R, und jeder konnte sich via Handy und einer Browser-Steuerung (keine separate App nötig) einen Mono-Mix im Pult zusammenstellen, den die meisten auf In-Ears bekommen haben. Mono hat für uns ausgereicht, Stereo wäre schöner, aber dann bauchst Du für jeden Mix zwei physische Ausgänge am Pult. - War für uns die praktikabelste und einfachste (und auch günstigste) Lösung.

Allerdings habe ich mit einer möglichen Fernsteuerung einer DAW keinerlei Erfahrung ...
 
Du meinst vermutlich das Personal Monitoring System von Behringer.
Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer

Das bekommt digital 16 Kanäle und ist ein eigenes Mischpult mit Kopfhörerverstärker, bei dem sich jeder seinen individuellen Mix einstellen kann.
Da kommt es nur noch darauf an, welche Signale man dem füttert.

Die andere Möglichkeit ist, das Mischpult selber zu verwenden und den Musikern Zugriff auf jeweils ihren Mixbus zu geben. Bei Behreinger gibt es dafür auch eine Smartphone App, die genau auf einen der AUX Busse zugreift.
Das Signal muss dann entweder an ein Funk IEM Gerät geschickt werden (Kopfhörerverstärker im Empfänger),
drahtgebunden individuell
Behringer Powerplay P1

oder
Behringer Powerplay P2

oder kompakt in einem Gerät für alle:
Millenium HP4

wobei letzteres individuelle Eingangsbuchsen für jeden Mix haben sollte.

Die DAW kann entweder jedes Signal einzeln an den Mixer schicken oder die Summe. Wie man das routet muss man sich selber nach Geschmack zurecht legen.

Mehrere Monitormixe in der DAW direkt sind mir nicht bekannt, aber da muss nichts heißen. Habe es auf jeden Fall noch nie vermisst, da ich den Monitormix im Pult mit den einzuspielenden Kanälen und der DAW Summe (aus den schon aufgenommen Kanälen der DAW) mache, was in Puncto Latenz deutliche Vorteile hat.

Das war jetzt überweigend Behringer. Komfortabler wird der MIDAS Monitormischer, der noch mehr Kanäle hat und gelcih 2 Mixe abliefern kann.
Presonus und Allen&Heath haben ebenfalls Ecosysteme mit derartigen Möglichkeiten wie das P16M.
 
Du kannst auch in Soundcraft UI24r nehmen
du kannst hier quasi JEDES Digitalpult nehmen, das können nicht nur Behringer und Soundcraft. Das Einzige, was es braucht, ist ein AP am Pult und eben die richtige App am Handy. Natürlich muss das Ganze dann auch entsprechend konfiguriert werden.
Alles weitere steht schon hier.
 
Bei Soundcraft Ui24R kannst du auch Berechtigungen einstellen, wer was bedienen darf.
Nicht das jemand bei Einstellen seines Monitorsounds aus Versehen den FOH-Sound "verschlimmbessert".
 
Bei Soundcraft Ui24R kannst du auch Berechtigungen einstellen,
auch das hat doch nix mit dem Soundcraft zu tun. Das können ebenfalls alle, entweder mittels spezieller Monitorapp oder wie in der Mixingstation mittels Berechtigungen.
 
Bei der "Handy-als-Fernbedienungs-Lösung" bis Du auf die Anzahl der physischen Ausgänge beim (z.B) Digitalpult beschränkt.
Nicht nur das, du bist auch in der Zahl der unterschiedlichen Mischungen (Mixbusse) begrenzt.

Grundsätzlich sollte mal geklärt werden was jetzt schon vorhanden ist, was sowieso neu kommen soll (wobei neu im Sinne von derzeit noch nicht für die Anwender verfügbar) und was genauer die Anforderungen sind, also um wie viele Musiker geht es, soll nur Headphone oder auch Wedges eingesetzt werden usw.

Geht man die ganze Sache mal systematisch an so sehe ich aktuell zwei Wege, die beschritten werden.

1) Verwendung eines Mischpultes mit genügend Mixbusse/Auswege um die ganzen unterschiedlichen Mischungen für die Anwender zur Verfügung zu stellen. Dabei sollte man auch bedenken, dass bei vielen Pulten die Anzahl der Mixbusse die Mono-Busse gezählt werden, will man aber in Stereo arbeiten so halbiert sich die Anzahl im extremsten Fall wenn man nur Stereo Mixe haben will (das ist z.B auch beim QL1 so, da hat man 16 Mono, ergo max. 8 Stereo-Mixes verfügbar). Zudem teilen sich alle Busse die selbe Klangbearbeitung der Eingangskanäle. Auch so Dinge wie Hall/Delay-Effekte sind in diesem Szenario gemeinsam zu nutzen da eventuell nicht genügend Effekt-Slots für individuelle Effekteinstellungen pro Anwender verfügbar (also was unterschiedliche Effekte an sich betrifft). Gesteuert wird das in der Regel über eine App, in der sich jeder Musiker die Mischung der Kanäle auf seinem Mixbus regeln kann, eventuell auch noch die Klangeinstellungen des Summen-Signals. Man muss auch beachten dass jedes Pult für diese Art des Fernzugriffs Limitationen hat, man kann also nicht beliebig viel Geräte mit der App gleichzeitig mit dem Mischpult verbinden.
Und was die Anschaffungskosten betrifft, so hängt das davon ab ob bereits ein geeignetes Pult vorhanden ist oder nicht. Wenn ja, so reicht es meist, die App, die wenig bis nichts kostet, zu installieren und einen Netzwerkzugriff der Smartphones/Tablets mit dem Mischpult zu bewerkstelligen. Ist kein geeignet Pult vorhanden so kann es durchaus ins Geld gehen, je nachdem was man sich so vorstellt.

2) Die Verwendung von sogenannten Personal Mixern. Da hat dann jeder Anwender sein eigenes Mischpult für seinen MOnitormix. Welche Möglichkeiten dieses persönliche Mischpult genau hat hängt vom Hersteller ab und ist nicht einfach zu beantworten. Hersteller, die mir so spontan einfallen) sind Behringer (P16-M), Allen&Heath (ME-1 und ME-500), Aviom (sicherlich der Hersteller mit den meisten Erfahrungen und weit weg von günstig), Midas (DP48), Presonus (Earmix 16). Meist lassen sich diese Teile nur mit Mischpulten des Herstellers (oder dahinter stehenden Konzerns) betrieben, da die Schnittstelle für die Daten oft herstellerspezifisch ist. Am flexiblesten ist man da mit Allen&Heath (die haben mit der ME-U einen Signalverteiler den man mit einer entsprechenden Erweiterungskarte an verschiedenste Digitalpulte anbinden kann) und Aviom (die von Haus aus auf eine gewisse Flexibilität setzen müssen). Und bei Behringer und dem P16M gibts auch noch einen 16-Fach AD Konverter, mit dem man dann wirklich jedes andere Mischgerät verbinden kann, egal ob analoges oder digitales.
Diese Skalierbarkeit hat aber seinen Preis, da man dann auch wirklich jedem (ok, beim DP48 kann man zwei Musiker mit einem dieser Teile versorgen, allerdings streiten sich die dann möglicherweise und das Bedienteil) so ein Teil hinstellen und auch noch für die Verkabelung sorgen muss. Aber je mehr Anwender versorgt werden müssen, desto schnell rechnet sich so ein System. Denn man darf ja nicht vergessen dass Mischpulte bei den Bussen begrenzt sind und oft zieht es eine Neuanschaffung nach sich, wenn man zusätzliche Anwender hat. Und da kann der Preissprung zur nächst mächtigeren Mischmaschine doch ein beträchtlicher sein.

Unterm Strich denke ich dass man recht schnell in die Situation kommt das beide Varianten ins Geld gehen können.

@ChuckerMakker kannst du vielleicht doch noch etwas mehr zu dem angepeilten Anwendungsfall schreiben?
 

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