Pfeifregister kontrollieren.

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Sveinn
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Hallo zusammen, :)
Nach langem bin ich endlich mal dazu gekommen mich hier zu registrieren und nerve auch schon direkt mit meinem ersten Problemchen ;)
Also erstmal was zu mir:
Ich bin 18 Jahre alt und männlich. Mein Stimmfach ist Bass-Bariton (oder auch Bariton, bin mir nicht so sicher)
Ich habe mich die letzten Monate sehr viel mit meiner Kopfstimme befasst und habe sie auch trainiert und habe sie damit auch ziemlich erweitert. Jedoch habe ich das Problem wenn ich ins Pfeifregister übergehe, klingt das einfach doof und es braucht ein bisschen bis ich mich da zurecht gefunden habe und ich die Töne einigermaßen kontrollieren kann. Also nun zu meiner Frage: Habt ihr irgendwelche Tipps oder besondere Übungen für mich, die mir helfen mein Pfeifregister zu kontrollieren? :)

Nebenbei ist noch zu sagen, dass ich erst seit ca 1 Monat es schaffe in mein Pfeifregister zu kommen.

MfG Sveinn
 
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Willkommen,

ich kenne niemanden persönlich, der sein Pfeifregister kontrollieren kann und auf Abruf parat hat. Bist du sicher, dass Du nicht das normale Falsett meinst?
 
Ähm.... Bassbariton? Pfeifregister? Was meinst du damit?
 
Falls du wirklich das Pfeifregister meinst:


Die Hinweise in dem Video sind alle gut. Vor allem muss man weg von der Angewohnheit den Klang in der Pharynx zu platzieren. Der muss fast direkt in die Nase und sehr klein gedacht werden. Im Belt oder in der Kopfstimme wird der Klang eher weiter hinten am Gaumensegel platziert (Kuppelklang), aber in der Pfeifstimme muss er weiter nach vorne damit er kleiner werden kann.

Oder meinst du eher solche Sounds hier wie ab 2:23? Das ist Falsett und keine Pfeifstimme, zumindest in der gängigen Begriffswelt.
 
Falls du wirklich das Pfeifregister meinst:


Die Hinweise in dem Video sind alle gut. Vor allem muss man weg von der Angewohnheit den Klang in der Pharynx zu platzieren. Der muss fast direkt in die Nase und sehr klein gedacht werden. Im Belt oder in der Kopfstimme wird der Klang eher weiter hinten am Gaumensegel platziert (Kuppelklang), aber in der Pfeifstimme muss er weiter nach vorne damit er kleiner werden kann.

Oder meinst du eher solche Sounds hier wie ab 2:23? Das ist Falsett und keine Pfeifstimme, zumindest in der gängigen Begriffswelt.


Hey und vielen Dank für die Antworten!
Ja ich bin mir ziemlich sicher dass es das Pfeifregister ist, da ich das bei Tönen über C6 habe. :)
Aber das Video ist zumindestens schonmal sehr inormativ.
Aber eine Frage hätte ich da schon, manchmal komme ich gar nicht in die Pfeifstimme. Ist das normal oder liegt es daran dass ich das einfach noch nicht genug geübt habe. . :)
 
Hey und vielen Dank für die Antworten!
Ja ich bin mir ziemlich sicher dass es das Pfeifregister ist, da ich das bei Tönen über C6 habe. :)
Aber das Video ist zumindestens schonmal sehr inormativ.
Aber eine Frage hätte ich da schon, manchmal komme ich gar nicht in die Pfeifstimme. Ist das normal oder liegt es daran dass ich das einfach noch nicht genug geübt habe. . :)
Ja über C6 ist das normalerweise Pfeifregister. Zu deiner Frage: Das Pfeifregister ist für Männer in vieler Hinsicht schwierig und wird deshalb sehr selten überhaupt live genutzt und selten auch konsequent geübt, im Einzelnen sieht das in etwa so aus:

Meiner Meinung nach können die meisten Männer das Pfeifregister finden/erlernen und mit genug und konsequenter Übung auch zuverlässig erreichen, ABER:

- Die wenigsten Männer erreichen das Pfeifregister ohne oder mit wenig Übung überhaupt. Dass es dir so schnell gelungen ist, ist schonmal ungewöhnlich.
- Für Männer geht das Pfeifregister einher mit einer sehr extremen Verengung des Vokaltraktes, etwas übertrieben formuliert ist das in etwa so wie ein Spagat. Man braucht viel Übung, um diese Extremstellung überhaupt zuverlässig hinzubekommen und schon nach kurzer Zeit ohne Training kann es sein, dass es nicht mehr funktioniert.
- Das Pfeifregister kann nur mit einer sehr geringen "Masse" auf den Stimmlippen erreicht werden. Diese Masse mit einem vollständigen Stimmlippenschluss zu erreichen, ist nochmal wieder so eine Spagatübung. Die meisten Männer lassen daher die Stimmlippen aufgehen im Pfeifregister (wie auch der in dem Video). Dadurch kann das Register aber nicht mehr sauber mit der Kopfstimme verbunden werden (nur noch mit dem Falsett), was auch bedeutet, dass man sich sehr leicht auf einem vollständigen Stimmlippenschluss "festsingen" kann und dann gar nicht mehr ins Pfeifregister kommt
- Wie auch in dem geposteten Video wird das Singing Success Programm bzw. die dort genutzt Art zu singen empfohlen, wenn man wert auf die Pfeifstimme legt, weil dort besonders wenig Masse genutzt wird und Belting-Intensität und Belting-Klang relativ weit hinten anstehen.

Bei einem Sänger aus dem TVM Forum, den ich kenne, wird gerade eine Studie zur Pfeifstimme bei Männern gemacht. Seine Pfeifstimme ist im Gegensatz zu anderen Männern besonders stark ausgeprägt und wesentlich kräftiger, was zumindest nach den vorläufigen Ergebnissen wohl daran liegt, dass er extrem gut ist im Verengen seines Vokaltraktes. Er verengt den Vokaltrakt in der Höhe so stark, dass die Stimmlippen in der Larnygoskopie nicht mehr zu erkennen sind. Das hier ist eine Aufnahme aus dem Proberaum von ihm.



Mal ganz abesgehen davon, ist mit 18 ggf. auch die Stimmentwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen, was gerade bei Extremvorgängen wie dem Pfeifregister zu stetigen Veränderungen führen kann.
 
und nerve auch schon direkt mit meinem ersten Problemchen ;)

Ich frage mich halt immer, was einen jungen Sänger eigentlich treibt, so an die Sache heranzugehen.

Du bist 18, du möchtest singen. Was singst du denn eigentlich? Bist du in einer Band? Welche Songs berühren dich? Was möchtest du als Sänger ausdrücken?

Ich habe mich mit 18 nicht gefragt, ob ich ein tolles Pfeifregister habe, ich wollte singen, habe mir Songs ausgesucht, wollte in eine Band, habe Unterricht genommen.

Das Pfeifregister war damals wie heute für mich irrelevant - Ich habe viel gesungen, hatte viele (Band,- Ensemble-, Studio)Projekte, schreibe seit Jahren meine eigenen Stücke und würde doch sagen, daß ich meine sängerische Identität gefunden habe.

Das Pfeifregister kann ein Teil der Stimmbildung im Unterricht sein, ebenso wie Falsett. Aber, wenn überhaupt, wird es doch nur ganz rudimentär in Stücken einsetzbar sein. Falsett ist recht modern und wird auch genutzt, aber immer nur als Stilmittel und in einzelnen Passagen.
 
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Kann da Shana voll zustimmen. Finde auch Sveinn, du gehst ein bisschen von einer seltsamen Seite ans Singen ran! Bevor man an die stimmlichen Extremen rangeht, sollte doch zuerst einmal ganz viel anderes aufgebaut werden!

Ich bin Klassikerin und Koloratursopran, bewege mich im Gegensatz zu dir also tatsächlich in einem Bereich, wo das Pfeifregister eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt (diverse Standard-Arien meines Fachs können ohne leichtgängiges Pfeifregister nicht gesungen werden). Aber ich hatte bereits viele Jahre Gesangsunterricht bevor wir uns in diesen obersten Stimmbereich vorwagten. Und das war vermutlich auch gut so! Meine zu jener Zeit schon einigermassen etablierte Stimmtechnik war sicher zu einem wesentlichen Teil mit dafür verantwortlich, dass das Pfeifregister "irgendwie grad von selber da war" und nicht mit irgendwelchen Übungen herbeigezwungen werden musste! Was anschliessend folgte war einfach noch etwas "Verschönerung" dieser Töne.

Also mein Tipp: die Stimme in ihrer Gesamtheit ausbilden und dann irgendwann versuchen, ob auch solche Extremen anspringen. Aber nicht irgendwas zu erzwingen versuchen, wozu die Stimme ev. noch gar noch nicht bereit ist! Das ist nicht gesund!
 
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Es ist nicht nur nicht gesund .... es ist obendrein kontraproduktiv. Und irgendwie finde ich es schwachsinnig.
Ein Sänger sollte band- und publikumsdienlich singen können, es sei denn, er möchte Stimmakrobatik für sich im stillen Kämmerlein trainieren; aber dort wird er dann vermutlich auch bleiben, da sich freiwillig niemand so was anhören möchte. Ja, es gibt Töne, die vielleicht nicht jeder erreicht, die aber jedem in den Ohren wehtun.
Es geht, gerade im Contemporary, nichts ohne eine gute, stabile, wohlklingende Mittellage! Alle anderen Töne sind verzichtbar, oder Bonustöne, oder schlichtweg überflüssig. Es sei denn, man möchte extremere Stile singen - die wiederum sind aber sowieso nix für Anfänger.
 
Ein Sänger sollte band- und publikumsdienlich singen können, es sei denn, er möchte Stimmakrobatik für sich im stillen Kämmerlein trainieren;

Ich stimme Bell voll und ganz zu. Bei all diesen Diskussionen denke ich auch oft genau das: Sprechen wir über Gesang - oder doch eher über stimmliches Akrobatentum? Ich denke, da gibt es einen Unterschied.

Broeschies z.B. also echt, du hast eine dermaßen begnadete Stimmveranlagung, jetzt mal ehrlich: Was machst du damit? Singst du in einer Band, einem Ensemble, einem Chor? Wenn ja, was singst du da? Jeder Chor würde dich mit Begeiserung aufnehmen, so tiefe Stimmen sind selten.... Oder bist du echt damit immer nur zuhause und tüftelst an irgendwelchen Theorien? Wie schade bei so einer großen und schönen Stimme.
 
Grundsätzlich bin ich der Ansicht, daß alle Töne/Laute/Geräusche, die man mit der Stimme erzeugen kann, ihre Berechtigung haben. Es gibt für alles einen passenden Moment - mir ist der Mainstream aber ohnehin zu langweilig. Davon abgesehen stimme ich der holden Damenschar zu, zunächst sollte man das "Normale" draufhaben, bevor man sich um Schnickschnack kümmert. Klar, Regeln sind dazu da, ignoriert zu werden - doch dazu muß man sie erst einmal kennen. Wie oft verwendet man realistischerweise ein Pfeifregister als Mann? In einem von 100 Stücken an einer winzigen Stelle ein einziges Mal kurz? Sicher, wenn es dann perfekt paßt, ist das toll. Ob es einem den Aufwand wert ist, muß man selbst wissen. Aber wenn der restliche Gesang lausig ist, weil man sich nur mit Firlefanz beschäftigt hat, anstatt sich auf's Wesentliche zu konzentrieren, nützt einem auch der perfekte Piepser nix mehr...
 
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Da gebe ich dir wiederum völlig recht, reisbrei. Meine absolute Vokal-Heldin, Nina Hagen, ist auch eine Meisterin im Quietschen, Grunzen, Knarzen und Kieksen. Ich finde es auch wichtig, daß man mit seiner Stimme spielen kann und mit Tönen experimentiert. Aber man baut ein Haus nicht vom Dach auf, oder? Wenn das Fundament wackelig ist, nutzen doch die schönsten Kunststückchen nichts, zumal sie dann meistens eh mißlingen.
 
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Grundsätzlich bin ich der Ansicht, daß alle Töne/Laute/Geräusche, die man mit der Stimme erzeugen kann, ihre Berechtigung haben. Es gibt für alles einen passenden Moment - mir ist der Mainstream aber ohnehin zu langweilig.

Ja, das schon.

Wobei der "Pop-Mainstream" vielleicht nicht unbedingt wegen sängerischer Einseitigkeiten zu langweilig ist, sondern eigentlich eher wegen allgemein musikalischer Öde.

Meine Heldin Björk z.B. kann sicher mit ihrer Stimme spielen, aber sie macht auch nichts, was irgendwie vokalakrobatisch zu nennen wäre. Anders und speziell ist ihre Musik trotzdem - und das im Laufe der Jahre sogar zunehmend.

Andererseits schnörkeln und belten sich die amerikanischen Souldiven seit jeher durch die immer gleichen kitschigen Songs. Gesanglich ist das zwar überaus anspruchsvoll (und das auch schon ganz ohne Pfeifstimme), aber spannender wird es für mich eben auch nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
zunächst sollte man das "Normale" draufhaben, bevor man sich um Schnickschnack kümmert.

Wir wissen ja auch alle, daß das sogenannte "Normale" schon alleine einen sehr hohen Anspruch hat. Zumal wenn man wirklich guten Gesang zugrunde legt und sich über das Laienstadium hinaus entwickeln möchte.
 
Man darf natürlich nicht vergessen, dass der öde Pop-Mainstream nicht für Musiker produziert wird, sondern für Musik-Konsumenten.
Ich höre das Zeug nur, weil ich muss - aber besonders begabten Schülern spiele ich gerne mal Bands und Sänger vor, die ihnen völlig unbekannt sind, z.B. Rush oder Zappa oder Diamanda Galas oder Klaus Nomi und so weiter und so fort und sage: so kann man auch singen und musizieren. Es wird halt nicht in den Mainstream-Radiosendern gespielt, deswegen kennen´s die jungen Leute nicht.
 

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