Philips EL 6411 (50er Jahre)

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Hallo,

ich besitze einen Philips Röhrenamp und mich würde mal interessieren ob einer vielleicht etwas darüber weiß oder einen Tipp hat wo es Information darüber gibt.

Alles was ich weiß ist das der Amp aus den 50ern ist, handverdrahtet und so ca. 40 Watt hat.

Das habe ich hier gefunden: http://historische-elektronik.piranho.de/Hyperlink B/EL 6411.htm

Dort sind auch Bilder vom Verstärker.


Ich überlege derzeit ob ich den Verstärker verkaufe, allerdings bin ich mir nicht sicher ob ich ihn aufgrund des Alters nicht evtl doch behalten sollte?



MfG
Christian
 
Eigenschaft
 
Du meinst die möglichen Eingangsspannungen von 110V - 245V?

Was ist daran denn schlimm?
 
Also ich habe gerade mal folgende Messung mit dem Multimeter durchgeführt. Bei den Messungen war der Schalter des Verstärkers auf "ein", allerdings nicht am Netz und auch sonst nichts am Gerät angeschlossen.

Schutzleiter - Chassis des Verstärkers = Durchgang

Schutzleiter - L1 sowie L2 = Kein Durchgang

L1 - Chassis = Kein Durchgang

L2 - Chassis = Kein Durchgang

Also sollte das Gerät ja eigentlich kein Allströmer sein oder?
Natürlich davon ausgehend das meine Messung bzw. mein Denken richtig ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Christian
 
Hi Christian!

Schreib mal den Onkel an. Der kann sicherlich etwas zur Aufklärung beitragen.

Greetz,

Oliver
 
Eben noch vor dem heimischen Fernseher und jetzt auf der großen Showbühe im Musiker-Board!!

(DerOnkel hat einen Kasper gefrühstückt! ;))

Also, zur Sache Schätzchen.

  1. Ich gehe davon aus, daß das Schaltbild "EL6411.pdf" auch tatsächlich den fraglichen Verstärker EL 6411 von Philips darstellt.

  2. Im Schaltbild sind E-Röhren angegeben. Sie benötigen generell eine Heizspannung von 6,3V. Diese wird man niemals direkt aus der Netzspannung erzeugen, da man dann die Spannungsdifferenz (z.B. 220V-6,3V) mittels Widerstand "totschlagen" muß. Ich habe die Heizströme dieses Verstärkers einmal berechnet. In Summe kommen da 5,8A zusammen. Der notwendige Bremswiderstand müßte dann 36,8Ohm haben. An ihm würde eine Leistung von 1239W entstehen. Das würde kein Entwickler ernsthaft in Erwägung ziehen. Also besser einen Trafo nehmen!

  3. Rechts unten ist das Netzteil zu sehen. Zentrales Bauteil ist ein vollständiger Transformator (Ah!) mit drei Sekundärwicklungen für Anodenspannung, Gittervorspannung der Endröhren und die Röhrenheizung.

Fazit, der EL 6411 verfügt über eine vollständige galvanische Trennung der Netzspannung. Eine Schutzerdung ist nicht eingezeichnet, ließe sich aber ohne Probleme nachrüsten.

Aufgrund des Netztrafos ist dieser Verstärker nicht Allstromtauglich!

Mit ein paar Modifikationen der Eingangsschaltung ist der durchaus auch als Gitarrenverstäreker zu verwenden. Sicherheitsbedenken hätte ich in diesem Fall nicht.

So kann man, neben zwei Mikrofonen, durchaus einen CD-Player oder ein Tapedeck anschließen. Natürlich nur Mono! ;)

Wenn der Verstärker gut in Schuß ist, könnte er für Sammler alter Röhrengeräte durchaus einen gewissen Wert darstellen. Wie hoch der ist oder sein könnte, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Ulf
 
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Das bedeutet also ich muss keine Angst vor einem Schlag durch verkehrte Polung haben.

Was mich noch interessiert ist folgendes.
An einem "Trafo" (Ich nenns mals so) ist ein Regler für die Spannung der Lautsprecher angegeben.
Was genau bewirke ich damit bzw was müsste ich machen wenn ich das Gerät für die Gitarre nutzen möchte?

Als Lautsprecher hätte ich einen Celestion Rockdriver Pro eines Hughes&Kettner Tour Reverb.

Bezüglich der Schutzleitung, ich habe doch einen Schutzleiter am Kabel und dieser hat wenn ich den Stecker reinstecke ja auch Verbindung zum Chassis. Also sollte das doch eigentlich auch abgesichert sein oder?

Ich habe nochmal einige Bilder für euch.


Mit freundlichen Grüßen,
Christian
 

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Servus,

der Schalter für die Ausgangsspannung ist ganz gut in dem pdf das Daddy oben verlinkt hat beschrieben... nutzen kannst Du die 10V Stellung (die in etwa einer 4 Ohm Einstellung entspricht) und die 25V Stellung (16Ohm)... Ausgelegt ist der AÜ aber eigentlich auf 100V ELA Anlagen aber Du kannst ihn in den unteren Stellungen auch für Deinen Rockdriver benutzen...
 
Also der Rockdriver hat aufgedruckt 100 Watt 8 Ohm.
Dann müsste ich ja auf die 10 Volt stellung gehen oder?

Wenn ich auf die 16 Ohm einstellung gehen würde das doch den Amp zerstören oder nicht?


Und welchen der Eingänge sollte ich für meine Gitarrenanlage nutzen? einen der Mikrofoneingänge?

Laut meinem Schaltplan siehts so aus:
Mikrofoneingang 5.5mV
Die anderen beiden 73mV
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, 10V sollte hinhauen und ebenfalls ja zum Mikrofoneingang... allerdings kann sein dass Du den ein bisschen anpassen musst... aber erst mal hören wie's klingt..
 
So, ich habe den Amp heute mal angeschlossen.
Was soll ich sagen, der Klang ist einfach nur herrlich.
Ist nur leicht problematisch das ding auf Zimmerlautstärke zu halten :D
 
Das Konzept mit ECC40 und EL81 klingt ja auch interessant, aber ein Problem könnte der Kopfanschluss für die Anodenspannung sein, die Stecker gibts fast nicht mehr..
 
Also neue Röhren habe ich zum Glück noch auftreiben können. Ein Satz wird verbaut und 2 hab ich zur Reserve liegen. Alle "New Old Stock".

Allerdings gibt es soweit ich das sehe keine Möglichkeit den Ruhestrom einzustellen oder?
Normalerweise ist das doch bei modernen Amps so damit die Röhren alle gleich laufen oder?
Also wäre ein Röhrenwechsel bei diesem Gerät ja nur alte raus und neue reinstecken?

Was mich noch weiterhin interessiert ist die Schutzleitergeschichte. Eigentlich ist der doch da wenn das Chassis Masse hat oder? Also halt Verbindung mit dem grün Gelben Kabel aus der Steckdose (Guckt natürlich nicht aus meiner Steckdose raus, ist so nur einfacher zu beschreiben ;) )


Der Sound ist übrigends wirklich klasse, das jetzige Setup gefällt mir so gut das ich meinen alten Amp wohl nicht mehr brauche.


MfG
Christian
 

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