Problem: Als Electronic-Artist Gigs finden.

[nemessiah]

Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es für unbekannte Metal- und Rockbands, aber auch für Hiphopper ziemlich viele Möglichkeiten gibt, Gigs zu spielen.
Bei elektronischer Musik ist das schon schwieriger. Ich rede da nicht von DJ-Auftritten sondern eben richtigen Sets mit eigenem Zeug. Mir persönlich geht das gegen den Strich,
dauernd irgendwo anzufragen und entweder keine Antwort oder nur Absagen zu bekommen, auch bei kleineren Clubs und Locations. Und irgendwelche lokalen Bandcontests sind wegen dem spezifischen Publikum
(zumindest meiner Erfahrung nach) auch keine Option.

Ich denke ein Lösungsansatz für das Problem wäre die Bildung von sowas wie Kollektiven, die dann gemeinsam eine Location anfragen und eben einen ganzen Abend gestalten können. Vielleicht ist das MB ja der richtige Platz, sowas in Gang zu bringen...
Oder was sagt ihr dazu? Andere Vorschläge bezüglich dieses Problems?

 

[MsCuteDisaster]

Ich sehe da vielleicht eine Chance wenn ihr euch zusammentut und mit mehreren einen Abend/Nacht gestaltet. Allerdings muss man eben auch immer sehen was gefragt ist.. soll nicht heissen dass keiner diese Musikart hört, aber ich denke es gibt einfach zu wenige, dass es sich lohnen würde eine ganze veranstaltung zu machen.. kleine Bars und Kneipen sind wohl eher nicht auf elektronisches ausgelegt.. spontan fällt mir leider nichts ein wo man mit elektronischer Musik spielen könnte.. Ich glaube diese ganze szene spielt sich mehr im Netz ab, korrigiert mich wenn ich da falsch liege. Bin selber in härteren Genres unterwegs

 

[PSB]

Schau doch sonst mal hier im Forum unter Genres und starte mal eine Anfrage.
Vllt. findest du dort ein paar die ähnliche Erfahrung haben.

PSB

 

[Martman]

Ist das eher so, wie es viele Synthleute heute machen, pattern- und loopbasiert mit Klapprechner, Ableton Live + Controller und ansonsten an Outboard-Hardware eher Marke klein & komisch alles schön auf einem Tapeziertisch verteilt, viel Sequencerarbeit und Knöpfchendreherei und wenig bis gar kein Handspiel auf Klaviaturen? Da besteht immerhin eine gewisse Szene, die sich auch in einem anderen Forum trifft (dessen Namen ich außerhalb des Keyboardbereichs nicht nennen werde, weil es Werbung wäre; im Keyboardbereich kennt man es als "Nachbarforum"). Vielleicht können dir solche Leute weiterhelfen. Es ist einfacher, wenn du deine Musik einem ganz bestimmten Genre zuordnen kannst.

Schwieriger wiederum ist es, wenn du mit den ganzen rein loopbasierten Sachen wenig anfangen kannst und lieber "klassische" EM oder keinem bestimmten Genre zuzuordnende, durchkomponierte Elektronik auf einem Setup mit relativ hohem Tastenanteil (Keyboardburg) spielst und noch dazu viel händisch. Wenn das Publikum nicht stundenlang dazu abhotten kann, ist es für die allermeisten Clubs ungeeignet. Für Musiklokale oder Open-Air-Sachen sowieso. Da wirst du von vornheren nur ganz spezielle Situationen und Locations ansprechen wie Planetarien oder vielleicht noch Elektronikfestivals, gerade letzteres aber mit einem hohen Anteil an Musikerpolizei, die selbst die Bude mit Elektronik-Gear voll hat, und Leuten, denen durchkomponierte EM zu langweilig ist, die weit eher auf die Knöpfchendreher stehen.


Martman

 

[klangschale]

vielleicht kommste mal aufm lab30 elektronikkunstfestival in augsburg unter.

 

[Juist]

Portfolio ist das Stichwort! Viele Clubs interessiert es oft nur, wo du schon mal gespielt hast und welche Größenordnung das war. Ansonsten ist EM ja selten ein Hauptact, außer bei großen Künstlern. Man könnte also vlt. dort fußfassen, wo Musik z.b. zur Untermalunf gebraucht wird und dort einfach mal anbieten, das ganze Live zu performen, kommt ziemlich cool und da gibts auf jeden Fall ein paar Möglichkeiten.