Pickups für eine Blade Durango DD-3

draikin
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Ich besitze o.g. Gitarre (http://www.bladeguitars.com/guitars/durango-series/dd-3/) und werde mit den Original verbauten Pickups irgendwie nicht warm... Es fehlt einfach etwas, sie klingen etwas dünn, bzw. unausgewogen. Schwer zu beschreiben...

In welche Richtung soll es gehen?

Ich möchte damit hauptsächlich (Classic) Rock, Bluesrock und Blues spielen. Meine Framus Diablo hat Seymour Duncans verbaut, in dieser Gitarre klingt das so wie ich es haben möchte. Wären diese PUs (SHR-1 am Neck; STB-4 JB am Steg) auch was für die Blade Durango? Gibt es andere PUs die ihr aus Eurer Erfahrung in dieser Gitarre probieren würdet?
 
Eigenschaft
 
...aus Eurer Erfahrung in dieser Gitarre probieren würdet?

Ich würde erstmal die Pickups einstellen, z.B. näher an die Seiten wenn sie dünn klingen. Wenn das nicht hilft, kannst Du Dich immer noch nach was neuem umsehen.
 
Das SD-Set ist ein oft genutzter Klassiker, wobei der SH/TB-4 Jeff Beck schon polarisiert, weil er sehr mittig klingt, was aber sehr banddienlich ist und sich da gut durchsetzt. Darum gibt es Leute, die begeistert von dem PU sind und welche, die den "zu "nölig" finden.
Wenn Du auch genau diesen Mitten "Honk" gut findest, kann das SH-1/SH-4 Set genau richtig zu sein, zumal das auch recht preiswert ist.
 
Hi,

der SH-4 bzw. TB-4 polarisiert ja ein bisschen, aber wenn er Dir in der anderen Gitarre gefällt, spricht zunächst eigentlich nichts gegen ihn. Andererseits finde ich es immer auch inspirierend, wenn jede Gitarre etwas anders klingt. Ich vermute aber mal, dass die Werks-PUs doch zu gegensätzlich sind, und man den Amp womöglich völlig anders einstellen müsste. Das ist natürlich nicht unbedingt praktikabel.

Man muss aber bedenken, dass die Diablo sich konstruktiv sehr stark unterscheidet, und die erwähnten starken (Hoch-)Mitten könnten in einer Voll-Mahagonigitarre mit kurzer Mensur und eingeleimtem Hals auch etwas zu penetrant werden. Dazu kommt, dass die Durango nach meinem Eindruck eine Gitarre ist, die ein bisschen Unterstützung untenrum gut vertragen kann. Ich würde also am Steg zu einem HB greifen, dessen Betonung etwas tiefer liegt, ohne in den Höhen zu schwächeln. Gleichzeitig sollte die Ausgangsleitung ähnlich, aber nicht übertrieben hoch sein. Meine Favorit wären das Rockinger Scream Team (JayBee Bridge, PAF-ect Neck) oder ein Pärchen Tonerider Generator. Beide gehen am Steg in die gleiche Richtung wie der JB, klingen aber etwas ausgeglichener, mit weniger starkem Hochmitten-Peak. Höhen und Bässe erscheinen mir bei beiden etwas deutlicher als beim JB, der Generator klingt etwas wärmer, der Rockinger JayBee etwas rauher in den Höhen.

Am Hals gibts eh keinen direkten Vergleich, da die Framus einen HB im SC-Format hat. Ich finde ich die vorgeschlagenen Sets jedenfalls sehr gut abgestimmt, die HalsPUs klingen schön füllig, aber nicht dumpf.

Gruß, bagotrix
 
Ich würde erstmal die Pickups einstellen, z.B. näher an die Seiten wenn sie dünn klingen. Wenn das nicht hilft, kannst Du Dich immer noch nach was neuem umsehen.

Da mir schon die Grundcharakteristik nicht so richtig zusagt, erwarte ich davon nicht sehr viel, werde das aber am Wochenende mal testen. Vielleicht werde ichja doch überrascht.

was aber sehr banddienlich ist und sich da gut durchsetzt. Darum gibt es Leute, die begeistert von dem PU sind und welche, die den "zu "nölig" finden.
Wenn Du auch genau diesen Mitten "Honk" gut findest, kann das SH-1/SH-4 Set genau richtig zu sein, zumal das auch recht preiswert ist.

Ja, das habe ich auch so beobachtet. Die Framus setzt sich sehr gut durch innerhalb einer Band. Von daher könnte das auch für die Blade passen...

Meine Favorit wären das Rockinger Scream Team (JayBee Bridge, PAF-ect Neck) oder ein Pärchen Tonerider Generator. Beide gehen am Steg in die gleiche Richtung wie der JB, klingen aber etwas ausgeglichener, mit weniger starkem Hochmitten-Peak. Höhen und Bässe erscheinen mir bei beiden etwas deutlicher als beim JB, der Generator klingt etwas wärmer, der Rockinger JayBee etwas rauher in den Höhen.

Danke für die konkreten Tipps, wie immer mit dem zugehörigen Erfahrungs- und Hintergrundwissen :great: Ich werde mir die beiden Sets mal ansehen/anhören und dann mal schauen, ob eines davon den Weg zu mir und in die Gitarre findet.
 
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Hi,

mit ähnlichen Gitarren habe ich mit Seymour Duncan 59ern gute Erfahrungen gemacht. Voraussetzung ist, dass sie eher schwingungsfreudig ist- schwere Gehwegplatten mit Hartgummihals gehen damit gar nicht-leichte holzige Gitarren dafür umso mehr. Diese PUs ergeben einen knackigen, recht fokussierten Sound, der ganz gut drückt.

Soll`s mehr "Milch und Honig" sein mit breiterer Auslegung sind Antiquities ne gute Wahl.
Dazwischen-mit Focus und fetter Breite und trotzdem genug Höhen: Duesenberg Grand Vintage.

Aber es gibt soooo vieles...

Gruss,
Bernie
 
Nach einer weiteren Bandprobe mit dieser Gitarre habe ich festgestellt, das die originalen Pickups der Blade Durango vor allem deutlich mehr Output haben wie die meiner Framus Diablo.

@bagotrix Würdest Du bei Deiner Empfehlung bleiben, oder macht dann ein anderes Rockinger Set (z.B. Dream Team) mehr Sinn (die Tonerider habe ich leider nur in schwarz gesehen, was leider gar nicht passt, Nickel oder ggfs Zebra fände ich schön)?
 
Mehr Output als die Framus? In dem Fall müssen die PUs der Blade aber schon verdammt heiß sein. Weder der JB noch der Hot Rails sind als Leisetreter bekannt. Verträgt sich eigentlich auch nicht so ganz mit Deiner anfänglichem Beschreibung, dass die Blade "dünn und unausgewogen" klingt. Oder der Output konzentriert sich (zu) stark auf die oberen Frequenzbereiche.

Es ist aber schon so, dass der "gehörte" Output immer auch stark von der Basis abhängt. Messen kann man ihn ja nicht so ganz einfach, und das Ohr empfindet zB hohe Mitten als sehr viel lauter gegenüber Bässen, die elektrisch gesehen energiereicher sind. Auch die Vorstufe des Gitarrenamps produziert das, was man vordergründig als Verzerrung wahrnimmt, am leichtesten in den Mitten.

Ein weiterer Punkt ist, dass der Amp bei den meisten auf die vorwiegend genutzte Gitarre eingestellt ist. Hat dann eine zweite Gitarren einen sehr unterschiedlichen Charakter, wird die zwangsläufig schlechter klingen, als es ihren Möglichkeiten entspricht. Von daher schlage ich folgende Vorgehensweise vor:

1. Schließ Deine Durango an und starte bei Null, dh stelle den Amp bzw. das gewählte Amp-Model (Du spielst ja anscheinend ein Helix LT mit FR-Box) kompromisslos so ein, wie für Dich mit dieser Gitarre am Besten klingt. Ggf. auch mal ganz andere Amps probieren.

2. Experimentiere mit der Höhenverstellung der PUs. Rauf, runter, auf einer Seite etwas tiefer als auf der anderen, Polschrauben bündig oder etwas höhergedreht... vielleicht siehts dann schon ganz anders aus.

3. Und JETZT überlegst Du, ob die Gitarre mit diesen PUs wirklich so unbefriedigend klingen muss. Falls nein, gibt es zwei Möglichkeiten: eigene Presets für die Blade programmieren, oder ein Vorschaltgerät - am sinnvollsten einen Booster mit Klangregelung oder ein EQ-Pedal - zu suchen, mit dem Du das Ausgangssignal neben der PU-Einstellung weiter angleichen kannst, bis es mit den bisherigen Programmen funktioniert. Dann kannst Du beim Gitarrenwechsel das Pedal aktivieren und die sonstigen Einstellungen unverändert lassen. Falls ja, sollten wir nochmal genauer über einen Austausch sprechen.

Dann wäre es uU auch sinnvoll, mal den Widerstand der HB zu messen, um festzustellen, in welchem Bereich sich die Wicklung bewegt. Auch wenn die Fachleute hier jetzt aufstöhnen, weil der Widerstand alleine noch nicht so viel sagt: die meisten StandardHB in mittelpreisigen Gitarren fallen ja doch mehr oder weniger in bestimmte Kategorien. Da gibts die grob am PAF orientierten mit dickem AWG 42-Wickeldraht und AlNiCo-Magneten, meist zwischen 7,5 und 9,5 KOhm. Sie haben eher wenig Output, klingen im Prinzip recht ausgeglichen, aber bei Wicklungen im oberen Bereich auch gerne mal etwas zu mittig und bollerig. Dann den mittleren Bereich um die 12-14,x KOhm, der sich vor allem an PUs wie den verschiedenen Duncan Custom-Versionen orientiert. Mit AlNiCo-Magneten entwickeln sie gerne ein ziemliches Loch in den Mitten mit starken Bässen und Höhen, was sie sehr "mächtig" klingen lässt, aber im Bandsound mitunter etwas untergehen lässt. Mit Ceramic klingen sie eher knallig und attackbetont, mit ALNiCo II mittig und singend, im Bassbereich aber vielen auch etwas zu weich. Zuletzt dann die heißen Teile um die 16 KOhm und dünnem AWG 44-Draht, die die Hersteller gerne am Steg verbauen, weil "lauter" und "mehr Zerre am Amp" im Laden erstmal mehr beeindruckt ;). Mit ALNiCo V sind siee meist eher mittig und fett abgestimmt, mit Ceramic-Magneten in die heftigere Metal-Richtung.

Ich habe mich mal ein bisschen umgeschaut. Output und Wicklung liegen nach meinem Hör- und Spieleindruck im mittleren Bereich. Ein italienischer Tester behauptet, die Dinger hätten AlNiCo 4-Magnete, worauf auch die Bezeichnung LH4N deuten könnte, denn Blades LH5N haben definitiv AlNiCo V-Magnete. Von A4-Magneten habe ich in den HB, in denen ich sie selbst probehalber eingebaut habe, tatsächlich auch den Eindruck, dass sie diese etwas schlanker und in den tiefen Mitten irgendwie "leerer" klingen lassen. Das könnte schon hinkommen. Wirklich gute Sounds habe ich in erster Linie an der Halsposition bekommen, am Steg brauchen sie mMn eine Gitarre, die einen echt "großen" Grundsound hat, wie etwa manche Les Pauls.

Meine Eindruck ist, dass die DD-3 bewusst in eine (vermeintlich?) etwas modernere Soundrichtung ausgerichtet werden sollte, indem man ihr sehr höhenreiche HB verpasst hat. Mit der DD-3 hat man sich da schon auch etwas von den oben genannten Mainstream-Richtungen abgesetzt. Fette, traditionelle Sounds soll da eher die DD-4 abdecken. Sie hat dafür eher PAF-mäßig gewickelte HB, die dann mit dem aktivem Booster wahlweise aufgepeppt werden können.

Nach alledem kann ich mir gut vorstellen, dass sich der Grundsound der DD-3 schon sehr grundlegend von Deiner Framus unterscheidet. Dem kann man wie gesagt schon entgegen wirken, indem man die Einstellungen der Verstärkung sehr deutlich ändert bzw. was vorschaltet. Ist Dir das alles zu viel Heckmeck, bliebe in der Tat der PU-Austausch.

Das Rockinger Scream Team (JayBee Custom / PAF-Ect) halte ich nach wie vor für eine gute Wahl. Der JayBee ist dem Duncan JB nicht unähnlich (ach nee...), aber insgesamt ausgeglichener und in den Tiefmitten etwas runder. Das dürfte Deiner Gitarre gut tun.

Beim Dream Team ist nur der StegPU ein anderer, eben der Bellbucker. Er hat eine Spur weniger Output als der JayBee und dürfte zumindest clean und angezerrt für die meisten Ohren sogar besser klingen; auch die Zwischenposition profitiert mMn von weniger unterschiedlichen PUs. Meinem persönlichem Geschmack würde der Bellbucker sogar eher entsprechen, aber ich bin trotz oft stark verzerrter Sounds bei den meisten Gitarren eh schon länger von heißen PUs abgekommen. Von daher: keine Einwände gegen das Dream Team :great:.

Gruß, bagotrix
 
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Mehr Output als die Framus? In dem Fall müssen die PUs der Blade aber schon verdammt heiß sein. Weder der JB noch der Hot Rails sind als Leisetreter bekannt. Verträgt sich eigentlich auch nicht so ganz mit Deiner anfänglichem Beschreibung, dass die Blade "dünn und unausgewogen" klingt. Oder der Output konzentriert sich (zu) stark auf die oberen Frequenzbereiche.
Ja, das hat mich auch etwas verwirrt. Lag sicher auch an der etwas anderen Umgebung, in der diese Gitarre so noch nicht zum Einsatz gekommen ist.

Ich korrigiere daher meine Formulierung etwas und sage mal das ich den Eindruck hatte "das die originalen Pickups der Blade Durango vor allem deutlich mehr Output haben wie die meiner Framus Diablo." Bei gleichen Einstellungen, bzw. den gleichen Presets an meinem Helix LT.

Ansonsten vielen Dank für Deine ausführliche Einschätzung und die vielen hilfreichen Tipps. Es ist ja oft so, das man dem ersten Eindruck folgt und dann gar nicht so genau weiß wo denn das Problem genau liegt.

Ich teile Deinen Eindruck, dass die DD-3 in eine modernere Richtung geht und es könnte durchaus sein, dass mich genau das stört. Und ich hatte auch den Eindruck, das der Halspickup gar nicht so schlecht klingt, jedenfalls deutlich besser als der Steg PU. Deshalb muss ich mal überlegen, ob ich mir die Zeit nehme Deine Vorschläge eins bis drei durchzugehen, oder ob mir das doch zuviel Heckmeck ist :rolleyes: und ich einen PU Tausch wage.

Welches Rockinger Set es dann werden soll, da bin ich mir nach wie vor etwas unsicher. Von Deinen Beschreibungen passt beides.
 
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So, nach meinem Urlaub habe ich mich entschieden das Rockinger Dream Team Set zu bestellen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis...
 
Kurzes Update: Am letzten Wochenende habe ich das Dream Team in die Gitarre eingebaut. Es ist im übrigen das Zebra Set geworden :)
Dabei habe ich festgestellt das ich genau dieses Set schon 2014 in meine JP50 eingebaut habe und auch da sehr zufrieden damit war. Den Bericht dazu gibt es hier https://www.musiker-board.de/threads/dokumentation-der-modifikation-meiner-mm-sterling-jp50.580229/

Wo ich schon mal dabei war habe ich auch noch die folgenden Änderungen an der Gitarre vorgenommen:
  • die Pickuprahmen wurden getauscht, da das vorherige cremeweiß aus meiner Sicht jetzt nicht mehr passt
  • das etwas schwergängige Volumepoti gegen ein neues mit Push-Pull augetauscht um die Humbucker auch splitten zu können
  • die Potiknöpfe habe ich gegen andere getauscht, die mir optisch und haptisch besser gefallen

Entsprechende vorher/nachher Bilder reiche ich noch nach.

Die erste Probe habe ich schon damit bestritten und bin zufrieden. Überrascht hat mich vor allem der Splitsound der Pickups. Gerade am Hals klingt das doch sehr nach Singlecoil. Fast schon wie meine Strat. Vorerst lautet das Fazit: Hat sich gelohnt die Arbeit :great:
 

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